Herzlich willkommen zur Taktiktafelanalyse des Auswärtsspiels unseres TSV 1860 München beim VfL Osnabrück. Ein interessanter Auftritt, bei dem das Ergebnis vieles kaschiert. 0:2 aus Sicht der Hausherren hieß es am Ende der Partie. Der TSV 1860 München verteidigte das frühe 0:1 mit unaussprechlich viel Glück und gab den Osnabrückern in der 82. Minute nach einem Konter mit dem 0:2 den Todesstoß. “Im Stile einer Klassemannschaft” hörte man da früher hin und wieder, wenn in einer Liga ein “Top”-Verein einen weiter hinten platzierten Club unverdient besiegt hat. Ist die Kritik, die trotz des Sieges lauter wird, gerechtfertigt? Ja? Nein? Teilweise? Schauen wir es uns an.
System und grundlegende Taktik
VfL Osnabrück – TSV 1860 hieß es am Samstag Nachmittag in Osnabrück. Am Ende stand ein 2:0 Sieg für den TSV 1860 München, der vor allem Osnabrücker Fans fassungs- und ratlos zurückgelassen hatte. Der VfL und der TSV wurden von ihren Trainern beide im 4-3-3 auf den Platz geschickt. Das gegnerische System wurde aber nicht komplett gespiegelt, die Verschiebungen gegen den Ball waren ein klein wenig unterschiedlich, ebenso wie die Verschiebungs-, Pressing-, und Defensivlinien.
Gegen den Ball
Der zunächst funktionierende Plan des TSV 1860 war, die Osnabrücker mit hoher Pressinglinie und vorgeschobener Defensivlinie früh aufzunehmen. Beim Pass des Gegners durch die Pressinglinie hindurch wurde einer der Mittelfeldspieler in der Halbposition nach vorne geschickt, um dem Ballempfänger das Leben schwer zu machen.
Osnabrück presste von Beginn an auf sehr hoher Linie und hörte damit nur sporadisch auf. Das Pressing war variabel angelegt, je nach Situation entweder im Raum oder auf direkten Ballgewinn ausgelegt. Je länger das Spiel dauerte, desto besser sortierte sich der Osnabrücker Rückraum, was eine Abwehrschlacht des TSV 1860 nach sich zog.
Bei Ballbesitz
Bei eigenem Ballbesitz funktionierte der Plan der Sechzger zu Beginn noch eher verhalten, was sich aber nach den Anfangsminuten – zumindest für kurze Zeit – legte. Über schnelles vertikales Spiel sollte es im Positionsspiel nach vorne gehen. Damit hat man nach der Abtastphase die hoch pressende Formation der Osnabrücker einige Male in die Länge gezogen und sich durchaus erfolgreich durchsetzen können. Diese Art Angriffe wurden bis auf wenige Ausnahmen nach dem Führungstreffer eingestellt.
Der VfL – wie immer so auch diesmal auf Ballbesitz bedacht – agierte zweigesichtig im Angriff. Einerseits waren da die schnellen Attacken aus Umschaltsituationen, die die passsicheren Osnabrücker immer wieder bis ins letzte Drittel der Löwen durchbrachten. Andererseits gab es die teilweise brillant zu Ende gespielten Positionsangriffe, bei denen die Sechzger dem Geschehen (wie schon in den Wochen davor) bis zum eigenen Sechzehner hinterherlaufen. Wenn Osnabrück in diesem Spiel drei Tore gemacht hätte, dürfte sich keiner beschweren.
Im Gegenteil: Bedanken muss man sich als Feldspieler bei Torwart Hiller. Vier gehaltene Bälle, drei davon mit Paraden.
