Zum dritten Geister-Heimspiel nach der Corona-Zwangspause kommt es heute auf Giesings Höhen schon wieder zu einem absoluten Spitzentreffen im Aufstiegsrennen. Hansa Rostock hat sich nach bislang eher durchwachsenem Saisonverlauf auch im Aufstiegskampf angemeldet, liegt einen Punkt und mit identischer Tordifferenz (+9) direkt hinter unseren Löwen. Nach dem fünften Spieltag waren die Rostocker übrigens zwischenzeitlich auf den 18. Platz abgerutscht. Am Ringen um die Qualifikation zur 2. Bundesliga 2020/21 beteiligt sich weiterhin – im wahrsten Sinne des Wortes – die halbe 3. Liga: Nur mickrige fünf Punkte trennen den zur Zeit zum direkten Aufstieg berechtigenden dritten Platz und Position zehn – bei noch sieben ausstehenden Spielen. Einzig die Zebras aus Duisburg konnten sich in der englischen Woche ein wenig absetzen und haben nun bereits 54 Punkte auf dem Konto.

In der Vorsaison gaben sich die Ost-Hanseaten am 26. Spieltag Anfang März die Ehre im Sechzgerstadion und nahmen alle drei Punkte mit gen Norden. Nach dem Befreiungsschlag der Löwen in der Vorwoche in Cottbus zog man am Faschingssamstag 2019 leider mit 1:2 den Kürzeren (Torschütze für 1860: Sascha Mölders). Möge das heute anders laufen! Auf den Rängen zeigten die Löwenfans damals eine imposante Pyroshow, die für reichlich Diskussionsstoff, aber auch für beeindruckende Bilder sorgte. Der Brunnenmiller #36 enthielt zehn Tage später sogar ein großes Einlege-Poster von der bunt rauchenden Westkurve und sprach von “mit der besten Pyroshow, die das Grünwalder Stadion je gesehen hat”. Nicht nur in dieser Hinsicht wird das Kurvenbild heute mit 100%iger Sicherheit anders aussehen.

Sehr gespannt darf man sein, welche Aufstellung Michael Köllner – nach der „heavy rotation“ in Düsseldorf  am Dienstag – heute aus dem Hut zaubert. Sascha Mölders darf nach abgesessener Gelbsperre – sicher gut ausgeruht – wieder auflaufen, wohingegen Tim Rieder wegen der fünften Gelben Karte diesmal pausieren muss. In der – wieder einmal – sehr unterhaltsamen Spieltags-Pressekonferenz gibt der Löwendompteur zwar erwartungsgemäß keine Details zu Kader und Aufstellung Preis, aber macht einige sehr interessante Aussagen zu seinem Verständnis von Erfolg und begegnet gut gelaunt und humorvoll den wieder einmal arg platt vorgetragenen Fragen eines Bloggers aus dem Löwenumfeld . Gerne hier ansehen:

Die sportliche Bilanz des TSV 1860 gegen den allerletzten DDR-Meister ist relativ ausgeglichen: Von 33 Duellen konnten die Löwen genau ein Drittel erfolgreich gestalten. 15 Mal gingen die Rostocker als Sieger vom Feld. Zum ersten Aufeinandertreffen auf Giesings Höhen kam es übrigens am Donnerstag, den 24. März 1994 in einem Nachholspiel der 2. Bundesliga, nachdem das Montagsspiel im Februar einem wegen Schneeauflage unbespielbaren Platz zum Opfer gefallen war. “Löwen hilflos – Lorant ratlos” titelte die Abendzeitung am nächsten Morgen. Durch die 1:2-Niederlage (Torschütze für 1860: Nils Schlotterbeck) und eine kleine Frühjahrskrise fiel der TSV 1860 in der Tabelle auf Rang fünf zurück – der ab Herbst geträumte Traum vom Durchmarsch von der Bayernliga in die Bundesliga schien ausgeträumt. Elfeinhalb Wochen später stiegen die Löwen dann aber trotzdem in die Bundesliga auf – kein schlechtes Omen für den heutigen Nachmittag.

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