In der Rubrik “Stimmen zum Spiel” geben wir nach den Spielen unserer Löwen verschiedensten Protagonisten eine Stimme und schenken ihnen gemeinsam Gehör. Ob Spieler, Trainer, Funktionäre, Fans, sechzger.de-Redakteure, … Es gibt keine Beschränkung, von wem wir eine Meinung zu den letzten hinter uns liegenden neunzig Löwenminuten einholen und an dieser Stelle veröffentlichen. Hier und heute geht es nun einerseits um das sportliche Geschehen beim 3:0 der Löwen gegen den Tabellenführer Energie Cottbus am gestrigen Nachmittag, andererseits natürlich auch um die rassistischen Beleidigungen gegenüber dem Cottbuser Spieler Justin Butler, die einen eigentlich sprachlos zurücklassen. In den Stimmen zum Spiel finden die von uns Befragten dennoch auch zu diesem Vorfall passende Worte, die wir hier – natürlich aus Platzgründen leider nur auszugsweise – veröffentlichen. Einige Statements sind heute – aus dem gegebenen Anlass – etwas länger, als gewohnt.
Pele Wollitz (Trainer Cottbus nach dem Spiel bei MagentaSport):
Das Präsidium von Sechzig München hat sich für diese Person entschuldigt. Die brauchen sich dafür nicht zu entschuldigen, dennoch finde ich das sehr angenehm. (…) Ich hab zum Schiedsrichter gesagt, er kann das Spiel abbrechen, um ein Zeichen zu setzen. Wir sind der Verlierer, das Ergebnis war 2:0. Einfach mal ein Zeichen setzen! Wir reden immer, aber keiner handelt. Von daher ist das traurig für den Spieler, aber auch traurig für Sechzig München und auch für alle anderen. (…)
Ich glaube, dass das Spiel komisch wurde mit dem Elfmeter. Ich glaube, bis dahin war das alles okay auf beiden Seiten. Elfmeter in so einer Situation zu geben hat natürlich das Spiel dann auf den Kopf gestellt. Bis dahin war Energie Cottbus für mich die bessere Mannschaft, hatte gefühlt sechzig Ecken. Und alle Ecken waren gefährlich.
Edge (Redakteur sechzger.de):
Zu allererst bin ich entsetzt über den rassistischen Vorfall in F1. Das ist leider keine Überraschung in dem Block. Aber ich bin andererseits froh, dass Verein, Fanbetreuung und andere Fans so konsequent reagiert haben und zumindest die drei Haupttäter erwischt werden konnten. Dennoch trübt der Vorfall den Eindruck vom Spiel. Spielerisch fand ich das schon ziemlich gut, was die Mannschaft gezeigt hat, trotz einer kurzen Schwächephase in Halbzeit eins. Ich hoffe, die Mannschaft nimmt den Schwung mit nach Regensburg.
Markus Kauczinski (nach dem Spiel in der Pressekonferenz):
Zum besagten Thema kann ich mich nur anschließen, das brauchen wir auch jetzt nicht zu wiederholen. Ich habe ein größtenteils ausgeglichenes Spiel gesehen. Wir waren heute konsequent in unseren Abläufen – auch defensiv – ‘ne sehr variable Mannschaft unter Kontrolle zu halten. Das haben wir geschafft. Wenn wir Probleme hatten, dann über die Standardsituationen. Da waren sechs, sieben hintereinander, die gefährlich waren. (…) Wir haben es jetzt zum zweiten Mal geschafft, das in unsere Richtung zu bringen, so ein enges Spiel, so ein umkämpftes Spiel mit den Momenten, die darin vorkommen. Deswegen ist das für mich verdient, weil wir einfach ‘ne gute Leistung gebracht haben und drei Tore gemacht haben. Wir fahren heute glücklich nach Hause.
Marvin Rittmüller (nach dem Spiel bei MagentaSport):
Wie zwei Wochen zuvor gegen MSV Duisburg mit Cottbus ‘ne Truppe, die echt gut Fußball spielen kann. Wo wir es aber einfach verstanden haben, diesen Fußball auch zu arbeiten, finde ich. Über diese sechzig, siebzig Minuten, wo wir einfach die Räume belaufen, es auch akzeptieren, dass wir gegen den Ball arbeiten müssen, das richtig gut machen und uns einfach auch belohnen. Und einfach auch mal das Quentchen Glück haben. (…)
Ich habe einfach die Situation so wahrgenommen, dass er (Justin Butler, Anm.d.Red.) von Außen ein bisschen was zu hören bekommt und gerade weil das ja quasi jemand aus unseren Reihen war, habe ich mich einfach dazu verpflichtet gefühlt, was zu sagen.
