Das Städtische Stadion an der Grünwalder Straße hat schon sehr bewegte Zeiten durchlebt. Es beherbergte Länderspiele, diente als Filmkulisse, war bereits mehrmals dem Abriss geweiht und wurde zwischenzeitlich gar als Bezirkssportanlage betrieben. In dieser Zeit empfing der TSV 1860 am 08.01.1975 den ukrainischen (damals: sowjetischen) Verein Dnipro Dnipropetrowsk zu einem Testspiel.

Bewegte Geschichte eines Zungenbrechers

In der Sowjetunion war der FK Dnipro in den 80er Jahren durchaus eine große Nummer und errang zweimal die Landesmeisterschaft (1983 und 1988). Zudem erreichten die Ukrainer zweimal die Vizemeisterschaft und gewannen auch den sowjetischen Pokalwettbewerb (1989).

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion startete Dnipropetrowsk in der ukrainischen Premjer Liha. Die Meisterschaft konnte das Team aus der Fast-Millionenstadt zwar nicht mehr gewinnen, wurde jedoch zweimal Vizemeister und erreichte dreimal das Pokalfinale.

Größter Erfolg dürfte jedoch die Finalteilnahme im UEFA-Cup 2014/15 sein, in dem die Ukrainer nach Siegen u.a. gegen Ajax und Napoli gegen den FC Sevilla mit 2:3 den Kürzeren zogen.

Ab der Saison 2016/17 musste Dnipro aus finanziellen Gründen mehrere Male zwangsabsteigen. Nachdem der Verein in der Saison 2018/19 in der Amateur-Liga meistens mit U18-Spielern starten musste, stellte er zur Saison 2019/20 den Spielbetrieb ein.

TSV 1860 – Dnipro Dnipropetrowsk 0:0

Im Jahr 1975 war Dnipro Dnipropetrowsk jedoch sowjetischer Erstligist, als man zu einem Testspiel gegen den TSV 1860 an die Grünwalder Straße reiste. 1.500 Zuschauer fanden sich an diesem kalten Abend in der Städtischen Bezirkssportanlage Grünwalder Straße ein und das Geschehen auf dem Platz diente auch nicht unbedingt der Erwärmung.

Die Löwen, damals in der 2. Bundesliga Süd, waren zwar durchaus gewillt, den Gästen ordentlich einzuheizen, bissen sich jedoch an der sowjetischen Defensive ein ums andere Mal die Zähne aus. Max Merkel, Rückkehrer auf der Bank des TSV 1860, setzte aber ohnehin andere Prioritäten – und das zahlte sich aus. Die ersten fünf Rückrundenspiele wurden alle gewonnen und in Giesing träumte man von der Rückkehr in die Bundesliga. Diese wurde letztendlich jedoch verpasst und Max Merkel hatte die Löwen bereits vor Saisonende wieder verlassen…

Die Aufstellung der Löwen

Folgende Mannschaft des TSV 1860 schickte Meistertrainer Max Merkel gegen Dnipro Dnipropetrowsk auf den Rasen.

Hartmann (46. Francillon) – Hartwig, Luxi, Seelmann, Reich – Kohlhäufl, Lubanski, Krenz, Keller – Kauf (46. Herberth, 60. Starzak), Novak

5 1 vote
Artikelbewertung
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments