Es ist keine zwei Wochen her, da war saure-Gurken-Zeit angesagt im Löwenkosmos. Die sehr enttäuschenden Auftritte gegen Türkgücü und Halle lagen den Löwenfans schwer im Magen. Die Aufstiegsplätze waren nur noch mit dem Fernglas zu erkennen. Nun, drei Spiele und drei Siege später, sind die Aufstiegsplätze zwar immer noch ein Stück weg, aber auf jeden Fall ohne optische Hilfsmittel zu erkennen. Und die gute Ausgangslage verleitet die Löwenfans zu einer diesen unverhofften Giesinger Party-Nächte.

Solide Leistung sorgt für den dritten Sieg in Folge

Grund für die ausgelassene Stimmung und die lange Partynacht war der gestrige 2:0-Sieg unserer Löwen gegen den SC Verl. Die Löwen spielten von Beginn an zielstrebigen Fußball. Auch wenn Verl einen starken Beginn hatte und es etwas dauerte, bis der TSV 1860 München seine Dominanz zeigen konnte. Ein Doppelschlag von Biankadi (per sehr sehenswertem Scherenschlag) und Bär (per ebenso sehenswertem Außenrist-Schlenzer) war gestern ausreichend, um die drei Punkte einzufahren. Verl wehrte sich in der zweiten Halbzeit tapfer, aber Sechzig ließ quasi keine Chancen zu und fuhr so die Punkte 7, 8 und 9 innerhalb von nur sieben Tagen ein. Kategorie unspektakulärer Arbeitssieg.

Eine dieser magischen Giesinger Nächte beginnt

Trotz klirrender Kälte war der Grünspitz nach dem Spiel gut gefüllt und diverse Male schallte ein laustarkes “Auf die Löwen” durch Giesing, bevor man das Klirren anstoßender Bierflaschen vernehmen konnte. Wie ich das liebe! Mit Löwen auf ein gutes Spiel anstoßen, das Spiel besprechen, fachsimpeln über die nächsten Spiele und einfach gut gelaunt sein. Das hat mir in der Corona-Zeit sowas von gefehlt und ich bin wirklich glücklich, dass es wieder möglich ist, in Gemeinschaft etwas zu feiern.

Giesinger Nächte sind lang

Temperaturbedingt verschoben wir uns dann taktisch klug in den Trepperlwirt. Dort nahm die Party ihren weiteren Lauf. Löwinnen und Löwen aller Altersklassen waren anwesend, die größten Löwenhits aller Zeiten liefen in Endlosschleife und immer wieder wurde die Mannschaft besungen. Außerdem war der Zapfhahn natürllich im Dauerbetrieb und eine bierselige Nacht nahm ihren Lauf. Die Erkenntnis “Giesinger Nächte sind lang” bleibt am nächsten morgen. Und dass man in meinem fortgeschritten Alter die Giesinger Nächte nicht mehr ganz so lang werden lassen sollte… Aber man muss die Feste feiern wie sie fallen!

Feiern in diesen Zeiten?

Irgendwie habe ich heute ein latent schlechtes Gewissen, dass ich es so habe krachen lassen gestern. Die weltpolitische Lage ist alles andere als rosig, nur ein paar hundert Kilometer von uns herrscht Krieg. Menschen müssen unvorstellbares Leid über sich ergehen lassen und aus Ihrer Heimat fliehen. Ich bin trotzdem dankbar, dass die Löwen und meine Freunde mir gestern so einen schönen Abend beschert haben und ich wenigstens ein paar Stunden Ablenkung genießen konnte. Außerdem können wir Löwenfans stolz auf unsere Hilfsbereitschaft sein. Die Sachspenden stapelten sich am Grünspitz kubikmeterweise und ein Soli-Shirt mnit gelb-blauem Löwen drauf war innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Der Reinerlös wird für die Kriegsopfer gespendet. Beim nächsten Heimspiel gibt es die nächste Auflage.

Spenden der Löwenfans für die Ukraine
Die letzten Soli-Shirts

Weiter so Löwen! Auf und neben dem Platz!

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juergen

Shit… das Soli-Shirt hätte ich auch gerne gehabt…
Das hat man davon, wenn man sich ausschliesslich am Grünspitz rumtreibt und keinen Blick zum Kastaniengarten wirft…

juergen

cool 🙂 Danke für die Info

andreas de Biasio

das sind die richtigen Zeilen, Thomas. weiter so, Löwen! auf und neben dem Platz. sau kalt wars am Dienstag, gestern noch etwas kälter. aber macht nix kompliment für diese Woche. weiter machen immer positiv, sein.

Aschlegel

Ja, ich kann Deine zweifelnden Gedanken verstehen. Aber man muss in diesen Zeiten auch mal für ein paar Stunden den Kopf wieder frei bekommen und sich einfach mal freuen dürfen. Das andere holt einen eh spätestens zu Hause wieder ein und solange man auf der anderen Seite auch hilft und sich solidarisch zeigt, wie es die Löwenfans vorbildlich tun, schadet das bisschen Freude mit Sicherheit niemandem. Außerdem haben die Wirte in den Korona-Zeiten auch mal wieder ein Anrecht ein paar Euros zu verdienen.