Löwen, ich bin stolz Euch! Wie Ihr aufgetreten seid! Von der ersten Sekunde an. Wie Ihr dagegengehalten habt! Als Waldhof seine stärksten 5 Minuten hatte und wie all die anderen Gegner kurz nach Eurem Führungstor den Ausgleich erzielen wollte! Wie eiskalt Ihr dann das 2:0 erzielt habt! Und damit die Geister der schnellen Ausgleichstreffer vertrieben habt. Wie Ihr dann drangeblieben seid! Und bis zum Schluss hungrig auf weitere Tore wart. Wie Ihr das Krisengespenst aus Giesing verjagt habt! Chapeau!!!

Das war eine beeindruckende Leistung nach einer Woche, in der auf die Mannschaft Einiges eingeprasselt ist. Von einer Krise war die Rede. Oder mindestens von einer Ergebniskrise. Natürlich, gut gelaufen waren die letzten fünf Spiele nicht. Aber es ist keinesfalls so gewesen, dass man sich (wie gestern die Waldhöfer) abschlachten ließ. Ganz im Gegenteil. Die Löwen waren immer nah dran und deswegen haben die fünf sieglosen Spiele wahrscheinlich mehr weh getan, als zwei saftige 3:0-Niederlagen, bei denen man nicht den Hauch einer Chance hatte.

Man wird aber auch den Eindruck nicht los, dass es Kräfte im Umfeld der Löwen gibt, die Spaß oder sonstige Befriedigungen daraus ziehen, die Löwen schlecht zu schreiben. Deswegen freut es mich so ungemein, dass die Mannschaft auch in diese Richtung eine starke Antwort auf dem Platz gegeben hat.

Aber wollen wir nicht vergessen, die gestrige Leistung etwas einzuordnen. Die Innenverteidigung der Waldhöfer zeigte sich gestern erstaunlich indisponiert. Über die ganzen 90 Minuten fanden sie kein Mittel gegen die langen Bälle auf Sascha Mölders. Dazu konnten auch Greilinger, Steinhart und manchmal auch Lex immer wieder Lücken finden und Gefahr erzeugen. Auch die Rochade von Moll und Erdmann brachte beiden Mannschaftsteilen mehr Sicherheit. Bis auf 5 Minuten „sanfte Drangphase“ (zwischen der 15. und 20. Minute) erwischten die Schwarz-Blauen einen rabenschwarzen Tag. Das machten sich die Löwen zu Nutze und schossen endlich mal die Tore zur richtigen Zeit. Der Doppelschlag zum 2:0 bzw. 3:0 machte den Mannheimer Hoffnungen, etwas aus Giesing mitnehmen zu können, komplett den Garaus.

Ich fühle mich bestätigt: Hat Mölders einen guten Tag, ist Sechzig kaum zu stoppen. Ist er nicht in topform (was bei einem 35-Jährigen durchaus mal vorkommen kann), lahmt das Spiel der Löwen – insbesondere die Offensive. Hierüber hätte es in den Giesinger Kneipen wohl kaum zwei Meinungen gegeben am gestrigen Abend.

Interessant wären sicher die Diskussionen um die nahe Zukunft gewesen. Noch zwei Spiele bis Weihnachten. Am Dienstag in Lautern und am Freitag kommt der SV Wehen zu Besuch. Dann geht es erstmal in die nennen wir es „Weihnachtspause“ und nicht Winterpause, denn schon am 09.01. geht es mit dem Derby gegen die Zweitvertretung aus der Säbener Straße weiter.

Im Überschwang des Sieges hätte wohl mancher auf sechs Punkte bis Weihnachten getippt. Dazu müsste es schon super gut laufen. In Lautern haben wir uns immer schwergetan und der SV Wehen spielt aus meiner Sicht auch ein wenig unter seinen Möglichkeiten. Dressel und Wein werden in den Kader zurückkehren. Aber auch in die Startelf? Dann müssten zwei aus der gestrigen Startaufstellung weichen. Im Mittelfeld kann ich beim besten Willen keine fehlende Breite im Kader erkennen. Da muss jeder um seinen Platz kämpfen und das scheint das Niveau merklich zu heben.

Ich glaube, kommende Woche ist tatsächlich zwischen null und sechs Punkten alles drin. Aber wenn unser Sascha die Form noch bis Freitag konservieren kann, sind sechs Punkte möglich. Immerhin hat sich Michi Köllner nicht wieder aufs Glatteis führen lassen und neun Punkte als Ziel für die englische Woche ausgegeben. Hoffentlich sorgt das für eine gewisse Unaufgeregtheit im Umfeld, falls am Betze nicht 5:0 gewonnen wird.

Am 02.01. geht dann das Transferfenster auf und ich bin gespannt, was sich da tut. Zum einen wird ein Nachfolger für Pusic kommen. Hier hat Günther Gorenzel die Chance, den etwas suboptimal verlaufenen Deal mit Pusic vergessen zu machen und einen geeigneteren Sturmpartner (vielleicht sogar schon Nachfolger) für Sascha Mölders zu verpflichten. Außerdem ist mit REWE ein neuer Sponsor an Board, als Premium Partner für 3 Jahre. Dem Vernehmen nach bedeutet Premium Partner, dass mindestens 100.000 € jährlich an die KgaA fließen. Sollte das der Fall sein und das Geld in den Kader investiert werden können, ist vielleicht sogar noch die ein oder andere Verstärkung für die Rückrunde drin.

Ich bleibe dabei, wir werden im vorderen Mittelfeld in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen bleiben. Da muss man nicht nach jeder etwas zäheren Phase Panik schieben und nicht nach jedem Sieg den sicheren Aufstieg verkünden. Einfach mal bisserl am Boden bleiben täte Sechzig gut. Wir sind doch der bodenständige Verein aus München!

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andreas de Biasio

ich gebe Dir größten Teils recht. nachdem Du mir letzte Woche auf meine Kommentare geantwortet hast, möchte ich heute noch etwas mehr schreiben: das gestrige Ergebniss war (noch mehr als das gegen Halle) ein Ausrufezeichen an die anderen Vereine vorn in der Tabelle. was man aber nicht vergessen sollte: beim Gegner gestern haben schon zwei sehr wichtige Spieler gefehlt. wobei ich festhalten möchte, dass Waldhof aus meiner Sicht auch gestern keine Laufkundschaft war. ich muss aber sagen, dass ich sie letzte Saison besser fand. sie waren für mich gesammt stärker aufgestellt und personell besser ausgerichtet. was mir gestern bei uns gefallen hat: war der Druck mit dem wir über sehr viel Zeit des Spiels gespielt haben und das war aus meiner Sicht in den letzten Wochen nicht der Fall gewesen. nur eine Feststellung von mir. die Arbeit gestern gesammt war viel besser. so könnte es und kann es gerne weiter gehen. ich möchte, dass nicht als Forderung verstanden wissen. sollte das gestern wieder einen positiven Lauf bei uns ausgelöst haben (würde mich sehr freuen), dann sehe ich positiv in die nächste Woche. bis und über Weihnachten vorn dabei zu bleiben, vielleicht den Abstand nach vorn noch etwas weiter zu verkürzen fände ich gut und positiv und würde, denke ich, noch weiteren Positiven Schub geben.