Sascha (tatkräftiger Unterstützer der Redaktion von sechzger.de):
Diese Saison geht bis jetzt spielerisch ja noch nicht viel. Vor dem Spiel habe ich auf mehr Spielwitz und ein Unentschieden gehofft. Aus meiner Sicht hat man dann im Spiel nicht gemerkt, dass Cottbus Tabellenführer ist. Wir gehen in Führung, bauen sie aus, kommen gut aus der Pause. Doch dann diese Unverbesserlichen… Rassistische Beleidigungen von ein paar Idioten. Rittmüller macht denen dann gleich eine Ansage und die Mannschaft verhält sich fair. Die Personen werden entfernt. Anscheinend gab es dann leider in den Blöcken noch Reibereien.
Für mich geht Rassismus nie!
So war es ein süßer Sieg mit einem bitteren Beigeschmack.
Gernot Mang (Präsident TSV 1860 e.V. gegenüber sechzger.de):
Bevor ich zum Spiel komme:
Rassismus und Antisemitismus, wie sie sich gesetern im Stadion gezeigt haben, haben bei uns, bei den Löwen, keinen Platz! Dafür gibt es bei 1860 null Toleranz – auf und neben dem Platz.
Zum Spiel:
Wir haben gestern souverän gegen den Tabellenführer gewonnen. Abgesehen von etwa 20 Minuten in der ersten Halbzeit war das ein starker und überzeugender Auftritt unserer Mannschaft. So darf und soll es weitergehen!
Bernd Winninger (die TAKTIKTAFEL):
Wir waren überraschenderweise sehr, sehr abgeklärt, haben brutal intelligenten Fußball gespielt, der mir echt gut gefallen hat. Da waren wenig Alibipässe dabei. Es war immer wer frei zum Anspielen. Ob der Pass dann funktioniert oder nicht – gut, das sei mal dahingestellt. Nicht jeder Pass ist angekommen, aber es war immer jemand da. Es hat nie ein Spieler irgendwie in der Not suchen müssen, ob jemand sich vielleicht doch anbietet. Und deswegen haben wir ein gutes, flüssiges, abgeklärtes, souveränes Fußballspiel von Sechzig gesehen. Cottbus Tabellenführer? – Das seh ich da nicht bei dieser Mannschaft. Die waren auch erschreckend schwach. Kommt irgendwie zusammen, dass Sechzig gut war und Cottbus nicht so. Ich denk dass wir es grundsätzlich drauf haben, in dieser Liga jede Mannschaft souverän zu bespielen und souverän zu schlagen. Die einzigen, die uns da im Weg stehen sind wir selber, wenn wir zu viel Angst haben. Oder möglicherweise irgendwelche Leute hin und wieder mal die Fußballregeln falsch auslegen. Aber Schiedsrichterschelte brauchen wir grundsätzlich heute nicht. In anderen Spielen schon!
Ich bin sehr, sehr zufrieden. War ein tolles Spiel und geile Stimmung. Was mir auch sehr gut gefallen hat, dass der Nazitrottel ruckzuck raus war aus dem Block. Sowas brauchen wir überhaupt nicht! Und ja, so kann’s meinetwegen dann kommende Woche in Regensburg weitergehen.











Tunay Deniz fällt längerfristig mit schwerer Knieverletzung aus.
https://www.kicker.de/schwere-knieverletzung-1860-muss-langfristig-auf-deniz-verzichten-1162205/artikel
Wer beide Tabellenführer mit drei Toren bezwingen kann muss nun auch in der Lage sein auswärts sowie konstant Siege einzufahren.
Freu mich auf Regensburg und hoffentlich Start einer Löwenserie mit noch 4 x 3 Punkten bis zur Winterpause und dann 30 Punkten gesamt als Basis für die Aufholjagd zur Rückrunde.
Fehlt hier nicht die Aussage von Lucoqui? Finde ich auch sehr spannend, was in der AZ steht und er wohl im Rahmen des Spiels gesagt hat.
Die Aussagen von Lucoqui sind spannend.
Zusammengefasst:
Er wäre gerne geblieben. Am Geld wärs nicht gescheitert. Er hatte für 6 Stunden einen Vertrag vorliegen, der dann von Dr. Werner zurückgezogen wurde. Während er in Mexiko im Urlaub war.
Edit: Kernpunkt aus Werners Sicht war amscheinend der Umbau aufs 3-5-2 System.
Wahrscheinlich kam die Zusage von Pfeifer, so dass er Lucoqui abgesagt hat.
Diese noch junge Rubrik gefällt mir sehr gut, ähnlich wie die Giesinger Gedanken. Jetzt noch den Bernd wieder für die Taktiktafel begeistern und die Zeit nach dem Spiel wird auf Sechzger.de noch kurzeiliger ;.)