Es gibt mehrere denkbare Optionen, wie das Grünwalder Stadion langfristig eine Heimat für den TSV 1860 München darstellen kann. Eine davon ist die Möglichkeit der Erbpacht. Wie das gehen könnte, zeigt der Bundesligist Union Berlin, der dieses Vorgehen erfolgreich umgesetzt hat. Im Interview spricht Holger Keye über die Alte Försterei und gibt eine Einschätzung ab, ob Erbpacht für den TSV 1860 infrage kommen könnte.

Interview mit Holger Keye (Union Berlin) zum Thema Erbpacht

Wie es in der Stadionfrage beim TSV 1860 München weitergeht, ist nach wie vor völlig offen. Zwei Optionen gibt es dabei: einen Neubau oder einen Verbleib im Grünwalder Stadion. Während die erste Option laut Robert Reisinger derzeit als unwahrscheinlich eingestuft werden kann, sind für die derzeitige Spielstätte gleich mehrere Optionen denkbar. Eine davon ist die Erbpacht, die auch von der Stadt München als Möglichkeit ins Spiel gebracht wurde.

Vielen Löwenfans dürfte die Begrifflichkeit bekannt vorkommen, da bereits das Gelände an der Grünwalder Straße mit allen Trainingsplätzen in Erbpacht übernommen wurde. Doch was steckt eigentlich genau dahinter? Ein Verein, der diese Lösung bereits erfolgreich genutzt hat, ist der 1.FC Union Berlin. Im Interview mit sechzger.de spricht Holger Keye, Leiter der Fan- und Mitgliederabteilung, ausführlich über das Thema.

sechzger.de: Servus, Holger! Du bist Leiter der FuMA-AG Stadion. Wofür steht das genau, wie setzt sich das Gremium zusammen und welche Arbeit verrichtet ihr?

Holger Keye: Die Fan- und Mitgliederabteilung von Union ist eine Abteilung innerhalb des Vereins, die sich in verschiedenen Arbeitsgruppen um alle möglichen Belange der Unioner kümmert. Da gibt es eine AG Marketing, eine AG Soziales und eben auch eine AG Stadion. Diese AG gibt es schon seit 2007, seit es erste konkrete Pläne zum Umbau des Stadions gab. Sie setzt sich aus Vertretern der Fanszene zusammen, bunt gewürfelt, so wie eben halt auch die Anhängerschaft von Union ist. Als Gruppe besprechen wir zusammen mit dem Verein und den Stadionplanern alle Dinge, die sich um das Stadion drehen. Für beide Seiten ist das von großem Vorteil. Der Verein möchte sein Stadion so ausbauen und gestalten, dass es sportlichen und wirtschaftlichen Zielen dient, aber auch so, dass es von den Unionern angenommen wird. Und wir Mitglieder wollen unsere Ideen und Interessen einbringen.

Erbpacht-Vertrag als “Meilenstein”

sechzger.de: Vor einigen Jahren waren Union und der TSV 1860 noch auf Augenhöhe, mittlerweile sieht das deutlich anders aus. Was bei den Löwen geplant war, ist bei euch nun Realität – und das ganz ohne Löwenzoo oder ein großes Stadion. Welche Rolle spielt das Stadion an der Alten Försterei in eurer Erfolgsgeschichte?

Holger Keye: Für den sportlichen Erfolg wahrscheinlich nur eine kleine. Aber für uns Unioner eine sehr bedeutende. Neben dem sportlichen Erfolg ist Union auch als Verein unheimlich gewachsen. Wir haben mittlerweile über 50.000 Mitglieder und eine enorme Identifikation mit dem Verein. Die Menschen hier in Köpenick fühlen sich dem Verein sehr verbunden und dabei spielt das Stadion An der Alten Försterei eben eine große Rolle. Weil es ein Stadion für die Menschen ist und keine Hightech-Arena irgendwo am Stadtrand. Der Verein ist hier im Bezirk und in der Region zuhause, so wie auch die Menschen, die zu Union gehen. Und das Stadion drückt das allein schon durch seine Architektur aus, die den Industriebauten in Oberschöneweide gleicht. Und dann ist es auch ein Stehplatzstadion, wo man für 15 Euro Bundesliga schauen kann.

Union hat sich, im Gegensatz zu anderen, mit dem Ausbau seines Stadions nicht von seiner Basis entfernt. Und da, wo man Menschen begeistern und an sich binden vermag, wird man auch interessant für wirtschaftliche Partner – was dann letztlich auch ein Fundament für sportlichen Erfolg ist.

Übernahme der Alten Försterei von beiden Seiten gewünscht

sechzger.de: Fans halfen damals mit, die Spielstätte umfangreich zu sanieren. Grundlage dafür war ein Erbpacht-Vertrag mit dem Land Berlin. Zur Vertragsunterzeichnung kam es im September 2008. Der damalige Präsident Dirk Zingler nannte den Abschluss damals einen “entscheidenden Meilenstein in der Geschichte des Klubs”. Gilt das auch heute noch?

Holger Keye: Ja, absolut. Der Erbbaurechtsvertrag hat es uns überhaupt erst ermöglicht, das Stadion zu modernisieren. Als wir 2008 noch in der dritten Liga spielten, hatten wir für den Spielbetrieb im Stadion An der Alten Försterei nur eine Ausnahmegenehmigung und es wurde uns klar gemacht, dass wir mit dem damaligen Zustand des Stadions künftig keine Lizenz erhalten würden. Der Bezirk Treptow-Köpenick und das Land Berlin hatten weder Interesse noch Geld dafür, das Stadion für Union auszubauen. Und Union konnte nichts machen, solange uns Stadion und Gelände nicht gehörten. Der Erbbaurechtsvertrag war also die wichtigste Grundlage, für alles was dann kam.

sechzger.de: Wie kam es genau zu der Idee, die Problematik mittels Erbpacht zu lösen? Gab es denkbare Alternativen?

Holger Keye: Ursprünglich wollte Berlin uns das Grundstück für 1 Euro verkaufen, aber dagegen gab es dann in der Verwaltung Bedenken und so musste eine andere Möglichkeit gefunden werden.
Wer jetzt genau die Idee dazu hatte, lässt sich nicht mehr sagen. Aber es war die grundsätzliche Bereitschaft da, das Stadion samt Grundstück an Union zu übertragen.

Sportstätten sind Sonderimmobilien

sechzger.de: Was bedeutet Erbpacht denn eigentlich genau? Wie genau lief das im Falle Union Berlin ab?

Holger Keye: Durch das Erbbaurecht erwirbt man das Recht auf dem Grundstück anderer zu bauen. Das war ja für uns das Wichtige. Bei den Verträgen kann sogar eine Baupflicht verankert werden. Und auch die Möglichkeit, das Grundstück letztlich zu erwerben. Das Erbbaurechtsgesetz gibt ganz konkrete Vorgaben dafür, aber auch einen breiten Handlungsspielraum. Letztlich ist es dann Verhandlungssache, auf welche Dinge man sich einigen kann. Wie das jetzt genau ablief, weiß ich nicht, entscheidend aber war sicherlich, dass es beide Seiten wollten.

sechzger.de: Mit dem Vertrag verpflichtete sich Union über 65 Jahre lang jeden Monat 10.000€ Pachtzins an das Land Berlin zu bezahlen. Das dürfte eine vergleichsweise günstige Lösung sein, oder?

Holger Keye: Ja absolut. Die Bewertung des Grundstückswerts wird aber in der Regel auch von Gutachtern vorgenommen. Das hat sich also niemand einfach so ausgedacht oder besonders gut verhandelt. Im Vergleich zu anderen Stadion war unser jährlicher Erbbauzins sehr gering, aber das Stadion war in seinem Zustand ja eben auch nicht viel mehr wert. Und Union hatte in der damaligen neuen dritten Liga auch nur einen Etat von 5 Millionen. Unsere gesamte wirtschaftliche Situation war noch sehr instabil. Mit dem Stadion ließ sich kaum Geld verdienen. Der VIP-Bereich war ein Zelt hinter der winzigen Sitzplatztribüne. Da ließen sich keine großen Sponsoren mit anlocken. Der Ausbau des Stadions war immens wichtig. Aber natürlich auch ein finanzielles Risiko.

Union Berlin kauft Gelände 2022 endgültig

sechzger.de: Wäre eine solche Lösung auch heutzutage noch denkbar oder aufgrund der gestiegenen Grundstückskosten sowie des herrschenden Platzmangels problematisch?

Holger Keye: Also für die Bemessung des Grundstückswerts als Grundlage für einen Erbbaurechtsvertrag orientiert man sich an den örtlichen Bodenrichtwerten. Diese lagen in Berlin damals für Sportstätten(!) bei 30€ pro qm, heute sind es 50€. Kein Vergleich zu den Preisen von Bauland. Sportstätten sind Sonderimmobilien, deren wirtschaftliche Nutzung sehr eingeschränkt ist.

Ob vom Werkzeug des Erbbaurechtsvertrags Gebrauch gemacht wird, ist vor allem eine politische Entscheidung. Man kann das nicht einfordern. Berlin hat eine Zeit lang alles zu Geld gemacht, was so ging. Und was belastend war oder werden konnte, wurde abgestoßen. Der 1-Euro-Deal wurde in der Stadt viel diskutiert und es gab etliche, die uns den nicht gönnten. Dabei hatte Berlin erst wenige Jahre zuvor das Olympiastadion für 240 Mio. Euro saniert. Für die Alte Försterei aber war jetzt kein Geld mehr da. So war die Lage damals. Ich hatte immer das Gefühl, dass wir es ein Stück schwerer hatten, als unser viel erfolgreicherer Stadtrivale. Wir mussten somit immer den schwierigeren Weg gehen. Aber das hat uns auch in vielen Dingen stärker gemacht. Nun sind wir der erfolgreiche Verein. Und im letzten Jahr haben wir den Erbaurechtsvertrag aufgelöst und das gesamte Gelände gekauft.

Erbpacht als mögliche Lösung in Giesing?

sechzger.de: Wie würdet ihr aus der Ferne in Richtung München blickend die Chancen für eine solche Lösung in Giesing beurteilen? Wäre es eine denkbare Lösung in der seit Jahren schwelenden Stadiondiskussion beim TSV 1860?

Holger Keye: Tja, das lässt sich aus der Distanz wirklich schwer beurteilen. Der große Unterschied zum Stadion An der Alten Försterei ist ja, dass im Grünwalder nicht nur ein Verein regelmäßig Spiele austrägt. Wenn die Stadt München mit 1860 einen Erbbaurechtsvertrag eingeht, was wird dann aus den anderen Vereinen? Es heißt ja auch „Städtisches Stadion“ und ist somit für alle städtischen Belange gemacht. Das wird man der Stadt stets vorhalten.
Es wäre zu prüfen, ob man in einen Erbbaurechtsvertrag auch eine verbindliche Fremdnutzung einflechten kann. Letztlich wäre das ja auch für euren Verein eine Einnahmequelle. Ihr pachtet das Stadion, verpflichtet euch, es instand zu halten und auszubauen und ihr gebt anderen Vereinen die Möglichkeit, es ebenfalls zu nutzen, gegen eine den Kosten entsprechende Miete. Das kann schon funktionieren. Ihr zahlt ja schon jetzt eine ziemlich hohe Miete, die wahrscheinlich auch den Kosten entsprechen wird. Wenn euch das Stadion gehört, müsst ihr die laufenden Kosten tragen und alle baulichen Risiken ebenfalls. Das ist dann viel Verantwortung, letztlich aber auch die Chance, es besser zu machen, als die Stadt.

sechzger.de: Mittlerweile hat sich Union – wie du bereits angesprochen hast – dazu entschieden, das Gelände komplett zu kaufen. Der nächste Meilenstein?

Holger Keye: Aus Sicht vieler Unioner auf jeden Fall. Dieses Stadion ist für uns wichtiger, als sportlicher Erfolg oder andere Dinge. Das ist unsere Heimat, unser Wohnzimmer. Wir konnten das Stadion vor dem Zerfall retten und haben es mühsam, in kleinen Schritten, saniert und schön gemacht, sodass wir uns wohl fühlen. Jetzt konnten wir es endgültig übernehmen und darüber sind wir sehr glücklich. Und wir haben die Chance, es so auszubauen, dass es uns die nächsten Jahrzehnte trägt und für viele Menschen ebenfalls zu einer zweiten Heimat wird.

