Was waren das noch für Zeiten, als man mit den Löwen im Europacup quer durch den Kontinent reisen konnte? Bulgarien, Finnland, Belarus, England, Italien und noch einige mehr wurden für die heiligen vier Zahlen unsicher gemacht. Und auch nach Schweden verschlug es die Löwen! Nach dem 2:3 im Hinspiel empfing der TSV 1860 heute vor 24 Jahren den Halmstads BK im Rückspiel des UEFA-Cups im Olympiastadion.
Gute Ausgangsposition
Gerade einmal 12.000 Zuschauer verliefen sich an jenem Dienstag Abend ins weite Rund auf dem Oberwiesenfeld. Die Ausgangslage für die Löwen war nicht die schlechteste, denn nach der 2:3-Hinspielniederlage beim schwedischen Tabellenführer würde der Elf von Werner Lorant aufgrund der damals noch geltenden Auswärtstorregel bereits ein knapper Heimsieg zum Einzug in die 3. Runde des UEFA-Pokals reichen.
Bereits in Schweden hatte der TSV 1860 phasenweise sein Potential angedeutet, zwischenzeitlich durch Max und Häßler einen Rückstand ausgeglichen und sich Halmstads BK am Ende doch geschlagen geben müssen. Selbstverständlich eröffnete das 2:3 im Hinspiel Münchens großer Liebe für das Rückspiel jedoch alle Möglichkeiten.
TSV 1860 besiegt Halmstads BK
1860 erwischte einen Start nach Maß, denn bereits nach sechs Minuten jagte Torjäger Martin Max einen Ball aus kurzer Distanz unter die Latte, nachdem Paßlack nach Häßler-Flanke per Kopf noch an Gäste-Torhüter Hakan Svensson gescheitert war. Danach aber hielt der Schlendrian Einzug bei den Löwen und Andersson glich in der 25. Minute für die Schweden aus. Der Gegentreffer diente als Weckruf für die Lorant-Elf: Kurz vor der Pause flankte Cerny perfekt auf Agostino und der Kopfball des Australiers schlug zum 2:1 in die Maschen ein (44.).
Zu diesem Zeitpunkt war der TSV 1860 also wieder weiter, ein weiterer Gegentreffer jedoch hätte den angehenden schwedischen Meister Halmstads BK in die nächste Runde befördert. Die Löwen blieben nun jedoch konzentriert, diktierten das Geschehen, konnten daraus jedoch kein Kapital schlagen. Erst als die Schweden aufmachten, um zum Ausgleich zu kommen, boten sich Räume, die der TSV 1860 nutzen konnte. Wieder war es Harald Cerny, der über rechts Druck machte und mit seiner Flanke Martin Max fand. Der nahm mit dem Kopf Maß und versenkte die Kugel zum 3:1-Endstand im Tor der Gäste (84.). In der 3. Runde trafen die Löwen dann auf den AC Parma – aber das ist eine andere Geschichte…
Die Aufstellung der Löwen
Trainer Werner Lorant setzte am 07.11.2000 gegen Halmstads BK auf folgendes Team des TSV 1860:
Jentzsch – Paßlack, Zelic, Stranzl – Kurz (46. Pfuderer), Mykland, Cerny, Häßler (85. Borimirov), Bierofka (78. Tyce) – Max, Agostino
Tore:
1:0 Max (6.), 1:1 Andersson (25.), 2:1 Agostino (44.), 3:1 Max (84.)
Die zugehörige Auswärtsfahrt war ziemlich geil!
Harald Cerny Flankengott.
Er hatte übrigens für die “Üblichen” damals auch den falschen Stallgeruch.
Ich fand ihn super! Die immer wieder auftauchenden Vorurteile bezüglich falschen Stallgeruch sind schwachsinn. Lässt sich auch gut am Beispiel Harald Cerny erörtern. Wie lang war der gleich nochmal bei Sechzig? Bringt ihn heute noch jemand in Verbindung mit den Nachbarn?
Ja, ich!
Der ist öfter zwischen den beiden Vereinen rumgehüpft als alle Kinderkandidaten von Michael Schanzes 1-2-oder-3 in dessen gesamten Geschichte!
Ich mochte den nie!
Geht mir ähnlich.
Jaja, die berüchtigten Cerny-Flanken. 90% hinters Tor.
Und dass du nicht zwischen Söldnern (Spielern) und Funktionären, welche den Verein lenken und leiten, unterscheiden kannst, hättest Du nicht extra nochmal erwähnen brauchen … So kennen wir dich alle 🙂
Alleine der Sturm mit Agostino und Max 👌.. Dann mein Lieblingstorwart Jentzsch. Wenn ich mich damals ans Derby gegen Bayern zurückerinnere, was er da alles rausgefischt hat.
Hoffentlich erlebe ich ähnlich gute Zeiten nochmal..
Yo, Simon Jentzsch war auch aus meiner Sicht der beste Torwart, den ich bei Sechzig bewusst erlebt hab, schade dass die Wölfe mehr Geld hatten als die Löwen … und Cerny dürfte unser Rekordspieler in der Bundesliga sein…
Jentzsch war eine absolute Katze. War zu meinen Lebzeiten auch der beste Keeper, den wir hatten. Jentzsch, Max, Agostino etc. Und das alles auf internationalem Niveau damals. Was würde ich geben, um das nochmal mitzuerleben ..
Witzig, dass gerade zu dieser Zeit die Basis dafür gelegt wurde, dass wir das eben so schnell nicht nochmal erleben werden…
Deine Oma?
Erlebnisse lassen sich nicht kopieren.
Wer in der Vergangenheit lebt kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten.