Der Aufstieg zweier zweiter Mannschaften in die 3. Liga vor gut einem Monat, hat viele Fußballfans, speziell jene, die Drittligateams anhängen, verärgert. Neben Borussia Dortmund II spielt in der kommenden Saison auch noch die Zweitvertretung des VfB Stuttgart und auch die von Hannover 96 in der dritten deutschen Profiliga. Die Schwaben tragen ihre Spiele – das steht bereits fest – alle im relativ weit von Stuttgart entfernten Großaspach in der “WIRmachenDRUCK-Arena” aus. Und die Niedersachsen?

Hannover 96 II im Eilenriedstadion zu Hause

Hannover 96 II, das sich in der Relegation gegen die Würzburger Kickers durchsetzen konnte, ist eigentlich im Eilenriedestadion zu Hause. Dort, östlich der Innenstadt der niedersächsischen Landeshauptstadt ist auch das Trainingszentrum und das NLZ des Zweitligisten untergebracht. 2.500 Zuschauer finden dort Platz. Zu wenig für die 3. Liga, die 5.000 Plätze fordert, wovon mindestens 2.000 Sitzplätze sein müssen. Die vom DFB geforderte Kapazität will man an der Leine durch das Errichten einer Stahlrohrtribüne realisieren, eine ausreichende Anzahl an Sitzplätzen wird man aber auch so nicht erreichen.

Umzug gegen die Gegner mit viel Anhang

Nicht zuletzt aus diesem Grund, so berichtete das Portal Liga3-Online.de gestern, wird die Mannschaft von Trainer Daniel Stendel fünf bis sieben Partien in der 3. Liga im großen Niedersachsenstadion, dem Spielort der ersten Mannschaft von 96, austragen, das derzeit auf den Namen “Heinz von Heiden Arena” hört. Liga3-Online nennt als mögliche Kandidaten für diese Spiele Dynamo Dresden, Hansa Rostock, Energie Cottbus, Arminia Bielefeld, den VfL Osnabrück, Rot-Weiss Essen sowie den TSV 1860 München. Also Teams, die erwartungsgemäß eine große Zahl an Anhängern mitbringen, sodass die maximal 1.000 Plätze im Gästeblock des Eilenriedestadions knapp werden könnten. Ob hier nicht ein paar Vereine übersehen wurden, bleibt abzuwarten. Denn beispielsweise auch aus Aachen oder Saarbrücken werden sich gewiss zahlreiche Fans auf den Weg nach Hannover machen, wenn deren Mannschaften dort antreten.

Hannover TSV 1860

Erinnerung an Havelse 2021

Im Niedersachsenstadion finden 49.000 Zuschauer Platz. Das sollte – auch für das Gastspiel unserer Löwen – ausreichen. Und da werden dann Erinnerungen an die Saison 2021/22 wach: Am 27. November 2021 empfing der TSV Havelse im Rahmen seines einjährigen Gastspiels in der 3. Liga unsere Löwen. Der Verein aus dem nordwestlichen Vorort von Hannover musste damals alle Spiele im zu jener Zeit noch “HDI-Arena” genannten Stadion austragen und kam in 18 Spielen auf einen Besucherschnitt von 1.171, was einer Auslastung von rund 2% entspricht. Auch unser Gastspiel fand vor quasi leeren Rängen statt. Lediglich im Gästeblock herrschte beste Stimmung, wie das Bild hier zumindest erahnen lässt.

Wenige Löwenfans wollen zum Saisonauftakt nach Hannover

Übrigens: In der auf unserer Startseite aktuell noch laufenden Umfrage nach Wünschen für den Saisonauftakt liegt das Spiel in Hannover (ohne Kenntnis, wo es letztlich ausgetragen wird), im Mittelfeld. Beim Verfassen dieses Artikels wollen nur neun von 397 Teilnehmern am ersten Augustwochende nach Hannover reisen. Ob die Nachricht rund um das Niedersachsenstadion an diesem Umstand etwas ändert?

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Kraiburger
Vorstopper

Nix ist doofer, als Hannover!

1860ZELL

Fehleinschätzung:”Menschen mit starker Meinung halten sich für klug, auch wenn das nicht stimmt”

Kraiburger
Kraiburger

Der Vergleich mit Havelse hinkt leider ein wenig. Die Saison 2021/22, in der Havelse ins Niedersachenstadion ausweichen musste, war ja noch schwer in der Corona-Zeit.

Ich erinnere mich an die Maskenpflicht im Stadion, und dass einige Leute auch genau deshalb erst gar nicht auf den zeitgleich stattfindenden Weihnachtsmarkt gelassen wurde. Während in München erst gar keine Weihnachtsmärkte zugelassen waren. Die Szene ist zu diesem Spiel erst gar nicht angereist. Havelse also auf diesen niedrigen Zuschauerschnitt zu reduzieren, ist leider etwas unfair.

Wenn wir unser Spiel in Hannover haben, wünsche ich mir jedenfalls sehr, dass entweder Havelse oder Arminia Hannover auch ein Heimspiel haben, da sich dort der Besuch sehr lohnt. Notfalls würde ich mir aber auch Barsinghausen, OSV oder Hildesheim ansehen.

BruckLoewe

Für Zweitmannschaften in Liga 3 reichen meines Wissens nach 2500 Plätze.Wurde ja ebenfalls um die Hälfte reduziert.

Kraiburger

Das Eilenriedestadion habe ich im Mai erst besucht, als man gegen Lohne mit einem 4:0 einen sehr wichtigen Schritt gemacht hat.

Eine richtig tolle Schüssel direkt neben dem wunderbaren Zoo Hannover (teurer als München, schöner als München und ein richtig netter “Löwenpark”).

Das Stadion wurde ursprünglich in den 1920er Jahren erbaut, aber 2017 generalsaniert. Dabei wurde auch das Spielfeld gedreht und zwei neue Tribünen an den Seitenauslinien gebaut. Die Haupttribüne des alten Stadions steht unter Denkmalschutz und ist jetzt eine Hintertortribüne.

Leider sind die alten Sitzbänke damit ebenfalls unter Denkmalschutz geraten und dürfen nicht ausgetauscht werden. Diese sind allerdings nicht drittligakonform, sodass ihnen die ganze geile, 100 Jahre Hintertortribüne als Kapazität fehlt.

Gegenüber dem anderen Tor will man sich hingegen mit einer Stahlrohrtribüne behelfen.

Ich fänds sehr schade, wenn wir nicht da drin spielen würden. Allerdings lässt das Catering-Angebot rund ums Eilenriede schon sehr, sehr zu wünschen übrig.

Da ist quasi gar nix.

Posicelli

Würzburg wäre besser gewesen. 😉

Stefan Kranzberg

Würzburg ist nie besser. 😛

Kraiburger

Wäre Würzburg aufgestiegen, hätte Bayern II in der jetzt startenden Saison ein Freilos zum Drittligaaufstieg. Allein deshalb ist es gut, dass H96II aufgestiegen ist!