0:2 bei Eintracht Frankfurt, 2:5 gegen Bayern Hof und 1:7 beim VfR Mannheim – die Saison 1960/61 startete für den TSV 1860 absolut katastrophal. Da kam Jahn Regensburg heute vor 64 Jahren gerade recht. Mit 5:1 prügelten die Löwen die Oberpfälzer aus dem Grünwalder Stadion und Rudi Brunnenmeier traf gleich dreimal.
Rudi Brunnenmeier vom SC Olching zu den Löwen
Im Sommer 1960 wechselte Rudi Brunnenmeier vom SC Olching zum TSV 1860. Ihm eilte ein hervorragender Ruf voraus, nachdem er bei seinem Stammverein in einer einzigen Saison 87 von 107 Toren seiner Mannschaft erzielt hatte. Seine Mutter musste damals noch den Vertrag unterschreiben, als die Münchner Löwen den Stürmer verpflichteten.
Die vereinbarten Konditionen? Sagenhafte 17.000 Mark Handgeld für fünf Jahre, 400 Mark Grundgehalt monatlich, plus 150 Mark Siegprämie und einen Halbtagsjob bei Coca-Cola. Für beide Seiten war dieser Wechsel ein absoluter Glücksfall und entwickelte sich zu einer langjährigen und einmaligen Erfolgsgeschichte.
Drei Treffer gegen Jahn Regensburg
Bereits am 2. Spieltag der Oberliga Süd hatte Brunnenmeier gegen Bayern Hof getroffen und auch in Mannheim sorgte er beim Löwen-Debakel für den Ehrentreffer des TSV 1860. Auch gegen Jahn Regensburg sah es zunächst düster aus, denn Eralp traf in der 43. Minute zum 0:1 für die Oberpfälzer. Nur eine Minute später glich Steiner jedoch für die Löwen aus und nach der Pause schlug die große (Dreiviertel-)Stunde des Rudi Brunnenmeier.
In der 63. Minute brachte der spätere deutsche Meister, Pokalsieger und Nationalspieler den TSV 1860 in Führung und legte nur sieben Minuten zum 3:1 nach. Nachdem Fredi Heiß in der 73. Minute für den vierten Treffer gesorgt hatte, sorgte der gebürtige Olchinger acht Minuten vor dem Ende für den 5:1-Endstand.
Platz 6 in der Oberliga Süd
Der Heimsieg gegen den Jahn, der am Saisonende abgeschlagen Tabellenletzter werden sollte, war indes nur ein Strohfeuer. Es folgte eine 1:3-Niederlage beim SSV Reutlingen 05 und ein 0:0 gegen den FC Bayern. Erst am 7. Spieltag beim VfB Stuttgart sollte der nächste Sieg folgen. Beim 2:1 im Neckarstadion traf – na klar – Rudi Brunnenmeier doppelt für den TSV 1860…
Am Saisonende belegten die Löwen Platz 6 in der Oberliga Süd, der Titel ging an den 1. FC Nürnberg, der Eintracht Frankfurt deutlich distanzierte
Die Aufstellung der Löwen
Trainer Hans Hipp setzte am 02.09.1960 auf folgende Elf der Löwen:
Hoffmann – Wagner, Pfanzelt – Metzger, Stemmer, Rahm – Heiß, Steiner, Brunnenmeier, Fallisch, Auernhammer
Tore:
0:1 Eralp (43.), 1:1 Steiner (44.), 2:1 Brunnenmeier (63.), 3:1 Brunnenmeier (70.), 4:1 Heiß (73.), 5:1 Brunnenmeier (82.)
Platzverweis:
Dirrigl (55., Jahn)
Die Statistik entstammt einmal mehr dem großartigen Löwen Kompendium von Thorsten Ruinys.