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Leo

Also wenn schon ein grosser ausbau dann bitte auf 50’000 zuschauerplätze ausbauen denn Eisern wird ein zukünftiger Spitzenclub werden und sein.
Es werden viel mehr Zuschauer kommen wollen um die Eisernspoele ansehen zu wollen.
Es würde auch zu noch mehr Einnahmenquelle führen wo man wiederum investieren kann in Frauenfussball und Junioren Nachwuchsförderung sowie Infrastruktur.
Es sollte viel weitsichtiger geschaut werden als jetzt wo man nur auf 37 000 ausbauen möchte. Ein Fan

mad1860

Schön und gut! Die “Alte Försterei” wird auch von 22000 auf 37000 erweitert…
Bei uns? Ausser der Erbpacht-Gedanke ist das nicht mit der Modernisierung des GWS zuvergleichen. Oder sind 30 – 35000 doch möglich?

Aschlegel

Ja, aber die haben ihren Aufstieg in die Champions-League-Plätze in dem alten Stadion geschafft. Und das haben sie alles selbstständig organisiert und auch selbstständig umgebaut, während bei uns seit Jahren und Jahrzehnten nur gelabert wird und nichts passiert. Seit 4 Jahren gibt es nun diese Machbarkeitsstudie von der Stadt, Ende letzten Jahres kam man auf die Wahnsinns-Idee doch auch mal eine eigene Studie vorzulegen, was bei der Stadt sogar auf offene Ohren gestoßen ist. Jetzt haben wir Juli und es ist immer noch nichts passiert. Ach ja, doch. Man ist im Austausch. Und wenn sie nicht gestorben sind, tauschen sie sich in 30 Jahren auch noch aus. Das ist doch alles eine Farce bei uns.

Tom1860forever

Ich helfe mit beim Umbau des sechzger, treib auch noch mehr Handwerker auf. ☺️
Glaube bei uns und unserer Fangemeinde würde das auch gehen.. Problem ist nur, dass weder die Stadt, Investor und auch Präsidium keine tragbare Lösung finden werden… es nervt einfach alles nur noch. Jetzt verweilen wir wohl noch lange in der 3. ELIL

lustiger_hans

Union, St. Pauli und wir hatten grundsätzlich ähnliche Voraussetzungen mit einem großen Konkurrenten in der Stadt und einem kleinen Stadion in ihrem Stadtteil. Nur wir haben uns dabei dämlich angestellt, die beiden anderen haben sich bei Zeiten richtig positioniert und konsequent mit ihrer Position gearbeitet. Bei uns war man überzeugt, die Abkürzung zur Schwammerlliga zu kennen und hat dabei verpennt, nachhaltig etwas aufzubauen….

Chemieloewe

Ja, Union u. St. Pauli haben früher auch viele wirtschaftlichen Fehler gemacht u. standen auch auf der Kippe zur Insolvenz. Sie haben aber aus ihren Fehlern gelernt, die richtigen Schlüsse u. Konsequenzen gezogen u. diese realisiert, praktisch angepackt u. umgesetzt. Ihr großer Vorteil: Sie haben sich nicht (nicht mehr – Union früher mit Kölmel…) mit solchen Zerstörer-Investoren wie HI eingelassen.

Bei uns existieren auch schon lange ähnliche derartige gute Ideen für das Sechzger u. darüber hinaus, 60 neu aufzustellen u. neu durchzustarten, ohne HI/HAM. Mit HI/HAM an Bord ist das praktisch aussichtslos denke nicht nur ich. Bei uns wird halt viiiel diskutiert u. geredet aber praktisch wenig bis nix davon realisiert o. kann nicht realisiert werden, weil die HI/HAM-Fraktion sich überstellt u. blockiert wo es nur geht. Das ist halt unser großes Problem u. Dilemma auf “ewig”, auf unbestimmte Zeit ohne Aussicht auf ein baldiges Ende. Leider. Traurig aber wahr.

Würmtal-Löwe

Da sieht man mal, wie weit man kommen kann, wenn alle Seiten an einer Lösung interessiert sind! Wenn es bei uns schon immer ein Jahr dauert, um einen letzendlich ergebnislosen “Stadiongipfel” abzuhalten, muss man sich nicht wundern, wenn nix vorwärts geht.

