Gestern Abend schafften die Löwen den ersten Schritt zurück in Richtung der starken Leistungen der vergangen Rückrunde. Für mich mich war es eine persönliche Rückkehr in die Westkurve. Der Ort, an dem für mich alles begann.

Sportlicher Aufwärtstrend

Michi Köllner begann gestern mit vier neuen Spielern gegenüber dem Spiel in Kaiserslautern. Drei positionsgetreue Wechsel, aber Neudecker für Bär bedeutete die Rückkehr zum 4-1-4-1-System. Und ich fand, dass die Mannschaft damit besser spielt. Sie wirkte sicherer im Spielaufbau und hat im Mittelfeld mehr Anspielstationen. Der Leidtragende dieser Umstellung ist Marcel Bär, der sich trotz guter Leistungen auf der Bank wieder fand. Ich bin mal gespannt, wie der Coach die nächsten Spiele aufstellen wird. Einen Spieler wie Marcel Bär (noch dazu nach den guten Leistungen der letzten Wochen) auf die Bank zu setzen, ist sicher nicht einfach.

Nicht alles Gold, was glänzt

Zu Buche steht nun ein ziemlich souveräner und letztendlich ungefährderter Sieg. Aber man sollte sich vom Ergebnis auch nicht zu sehr blenden lassen. Natürlich kann Sechzig gleich nach acht Minuten in Führung gehen, als Mölders alleine auf Nicolas zugeht. Den hätte er letzte Saison mit verbundenen Augen gemacht. Danach hatte aber die Viktoria zwei dicke Chancen und die Löwen hatten Glück, dass die Kölner das von Hiller bereits verlassene Tor zwei Mal verfehlten. Insgesamt ist aber schon noch etwas Sand im Getriebe. Vor allem die Defensive ließ zu oft zu leicht ausspielen. Daran muss noch gearbeitet werden, aber es geht wieder aufwärts!

Dann kam Neudecker

Und dann kam mein persönlicher Moment des Abends: Das Solo von Richy Neudecker, das er mit diesem phantastischen Schuss in den Winkel zum 1:0 krönte. Ich hoffe so sehr, dass dieses tolle Tor dazu beiträgt, dass Richy seine Blockade lösen kann und wieder in die Form der letzten Saison kommt. Ich mag ihn einfach als Spieler und auch seine zurückhaltende sympathische Art kommt bei mir sehr gut an.

Den Sieg routiniert über die Zeit gebracht

Gegen die dezimierten Kölner brachten die Löwen den Sieg dann durch zwei weitere Tore routiniert über die Zeit. Mein Fazit: Das war ein wichtiger Sieg, vor allem für die Stimmung in und um die Mannschaft. Aber wir sollten nicht den Fehler machen, ihn überzubewerten und den Sturm auf die Aufstiegsplätze auszurufen. Genausowenig wie man nach der zugegeben bitteren Niederlage in Kaiserslautern den Abstiegskampf ausrufen muss.

Hoffentlich sieht man die Löwen wieder öfter so!

Rückkehr in die Westkurve

Seit der Rückkehr 2017 bin ich mit kleinem Sohn an meiner Hand in der Stehhalle. Durch die Rudelbildung verschlug es mich gestern mal wieder in die Westkurve. Der Ort, an dem für mich Alles begann. Ich kann mich ehrlich gesagt gar nicht genau an mein erstes Spiel erinnern.

Aber ich kann mich erinnern, dass ich als kleiner Bub vollkommen – heute würde man “geflasht” sagen – war. Ich weiß noch genau, dass ich bei meinem ersten Besuch in der Westkurve Mitte der 80er Jahre zum ersten Mal Tätowierte gesehen habe. Das hinterließ bei mir einen bleibenden Eindruck. Außerdem waren diese (meist) langhaarigen, grölenden Männer mit dem beeindruckenden riesigen Löwen auf dem Rücken ihrer Jeansjacken so was von beeindruckend für mich, dass ich da am Liebsten am nächsten Tag wieder hingegangen wäre.

Im Laufe der Jahre habe ich so einige Spiel in der Westkurve gesehen und ich habe gestern wirklich gefreut, mal wieder dort gewesen zu sein. Durch den Platzregen, der vor dem Spiel herniederging, fühlte ich mich natürlich besonders an die Spiele gegen Schweinfurt 1990 und Dynamo Dresden 1995 erinnert, als es so was von geschifft hat und man schon vor Anpfiff nass wie ein Waschlappen war. Schöne Erinnerungen!

Platzregen gestern ca. eine Stunde vor Anpfiff

Zurück in die Gegenwart

Wollen wir nicht zu lange in der Vergangenheit schwelgen. Am Samstag geht es schon weiter in Braunschweig, die die letzten drei Spiel in Folge gewinnen konnten. Das wird die nächste Bewährungsprobe für die Löwen. Ich bin sehr gespannt, ob die Löwen da was mitnehmen können. Und natürlich in welcher taktischen Formation Michi Köllner das Team auf den Platz schicken wird.

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andreas de Biasio

Thomas ich war wirklich froh, dass wir gestern drei Punkte geholt haben. das war ganz schön schwer. vorallem wenn man auf die ersten 40 Minuten schaut. auch wenn aus meiner Sicht die Kölner letzte Saison noch personell besser aufgestellt waren. zum Beispiel mit Klingenburg usw.