Der TSV 1860 München feierte gestern einen der glücklicheren Siege der Vereinsgeschichte. Das unfassbare 60-Meter Tor von Thore Jacobsen sicherte Trainer Argirios Giannikis bis auf Weiteres den Job, der zwischendurch am seidenen Faden hing.
Ultimatum für Giannikis
Nach der mehr als dürftigen Leistung der Löwen gegen Dynamo Dresden, bei der 85 Minuten nichts zusammenpasste, sickerte von der Grünwalder Straße 114 durch, dass Argirios Giannikis ein Ultimatum gestellt wurde. Die genauen Umstände sind nicht bekannt, aber es war klar, dass 1860 nicht mit leeren Händen aus Bielefeld zurückkommen durfte, wenn der in Franken geborene Deutsch-Grieche seinen Job behalten wollte. Über Sinn und Unsinn solcher Ultimaten kann man trefflich streiten. Sind Trainer, denen ein solches Ultimatum gestellt wird, nicht eh schon so angezählt, dass ihr Rauswurf nur eine Frage der Zeit ist? Was passiert, wenn man ein tolles Spiel zeigt, drei Mal den Pfosten trifft und am Ende durch einen unberechtigten Elfmeter verliert? Oder im umgekehrten Fall? Den wir gestern meiner Meinung zu Gesicht bekommen haben. Man spielt grauenhaft und gewinnt durch ein Glückstor kurz vor Schluss. Ist dann wieder Alles gut?
Keine Weiterentwicklung im Spiel
Wir sahen gestern erneut ein Spiel, in dem 1860 sehr tief stand und bis auf die 15 oder 20 Minuten vor der Halbzeit viel zu passiv agierte. Sechzig spielt auswärts wie daheim aktuell einen Angsthasenfußball, der darauf ausgelegt ist, kein Tor zu kassieren und vorne muss der liebe Gott helfen. Der war gestern zur Stelle und half Thore Jacobsen dieses Traumtor aus 60 Metern zu schießen. Dadurch konnte 1860 den glücklichsten Sieg seit dem 2:0 in Osnabrück vor knapp zwei Jahren einfahren. Jacobsens Tor des Jahres war natürlich ein Glückstreffer, der nicht darüber hinweg täuschen darf, dass Sechzig sonst wenig bis nichts gelang. Gut, die Defensive ließ nicht viel zu gegen Bielefelder, die aus Ihrer Überlegenheit im Mittelfeld viel mehr Chancen hätten kreieren müssen.
Einwürfe als größte Gefahrenquelle
Spielaufbau und Offensive sind dagegen weiterhin mangelhaft. Das Passspiel nach vorne wirkt vollkommen konfus, schwer eroberte Bälle werden direkt nach Balleroberung durch Fehlpässe wieder hergeschenkt. Schneller Spielaufbau ist inexistent, gefühlt jeder Angriff wird erst nach ellenlangen Quer- und Rückpassorgien eingeleitet. Wenn nicht der Ball schon währenddessen verloren geht. Bemerkenswert: die gefährlichsten Aktionen vor dem Bielefelder Tor hatte 1860 nach Einwürfen von Florian Bähr. Herausgespielte Chancen: absolute Mangelware.
Giannikis Job hängt weiter am seidenen Faden
Sekunden vor Jacobsens Traumtor wäre Giannikis wahrscheinlich noch zwei Minuten plus Nachspielzeit Löwentrainer gewesen und ich hätte mich in den Giesinger Gedanken mit der Suche nach einem geeigneten Nachfolger beschäftigen müssen. Trotz des Sieges sind die oben beschriebenen Probleme des Teams nach wie vor offensichtlich. Es ist also fraglich, ob und wie Giannikis sein Team ohne weitere Wundertore in die Erfolgsspur kriegen kann. Wenn Sechzig weiter in jedes Heim- und Auswärtsspiel geht wie eine Mannschaft, für die ein 0:0 das höchste der Gefühle ist, werden wir weiter am unteren Tabellenende rumkrebsen. Und mir fehlt ehrlich gesagt die Vorstellungskraft, wie sich das ändern soll. Vor dem Spiel sagte Giannikis, dass bei 1860 noch nicht “alle Puzzleteile” zusammenpassen. Am 6. Spieltag und nach vier Wochen Vorbereitung… Daher hängt Giannikis’ Zukunft in Giesing weiter am seidenen Faden. Denn wenn die Puzzleteile nicht passen, greifen die “bekannten Mechanismen der Branche”, wie es bei Trainerrauswürfen oft so schön heißt.
