Jeden Winter das gleiche Szenario. Gebetsmühlenartig wird – die wirtschaftlichen Voraussetzungen komplett missachtend – aus einer medialen Richtung gefordert, die Löwen sollten doch ihren viel zu schmalen Kader unbedingt verbreitern. Widerspruch kommt nun von einem Meisterlöwen. Fredi Heiß setzt auf Kontinuität und unterstützt diesbezüglich den beim TSV 1860 eingeschlagenen Weg.

Heiß fordert Vertrauen ins Team des TSV 1860

Wer wurde nicht alles als potentieller Mölders-Nachfolger ins Spiel gebracht und gefordert? Fredi Heiß, mit dem TSV 1860 Meister, Pokalsieger und Finalteilnehmer im Europapokal,  offenbart in der AZ einen anderen Blick auf die Dinge.

“Wenn ich immer höre, dass man sich im Winter unbedingt hätte verstärken müssen? Wer soll denn da kommen und sofort funktionieren? (…) Und wenn du einen holst, kann dann Marcel Bär performen? Er ist nach dem Aus von Sascha Mölders ins Rollen gekommen, da muss man ihm Vertrauen aussprechen – und der ganzen Mannschaft.”

Blick auf die kommende Saison

Zwar wünsche auch Heiß sich von den Löwen mehr Konstanz und den Aufstieg in die 2. Bundesliga, rückte jedoch auch ein weiteres Thema in den Fokus.

“Sie müssen jetzt auch schauen, dass sie für die nächste Saison eine schlagkräftige Mannschaft aufstellen.”

Wollen wir hoffen, dass die Verträge von Hiller, Neudecker & Co so bald wie möglich verlängert werden…

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Darock

Ich denke aber auch, dass diese Rechnung höchstens für Spieler in der 3. Liga noch interessant ist, ab der zweiten Liga dürften die Lebenshaltungskosten dann obsolet sein. Meines Erachtens ist es natürlich auch eine Sache des Typs, dem einem ist es eben wichtig, möglichst viel auf die Seite legen zu können, der andere genießt den Moment in einer geilen Stadt bei einem geilen Verein. Wie viele junge Menschen im Alter eines Fußballers ziehen in die Städte zum Studieren oder für eine Ausbildung, um eben die Vorzüge einer Metropole zu genießen und das meistens bei weit weniger Kaufkraft, als sie ein Spieler in der 3. Liga hat.

Kassenwart

Hallo Stefan, bei der ganzen Diskussion um Kader und Budget wird immer vergessen, dass OG den schwersten Spirtdirektor (GF) im ganzen Profifussball bekleidet. Seine Angebote an die Spieler sind immer mit der Hypothek der mit Abstand teuersten Stadt Deutschlands belegt. Und gerade in Liga 3 schlägt das extrem durch. Zwickau kann mit dem halben Budget die gleiche Spielerqualität verpflichten.

Der Löwenkosmos sollte etwas mehr Respekt vor der Arbeit von GG haben.

Zumal gerade die Situation eines möglichen Aufstiegs dann die Vertragsverlängerungen nochmals schwerer macht. Neben den finanziellen Aspekten kommt dann die Frage, ob man dem Spieler Liga 2 zutraut (und ob man einen vergleichbaren Liga-Spieler signifikant günstiger bekommt).

Nein, ich möchte nicht mit GG tauschen. Er kann nur verlieren.

Kassenwart

Lol, logo. Tippfehler.

Zell

Kassenwart: “Hypothek der mit Abstand teuersten Stadt Deutschlands belegt.”

Der Unterschied zwischen den Lebenshaltungskosten an den Mietkosten zwischen München und Zwickau belegt:

“Der Mietspiegel für München 2021 weist eine durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter von 12,05 Euro auf.” (https://stadt.muenchen.de/infos/mietspiegel.html)

“Der durchschnittliche Mietpreis (3/2022) in Zwickau liegt bei 5,89€/m².” (https://www.wohnungsboerse.net/mietspiegel-Zwickau/7714)

Alleine die Netto-Kalt-Mieten sind in München doppelt so teuer als in Zwickau. Insoweit dürfte die Aussage von Kassenwart zutreffen: “Zwickau kann mit dem halben Budget die gleiche Spielerqualität verpflichten.” Vielmehr ist zu befürchten, dass alleine aufgrund der Lebenshaltungskosten in München Anfragen von 1860 an potentielle Spieler teilweise von denen dankend abgelehnt werden. Abgesehen davon dürfte 1860 bei manchen durch die Horrormeldungen von db24 ungerechtfertigterweise weiterhin als Chaosklub eingeschätzt werden.

Kassenwart

Ich hatte die Lebenshaltungskosten der gesamten 3.Liga Städte analysiert und verglichen. Eine Quelle war auch die Wohnungsbörse, eine andere vergleicht sämtliche Lebenshaltungskosten. Daraufhin hatte ich dann das notwendige Budget berechnet. Das ist Wahnsinn, was das für den Sportdirektor in München für ein Nachteil darstellt – zumindest in Liga 3.

Deshalb kann man die Budgets nominal überhaupt nicht vergleichen, wenn man sie nicht um die Kaufkraft bereinigt.

Werde die gesamte Analyse mal offen legen, falls Interesse besteht.

Last edited 2 Jahre zuvor by Kassenwart
Zell

Es wäre schön, wenn Sie die Analyse veröffentlichen könnten. Vielen Dank.

WilkinsMicawber

Finde ich einen spannenden Ansatz, Kassenwart! Vielleicht ergibt sich ja die Möglichkeit hier auf sechzger.de, dass du diese Ergebnisse auch präsentierst.

Zu bedenken ist halt auch, dass Mietpreise dann hoch sind, wenn die allgemeine Lebensqualität hoch ist. Und dass manch einer halt auch lieber in München oder Berlin lebt als in Verl oder Zwickau. Und ob der normale Spieler die komplette Kosten-Nutzen-Rechnung durchgeht, sich also fragt: “Wie viel bleibt zum Leben, wenn ich eine Wohnung miete?”, weiß ich auch nicht so ganz.

Aber das mit Zahlen untermauern, ist trotzdem eine lohnenswerte Sache – würde mich freuen, wenn du da was nachliefern könntest! 🙂

Heimsieg!

Kassenwart

Wenn Du nur einen freien Tag pro Woche hast und als Profi sowieso Eingeschränkt in Speis und Trank lebst, dann ist es nicht so weit mit der Lebensqualität..