Verschiebungen TSV 1860
Der TSV 1860 verschob im Spiel gegen den Ball beim VfL Osnabrück aus dem 4-3-3 auf 4-4-2. Der mir durchaus erkennbare Plan und dessen Durchführung waren allerdings in Planung und Durchführung derart weit voneinander entfernt, wie es die beiden Torauslinien auf dem Spielfeld sind. Der Plan war für mein Dafürhalten folgender: Während die Dreierkette im Sturm zunächst hoch oder mittig in der gegnerischen Spielfeldhälfte presst und zum Spiel in die Pressingfalle (Halbraum im Mittelfeld) zu zwingen versucht, laufen entweder Wörl oder Deichmann die Bälle in den Pressingfallen ab. Hätte das nicht funktioniert, sollte sich die Abwehr auf der ballnahen Seite verdichten. Der ballnahe Stürmer aus der Dreierkette vorne wäre also ins Mittelfeld auf den Flügel abgekippt und hätte so ein 4-4-2 hergestellt.
Die Durchführung dessen war tatsächlich bis zum Treffer für die Löwen auch sehr gut. Danach wurde aber aus der Dreierkette vorn gegen den Ball oft zu früh eine Zweierkette und mit diesem Detail steht und fällt für mich Osnabrücks Überlegenheit bei Ballbesitz. Es war wie eine Einladung an Osnabrück. Diese wurde zwar angenommen, aber Gott sei Dank nicht ausgenutzt. Tränke Osnabrück besseres Zielwasser – das Unheil hätte seinen Lauf nehmen können.
Verschiebungen Osnabrück
Osnabrück hielt gegen den Ball die eigene Pressinglinie mit drei Mann sehr hoch bis hoch. Oft kam ein vierter Spieler auf dem ballfernen Flügel rechtzeitig bei Seitenwechseln oder längeren Diagonalpässen seitens der Löwen hinzu, um dort den Passempfänger sofort zu stellen. Wenn das passierte, rückten alle weiteren Linien der Osnabrücker mit auf, um die Räume und somit auch Passwege dort zu besetzen und besser abdecken zu können.
Aus dem 4-3-3 verschob Osnabrück gegen den Ball wie die Sechzger auf 4-4-2. Die Linien, auf welchen die Verschiebungen stattfinden sollten, waren bei den Teams unterschiedlich hoch angelegt.
Kommen wir, bevor wir weiter ins Detail gehen, zu den wichtigsten statistischen Werten.
Statistische Werte des Spiels
- Ballbesitz: TSV 1860 29,93% – VfL Osnabrück 70,07%
- Passgenauigkeit: TSV 1860 68% – VfL Osnabrück 84%
- Defensive Zweikampfquote: TSV 1860 53% – VfL Osnabrück 63%
- Schüsse/aufs Tor: TSV 1860 6/4 – VfL Osnabrück 14/4
- PPDA (zugelassene Pässe pro Defensivaktion): TSV 1860 10,23 – VfL Osnabrück 4,13
Die Analyse der statistischen Werte
Alles, was in obiger Aufzählung steht, spiegelt das Spiel vom Samstag wider.
Ballbesitz, Passgenauigkeit, defensive Zweikampquote
Kaum Ballbesitz für die Löwen, weil die Passgenauigkeit – mit Verlaub – nicht das war, was man sich darunter vorstellt. Andersrum gelesen wäre es eine Passungenauigkeit von 32% im gesamten und von knapp 40%, nimmt man nur die Vorwärtspässe als Bemessungsgrundlage. Weiter braucht man hier nicht ins Detail gehen.
Kaum Ballbesitz für die Löwen, weil man sich im Kampf um zweite Bälle nicht durchsetzen kann. Das ist aber kein Problem eines einzelnen Spielers, sondern das eines kompletten Mannschaftsteils. Wenn keiner nachrückt, um dem angespielten Spieler zu helfen, falls er sich im Kampf um den Ball nicht durchsetzen kann, gewinnt man keine bzw. zu wenige zweite Bälle. Des Weiteren kann der Gegner in diesen unbesetzten Zonen sofort Räume finden und dort hineinstoßen.
Schüsse und Schussgenauigkeit
Hohe Schussgenauigkeit bringt Tore. Da beißt in diesem Fall die Maus keinen Faden ab. Effizienz ist das Zauberwort. 50% der Schüsse, die aufs Tor gingen, waren drin. Zwei Drittel aller Schüsse gingen aufs Tor. Die relativen Zahlen sind also Topwerte.