Mentale Trendwende?
Aber vielleicht wendet sich ja durch Jacobsens Traumtor auch Alles zum Guten. Wie oft hat schon eine Kleinigkeit gereicht, um eine mentale Trendwende herbeizuführen? Vielleicht ist das genau das unverhoffte Erfolgserlebnis, das das Team braucht, um sich aus dem Schlamassel zu ziehen. Ich sag’s Euch ganz ehrlich: Ich bin davon nicht überzeugt. Aber ich hoffe es sehr, denn diese Mannschaft müsste eigentlich wesentlich mehr können, als sie bisher gezeigt hat.
AG hat erneut durchgemischt… Was soll er auch machen? Die Startphase war dünn… Nach 15 Minuten hat man sich fangen können und durchaus Nadelstiche gesetzt. Die Defensive hat m. E. ganz gut gestanden. Ein bisschen Glück brauchst halt immer…. Problematisch ist aber definitiv das Aufbauspiel. So bringt man den Gegner immer wieder ins Spiel…2. Halbzeit war schwierig, habe mich trotzdem sehr über den Siegtreffer gefreut _- übrigens auch und besonders für den Vollath. Er hat geliefert und das Gegentor gg. Stuttgart wurde relativiert… Fand die Aussage vom Mitch Kniat zu dem Thema wirklich super. Auf geht’s Löwen!
Gianikis ist leider einer der schlechtesten Trainer, die die Löwen die letzten 20 Jahre hatten…
Keine Spielphilosophie erkennbar…keine Ausstrahlung…man möchte ihm auf den PKs eigentlich auch gar nicht zuhören. Er wirkt einfach irgendwie nicht nahbar.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Mannschaft zu 100% hinter ihm steht. Die merken doch selbst, dass sie den schlechtesten Fußball ever spielen.
Wir haben uns immer beschwert in den Jahren, als wir den Kader erst kurz vor knapp zusammen hatten und sich die Mannschaft nicht einspielen konnte und keine Zeit hatte so richtig zusammenzuwachsen.
Dieses Jahr kommt es einem vor, als würde sich die Mannschaft vor dem Spiel das erste mal zufällig treffen. (wie früher auf dem Boltzplatz)
Der Trainer muss weg – Sechzig braucht einen Trainer mit Charisma!
Ich denke eher, dass das ganze Gezögere an zwei Dingen scheitert.
Erstens natürlich am lieben Geld…wir haben keins…
Zweitens will sich der Doc keinen Fehler eingestehen und “seinen” Coach nach nicht mal einem Jahr wieder feuern. (obwohl auch er sicher schon weiß, dass er an dem Schritt nicht mehr vorbei kommen wird)
Schade – als Coach hätte ich mir damals schon Schweinsteiger gewünscht und würde es heute auch noch. (Diese Stallgeruch Debatte finde ich lächerlich)
Osnabrück hat damals unter ihm einen sensationell guten Fußball gespielt mit ähnlicher Qualität der Spieler würde ich sagen. (in liga 3 ist die Qualität sowieso bei den meisten Mannschaften ähnlich)
Ich hätte auch nichts gegen ein Comeback von Köllner – da wir unter ihm in Liga 3 eigentlich die einzige Phase hatten in der wir richtig ansehnlichen Fußball gespielt haben…(Platz 4)
Summa Summarum…
Wenn die Löwen am Mittwoch zuhause gegen Hannover II wieder so eine Leistung bringen – dann muss Giannikis gehen. Egal wie das Spiel endet!
Für mich sind Schweinsteiger und Köllner, wie er sich gegen Ende seiner Amtszeit bei 1860 präsentierte, absolute No-Gos. Bekennende Rote und Verschwörungstheoretiker möchte ich einfach nicht auf der Bank der Löwen.
Also mal ehrlich, so eine Aussage hätte von einem Löwen aus NBY nicht erwartet: (Diese Stallgeruch Debatte finde ich lächerlich)
Du widersprichst dir auch noch in deinen Aussagen und forderst einen Trainer mit Charisma und der soll vom Erzfeind aus der Seitenstraße kommen?
