Der TSV 1860 München gewann gestern 3:0 gegen Tabellenführer Energie Cottbus. Allerdings stellte sich bei den Löwenfans wenn überhaupt nur sehr getrübte Freude ein. Denn der Sieg wurde von einem rassistischem Eklat aus Reihen der 1860-Fans überschattet.
Niederlechner erstmals auf der Bank
Kuriose Ausgangslage: Markus Kauczinski hatte bei seinem zweiten Heimspiel als Löwentrainer zum zweiten Mal den Tabellenführer zu Gast. Um wie gegen den MSV Duisburg erneut einen Sieg gegen den amtierenden Tabellenführer feiern zu können, stellte Kauczinski in der Startelf drei Mal um. Für den verletzten Schifferl begann Reinthaler auf der zentralen Position der Dreierkette, Deniz kehrte nach Gelbsperre für Christiansen in die erste Elf zurück und Philipp ersetzte Niederlechner, der erstmals nicht von Beginn an spielte. Auf dem Feld ergab sich so ein in der Offensive sehr variables 3-4-2-1. Die drei Offensivkräfte Volland, Philipp und Haugen rochierten häufig und machten das Spiel nach vorne schnell.
Wenig Höhepunkte zu Beginn
Die 15.000 Zuschauer im ausverkauften Grünwalder Stadion sahen eine Partie auf Augenhöhe. Cottbus war zu Beginn leicht feldüberlegen, konnte aber gegen die von Reinthaler gut organisierte Abwehr der Löwen nicht zu Einschussmöglichkeiten kommen. Nach 22 Minuten hatte 1860 die erste Chance als Deniz aus 16 Metern wuchtig abzog und Funk den Ball nur abklatschen lassen konnte. Deniz’ Nachschuss aus aussichtsreicher Position wurde geblockt, so dass es weiterhin 0:0 stand. Dähne musste in der 28. Minute erstmals eingreifen, als er einen Kopfball von Pelivan zur Ecke entschärfen konnte.
Jacobsen mit Doppelpack vor der Halbzeit
Kurz vor der Pause sollte dann die spielentscheidende Phase anbrechen. In der 37. Minute setzte Volland einen hohen Ball Richtung Grundlinie auf Max Reinthaler. Der Südtiroler wurde von Engelhardt kurz vor der Grundlinie unglücklich am Fuß getroffen und Schiri Konrad Oldhafer zeigte zu Recht auf den Punkt. Kapitän Thore Jacobsen ließ sich die Chance aus 11 Metern nicht entgehen und verwandelte sicher links unten zum 1:0 für den TSV 1860 (39. Minute). Und Jacobsen legte vor der Pause auch noch das 2:0 nach. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte rutsche ein Ecke von Deniz zu Jacobsen durch. Der hatte alle Zeit der Welt nahm den Ball mit Brust an und setzte ihn per Dropkick direkt vor der Westkurve ins Kreuzeck (45+4. Minute). Danach ging es direkt in die Kabinen.
Rassistischer Eklat durch 1860-Fan
Nach der Halbzeit hatte die Löwendefensive im Prinzip alles im Griff. Die Cottbusser Bemühungen nahe ans Tor von Dähne zu kommen und den Anschlusstreffer zu erzielen, verliefen allesamt in Sand. Aufregung entstand dann etwa um die 73. Minute. Es war zunächst ein wenig unklar, was vorgefallen war. Cottbusser Spieler und 1860-Spieler Marvin Rittmüller gingen wutentbrannt Richtung Zaun vor Block F1. Dort hatte ein Zuschauer in 1860-Fanklamotten Justin Butler mit Affenlauten rassistisch beleidigt. Schiri Oldhafer unterbrach die Partie regelgerecht für etwa zehn Minuten. Energie Cottbus wollte sich wohl in die Kabinen zurückziehen “um sein Zeichen zu setzen”, wie Trainer Pele Wollitz bei Magenta-Sport nach dem Spiel sagte. Soweit kam es aber nicht. Unter “Nazis raus”-Rufen und Applaus des Stadions wurde der Urheber des rassistischen Eklats aus dem Stadion entfernt und 1860 und Cottbus setzten das Spiel fort. Sehr positiv fiel auf, dass viele Löwenspieler Butler Mut zusprachen und versuchten, ihn wieder aufzubauen.