Natürlich ist so ein Modell keine Garantie dafür, dass man so eine raketenartige Entwicklung wie Union nimmt, aber es gibt einem eine wesentlich bessere Grundlage.

Aschlegel

In dem Zusammenhang empfehle ich Euch mal die Dokumentation über die Geschichte von Union Berlin anzuschauen. Die ist absolut sehenswert. Auch, was der Verein mit seinem Präsidenten Zingler aus dem maroden Stadion in Eigeninitiative gemacht hat.

https://www.youtube.com/watch?v=m21x_G3SqfI

Wer nicht alles anschauen will, sollte vielleicht ab 1:04:30 mal reinschauen, wo es um den Umbau des Stadions geht. Während wir nur labern, haben die einfach mal angepackt.

Robert von Giesing

Ob wir auch so arbeitswillige Helferlein haben bezweifle ich

Aschlegel

Ach ja, wir haben also schlechtere Fans als Union? Da habe ich meine Zweifel. Du würdest Dich wahrscheinlich wundern, was da plötzlich alles an Hilfe und Initiative zum Vorschein kommt, wenn man endlich mal anpacken würde und ein Ziel vor Augen hätte.

Robert von Giesing

Da wäre ich positiv überrascht

Bruck Löwe

Da irrst du dich aber gewaltig,denk mal nur an die Unternehmer für 60

606060

Müsste man sich nicht erst einmal der Gesellschafterstruktur annehmen.? Welche Gesellschaft hat die finanziellen Möglichkeiten eine solche Verpflichtung einzugehen. Da bleibt nur die KGaA. Ob dies in der aktuellen Konstellation Sinn ergibt? M.E.n. muss man dort anfangen, um der Stadt zumindest annähernd die Struktur/Finanzierbarkeit eines solchen Projektes nachweisen zu können…

_Flin_

Super Interview! Besonders spannend fand ich den Hinweis auf die Verkehrswerte für Sportstätten als Sondernutzungsimmobilien. Das macht die Sache natürlich wesentlich realistischer.

Allerdings sollte für so eine Lösung 1860 auch nicht als unsicherer Kantonist dastehen und die bestehenden Verpflichtungen aus dem bestehenden Erbpacht Vertrag auch erfüllen. Stichwort Turnhallenbau.

SteglitzerLoewe

Deshalb sollte der e.V. das Stadion pachten. Oder man gründet einen Träger, der das Stadion pachtet und bindet dort Sponsoren und Investoren ein. Da könnten sich die Unternehmer für 60 stark einbringen und auszeichnen…

606060

Euch sind die Zahlen des Erbbauzinses aber schon aufgefallen? Das umgelegt auf eine Stadt wie München..
Mal eine Milchmädchenrechnung: 120k pro Jahr auf Basis 30 /m², heute wären es 66% mehr d.h. 50 / m² dann sind wir mal vorsichtig und nehmen noch 20% für den Standort München mit drauf d.h. jährliche Kosten für den Erbbauzins: 240k also kurzum doppelt so viel. Da kommt der Verein schnell an seine Grenzen, wenn man bedenkt dass die Betriebskosten on top kommen. Für die KGaA würde dies unter Umständen in höheren Mietkosten enden. Angenommen andere Vereine suchen sich Alternativen -> Bayern Campus, Haching etc.
So einfach ist es nunmal nicht wie man sich es hier gerne vorstellt. Und da haben wir noch keinen Stein ausgebaut…
Wenn du Planungssicherheit hast und mal locker 500k oder eine Million Luft in deinen Budgets hast wäre die Sache vielleicht eine andere. Vgl. Ticketpreisdiskussion und Budget KGaA.

ManniSchwabl

Natürlich sind die Ausgaben erst einmal höher, dafür hat man dann aber auch die Einnahmen aus Catering, die aktuell komplett an die Stadt München gehen.

606060

Und man hat einen weiteren Vertrag mit einer Gesellschaft an der Backe die möglicherweise gar nicht in dem Stadion spielen will, wenn es zumindest nach dem Mehrheitsgesellschafter geht. Mit Verweis auf die Zahlungsmoral unter dem Kooperationsvertrag. Wie viele Monate sich so ein Szenario der Verein oder eine neu gegründete Gesellschaft wohl leisten kann?