Hör mal, wir Sechzger haben Charakterstärke und nehmen nicht den nächst besten von den Unausprechlichen, wie wenn es keine andere Alternative gäbe!
Mei o mei…
Wenn die Löwen am Mittwoch gewinnen, und vielleicht noch in Dortmund, dann gibt es keinen Grund den Trainer zu feuern. Fußball ist Ergebnissport. Ansonsten, unterirdisch was du hier schreibst. Die sportliche Bilanz von Köllner war nur in den ersten eineinhalb Jahren gut, zum Schluss war sein Verhalten unerträglich, und in Ingolstadt hat er gar nichts gerissen. Und den Griss Spezl und dunkelroten kleinen Schweini will niemand sehen bei uns.
Bei aller berechtigten Kritik, aber das was unsere Mannschaft und der Trainer von Fans ertragen müssen ist ja Wahnsinn. Da gewinnen sie überraschend in Bielefeld und das was man darüber liest ist “Dusel” und “Glück”.
Die Leistung gestern war absolut in Ordnung und die taktische Aufstellung auch. Bielefeld hatte in der ersten Halbzeit eine einzige Torchance (16.) die Vollath sehr gut gehalten hat. Danach drehte sich das Spiel komplett. Die 2. HZ war dann offensiv nix mehr von uns zu sehen, aber richtig gedrückt hat Bielefeld auch nur von der 60. bis zur 75. Minute. Und eine richtige Großchance war da nicht dabei, wenn auch bei mehreren der Chancen schon Tore fallen können. Danach hat Giannikis durch einen guten Doppelwechsel der Arminia die Offensivpower völlig abgedreht..
Vielleicht sollte man mal auch die Leistung der Zuschauer bewerten. Die ist nämlich im Grünwalder Stadion vor allem in der Stehhalle wirklich abstiegsreif. Vielleicht gewinnt man deswegen nur mehr Auswärts?
Was für ein Spiel hast du denn am Samstag gesehen?
Du warst eindeutig im falschen Stadion!
Wird am Mittwochabend gegen H96 II gewonnen, würde aus dem Faden immerhin schon mal eine Schnur.
Grundsätzlich ängstigt mich die Duplizität zur Situation nach dem Abstieg aus Liga 1: Die ersten 3 Jahre waren wir recht dicht am Wiederaufstieg, dann ging’s gegen den Abstieg und schließlich stiegen wir tatsächlich in Liga 3 ab.
Dort (ich hab jetzt das Regionalliga Intermezzo ausgelassen) waren wir zunächst recht dicht am Aufstieg dran.
Wer gerade Trainer war hat aus meiner Sicht keine auffällige Rolle gespielt.
Ich seh’s anders als die meisten hier: Grundsätzlich reicht es aus, etwa ab der Mittellinie anzugreifen. Dann sind hinten die Räume eng. Das schnelle Umschaltspiel muss noch verbessert werden, aber des werd scho.
Was mich am meisten aufgeregt hat, war dieser Angsthasenfußball. Da tönt Giannikis vor dem Spiel noch groß, man habe Hobsch aufgestellt, weil er bei Flanken der richtige Stürmertyp sei. Danach spielen wir aber so, dass Flanken praktisch völlig unmöglich sind. Das ergibt keinen Sinn.
Es war ein absoluter Grottenkick, keine Frage. Und es müssen aus den nächsten beiden Spielen mindestens 4 Punkte, besser noch 6 Punkte geholt werden. Eine kleine Serie ist jetzt ein absolutes Muss.
Die entscheidende Frage ist natürlich, ob Giannikis diesen Turnaround schaffen kann. Was dagegen spricht, ist einfach die Historie: Wir haben bis auf die Anfangszeit unter Gianniki nie zu einer richtigen spielerischen Linie gefunden. Warum sollte sich das jetzt auf einmal ändern? Zwei Gründe, warum es vielleicht doch noch klappen könnte: Fußball ist auch Kopfsache. Vielleicht hat dieser Glückssieg wirklich eine befreiende Wirkung und sie kommen jetzt endlich langsam auch spielerisch in die Spur. Jenseits jeder Taktikfrage: was will ein Trainer auch schon groß machen, wenn technisch veranlagte Spieler, die mit Fußballspielen ihr Geld verdienen, 5-Meter-Pässe ins Niemandsland spielen? Da kann man als Trainer letztlich auch nichts machen. Was für ihn spricht: weder gibt sich die Mannschaft auf, noch scheint er die Kabine verloren zu haben. Auch wenn viele Aussagen bei Interviews natürlich diplomatisch angelegt sind, hört man aber doch auch viel Positives heraus. So führt er viele Einzelgespräche und scheint immer noch das Vertrauen der Spieler zu haben.
