Die neutrale Außenperspektive, die ohne zu großen emotionalen Bezug und ohne persönliche Beteiligung auf historische Vorgänge blickt, ist häufig eine sehr lohnenswerte Quelle (auch für stärker involvierte Personen), um Zusammenhänge zu verstehen und einen möglichst objektiven Blick auf Geschichte zu werfen. Auf dem Youtube-Kanal von CALCIO BERLIN ist seit Anfang dieser Woche ein Video unter dem – zugegebenermaßen etwas provokanten – Titel “1860 München: Chaos, Schulden & Hasan Ismaik – Ist das noch Fußball oder kann das weg?” zu finden, den viele Löwenfans seit Montag schon online untereinander geteilt haben. Wir möchten an all jene, die noch nicht “versorgt” wurden, die Empfehlung aussprechen, sich die gut 20minütige Analyse der Löwengeschichte der letzten rund 30 Jahre anzusehen.
Wer hat das Video aufgenommen?
Verantwortlich für das Video ist der Kanal CALCIO BERLIN, der auf Youtube aktuell 261.000 Abonennten hat. Auf der Website des Kanals unter www.calcio.berlin stellen sich die drei Verantwortlichen Christoph Kröger, Nico Heymer (der das Video über die Löwen aufgenommen hat) und Niklas Levinsohn näher vor. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels haben fast 150.000 Personen das Video über die Münchner Löwen auf Youtube angeklickt und 738 User dort einen Kommentar hinterlassen. Bemerkenswerte Zahlen, wenn man bedenkt, dass es im Video um die vereinspolitische Geschichte eines Drittligisten geht.
Und worum geht’s?
Nico nimmt die Zuseher und -hörer mit auf eine Zeitreise, die 1993/94 mit dem Durchmarsch des TSV 1860 durch die 2. Bundesliga zurück ins Oberhaus beginnt. Er schildert den großen sportlichen Erfolg der Löwen in der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre unter Trainer Werner Lorant und Präsident Karl-Heinz Wildmoser, den nach dem Durchmarsch in die Bundesliga “…eigentlich niemand mehr hinterfragt”. “Und das erweist sich später als Fehler,” wird kritisch angemerkt. Mit großem Detailwissen spricht der Nico darüber, wie der Größenwahn bei 1860 rund um die Jahrtausendwende immer mehr Einzug hält und letztlich zum Projekt Allianz Arena mit dem roten Stadtrivalen führt.
Den Verkauf der blauen Arena-Anteile für nur elf Millionen Euro an die Roten im Jahr 2006 wird hier als “Killerdeal” bezeichnet. Parallel zu den vereinspolitischen Ereignissen wird natürlich auch der sportliche Verlauf jener Zeit betrachtet. Der unentwegte Kampf um den – niemals auch nur annähernd erreichten – Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga.
Deutliche Worte zum Frühjahr 2011
Die Situation kurz vor dem Einstieg von Hasan Ismaik bei 1860 wird mit – in dieser Deutlichkeit im Löwenumfeld nur selten zu hörenden – nachfolgend hier gern zitierten -Worten beschrieben.
1860 ist am Ende. Überschuldet, handlungsunfähig und ohne Perspektive. Zu diesem Zeitpunkt gibt es nicht wenige Sechzigfans, die sagen: Lasst los! Wir gehen runter. Zwangsabstieg. Wir lassen diese verfluchte Arena hinter uns und fangen mit unseren eigenen Nachwuchslöwen in unserem Stadion an der Grünwalder Straße wieder neu an. Das klingt gut! Und weil’s gut ist und weil’s Sechzig ist, kommt es nicht so. Stattdessen kommt er hier: Hasan Ismaik.
Nachdenkliches Ende
Mit einem Lob für die unerschütterliche Treue der Löwenfans und ein paar nachdenklichen Worten zum zuvor Erklärten, endet das Video. Und damit sich kein Anhänger in weiß und blau womöglich am Untertitel dieses Beitrags stört, erklärt Nico dann noch dass sich die Frage “…oder kann das weg?…” natürlich nur auf “…die Investoren und nicht auf diesen großartigen Klub…” beziehe. Danke dafür!
Anklickempfehlung!
Es ist bemerkenswert, mit wievielen Fakten rund um die jüngere Geschichte unseres Lieblingsvereins sich Calcio Berlin und Nico Heymer (der nach eigenen Angaben übrigens Anhänger von Eintracht Frankfurt ist) beschäftigt haben. Und wie es gelingt, die wirklich komplizierte Historie unserer Löwen in den letzten dreißig Jahren in gut zwanzig Minuten zusammenzufassen. Ob das ein Löwenfan jemals so hinkriegen würde?
Wir empfehlen – auch und vielleicht sogar ganz besonders den jüngeren Anhängern von Münchens Großer Liebe, die zumindest den Beginn der hier behandelten Ära nicht selbst miterlebt haben – absolut uneingeschränkt, dieses Video anzuschauen!
Titelbild: Youtube-Kanal von CALCIOBERLIN
Es fehlt die 4 von Hasan an die SZ und die Rolle von Ismaiks Axt als,GF in der Vernichtungssaison.
Insgesamt sehr sehenswert, manche Wahnsinnstat hatte ich tatsächlich schon verdrängt.
Sicher hätte man noch mehr Details bringen können, aber dann hätte das Video eine Stunde gedauert. Das ist schon sehr gut gemacht.
Da hast Du grundsätzlich nicht unrecht!
Allerdings war Power maßgeblich bei der Versenkung beteiligt.
Das kommt mir zu kurz.
Ismaiks sms muss man inhaltlich nicht unbedingt bringen, steht aber wie kaum etwas anderes für sein Verständnis seiner Rolle, seinen Auftritt und sein willkürliches Verhalten.
Grundsätzlich aber wirklich gut gemacht und immer wieder nutzbar, um Diskussionen zu beenden, die man sonst mit dem einen oder anderen Troll hier führt.
Alles komplett zusammengefasst und auf dem Punkt. Das Video sollte in Zukunft für JEDE Diskussion mit Orks wie Schubii, Blue Punisher, etc. als Grundlage dienen. ABER…wie bekannt kapieren diese Sorten nichts
Mit Fakten braucht man denen nicht kommen, dagegen sind sie resistent…
Für mich ein nicht sehenswertes Video mit vielen Fake News. Beispielsweise:
Der Verkauf des AA-Anteils erfolgte nicht für 11 Mio. €, sondern der FCB musste daneben die Schulden von rd. 170 Mio. € des TSV übernehmen, die dieser für den Arenabau hat aufnehmen müssen.
Fake-News?
Die Anteile wurden für 11 Millionen übertragen.
Dass sie damit damals noch bestehende Schulden mit gekauft haben, die heute abbezahlt sind, ist doch an der Stelle völlig unerheblich.
Diskutieren kann man die Formulierung, wir hätten 2011 in “unser eigenes Stadion” zurückkehren sollen, was es ja weder damals noch heute war.
Wer das Märchen verbreitet, der FCB habe zum Spottpreis von 11 Mio. € den Anteil von 1860 an der AA erhalten, verbreitet für mich Fake News. Zusätzlich musste der FCB Schulden von ca. 170 Mio. €, die 1860 für die AA (Baukosten 143 Mio. €) aufgenommen hatte, abbezahlen. Im Kontext des Videobeitrags ist das keineswegs unerheblich. Der Verkauf war eben nicht wie dort verbreitet eine Fehlentscheidung von 1860, sondern die einzig mögliche Option. Die Fehlentscheidung hat Wildmoser getroffen, als er die Beteiligung an der Arena betrieb, obwohl die TSV KGaA über kein Eigenkapital verfügte.
Glaubst du das, was du da schreibst.
Im Vergleich zum wahren Wert wurden die Anteile für einen Apfel und ein Ei verscherbelt. Der Hoeneß lacht sich noch heute kaputt.
Und die gesamte Infrastruktur wurde ja auch für 2 Vereine erstellt.
Auch hier bekam die rote Brut die 50% von uns geschenkt.
Die Arena hat die Roten superreich gemacht und uns bettelarm und natürlich beliebig erpressbar.
Man kann natürlich immer sagen: Selbst schuld.
Was war denn der wahre Wert der Allianz Arena ein Jahr nach der Eröffnung? Kaum mehr als die Baukosten von 286 Mio. €, wovon 50 % auf den TSV entfielen.
Und wer profitiert von den Infrastrukturmaßnahmen? Nicht zuletzt die Stadt. So ist sie Brachland günstig losgeworden, das ihr heute hohe Gewerbesteuern vom FCB einbringt, Anteile an der Mehrwertsteuern …
Die Arena hat die Bayern nicht superreich gemacht. Superreich sind die Bayern durch die regelmäßige Teilnahme an den internationalen Wettbewerben und den damit verbundenen Erlösen geworden.
Du verbreitest hier fakenews ohne Ende.
Red mal mit dem UH.
Der wird dir bestätigen, welche Goldgrube die Arena für den FCB war und ist, kannst du doch nicht unabhängig von den internationalen Wettbewerben sehen.
Schätzwert der Infrastruktur rund ums Stadion 400 Mio.
Wo ist unsere Hälfte?
Hauptsache die WM kam nach München und die Roten konnten sich bereichern.
Blau blieb auf der Strecke.
Natürlich schon wieder: Selbst schuld!
Natürlich sind alleine die seinerzeitigen TSV-Funktionäre und insbesondere der Größenwahn von Wildmoser für das Desaster verantwortlich, die die Beteiligung an der AA ausgelöst hat.
Und die Infrastrukturmaßnahmen haben seinerzeit nicht 400 sondern 210 Mio. € gekostet und sind insbesondere für den U-Bahn-Anschluss ausgegeben.
Also wenn es je einen Beweis nach der Gültigkeit von Cunninghams Gesetz benötigte, dann habt ihr den jetzt geliefert!
Mir ist schon bewusst, dass seit 2006 Narrative hinsichtlich des Verkaufs des AA-Anteils verbreitet werden. Auch wenn diese seit fast 20 Jahren laufend vorgebracht werden, so werden die Fake News durch das permanente Wiederholen nur scheinbar glaubhafter, aber sie bleiben Märchen.
Ich habe jetzt zwar all Deine Kommentare hier gelesen, aber tatsächlich immer noch nicht verstanden, worauf Du eigentlich hinauswillst. Was genau sind denn Fake News?
Das, was erwähnt wird, ist doch korrekt. 1860 erhielt 11 Millionen für seine Anteile. Dass der FC Bayern damit auch die Verbindlichkeiten erworben hat, bestreitet doch gar keiner.
Obwohl ich Null Komma Null Sympathien für den FCB und UH hege, dennoch halte ich es für eine Frechheit denen zu unterstellen, sie hätten den AA-Anteil von 1860 zu einem Spottpreis von 11 Mio. € erworben, das sei der größte Fehler in der Bundesligageschichte gewesen wie Calcio suggeriert.
Wahr ist, dass der FCB die Stadionkredite von ca. 170 Mio. € übernommen hat und zusätzlich noch 11 Mio. € zahlte, wodurch die TSV KGaA die Insolvenz hat verhindern können. Dass, was der FCB für den TSV-Anteil entrichtet hat, war mehr als die AA-Baukosten von ca. 143 Mio. €.
Wer diese Werte zur Kenntnis nimmt, sollte nicht den Fake News glauben, der FCB habe 1860 bei der Übernahme des AA-Anteils über den Tisch gezogen.
Glaubt man Präsident Reisinger, was er in einem Interview gegenüber sechzger.de ausgeführt hat, so musste die KGaA jährlich 5,5 Mio. € Miete für die Arena-Nutzung entrichten. Kosten, die häufig höher lagen als die Einnahmen aus dem Spielbetrieb. Unter Berücksichtigung, dass der FCB rd. 180 Mio. € für den KGaA-Anteil von 1860 hat aufbringen müssen, ist das eine angemessene Miete, denn damit dürften noch nicht einmal die Finanzierungskosten auszugleichen gewesen sein, wenn diese mehr als 3 % p.a. betragen haben.
Ich halte es für unangemessenen, wenn das Märchen verbreitet wird, 1860 sei vom FCB über den Tisch gezogen worden. Für Löwen sollte es unangebracht sein, wenn sie sich freiwillig in einer Opferrolle suhlen.
Es sollte auch der letzte 1860-Fan zur Kenntnis nehmen, dass ein großer Teil des finanziellen Desasters der letzten 20 Jahre durch den Größenwahnsinn von Wildmoser verursacht wurde.
Aber es ist doch durchaus so, dass in dem Podcast genau das thematisiert wurde, dass die Verpflichtung zum gemeinsamen Stadionbau das Grundübel war.
Und dass sämtliche “Hilfen”, die seitens Bayern München geleistet wurden, mehr zum Nutzen als zum Schaden von Bayern München waren, finde ich eigentlich nicht diskussionswürdig.
Immerhin: Es war abzusehen, dass 60 das Stadion nicht stemmen kann. Durch die “Hilfe” 2006 konnte Bayern München die alleinige Vermarktung sichern und zusätzlich noch weitere elf Jahre lang erhebliche Mieteinnahmen von 1860 gewinnen. Bei einer Insolvenz der 1860 KGaA wären Bayern München diese Einnahmen entgangen und die Eigentümerschaft an den Anteilen von 1860 hätte auch nicht so glatt an Bayern München übertragen werden können.
Die “Hilfe” 2011 kostete Bayern München nichts, garantierte aber Mieteinnahmen für weitere sechs Jahre.
Die “Hilfe” 2017 war alternativlos und Bayern München im Endeffekt ganz recht, weil die Arena so gut wie abbezahlt war und 1860 mehr oder weniger eh nur mehr im Weg umging. Natürlich hätte man die Mieteinnahmen auch noch länger in Empfang genommen, aber es war ja abzusehen, dass 1860 so leicht nicht mehr hochkommen hätte können und es kurz über lang zum Crash kommen würde. So hatte man 1860 loswerden können, was man ohnehin wollte, und zugleich noch als Helfer dastehen.
Mit Verlaub, über den Tisch gezogen wurde 1860 vielleicht nicht, aber dass Bayern München irgendetwas getan hat, das ihnen nicht zum Vorteil gereicht hätte, kann man auch nicht behaupten.
Sowohl die TSV KGaA als auch die FCB AG sind Unternehmen und keine gemeinnützigen Organisationen. Unternehmens-Vertreter (Vorstände, Geschäftsführer) haben alles zu unternehmen, was zum Vorteil ihrer Gesellschaften erforderlich ist. Selbstlosigkeit zählt nicht zu den Aufgaben der Führungskräfte von Unternehmen. Und das habe ich auch niemals von UH erlebt, auch wenn er sich häufig als Altruist zu verkaufen versucht.
Rückblickend kann ich nicht erkennen, dass der FCB 1860 jemals versucht hat rechtswidrig über den Tisch zu ziehen. Im Gegenteil. Da gab es die Wildmoser-Affäre, die zu einer Strafe von viereinhalb Jahren führte wegen der Entgegennahme von 2,6 Millionen Euro Schmiergelder von einem TSV-Geschäftsführer.
Man hätte es seitens von 1860 besser unterlassen zu versuchen, den FCB über den Tisch zu ziehen.
@1860ZELL
Die AA hätte ohne Beteiligung des damaligen Bundesligisten 1860 nicht gebaut werden dürfen, weil es für einen Verein gem. EU-Recht niemals genehmigt worden wäre.
Der entscheidende Fehler seitens der damaligen Verantwortlichen bei 60 war, dass man in die Verträge keine Klausel reinschreiben liess, was passiert, wenn eine der beiden Vertragsparteien aus der Bundesliga absteigen sollte.
Normalerweise wäre es für den roten Vertragspartner kein Problem gewesen, so einen Passus aufzunehmen. Ein Abstieg der Roten wäre wohl nur in den feuchtesten Träumen sämtlicher 1860-Sympathisanten eingetreten.
Und wenn 60 nicht abgestiegen wäre, hätte eine derartige Vereinbarung sowieso keine Relevanz erlangt.
Es kam jedoch anders und bis zum heutigen Tag muss 60 dieses Versäumnis bitter bezahlen.
Dass die Roten 60 als Mieter “großzügig” bis zum endgültigen sportlichen K.O. duldeten, war ganz sicher nicht dem feinfühligen Herrn UH mit dem großen Herzen und den hinlänglich bekannten Sympathien für 60 geschuldet, sondern simplen betriebswirtschaftlichen Grundkenntnissen und einer Kosten-/Nutzen-Analyse.
Die 11 Mio. retteten 60 damals vor der Insolvenz und waren der Beginn einer unheilvollen Abwärtsspirale aus Hoffen und Bangen, dass man es schon irgendwie schaffen würde, mittelfristig in die Bundesliga – und damit an die prallen Geldtöpfe der DFL – zurückzukehren.
Auch das Erscheinen eines Unicredit-Managers (Hamada Iraki), der wiederum den “Investor” HI aus dem Hut zauberte, könnte (!) ein Indiz auf dubiose Strippenzieher-Geschäfte im Hintergrund sein. Schließlich war die Unicredit seinerzeit ein Sponsor der Roten und direkte (finanzielle) Unterstützung des ungeliebten AA-Partners seitens UH wäre der rot-weißen Anhängerschaft wohl kaum vermittelbar gewesen.
Der entscheidende Fehler lag also durchaus bei 60, als man sich vor Unterzeichnung der AA-Verträge nicht ausreichend über das Risiko eines sportlichen Abstiegs und den zwangsläufig damit einhergehenden finanziellen Problemen beschäftigte.
Die Aussicht auf einen exquisiten Logenplatz im neuen Fußball-Schmuckkästchen in München zum Auftakt der WM 2006 hatte KHW sehr wahrscheinlich die Sinne vernebelt.
Nach meiner Kenntnis haben Aufsichtsräte von 1860 das Risiko Abstieg sehrwohl erkannt und thematisiert. KHW hat das Thema wohl mit einer Killerphrase vom Tisch gefegt.
Spekulation bleibt ob 1860 nach einem Aufstieg in die Bundesliga den Kapitaldienst für die AA jemals hätte aufbringen können. Vergessen wird, dass bei 1860 bereits 2003 die Kassen leer waren und keine Mittel für gute Spielerverpflichtungen vorhanden waren. Das lag daran, dass Verluste eingefahren wurden, obwohl die Mietkosten für das Oly niedrig gewesen sein sollen. Man muss leider konstatieren, dass 1860 kein Zuschauermagnet ist. So hatte 1860 in der Saison 1999/2000 nach dem Kicker durchschnittlich 27.282 Zuschauer, hingegen der FCB 51.471 Besucher.
Die Arena war ja auch ausschließlich auf die Bedürfnisse des FC Bayern ausgerichtet.
Im Endeffekt liegt Ihr zwei eigentlich gar nicht so weit auseinander, oder? Fakt ist doch, dass die Arena der finanzielle Sargnagel des TSV 1860 war und ist. Wer dann wann, wo und wie davon profitiert hat, dass sich die Löwen da massiv übernommen haben (und man es vorher hätte wissen müssen), ist doch im Endeffekt unerheblich.
