Am heutigen Sonntag trifft der TSV 1860 München ab 13 Uhr im Marschwegstadion auf den VfB Oldenburg. Im Vorbericht wirft sechzger.de einen ausführlichen Blick auf den Verein der Gastgeber, bei dem ebenfalls eine Stadiondiskussion eines der beherrschenden Themen ist.

Der VfB Oldenburg: nach dem Absturz zurück im Profifußball

1992 noch stieg der VfB Oldenburg beinahe in die 1.Bundesliga auf. Wenig später erfolgte allerdings der tiefe Fall – sowohl in sportlicher als auch finanzieller Hinsicht. Klamme Kassen zwangen den VfB beinahe in die Knie. Die Auflösung des Vereins konnte in einem Insolvenzverfahren gerade noch abgewendet werden. Doch die Mannschaft stürzte teils bis in die Fünftklassigkeit ab. Zahlreiche Ligenreformen ergaben in den Jahren danach immer wieder Chancen zum Aufstieg, die jedoch meist zum Nachteil des VfB ausfielen. Trainer der Oldenburger war zeitweilig unter anderem ein gewisser Torsten Fröhling, der später auch die erste und zweite Mannschaft des TSV 1860 München betreute.

2013/14 lief es bei der Reform der Regionalligen dann allerdings besser und der VfB durfte in der Regionalliga Nord antreten. Nur wenig später klopfte der VfB lange Zeit vehement an das Tor zur 3.Liga an. Erst im Endspurt konnte sich die zweite Mannschaft des VfB Wolfsburg knapp durchsetzen. Oldenburg verlor insgesamt nur vier Spiele und musste dennoch mit dem ungeliebten zweiten Platz vorlieb nehmen. In der Relegation der Saison 2012/22 klappte es dann nach vielen Jahren im Amateurbereich schlussendlich mit der Rückkehr in den Profifußball. Im Duell mit dem favorisierten Vertreter der Regionalliga Nordost, dem BFC Dynamo, setzte sich der VfB Oldenburg durch und spielt seit der aktuellen Spielzeit in der 3.Liga.

In dieser gelangen den Niedersachsen bislang fünf Siege und fünf Unentschieden in 20 Spielen. Derzeit steht die Mannschaft von Trainer Dario Fossi, der gemeinsam mit Stefan Reisinger einen Trainer-Lehrgang absolviert, auf dem 15.Platz. Der Vorsprung auf die Abstiegsplätze beträgt allerdings nur einen Punkt. In Oldenburg ist man damit momentan dennoch zufrieden, da die finanzielle Situation keinen anderen Saisonverlauf vermuten ließ.

Neubau oder Sanierung des Marschwegstadions – Klassenerhalt als Entscheidung?

Der VfB benötigt also dringend jeden Punkt und dürfte dem TSV 1860 München ab 13 Uhr (sechzger.de Liveticker) große Paroli bieten. Gespielt wird im Oldenburger Marschwegstadion, das dank zahlreicher Ausnahmegenehmigungen als Spielstätte zugelassen wurde. Etwa 760 Kilometer müssen die Löwenfans für die Anfahrt auf sich nehmen. Bereits 800 Karten konnten im Vorverkauf abgesetzt werden.
Doch sollte der heutige Gegner der Löwen den Klassenerhalt schaffen, muss sich etwas tun. Zu mannigfaltig und offensichtlich sind die bestehenden Mängel an der aktuellen Spielstätte des VfB.

Das bestätigt auch Linus Horke von der Fanbetreuung des VfB Oldenburg, der im sechzger.deInterview neben weiteren Themen ausführlich über die aktuelle Stadiondiskussion spricht. Kein Flutlicht oder eine Rasenheizung, Anwohnerproblematik und fehlende Parkplätze – vieles spricht gegen einen Verbleib im Marschwegstadion. Seit vielen Jahren machen sich die Fans des VfB für einen Neubau stark. Durch die Gründung einer Initiative erreichten sie die Erstellung einer Machbarkeitsstudie. Diese wurde 2017 der Öffentlichkeit vorgestellt und zeigt eine grundsätzlich geeignete Fläche an der Maastricher Straße auf.

Entschieden ist derweil allerdings noch nichts. Die Stadtpolitik ist zwiegespalten, auch Widerstand regt sich. Unter anderem hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, die den Neubau verhindern will. Darüber hinaus spricht sich das ortsansässige Basketball-Team gegen den aktuell favorisierten Standort aus. Die Halle der Baskets Oldenburg liegt in unmittelbarer Umgebung, der Verein befüchtet wirtschaftliche Einbußen und Probleme bei der Parkplatz-Situation.

All das dürfte den Löwen in Spiel eins nach der Entlassung von Trainer Michael Köllner allerdings herzlich egal sein. Priorität hat für das neue Gespann Gorenzel und Reisinger an der Seitenlinie möglichst ein Auswärtssieg im hohen Norden. Ob dies gelingt oder der VfB Oldenburg stattdessen Punkte für den anvisierten Klassenerhalt sammeln kann – und damit gleichzeitig ein gutes Argument für die laufende Diskussion hat – Auflösung ab 13 Uhr im Marschwegstadion.

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