1860 gewinnt am Ende 3:0
Danach war Fußball natürlich nur noch Nebensache und das Spiel quälte sich dem Ende entgegen. Der eingewechselte Niederlechner brachte nach schöner Kombination mit Lippmann noch eine scharfe Flanke von der rechten Grundlinie Richtung Cottbusser Tor. Beim Versuch vor Haugen an den Ball zu kommen, sprang dieser von King Manus Brust ins eigene Tor und Sechzig führte damit 3:0 (83. Minute). Somit konnte 1860 einen etwas zu hohen Sieg in einem eigentlich ziemlich ausgeglichenen Spiel feiern und sich auf Platz 13 der Tabelle vorarbeiten. Schlüssel zum Erfolg waren die Effektivität vor dem gegnerischen Tor und eine sehr disziplinierte Abwehrleistung. Max Reinthaler fügte sich bei seinem ersten Einsatz von Beginn an exzellent in die Abwehr ein. Außerdem ließ 1860 den Cottbusser Spielmacher Tolgay Cigerci überhaupt nicht zur Entfaltung kommen.
Bravo, Marvin Rittmüller!
Spieler des Spiels ist aber eindeutig Marvin Rittmüller, der den Urheber der rassistischen Verunglimpfung direkt identifizierte und diesen auch sofort wutentbrannt zur Rede stellen wollte. Und Justin Butler wollen wir hiermit nochmals explizit wissen lassen, dass wir solche Vorfälle nicht tolerieren und uns wirklich schämen, dass so etwas in unserem Stadion vorkommt. Tut uns wahnsinnig leid, dass das passiert ist, Justin!











WARUM SIND DIE GIESINGER GEDANKEN VON PETER KURZ NACH DER VERÖFFENTLICHUNG WIEDER VERSCHWUNDEN ???
Ich fühle mich ein wenig angeschrien 😉
Sie erscheinen morgen, das war ein kurzes Missverständnis bei uns in der Planung.
Jan, es gibt überhaupt keinen Grund, sich angeschrien zu fühlen😉.
Ich war völlig vertieft in die geistigen Höchstleistungen von Redakteur
Peter und wollte dann einen wohlwollenden, zustimmenden Kommentar
hinterlassen. Und schwups, weg war der Artikel. Also bedeuten die
drei Fragezeichen Verwunderung und keinen Aufschrei. Den habe ich
im Stadion abgelassen😡😡.
Dann ist ja alles in Ordnung. Wir und Peter freuen uns morgen vormittag über deinen Kommentar!
Auch ich verurteile diese Szene zutiefst. Es war gut wie Spieler und Fans reagiert haben. Bei Wollitz seinen Aussagen bin ich etwas zweigeteilt von der Meinung. Wenn man die Presseberichte der letzten Jahre im Cottbuser und Berliner Raum liest, ist dieser Verein und sein Umfeld auch nicht als so sozial und harmlos anzusehen. Ich erinnere mich an viele Spiele in der Liga und auch im brandenburgischen Pokal gegen Babelsberg (die sehr links ausgerichtet sind von der Fanseite) und da haben sich Fans von Cottbus, Spieler, Anhang und Trainer auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Was da zum Teil nach Spielende auf dem Zaun gegröhlt und gefeiert wurde….es ist bei uns zumindest so, das da rigoros reagiert wird. Da sind die Fans ziemlich sensibel bei dem Thema. Ich erinnere mich vor über 10 Jahren bei einem Amateur-Spiel im Grünwalder Stadion wurden ebenfalls 3 solche Idioten hinausgeworfen. Und das war und ist gut so. Gibt man den keine Bühne ist es das beste was man tun kann…
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama/aktuell/Randale-und-Nazi-Parolen-Cottbus-Fans-rasten-aus,fussballfans326.html
https://www.deutschlandfunkkultur.de/energie-cottbus-ein-fussballverein-und-sein-rechtes-image-100.html
Leider gerät der Sieg für mich komplett in den Hintergrund.
Dennoch bin ich auch ein Stück weit happy, auf die Reaktion unserer Spieler(Rittmüller!!), der Kurve und den Ultras(?), die diese Amöbe ausm Block begleitet haben.
Wenn es stimmt, dass die Leute von VD Mayr durch mehrere Fans minutenlang zum handeln aufgefordert wurden und nix passiert ist, muss eine klare Ansage vom Verein kommen, wie sich unsere Security da zu verhalten hat.
Ich freue mich einfach nur, dass wir auch von Fan Seite, diesen Vollidioten wesentlich entschiedener entgegengetreten sind, als es in der Vergangenheit(AA aber auch im GWS)leider schon der Fall war.
VD Mayer sind Pfeifen. Zumindest das Personal, welches im GWS beordert wird. Sind auch nicht fähig die Treppe in der Stehhalle freizuhalten, was auch immer wieder für Unmut sorgt.
Ja, aber es war auch so, dass von der breiten Mehrheit ein weniger resoluter Sicherheitsdienst verlangt wurde. Jetzt haben wir einen, der öfter mal “Fünfe grade” sein lassen kann – da gibt es natürlich auch Nachteile.
Mir ist es aber lieber wenn das weniger militärisch und mehr liberal zugeht, auch wenn ich mich manchmal mit den Kindern durch die Treppe “durchkämpfen” muss. Ist aber auch kein Drama, dauert halt 12 Sekunden länger…
Für solche Aussagen haben wir die Seitenstraßler noch vor paar Jahren ausgelacht. Wenn man im Stadion Kontrolle wie am Flughafen erwartet, dann wäre die Haupttribune oder AA aufjedenfall empfehlenswert
Darum geht’s mir hier überhaupt nicht. Hauptsache die Luft scheppert!
Ich fand das Spiel gestern in sportlicher Hinsicht über die 3 Punkte hinaus einen absoluten Gewinn! Kauczinski hat bereits einige Missstände abgestellt, die jeder ehemalige Trainer nach Köllner auch hätte erkennen und abstellen können.
Endlich ein attraktiver und zielführender Spielaufbau. Statt ständig den Sicherheitspass nach hinten zu nehmen, wird jetzt schon viel öfter der direkte Weg nach Vorne gesucht, wo Mitspieler den Ball auch erwarten und verwerten.
Wenn der Erfolg das oberste Ziel ist, müssen sich auch Volland und Niederlechner dem unterordnen. Dazu gehört unter anderem 100% Fitness, die ich Niederlechner nicht abspreche, 100% Cleverness, die ich Volland nicht abspreche und 100% Form, die leider beiden gerade fehlt. Am Ende müssen die 11 Besten starten und eben manchmal einer oder Beide auf der Bank Platz nehmen. Kauczinski hat das erkannt und umgesetzt.
Viele weitere kleine Details, wie der häufig gesehene öffnende Querpass vor der 3er-Kette, die schon recht gute Ballkontrolle, die trotzdem sehr stabile Defensive, die Tatsache dass auch der dritte Zentrale Innenverteidiger keinen Deut schlechter ist, als seine Vorgänger, ein immer stärker und stabiler werdender Haugen u.v.m. machen schon Hoffnung auf bessere Zeiten.
Wermutstropfen waren die Verletzung von Deniz, den wir in guter Form dringend brauchen und der Anlass zur Unterbrechung des Spiels in der 72.Minute. Ich drücke beide Daumen, dass Deniz alsbald zurück kehrt.
Was den Rassismus-Eklat eines Einzelnen (!) angeht, haben sich in meinen Augen Verein, Spieler und die anderen Fans vorbildlich verhalten. Mehr kann man beim besten Willen nicht machen, denn keiner als der zurecht Rausgeworfene trägt Verantwortung für das Geschehene. Offen ansprechen und nicht vertuschen oder klein reden, entschuldigen, solidarisieren und den Täter zur Verantwortung ziehen. All das haben Verein, Spieler und Fans umgehend gezeigt und alle weiteren Forderungen sind überhöht. Herr Wollitz möge meinen und vielen anderen Kindern oder seinen eigenen weit angereisten Fans erklären, warum sie das Spiel nicht zu Ende schauen dürfen, weil ein Einzelner dermaßen die Grenzen überschreitet. Wenn wir derartigem Gedankengut die Macht geben, mit einer Aktion einer Person Spiele zum Abbruch zu bringen, kann man schon antizipieren, was künftig in den Stadien passieren wird – und genau das wollen wir nicht.