Zu diesem Zeitpunkt immer noch guter Deal für Bayern. Eine unglaubliche Arena zu 100% bekommen für 170 Mio. plus 11 Mio. für 60 und den Erlass der Miete (25. Mio.den sie bei einer Insolvenz eh nie bekommen hätten) Finanziel waren sie da schon viel weiter mit allen Einahmen als zu Anfang der 2000. Uli wird sich immer noch fragen wieso wir da unterschrieben haben…
Der FCB hat für den AA-Anteil vom TSV ca. 181 Mio. € gezahlt, obwohl an Baukosten etc. nur 143 Mio. € angefallen waren. Unglaublich großzügig vom FCB.
Ohne die 11 Mio. € hätte 1860 Insolvenz anmelden müssen und für den FCB hätte die Chance bestanden, aus der Insolvenzmasse den AA-Anteil günstiger zu erwerben.
Die TSV-Vorsteher haben sich verspekuliert, denn man sollte ohne Eigenkapital keine Immobilie erwerben, was eine Binsenweisheit ist.
Na da hat unser Ober Besserwisser eine neue Spielwiese gefunden, wo du deinen überheblichen Mist ausbringen kannst. Gar keine Fake PPS mehr oder lächerliche Behauptungen die Mannschaft würde nicht zu mehr taugen, als die grottigen Vorstellungen unter dem Vorgänger von Glöckner? Stattdessen wie immer von oben herab, wie ein Mantra zwanzig mal das Gleiche schreiben, natürlich ohne auf das einzugehen was andere User schreiben. Es langweilt
Dass der FC Bayern auch die Schuldenlast übernommen, und gleichzeitig 1860 einen unrühmlichen Mietvertrag aufgebrummt hat, kommt allerdings meines Erachtens sehr deutlich raus.
Mir sind auch 2-3 Detailfehler aufgefallen, was bei einer Arbeit in dieser Tiefe aber durchaus vorkommen kann. Hier aber FakeNews zu unterstellen, halte ich für das absolut falsche Signal und verkennt die Intention absolut.
Unrühmlich war nur das Vorgehen von 1860.
Die hat den Verkauf des AA-Anteils erst dann betrieben, als die Frist zur Beantragung der Insolvenz nur noch den Notverkauf an den FCB ermöglichte.
Einfach ein stümperhaftes Gebaren.
Damit hatte 1860 eine Situation geschaffen, in welcher der FCB die Konditionen diktieren konnte. So ist das, wenn man sich als Habenichts in Abhängigkeit von einem finanziell weit übrlegenen Geschäftspartner begibt und dann auch noch Inkompetenz und Unseriösität an den Tag legt.
Peinlich wird es vor allem, wenn man anschließend rumjammert, man sei über den Tisch gezogen worden.
Das Wort Fakenews passt hier nicht auch wenn ich verstehe was Du ausdrücken möchtest
Die immer wieder vorgetragene falsche Behauptung, der FCB habe nur 11 Mio. € für den Anteil vom TSV an der Allianz Arena gezahlt, halte ich für fake news (absichtlich falsche oder irreführende Informationen)!
Zusätzlich musste dem Wert der AA angemessene TSV-Schulden von ca. 170 Mio. € vom FCB übernommen werden.
Die 170 Mio wurden durch Anteilskäufe von Audi und Allianz bei der Säbenerstrasse AG recht zügig getilgt.
Für den FC Bayern war es ein mehr als lukratives Investement.
Sie haben uns für 11 Millionen Euro 50 Prozent der Arenaanteile, bestehend aus 170 Millionen Euro Verbindlichkeiten abgekauft. Mit dem Wissen, dass sie im Gegensatz zu uns diese Verbindlichkeiten bedienen können, und die Arena im Anschluss zur Goldgrube werden wird.
Der FC Bayern hat uns über den Tisch gezogen. Und zwar 2002 genauso wie 2006 und 2011.
Und das nicht nur weil sie es konnten, sondern vor allem weil wir es auch so wollten und wir dank Wildmoser nie irgendwas in der Hand hatten, das auch zu verhindern.