Es ist aber so, dass nur sechs Schüsse aufs Tor zu wenige sind – auch auswärts. Der Ligadurchschnitt hier wäre 11,5. Zumindest annähern sollte man sich diesem Wert in jedem Spiel. Bei der Schussgenauigkeit kann man allerdings nicht meckern. Vier Schüsse aufs Tor entsprechen tatsächlich dem Ligadurchschnitt und das ist explizit positiv hervorzuheben.
Die Schussgenauigkeit von knapp 67% toppt den Ligadurchschnitt. Dieser liegt bei knapp 35%. Keiner der Schüsse des TSV 1860 München konnte von Osnabrück geblockt werden – auch das ist ein Topwert. Die Hälfte der Schüsse der Löwen kam von innerhalb der gegnerischen Box, zwei davon aus dem Fünfer des Gegners. Diese waren auch beide aus fast identischer Position drin. All das sind schöne Werte, nichtsdestotrotz muss man zu mehr Schussgelegenheiten kommen.
PPDA
Sprechen wir über die Pressingintensität: Das zunächst gute Anlaufverhalten der Sechzger, das auf Pressing im Raum und Ballgewinn im Mittelfeld ausgelegt war, endete in dem Moment, als das 0:1 gefallen war. Warum das mit einem Schlag aufhörte, muss man andere Fragen. Man kann die Pressinglinie nach hinten verschieben, wenn man auswärts in Führung geht, das wird einem keiner übelnehmen. Die Abstimmung hat da ab dem Moment aber überhaupt nicht mehr gestimmt. Günther Gorenzel sprach im Halbzeitinterview von einem anderen Ansatz beim Pressing, den man trainiert hätte. Diesen Ansatz hab ich gesehen, ich halte ihn auch für interessant. An der Abstimmung muss man jedoch noch stark feilen, möglicherweise sogar hobeln.
Osnabrück hatte nach dem Treffer durch Verlaat keine Probleme mehr, das Pressing der Löwen zu überspielen und konnte seinerseits die Sechzger durch das eigene Anlaufverhalten, das schulbuchmäßig durchgezogen wurde, immer wieder und auch fortwährend unter Druck setzen. Dieses Spiel und das letzte Auswärtsspiel gegen Dortmund waren Anschauungsunterricht, wie man gegen die Sechzger pressen muss, um viel Ballbesitz zu haben. Eine Mannschaft, die dann die sich irgendwann automatisch ergebenden Chancen besser nutzt als der VfL Osnabrück gestern oder Dortmund vor zwei Wochen, sprich eine höhere Schussgenauigkeit an den Tag legt als diese Mannschaften, überrollt den TSV 1860 München.
Die Tore
Hier könnt ihr die Highlights noch einmal ansehen.
Das 0:1 war ein Treffer nach einer Ecke. Die Entstehung der Ecke war durchaus erwähnenswert. Lannert erkämpft sich den Ball auf der rechten Seite und startet durch, seine Flanke können die Osnabrücker nur zur Ecke klären.
Der Neuzugang aus Verl war auch entscheidend am 0:2 beteiligt. Zunächst gewinnt Moll einen Defensivzweikampf und somit den Ball. Dann startet Lannert auf seiner Seite durch, gewinnt einen weiteren Zweikampf – diesmal offensiv – und bedient dann das Strafraumzentrum in der kleinen Box durch einen Diagonalpass, den Skenderovic auf dem langen Pfosten einlaufend verwerten kann. Zwei sehr wichtige Aktionen, die aber die Leistung der Torschützen nicht schmälern sollen.
Das fiel auf
Positiv: Glück. Dass das nun das Glück des Tüchtigen ist, mag ich nicht behaupten. Es war einfach Glück, kein Gegentor zu fangen.
Negativ: Dazu habe ich schon genug geschrieben. Im Endeffekt ist es am Samstag meines Erachtens auf Abstimmungsschwierigkeiten im Timing bei der Pressingarbeit nach dem Führungstreffer zurückzuführen gewesen, dass der Motor nicht nur stotterte, sondern fast absoff. Sobald das Timing dort funktioniert, wie es soll, und die Spieler im richtigen Moment auf der richtigen Seite abkippen bzw. aufrücken, wird das besser werden. Dessen bin ich mir sicher. Das zeigten auch die ersten acht bis zehn Minuten des Spiels und wenige Szenen in der Schlussphase. In diesen Momenten griff ein Rad ins andere und es konnten plötzlich Überzahlsituationen oder anderweitig Gefahr erzeugt werden.
Fazit
Zunächst die Antwort auf die Eingangsfrage: Ist die Kritik berechtigt? Ja, teilweise. Es kommt auf das Ziel der Kritik an. Ein für mich klar erkennbares taktisches Konzept wird nicht gut umgesetzt. Kritik, die durchaus berechtigt ist, darf nicht pauschal auf alles draufhauen, was den Löwen auf der Brust hat. Die taktischen Vorgaben umzusetzen, ist Aufgabe jedes einzelnen Spielers in der Mannschaft. Und da darf man dann auch kritisieren, wenn es aus dem Ruder läuft. Trainerschelte halte ich in diesem Fall für nicht zielführend. Das gibt den Spielern in der Mannschaft, die eines bräuchten, ein Alibi.
Glück, ein Top-Torhüter und voller Einsatz der Defensive im eigenen letzten Drittel: Das sind die Faktoren, die am Samstag insgesamt den Ausschlag gegeben haben.
Die Nachbetrachtung solcher Spiele mag ich eigentlich nicht und ein Fazit fällt mir tatsächlich schwer, denn ich möchte auf keinem Spieler herumhacken. Ich möchte die Spieler viel lieber loben, wenn sie außergewöhnlich gut waren. Das war aber leider außer Marco Hiller keiner. Gut gekämpft haben allerdings fast alle im Rahmen ihrer diesbezüglichen Möglichkeiten.
Man muss im Mittelfeld wieder Dominanz herstellen und auch die Stürmer beim Kampf um den zweiten Ball, wenn über lange Bälle agiert wird, besser aus dem Mittelfeld heraus unterstützen. Beides ist mit Laufarbeit verbunden, die geleistet werden muss. Je nachdem, welches taktische Mittel man dann wählt, wird entweder Passgenauigkeit oder Zweikampfstärke von zweitgrößtem Belang sein. Jede Art Fußball zu spielen hat ihre Berechtigung. Es wäre aber schön, wenn sich in dem Punkt, wann man wie vorgeht und welche Art Laufarbeit und Einsatz zum Erfolg nötig sind, alle in der Mannschaft einig wären. Momentan habe ich nicht den Eindruck, als wäre das so.
Sobald dann auch noch die Abstimmung im Anlaufverhalten wieder stimmt, wird sich auch gegen den Ball viel verbessern. Hoffen wir, dass das schnell geschieht. Es sind nach wie vor die Spieler gefragt umzusetzen, was der Coach ihnen vorgibt. Der Plan ist wie gesagt für mich klar erkennbar, die Umsetzung auf dem Platz ist bis auf wenige sehr kurze Phasen ungenügend.
Hoffen wir, dass am Samstag schon eine Verbesserung in den Punkten Laufbereitschaft, im Positionsspiel und bei der Abstimmung gegen den Ball erkennbar wird. Mit Wiesbaden steht das schussfreudigste Team vor der Tür.
Datenwuelle: Wyscout
Frage an den Fachmann und die Bundestrainer in der Runde: wir haben mindestens 4 gute Innenverteidiger. Wäre es nicht eine Idee ein 343 oder 3412 zu spielen? Wäre die Variabilität nicht viel größer?
Wieder eine Spiel-/Taktikanalyse vom Feinsten, einfach super u. löwenstark!!! Danke dafür, lieber Bernd Winninger!