_Flin_

Ja, klar. Dass das in München teurer ist, und dazu noch kommt, dass wir in Liga 3 spielen und nicht in der Champions League.

randpositions_loewe

Laut der Stadt München wird der Erbpachtzinz individuell pro Grundstück durch das Bewertungsamt festgelegt. Das gleiche Bewertungsamt, welches es bis jetzt noch nicht geschafft hat die Vergleichsmiete für ein ausgebautes Sechzger Stadion zu benennen. Trotzdem könnte ich mir vorstellen, dass wir ohne Ausbau sogar etwas günstiger als jetzt davon kommen würden. (bei den Nebenkosten bezahlen wir wahrscheinlich momentan jede einzelne BSA mit, zwischen hier und Flensburg) Und du kannst natürlich machen was du willst. Vom Stadionnamen bis zum Catering. Und man könnte die Roten raus schmeißen.

Nur:
Was wird aus dem Ausbau. Wer soll das bezahlen, wer hat soviel Pinke Pinke, wer hat soviel Geld. Die Investoren unseres Präses halte ich für eine Erfindung. Hr. Ismaik ist erwiesenermaßen ein Maulheld. Und sollte sich tatsächlich jemand finden, wird es halt wirklich teuer.

Außerdem hätte Hasan Ismaik zwangsläufig durch die KGaA irgendwo Zugriff auf das Grundstück und das Stadion. Und tatsächlich stelle ich mir das grauenvoll vor. Zu so etwas soll es nicht kommen.

Sollte es möglich sein eine Betreibergesellschaft mit einem Hauptgesellschafter e.V. zu installieren, wäre es aber trotzdem eine charmante Idee.

Dass sich dadurch an der möglichen Kapazität etwas ändert, halte ich aber für vollkommen ausgeschlossen.

Alberto

Hoffentlich lesen dieses Interview sehr viele entscheidende Funktionäre und auch Mitglieder und drängen endlich die Stadt München dazu sich konkret zu solchen Vorschlägen Stellung zu nehmen. Ebenso sollten sich die entscheidenden Personen im Verein mit diesem Thema intensiv beschäftigen! Denn so wie jetzt kann und darf es nicht weitergehen.

Aschlegel

So kann es nicht weitergehen? So läuft das doch schon seit 7 Jahren. Und so wird es auch noch weitere 7 Jahre laufen. Oder hast Du von Reisinger irgendetwas Verbindliches zu dem Thema gehört? Die wollen auf gar keinen Fall ihren Tiefschlaf beenden und schieben bloß wieder den schwarzen Peter der Stadt zu.

ManniSchwabl

Was gab es von Hasi Verbindliches? Nur heiße Luft in seinen Social Media Posts.

Dass sich das mit dem Stadion zieht, liegt auch nicht an RR, sondern an der KGaA in Person von MNP und Hasi und seinen Konsorten, die die Gespräche torpedieren.

Aschlegel

Nein, mein Lieber, so einfach ist das nicht. In der KGaA haben neben dem Geschäftsführer auch noch beide Gesellschafter das Sagen. Und der e.V. sogar über 50+1 nahezu das alleinige Recht zu bestimmen, wo es lang geht.

Ich sag ja auch nicht, dass HI bzw. HAM es richtig machen oder besser sind. Natürlich nicht. Aber die interessieren mich nicht, weil die eh seit Jahren nur heiße Luft rauspusten. Aber wenn der e.V. selber so wenig Eigeninitiative und Engagement entwickelt wie seit Jahren unter Reisinger, können wir getrost noch das nächste Jahrzehnt abwarten, bis sich vielleicht mal was tut.

Außerdem: Woher hast Du das eigentlich, dass HAM Gespräche torpediert? Wo steht das?

Pitt

Und der e.V. sogar über 50+1 nahezu das alleinige Recht zu bestimmen, wo es lang geht.

Wenn du das wirklich glaubst, verstehe ich deinen Furor besser. Leider stimmt deine Annahme nicht.

Aschlegel

Dass sie nicht machen, heißt ja nicht, dass sie es nicht könnten …

Pitt

Ich fände es gut, wenn keine Nicknames real existierender Personen verwendet würden. Am Ende meint noch jemand, hier schreibt wirklich Manni Schwabl.