“Löwen lasst das streiten sein”

…oder auch “wie man aus nichts viel Lärm machen kann”. Die drei “Vorfälle” aus Windischgarsten.

Vorfall eins: Der DJ spielt das falsche Lied in einer Disco

Samstag morgen, 01:13 Uhr, Disco „Altstadt“ in Windischgarsten: Der DJ spielt „Johnny Däpp“ von „Lorenz Büffel“. Der Refrain triggert einen angetrunkenen Löwenfan so sehr, dass er das Lied – soweit ihm noch möglich – mitsingt und das Ergebnis schickt er via Sprachnachricht an seine Freunde. Ebenso übrigens den eine Minute später laufenden „Bierkapitän“. Dummerweise stellt er es vor lauter Suff auch in die Whatsapp-Gruppe zum Trainingslager von 1860. Diese ist sehr groß. Von dort landet es bei einem bekannten Blogger, dann in seinem Blog und anschließend bei der Geschäftsführung.

Löwenfans wenden sich an den Fanbeauftragten, es wird ernsthaft ein Vereinsausschlußverfahren und Stadionverbot gefordert. Für eine volltrunkene Aufnahme aus einer Disco, nah am Verlust der Muttersprache. Liest sich wie ein Witz, ist aber traurige Realität. Zudem so abstrus, dass ich mit keinem weiteren Wort auf diesen Schwachsinn eingehen werde.

Vorfall zwei: Liebeserklärung an einen Blogger

Der zweite “Vorfall” spielte sich ein paar Stunden zuvor bereits im Stadion ab. Promille-Pegel der Anwesenden ähnlich. Da das Ganze weit nach dem Spiel passierte, hat es auch kaum mehr jemand außer dem bereits erwähnten Blogger mitbekommen. Ich vermute(te) ja sogar, dass das Lied vor allem ihm und seiner Berichterstattung gewidmet war. Wieder das „Scheich-Lied“. Dazu hab ich aber bereits in unserem Sechzger.de-Talk Nummer 17 ab Minute 10:25 ausführlich Stellung bezogen.

Meine Vermutung aus dem Talk vom Sonntag Abend wurde dann gestern von einem der “Übeltäter” bestätigt. Aber dazu weiter unten mehr. Die nächste Mücke, aus der man einen Elefanten machen könnte. Aber wozu?

„Vorfall drei“: Aus zwei mach eins

Kaum beruhigt sich wieder alles, kam dann gestern Nachmittag das Löwenmagazin ums Eck. Der Verfasser des Artikels hatte aus verschiedenen Quellen gehört, was Freitag beim Spiel vorgefallen war. Ebenso Samstag beim Training. Daraus wurde dann ein Artikel, der nach direktem Kontakt zwischen der Redaktion und mir noch einmal geändert wurde. Ich will die Geschichte jetzt nicht noch einmal hochkochen, sondern zitiere den betroffenen Fan aus dem Kommentarbereich des Löwenmagazins:

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Das ist nicht wahr! Köllner hat unser Banner nicht abgehängt. Er kam zu mir und meinte nur, dass er das nicht gut heißen kann. Wir haben das Lied nur wegen dem Blogger gesungen! Das hab ich ihm nochmal gesagt, und das er sich vorher informieren soll, bevor er uns idioten nennt! Das wir mit dem Blogger seit Jahren ein Problem haben ist bekannt. Das wars auch schon. Des Weiteren kenn ich an Köllner schon Jahre und deshalb ist er zu mir gekommen … wir waren gemeinsam auf einem Geburtstag von einem Freund und da hab ich ihn schon vorm Grrrr gewarnt. er war nur weng erschrocken, dass wir da dabei waren… und ich hab ihm das Banner gezeigt. alles gut…wir haben uns noch alle lieb… macht bitte keinen solchen Wind wegen gar nichts…

Löwen, lasst das streiten sein. Es war schlicht und ergreifend nichts!

Dem letzten Satz möchte ich mich vollumfänglich anschließen. Es war und ist ein sensationelles Trainingslager. Mit dabei so viele Löwenfans wie noch nie, an allen Ecken und Enden ist Aufbruchstimmung zu spüren. Auch vor Ort sind bzw. waren unser Präsident Robert Reisinger, Vize-Präsident Hans Sitzberger, Verwaltungsrat Sascha Königsberg ebenso wie Anthony Power als Vertreter der HAM-Seite.

