Am vergangenen Freitag bestritt der TSV 1860 ein Testspiel gegen Newcastle United. Im Vorfeld gab es zum Teil heftige (und berechtigte) Kritik an der Partie, der Begriff Sportswashing hielt Einzug in den Löwen-Kosmos. Doch bereits vor 19 Jahren wäre diese Kritik gerechtfertigt gewesen, als der TSV 1860 am Peace Cup in Südkorea teilnahm.

Im Schatten der Vereinigungskirsche

Peace Cup – das klingt ja erstmal harmlos, oder? Tatsächlich verbarg sich hinter dem Wettbewerb jedoch die Sunmoon Peace Football Foundation, die sehr eng mit der Vereinigungskirche verbunden ist. Diese vermeintliche Kirche ist jedoch nichts anderes als eine Sekte. Laut einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs darf über diese gesagt werden,

  • die Vereinigungskirche sei eine kriminelle Vereinigung,
  • sie proklamiere ein faschistisches System,
  • mehrere junge Leute sind durch die Vereinigungskirche bis zum Selbstmord getrieben worden und
  • die Vereinigungskirche setzt Menschen einem Psychoterror aus.

Eine ehrenwerte Gesellschaft also… Nichtsdestotrotz lockte der Wettbewerb bei seinen fünf Austragungen einige namhafte Clubs aus aller Welt an. Zur Teilnehmerliste zählten u.a. Juventus Turin, Tottenham Hotspur, die Boca Juniors, Real Madrid, der HSV – und auch unsere Löwen.

Der TSV 1860 beim Peace Cup in Südkorea

Direkt zum ersten Turnier im Jahr 2003 wurde der TSV 1860 zum Peace Cup nach Südkorea eingetragen und in Gruppe B der PSV Eindhoven, Los Angeles Galaxy und Club Nacional Montevideo zugelost. Zum Auftakt trafen die Löwen dabei vor 32.000 Zuschauern in Busan auf die Niederländer und zogen mit 2:4 den Kürzeren. Während für die PSV u.a. Mateja Kezman und Arjen Robben trafen, netzten für Münchens große Liebe Markus Schroth und Francis Kioyo ein.

In der zweiten Begegnung trennten sich der TSV 1860 und LA Galaxy torlos, sodass eines hohen Sieges und eines entsprechenden Ergebnisses im Parallelspiel bedurfte, um doch noch ins Halbfinale einzuziehen.

Abschlusssieg gegen den Club Nacional

Gegner war der Club Nacional aus der uruguayischen Hauptstadt Montevideo. 15.000 Zuschauer hatten sich am 20.07.1993 im Munsu World Cup Stadium in Ulsan eingefunden, um die Partie zu verfolgen. Selbstverständlich war auch im fernen Asien eine Delegation Löwenfans vor Ort und machte sich akustisch und optisch bemerkbar.

Zumindest im dritten Vorrundenmatch hatte der TSV 1860 beim Peace Cup in Südkorea etwas zu feiern, denn Markus Schroth sorgte mit seinem Siegtreffer in der 55. Minute für einen versöhnlichen Turnierabschluss. Trotz zweier Platzverweise für den Gegner und einen für Danny Schwarz auf Seiten der Löwen blieb es beim knappen Sieg des TSV 1860, der seine Vorrundengruppe auf Platz 3 abschloss.

Im Finale setzte sich die PSV Eindhoven mit 1:0 gegen Olympique Lyon durch.

Die Aufstellung der Löwen

In der Vorrundenpartie gegen Club Nacional setzte Trainer Falko Götz auf folgendes Team des TSV 1860:

Lenz (46. Hofmann) – Görlitz, Hoffmann, Costa (46. Kurz), Saarinen – Cerny, Schwarz, Tyce, Pürk (82. Meyer) – Lauth (75. Kioyo), Schroth

Tor:
1:0 Schroth (65.)

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