Mittwoch Nachmittag, 17 Uhr. Weil heute Abend wieder in der Champions League der Ball rollt, muss die 3. Liga bereits zu einer Uhrzeit ran, wenn der ein oder andere noch im Büro sitzt oder im Home Office die Tastatur bearbeitet. Auf dem Betzenberg duellierten sich dabei der abstiegsbedrohte 1. FC Kaiserslautern und der FSV Zwickau.

1. FC Kaiserslautern – FSV Zwickau

Viermal wurde der 1. FC Kaiserslautern in seiner ruhmreichen Geschichte Deutscher Meister. Das erste Mal im Jahr 1951 mit Fritz Walter, das letzte Mal vor gerade mal 23 Jahren im Sommer 1998. Eigentlich gar nicht so lange her, oder? Jetzt aber stehen die Roten Teufel mit dem Rücken zur Wand und auf einem Abstiegsplatz in der 3. Liga. Drei Punkte mussten her gegen den FSV Zwickau – egal wie!

Torchancen hüben wie drüben

Entsprechend engagiert ging der FCK von Beginn an zu Werke. Man spürte regelrecht, wie heiß Kaiserslautern auf den Dreier war, die besseren Chancen boten sich zunächst jedoch den Gästen aus Zwickau. Zunächst scheiterte König per Kopf an Spahic (4.), später Starke ebenfalls per Kopf an der Latte (19.). Auf der Gegenseite prüfte Ritter FSV-Schlussmann Brinkies, der den abgefälschten Ball bravourös abwehrte (24.). Nach der folgenden Ecke die nächste Glanztat des Zwickauer Keepers, der Götzes Schuss aus Nahdistanz aus dem Eck fischte.

Auch Ex-Löwe Marvin (“komm, wir gehen”) Pourié scheiterte nach einer halben Stunde am bis dahin überragenden Torhüter des FSV. Zwickau indes blieb ebenfalls gefährlich und Spahic musste gegen Morris Schröter sein ganzes Können aufbieten (33.). Statt 3:3 stand es also weiterhin 0:0 in dieser für neutrale Zuschauer sehr ansehnlichen Partie. Daran änderte auch Marco Schikora nichts, der kurz vor der Pause aus sieben Metern relativ unbedrängt das Tor der Lauterer verfehlte.

Starke trifft für den FSV

Nach dem Seitenwechsel setzten die Sachsen die ersten offensiven Akzente, während der FCK etwas ratlos wirkte. Trainer Marco Antwerpen war alles andere als amused und nahm in der 55. Minute einen Doppelwechsel vor: Sessa und Gözütok kamen für Ritter und Ouahim. Half aber auch nichts, denn in der 60. Minute brachten die Gäste endlich und verdient Zählbares auf die Anzeigetafel. Der namibische Nationalspieler Manfred Starke nahm von der Strafraumgrenze maß und traf unhaltbar zum 0:1. Ein weiterer fieser Nackenschlag für den ohnhin krisengeschüttelten 1. FC Kaiserslautern.

Kaiserslautern dreht die Partie

Doch die Roten Teufel zeigten Moral und kamen aus dem Nichts zum Ausgleich. Sessa scheiterte noch an Brinkies, doch Philipp Hercher staubte aus spitzem Winkel zum 1:1 ab (64.). Lautern wollte jetzt mehr und kam glücklich zum 2:1. Zuck brachte die Kugel scharf in die Mitte, wo die beiden Zwickauer Nkansah und Brinkies für ein kurioses Eigentor (70.) sorgten. Dem FCK wars egal, denn plötzlich führten sie und hatten den wichtigen Dreier vor Augen. Allerdings erwies der eingewechselte Gözütok seinem Team einen Bärendienst und streckte seinen Gegenspieler in bester Karate Kid-Manier nieder. Klar Rot (76.)!

Später Ausgleich von Zwickau

Nur zwei Minuten später packte FCK-Kapitän Zimmer die Blutgrätsche aus und war mit Gelb bestens bedient. Es war ordentlich Feuer in der Partie und Kaiserslautern goss reichlich Benzin nach. Erst nach ein paar Minuten beruhigten sich die Gemüter wieder ein wenig, der Kampf überwog jedoch auch weiterhin. In der Schlussphase wackelten die Roten Teufel, aber sie fielen nicht – bis zur fünften Minute der Nachspielzeit. Dann traf Stanic zum 2:2 für die Elf von Joe Enochs und der Schiedsrichter pfiff gar nicht mehr an… Das anschließende Handgemenge auf dem Platz war ähnlich unterhaltsam wie das Match!

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