Auch in der Saison 2023/24 wird es in der 3.Liga keinen Videobeweis geben. Das geht aus einem Bericht des DFB hervor.

Vorsitzender des Ausschuss 3.Liga gegen Einführung des Videobeweis

Zum ersten und bisher einzigen Male kamen die Löwenfans mit dem Videobeweis, kurz VAR, im DFB-Pokal gegen den Karlsruher SC in Kontakt. Hautnah war dieser allerdings nicht, da Zuschauer zu diesem Zeitpunkt nicht erlaubt waren. Eingreifen musste der Assistent im Übertragungswagen nicht wirklich. In der 3.Liga ist der TSV 1860 München Spiele ohne den VAR gewohnt – und an diesem Umstand wird sich für die Drittklassigkeit auch in der kommenden Spielzeit nichts ändern. Der DFB sieht von einer Einführung des Videobeweises ab. Wirtschaftliche Aspekte spielen dabei keine Rolle wie Tom Eilers, der Vorsitzende des Ausschuss 3.Liga, erklärt.

Man muss erstmal überlegen, bis zu welchem Niveau, bis zu welcher Spielklasse, man die absolute Professionalisierung fortsetzen möchte. Die 3. Liga steht für Fußball pur. Dazu passt es gut, dass man sich den Entscheidungen des Schiedsrichters unterwirft. Die Einführung des VAR ist demnach kein Thema, aber nicht, weil es die Klubs mehr Geld kostet.

Neu ab 2023/24 wird aber der vierte Offizielle an der Seitenlinie zwischen den beiden Trainerbänken sein, der in der 1. und 2.Bundesliga bereits fest etabliert ist. Eilers sieht die 3.Liga dabei als gute Ausbildungsmöglichkeit der Schiedsrichter. Auch eine bessere Entlohnung wird es für die Unparteiischen geben, was von den Vereinen ohne Probleme akzeptiert wurde.

Eilers und Manuel Hartmann, Geschäftsführer Spielbetrieb, äußerten sich aber nicht nur über die mögliche Einführung von einem Videobeweis. Anlass der Statements war die Veröffentlichung des Saisonreports für die Spielzeit 2020/21. Der TSV 1860 München bekam dabei am meisten Mittel aus dem Nachwuchsfördertopf zur Verfügung gestellt. Die Löwen schnitten dafür aber beim Financial Fairplay unterdurchschnittlich schlecht ab. Weitere Themen der Aussagen von Eilers und Hartmann sind eine mögliche Reform der 3.Liga und der aktuelle Stand in finanzieller Hinsicht. Insgesamt zeigen sich beide mit der Entwicklung zufrieden.

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Ackermeister TSV

VAR macht den Fußball kaputt. Wer klare Entscheidungen in Zeitlupe sehen will, soll doch bitte zum Schach gehen, Danke.

lustiger_hans

Ich verstehe nicht, warum man in der 3. Liga, die immerhin eine Profiliga (bei der alle Spiele live übertragen werden und insofern immer Kameras da sind) ist, keinen Videobeweis einführen will. Klar, man kann nur Bilder verwenden, die da sind und das sind in der 3. Liga natürlich weniger als z.B. in der Schwammerlliga, da natürlich weniger Kameras da sind. Aber man könnte ja eine dezentrale Lösung durchaus überdenken: Der Schiedsrichter kann sich ggf. auf einem Bildschirm die Kamerabilder aus dem Stadion ansehen, die ja sowieso da sind. Im Rahmen der Ausschreibung der TV-Rechte macht man dann z.B. die Auflage, dass es einen weiteren Bildschirm geben muss, der etwa beim (ja eh kommenden) 4. Offiziellen steht und dort vom Feldschiedsrichter eingesehen werden kann. Bei den Interviews nach dem Spiel wird den Trainern ja auch oft eine Szene nochmal direkt am Spielfeldrand vorgespielt, um sie zu besprechen, die Technik steht also eh prinzipiell dort rum.

Hab mir jetzt aktuell einige Spiele der Handball-WM angeschaut, da geht das offenbar recht gut: Der Schiedsrichter macht das “Video-Zeichen”, geht zum Bildschirm, schaut ein paar Sekunden drauf und trifft dann eine Entscheidung. Die Verzögerung ist ungefähr so lang wie die, die im Fußball entsteht, wenn wieder alle herumreklamieren; in der Zeit könnte man wsl auch schnell am Bildschirm nachschauen. Aber das wäre am Ende ja vielleicht zu einfach…..

Thomas Enn

Mir fällt einfach auf, dass mittlerweile in jeder anderen Sportart die Schiri-Entscheidungen ohne großes Palaver akzeptiert werden, außer beim Fußball, wo gefühlt nach jedem Pfiff erstmal ein Debattierzirkel gebildet werden muss. Ich würde mir sehr wünschen, dass da in Zukunft härter durchgegriffen wird. Ich fände es z.B. sehr gut, wenn nur noch die Kapitäne mit dem Schiri reden dürfen und andere eine gelbe Karte bekommen, wenn sie das tun.

AUßerdem glaube ich, dass für diese kalibrierten Abseitslinien nicht die Fernsehkameras benutzt werden, sondern extra Kameras installiert werden müssen. Aber da bin ich mir nicht ganz sicher. Ich finde aber den Fußball ohne Videobeweis schon schöner…

lustiger_hans

Naja, das würde ich nicht so pauschal sagen. Aber es ist in vielen anderen Sportarten gefühlt schon weniger Diskussion; vor allem ist aber ggf. die Reaktion der Schiedsrichter anders: Wer unverschämt ist, wird meistens recht schnell verwarnt. Ich habe nichts dagegen, wenn jeder Spieler mit dem Schiri diskutieren kann, aber er solls halt nur machen, wenns wirklich Sinn macht. Oder darf sich dann über Mecker-Gelb nicht beschweren.

In der 3. Liga (die ja auch ein Millionengeschäft ist) müsste es ja nichtmal irgendwelche kalibrierten Linien geben oder jeder Schmarrn nochmal extra kontrolliert werden. Aber der Schiri sollte selbsttätig entscheiden können, ob er schnell auf Kamerabilder schaut, die eh da sind. Wenn er sich z.B. nicht sicher ist, ob Elfmeter oder Schwalbe, da hilfts ihm ggf. schon. Evtl. dazu noch für jede Bank eine Karte, die man einmal pro Halbzeit ziehen kann, um einen Videobeweis anzufordern (und evtl. sogar zurückbekommt, wenn der Einwand richtig war, sonst ist sie halt weg)

Steffen Lobmeier

“Die Löwen schnitten dafür aber beim Financial Fairplay unterdurchschnittlich schlecht ab.”

Gibt’s da genauere Infos dazu?

Da Bianga

Hilfreich wäre es , wenn in Liga 3 nur Schiedsrichter eingesetzt würden, die noch eigenständig (richtige) Entscheidungen treffen können.

juergen

Das ist va bei höherklassigen Schiedsrichtern auch mein Eindruck…
Die sind es nicht mehr gewohnt ohne doppelten Boden und Netz zu pfeifen. Ich hab den Eindruck die brauchen den VAR im Hintergrund zur Entscheidungsfindung…