Die Stimmung untereinander ist gut, auch bei den offiziellen Vertretern stehen die Zeichen immer mehr auf “miteinander” als auf “gegeneinander”. Müssen da wirklich wir Fans aus jeder Mücke einen Elefanten machen? Ist bei dem Verein noch nicht genug gestritten worden?

Eigentlich ist es ein gutes Zeichen: Wenn wir in einer knappen Woche Trainingslager keine anderen Probleme haben als das zweimalige (volltrunkene) Singen des Scheichliedes durch einige wenige Fans, dann haben wir scheinbar keine Probleme mehr bei 1860.

Natürlich wäre es schlau gewesen, das Scheich-Lied nicht zu singen

Wobei es natürlich auch schlau und angebracht gewesen wäre, das Lied wegzulassen bzw. nicht zu singen. Wie schnell so etwas eskaliert, hat man jetzt ja gesehen.

Das steht auf einem ganz anderen Papier.

Schade jedoch, dass sich sowohl einige Medien als auch Löwenfans im Trainingslager und in diversen Kommentarbereichen wie die Hyänen auf das Lied gestürzt haben. Vielleicht sollten sie das nächste mal nach Windischgarsten mitkommen und (bzw. sofern sie schon vor Ort sind) den einen oder anderen Ausflug auf den Berg mitmachen.

Das beruhigt ungemein.

TSV 1860 Trainingslager Windischgarsten
TSV 1860 Badeente im Trainingslager in Windischgarsten

Feedback dann gerne persönlich um 10:30 Uhr am Trainingsplatz. Oder natürlich hier unter diesen Artikel.

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Steffen Lobmeier

Gutes Statement. Man sollte das wirklich nicht zu heiß kochen. Was ist denn schon passiert?

Erika Löster

Danke Stephan … alles gesagt und jetzt muss a Ruah sein …. dieser Blogger kann die Ruhe im Verein und Umgebung wohl nicht ertragen …. i glaub der bräuchte mal einen echten boirischen Hinweis …. ob er‘s dann kapiert ?!?!
E.L.I.L 🦁💙

selmatsv

Hallo Stephan, vielen Dank für Dein Statement. Wir waren übers Wochenende in der Nähe (Vorderstoder) und am Freitag beim Spiel. Dank des OK’s vom Hr. Dilly durften wir unseren Hund mit in den VIP Bereich nehmen und haben nur angenehme Erfahrungen gemacht. Das war wie ein Familientreffen nach langer Zeit. Wir haben auch gleich eine Einladung zum Fanabend und zum Golfen bekommen – aber wir hatten andere Pläne für Samstag / Sonntag – egal die Geste zählt. Unser Hund wurde X-mal fotografiert und gestreichelt (mit Löwenhalstuch). Der Catering Service war super, die Gespräche auf der Tribüne waren total entspannt, so dass das Spiel eigentlich völlig nebensächlich war. Ich habe kein Scheichlied gehört und den Diebstahl des Trikots nicht mitbekommen. Wir sind nach dem Spiel total happy und stolz (auf unseren Hund, dass er sich anständig aufgeführt hat) zum Kurzurlaub nach Hinterstoder weitergefahren. Ich habe mich dann über die negative Berichterstattung im Nachgang sehr geärgert, weil es gefühlt komplett positiv war. Wir sollten auch nicht vergessen, dass wir alle aus Bayern gekommen sind und seit 1,5 Jahre auf Entzug sind – kein Fußball, keine Party, keine große Treffen und dann kommen wir ins österreichische Corona Paradies – 3G wird zwar geprüft – aber dann ist alles erlaubt – ohne Masken usw. Dass dann der eine oder andere mal über die Stränge schlägt ist doch ganz normal. So jetzt genießt das letzte Spiel gegen Peter Pacults Team und kommt alle wieder gut heim. Viele Grüsse aus der Heimat.

United Sixties

Sehr weise Worte im so vielfältigen Löwenkosmos. dennoch wird es unterschiedliche Meinungen zu Transfers oder vereinspolitische Ausrichtungen weiter geben dürfen und brauchen.
Auf die Löwen und mit vereinter Kraft Richtung Wiederaufstieg!