Sehr interessant, es gibt eine neue Bedeutung für die Redewendung: Jemand über den Tisch ziehen. Nunmehr wird darunter verstanden: Einen anderen vor dem Untergang bewahren.
Sowohl 2006, 2011 und 2017 hat der FCB die TSV 1860 KGaA vor der Insolvenz bewahrt.
Hätte der FCB 2006 nicht 11 Mio. € für den Stammkapitalanteil der TSV über eine Mio. € an der Stadiongesellschaft bezahlt, hätte binnen weniger Tage die TSV KGaA wegen Zahlungsunfähigkeit Insolvenz anmelden müssen.
Und 2017 musste der FCB auf die Ansprüche aus der Konventionalstrafe von rd. 25 Mio. € verzichten, welche die TSV KGaA wegen der vorzeitigen Kündigung des AA-Vertrages hätte zahlen müssen.
Man kann feststellen, mittels unfähiger Geschäftspolitik versteht es 1860 immer wieder, den FCB zu Subventionen zu zwingen. Oder im ursprünglichen Sinne: Der TSV versteht es alle paar Jahre, den FCB über den Tisch zu ziehen.
“Oder im ursprünglichen Sinne: Der TSV versteht es alle paar Jahre, den FCB über den Tisch zu ziehen.”
Ja, genauso wird’s wohl gewesen sein…
Dir ist hoffentlich bewusst, dass ein gewiefter Geschäftsmann wie UH keine Deals abschließt, bei denen er bzw. sein Weltclub am Ende keinen noch so kleinen Nutzen ziehen?
Auch diese “großzügigen finanziellen Unterstützungsleistungen” waren am Ende doch kein Zuschuss-Geschäft für Rot, sondern das absolute Gegenteil.
UH denkt m.E. immer in mittel- bis langfristigen Zeit-Horizonten.
Wenn er 11 Mio. für den ungeliebten Arena-Partner “spendiert”, um dessen Insolvenz zu verhindern und gleichzeitig die weitere mittelfristige Zahlungsfähigkeit für die Nutzung des Stadions zu sichern, dann sieht er über die dadurch gewonnene Einnahmequelle eher eine dicke schwarze Zahl unter seiner Kalkulation, als eine tief-rote.
Bei 60 waren die jeweils Verantwortlichen immer froh, wenn sie für eine Saison aus der finanziellen Bredouille rauskamen und mit Hängen und Würgen die Lizenz für die darauffolgende Spielzeit ohne (gravierende) Auflagen erhielten.
Mittelfristige (5 Jahres-)Pläne waren i.d.R. schon nach zwei Jahren das Papier nicht mehr wert, auf dem sie ursprünglich skizziert wurden.
Wertermittlung funktioniert aber anders. Du verwechselst Gebäudesachwert und Gebäudeertragswert. Der Kaufpreis für die Anteile des TSV 1860 war ein Witz. Deinen gedanklichen Ansatz verstehe ich schon. Du liegst auch nicht ganz falsch, lässt allerdings entscheidende Kriterien außer Acht.
Der Gebäudeertragswert basiert auf den zu erzielenden Erträgen (nach Verrechnung der Kosten). Seinerzeit hat aber die Stadion-Gesellschaft Verluste ausgewiesen. Daher war es seinerzeit schwer zu dokumentieren, dass der Ertragswert höher anzusetzen ist als die Einstandskosten. Dieses Kriterium sollte nicht außer Acht gelassen werden.
Hat jetzt zwar nicht wirklich etwas damit zu tun, aber man sollte nie vergessen, dass 1860 nicht eine einzige Rate für die Arena begleichen konnte. Nicht eine einzige! Und man hätte es vorher wissen können und müssen, dass die Arena die Löwen wirtschaftlich ruinieren würde.
Die Beteiligung des TSV 1860 an der Arena war zweierlei Gründen geschuldet:
Dass ausschließlich der FC Bayern von der Arena profitieren würde, war bereits im Vorfeld klar. Das war ja im Olympiastadion schon so und am Müllberg wieder.