Auch Deinem Gesamt-Resümee des Spiels stimme ich voll u. ganz zu. Ein wichtiger 2:0-Sieg u. wichtige 3 Punkte. Ja, aber wie? Mit ganz viiiel Glück u. Dusel! Die 2 Tore waren super gemacht, der Eckenstandard von Steinhart u. das Tor von Jesper Verlaat sowie der Konter zum 2:0 durch Meris Skenderovic. Am Ende zählt das Ergebnis, ja. Aber sonst? So wie uns Osnabrück spielerisch im Griff hatte u. unter Druck gesetzt hat, macht schon Angst. Das Osnabrück aus seiner Überlegenheit kein Kapital in Form von 1…2…3 Toren u. einem Sieg geschlagen hat, war ihr großes Pech u. unser Riesenglück, das auch den Glanztaten von Hiller zu verdanken ist.
Kurz gesagt, wir haben wieder einmal nicht gut gespielt, maximal mäßig, viele taktische, spielerische u. technische Mängel offenbart, wie in mehreren Spielen davor auch schon u. seeehr, seeehr glücklich 2:0 gewonnen.
Es wäre für mich in dem ein o. anderen Spiel nicht das Problem, wenn wir mal ein mäßiges bis schlechtes Spiel abliefern, mal verlieren o. trotzdem noch ein dreckiges, glückliches Remis o. einen dreckigen, glücklichen Sieg einfahren.
Was mir aber große Sorgen macht, ist, dass wir nach der großen, starken Siegesserie am Saisonbeginn nun schon einige Wochen in mehreren Spielen größere taktische, spielerische u. technische Mängel aufzeigen, ich denke, spätestens seit dem Elversbergspiel. Auch davor war spielerisch auch nicht alles so super, was aber noch nicht negativ ins Gewicht gefallen ist. Unsere Spielqualität hat merklich abgenommen. Symptomatisch sind neben anderen Mängeln die vielen Fehlpässe u. Ballverluste. Ich befürchte, dass wir uns sehr bald im Mittelfeld wiederfinden, wenn wir so weiterspielen u. uns nicht stark verbessern. Denn, soviel Spielglück u. Dusel wie in Osnabrück werden wir bestimmt nicht sehr oft haben, sondern mit so einer Spielweise eher Niederlagen o. max. mal ab u. an ein Remis wie gegen den BVB II erreichen. Ich muss sagen, wenn Köllner mit seinem Trainerteam nicht sehr bald den Schalter umlegen kann u. wesentliche taktische, spielerische u. technische Verbesserungen im Training+Spiel erreicht, sehe ich ehrlich gesagt schwarz u. uns bald weiter einbrechen. Jetzt ist durch den 2:0-Sieg in Osnabrück im 60-Umfeld u. in der 60-Fanschaft erstmal kurz Ruhe eingezogen u. etwas Druck vom Kessel. Aber die Ruhe ist halt nur kurz u. trügerisch. Wenn wir gegen Wiesbaden am Sa., danach in Bayreuth u. gegen Saarbrücken weiter so auftreten wie in den letzten Spielen, kann das schnell zu Niederlagen führen, die dann bei einigen Fans u. im Umfeld sehr schnell zu großer Unruhe, Hektik u. Panik führt. Dann gehts bei 60 wieder heiß her, dann fliegen wieder die Fetzen durch die üblichen Verdächtigen.
Also, ich hoffe, Köllner&Co bekommen schnellstens unsere Defizite, zumindestens die wesentlichen Probleme in unserem Spiel in den Griff u. insgesamt ein besseres u. stärkeres Spiel unserer Löwen auf den Fußballrasen, die zu überzeugenden Auftritten u. Siegen führen. Um welche Probleme es sich bei unseren Löwen alles handelt, hat Bernd Winninger ausgezeichnet sehr detailliert u. ausführlich hier u. davor schon beschrieben u. dargestellt.
Wenn Köllner es nicht bald zu den erwähnten effektiven Verbesserungen bringt, wird er sicher zu Recht von Vielen, auch von mir, stärker sehr kritisch hintefragt werden. Denn die Probleme hängen nicht am Spielerkader, sondern am Trainer Michael Köllner mit seinem Trainerteam+Staff, was sie wie daraus machen!
Auf gehts Löwen, kämpfen u. siegen!!!
Ich frag mich mal wieder, ob Köllner das liest und was er dazu sagt bzw. warum er nix sagt, weil Deine Analysen sind immer auf höchstem Niveau.
Danke dafür!
Du darfst als Spieler schon taktisch so flexibel sein, um eine Überlegenheit im Mittelfeld herzustellen.
Diese Freiheit hat man als Spieler. Oder anders, darum gehts.
Taktik ist das eine , Feinjustierungen haben die Spieler unter sich zu finden., den Gegner knacken.
Ich glaub deswegen ist die national Mannschaft eine Turnier Mannschaft.
Die finden sich , und finden Lösungen für das Problem Gegner.
Der Kader hat die Qualität, jeden Gegner zu knacken, jetzt müssen die Spieler das zeigen.
Dir ist schon klar, dass seit den Zeiten Beckenbauers und seinem “Gehts raus und spuits Fußball” schon etwas Wasser die Isar runter geflossen ist? Mag sein, dass der eine oder andere Ausnahmespieler mehr Freiheiten als die anderen genießt, aber selbst Nationalspieler erwarten heute ein vernünftiges taktisches Konzept.
Danke Bernd, für die wieder mal profunde Analyse. Du hast völlig zurecht einiges zu kritisieren gehabt, nimmst aber komischerweise Trainer Köllner von der Kritik aus. Warum?
Für all diese Dinge ist Michael Köllner verantwortlich. Aber der scheint momentan zwischen Gesundbeterei und beleidigter Leberwurst mehr mit sich beschäftigt zu sein als mit dem Spiel seiner Mannschaft.
Gut, dass Du ein System erkannt hast, ich habe das nicht. Aus meiner Sicht war neben dem eigenen Pressing vor allem der Spielaufbau aus dem Pressing des Gegners relativ verheerend. Lange Bälle kommen bei uns extrem selten an. Die Kopfballstärke von Sturm und Mittelfeld ist gering. Da frage ich mich schon, wieso bei diesen Rahmenbedingungen lange Bälle das Mittel der Wahl sind.
Die Passgenauigkeit lässt bei der Mannschaft unter Druck erheblich nach. Lange Pässe kommen so gut wie nie an.
Leider gehst Du nicht auf den Spielaufbau gegen das gegnerische Pressing ein. Das war die letzten 3 Ligaspiele schlecht. Hier wurde erneut die Abwehr im Stich gelassen. Das Mittelfeld fand so gut wie nicht statt. Lösung sollte immer der hohe Ball in Richtung Lakenmacher sein. Dieser konnte die Bälle, wie schon gg Ingolstadt, nur selten verarbeiten.
Ich bin jedenfalls klar unzufrieden. Die Topmannschaften der Liga werden uns mit solchen Leistungen auch an schlechten Tagen besiegen. Siehe Ingolstadt, die offensiv nicht sonderlich gut waren. Das Trainerteam ist klar gefordert. Sowohl was Änderungen in der Taktik angeht. Als auch in der Menschenführung, um aus den Spielern wieder das heraus zu holen, was sie eigentlich können. Aus meiner Sicht spielen insbesondere Leistungsträger wie Deichmann, Rieder, Vrenezi oder auch Tallig unter dem, was sie eigentlich drauf haben.
Da bin ich konträrer Meinung. Was kann die Mannschaft dafür, dass sie ein fehlerhaftes System umsetzen soll?
Die Mutter aller unserer Probleme ist die tote Mitte, die eine Trainervorgabe ist und die anderen Probleme mit sich zieht, wie einen Rattenschwanz. Es ist definitiv nicht die Schuld der Spieler, wenn sie alle samt das gleiche spielen müssen. Egal wer im Mittelfeld spielt überzeugt nicht, weil das ZM zu hoch stehen muss und faktisch tot ist. Boyamba, Tallig, Rieder, Kobylanski, Deichmann und Vrenezi, haben alle samt immer dieselben Probleme gehabt. Es ist nicht die Schuld der Spieler, wenn sie das umsetzen, was der Trainer verlangt. Im Gegenteil sogar: die Spieler tragen mit ihrer individuellen Klasse den Trainer ergebnistechnisch seit Viktoria Köln.