Und weil gestern alle so vorbildlich reagiert haben, war das Spiel und der Sieg für mich trotz des Vorfalls – ohne ihn schmälern zu wollen – ein großer Gewinn!
Stadionverbot für den Herrn Gahr!
Es ist doch unglaublich, wir gewinnen gegen den Tabellenführer mit 3:0 und der Sieg wird einem durch so ein rassistisches Ar… loch vermiest.
Nachbarn und Bekannte sprechen mich an was da bei uns los ist und ich muss meinen TSV wegen solcher karakterloser Idioten verteidigen.
Sollte der Kerl Vereinsmitglied sein, sofort rausschmeißen!!!
Ein in allen Belangen absolut zutreffender Bericht.
Kompliment und dankeschön!
Also der Wollitz ist eine dermaßen verlogene Person, der kotzt mich genauso an, wie der blöde Rassist. Was will der Hampelmann eigentlich? Da könnte man in Cottbus jedes Spiel abbrechen. Wenn es 2:0 für Energie gestanden wäre, hätte er sicher keinen Abbruch gefordert. Und dann fängt er vor der Kamera auch noch fast zu heulen an, wegen des Elfmeters.
Genau mein Gedanke! Diese Doppelmoral geht mir sowas von auf den Sack!
Er hat gesagt, Spielabbruch und Wertung für 60. Um mal wirklich ein Statement zu setzen, dass das Spiel wegen den Idioten abgebrochen wird. Hat auch der Schiri nachm Spiel so bestätigt.
Bei mir hat der Wollitz (den ich generell auch sehr sehr schwierig finde mit seinem ewigen Gejammer) gestern eher an Sympathie gewonnen.
Er fordert, nicht immer zu labern, sondern auch mal zu handeln. Und damit hat er Recht.
Der soll vor seiner Haustür kehren, kann mir nicht vorstellen, das es ausgerechnet in Cottbus keine Vorfälle mit Rassismus gibt.
AFD 36,6 % !
Zeichen setzen kann er Zuhause.
Sorry, aber Dein Beitrag ist Unsinn. Und zwar so offensichtlich, dass ich meine Aussage nicht mal begründen muss.
Eine Aussage ohne Begründung ist natürlich auch nix wehrt!
Wenn Du die zu Deinem ursprünglichen Post überhaupt noch brauchst, sagt das auch schon Einiges aus…
… ja, du mich auch.
Genau so ist es, mit so einem Tiefflieger wie Wollitz teile ich nicht den Ärger über den Vorfall
Da muss ich dir widersprechen. Der Wollitz müsste das Regelwerk bei solchen Vorfällen eigentlich kennen. Beide Kapitäne und der betroffene Spieler haben dem Schiri erklärt weiter spielen zu wollen. Es gab eine Durchsage und keine weiteren Vorfälle. Deshalb wurde das Spiel ordnungsgemäß durchgeführt. Hat der Mann an der Pfeife auch noch erklärt detailliert, wie das abläuft. Daher, einfach nur scheinheilig dieser Unsympath.
Der Wollitz hatte schon immer viel Meinung und wenig nachgedacht. Ein fairer Sportsmann sieht anders aus.
Man sollte sich wg einem Idioten nicht den Blick auf die erfreuliche Mannschaftsleistung trüben lassen, insb kommen jetzt drei Auswärtsspiele mit Heimspielstimmung. Besonders angenehm fand ich gestern, dass das Mikro, bzw der Schäch nicht so gedröhnt hat, war für die Stimmung gut.
SOLLTE man nicht.
IST aber halt in so einem Fall für jeden Menschen, der ein wenig Gefühl und Verstand in sich trägt, nicht zu vermeiden. Dass so ein Vorfall einen Sieg gewaltig trübt. Kann man sich ja nicht aussuchen.
Das die Musik und der Stadionsprecher gestern nicht so laut wären, find ich wie richtig positiv.
Vielleicht sollte man dabei bleiben für uns und die Anwohner!
Es ist geplant, das heute noch redaktionell zu bearbeiten und exakt das zu fordern…
Das hat meine volle Unterstützung. Ich war allerdings nicht im Stadion und empfand das auf MagentaSport so, dass der Schäch immer noch viel zu laut war. Den könnte man noch ein gutes Stück leiser machen. Und das sage ich als einer, der nicht mehr so gut hört.