Dieser Einschätzung stimme ich vollumfänglich zu. Um dem Größenwahn nachgehen zu können, hat sich 1860 sehenden Auges instrumentalisieren lassen.
Du bist auch nicht richtig informiert: Die 11 Millionen waren zu keiner Zeit als Preis für die Anteile gedacht, sondern dienten einzig der Verhinderung einer Insolvenz von 1860. Und das wurde von den Roten vor dem Hintergrund gemacht, unseren Verein nicht als Mieter zu verlieren. Der Betrag von 11 Millionen wurde auch an keiner Stelle des Videos genannt. Da ist nur von einem Verlust auf Löwenseite von 800 (gemeint waren wohl eher 80 Millionen) und 100 Millionen Verlust die Rede. Worauf sich dieser Verlust konkret bezieht, der ja viele Facetten umfassen kann, wird leider in dem Video nicht ausgeführt.
Ich gebe allerdings gerne zu, dass das der schwächste Teil des ansonsten sehr gut recherchierten Videos ist. Allerdings tauchen, wie schon erwähnt, Deine Vorwürfe an keiner Stelle des Videos auf.
Sehr gutes Video, obwohl es wahrscheinlich nicht nötig war habe ich das Video mit dem Team eines “anderen” Blogs per Mail geteilt und sie sachlich und höflich gefragt, ob sie vielleicht dazu Stellung beziehen wollen. Ich erwarte nicht das etwas dabei rauskommt, aber ich würde gern wissen, was für Ausreden kommen wenn eine neutrale Person Dinge anspricht, die ja oft mit der Begründung abgeschmättert werden, das man eine Ideologie verfolgt. Meine Vermutung? Nico Heymer wird als Fussballromantiker dargestellt, der nur eine Seite beleuchtet. Er wisse nicht wie gegen Ismaik gearbeitet wurde und außerdem ist die EV Seite erfolglos..das übliche halt.
Wobei der andere Blog – das sei an dieser Stelle schon auch mal gesagt – ja nicht aus einem “Team” besteht (wie wir hier), sondern eher eine one-man-show darstellt. Was ihn nicht daran hindert, immer in der Wir-Form von sich zu schreiben.
Echt? Ich habe sie aber oft zumindest zu 2 am Trainingsgelände rumlaufen sehen.
Es gab vor ein paar Jahren mal einen festen Mitarbeiter, der aber nur ein Jahr dort mitgearbeitet hat. Er läuft oft mit dem Fotografen rum, der auch ihn mit Bildern versorgt. Der gehört aber ned zum Team.
Das war wahrscheinlich sein Bodyguard.
Was dieser andere Blog macht ist aber auch relativ irrelevant!
Naja, das ist ja das alte Thema.
Dadurch, dass der Blog eine solche Reichweite hat, ist es eben nicht wirklich irrelevant was da gemacht wird. Leider.
Ich würde auch behaupten, dass das Video von Calcio Berlin auch aufgrund des Blogs so wichtig ist. Weil eben nicht wenige den Lauf der Dinge, der dort immer wieder beschrieben wird, für die Wahrheit halten.
Ich hab es selten erlebt, das man 35 Jahre Geschichte in nur 20 Minuten so präzise, aber mit der notwendigen Vehemenz auf den Punkt bringen kann.
Absolut Respekt!
Nico Heymer ist mir erstmals letzten Februar positiv aufgefallen, als er in der Sendung “Hart aber Fair” beim Thema “Investorendeals” sehr deutliche Worte gefunden hat.
Fans vs. DFL: Gefährden Investoren-Deals den deutschen Fußball? | Hart aber fair | WDR
Man muss schon festhalten, dass Calcio Berlin kein X-beliebiger youtuber ist, sondern einer der größten Fußball-Vlogs Deutschlands. 150.000 Aufrufe in weniger als einem Tag sprechen eine deutliche Sprache.