Mein Fazit: Durchschnaufen ist erlaubt, mehr aber auch nicht. Jetzt kommen Gegner, die nicht aus dem höchsten Regalfach stammen und da muss jetzt gepunktet werden. Allerdings müssen wir auch etwas unsere Ansprüche zurückschrauben. Wir sind in der 3. Liga, hier klappt einfach auch vieles nicht so, wie in den beiden höchsten Spielklassen. Die meisten spielen nicht umsonst nicht höher. Gut, aber ein solcher Grottenfußball wie in den vergangenen Wochen muss natürlich auch nicht sein.
Gegen die erklärten Aufstiegsfavoriten Ingolstadt, Dresden und Bielefeld haben die Löwen 6 Punkte geholt. Das ist OK. Übel waren die Spiele gegen Saarbrücken, VfB II und Köln.
Alle waren Übel!
Auch das Spiel gegen Ingolstadt war nicht gut und der Sieg doch sehr glücklich.
Es gibt in der 3. Liga kaum Spiele, in denen eine Mannschaft von ihrem Gegner komplett dominiert wird. Die Leistungsdichte unter den Clubs ist höher als in der Bundesliga, wo erkennbar eine Mehrklassengesellschaft existiert. In der fährt dann eben eine unsympathische Millionärstruppe nach Bremen und haut die problemlos 5:0 weg. Das ist nicht schön, aber die Realität dort. 3. Liga ist viel enger und spannender.
Bei der Einschätzung der 3.Liga gebe ich dir recht und trotzdem ist das was du schreibst SCHÖNREDEN!
So schwach, wie zur Zeit, war unsere Mannschaft schon ewig nicht mehr.
Wenn man rein vom Spielerischen ausgeht, war keines gut. Aber ich stimme Dir zu, dass man gegen hoch eingeschätzte Gegner bislang ganz gut gepunktet hat. Wobei ich Saarbrücken auch noch dazu rechnen würde.
Aber das gestern war ja ein reiner Duselsieg. Wenn man da jetzt anfängt, sich das schönzusaufen, dann kanns ein böses Erwachen geben. Ich bin ja wirklich auf die nächsten beiden Spiele gespannt. Da gibts keine Ausreden mehr, da muss gepunktet werden. Und der eine oder andere 5-Meter-Pass darf auch seinen Mitspieler finden … 😉
Es gibt keine Aufstiegsfavoriten und es ist auch egal. Man muss gegen alle 2 mal spielen und das Maximale an Punkten herausholen.
Die Leistubgsdichte diese Saison in Liga 3 ist sehr ausgeglichen.
Ich habe vom Spiel nicht viel mitbekommen außer dem Ergebnis. Das wurde auf der Wiesn gefeiert und dann noch mehr, als das Torvideo seine Runde gemacht hat.
War das schön, einfach mal einen dreckigen Sieg mit einem Sensationstor zu feiern, ohne sich zu verkopfen.
Ich glaub ich wärm meinen Rausch gleich wieder auf und feier einfach weiter.
…..Sechzig München wird Deutscher Meister und wir holn uns den Pokal 🍻🍻🍻🍻🤍💙
Gestern hat nicht der liebe Gott geholfen, das gestern war Odin.
ich sehe die sportliche Entwicklung ähnlich kritisch. Aber: bei aller nötigen Geduld für ein echtes Zusammenwachsen im Team plus Verbesserungen in den Abläufen bleibt festzustellen, dass wir bei solchen Fehlpassquoten einfach nur Mittelmaß der ohnehin miesen dritten Liga darstellen. Weiterhin viel zu wenige und schwache Flankenversuche, Ideenlosigkeit und Unsicherheiten im Aufbau kann man nach mehreren Monaten nicht entschuldigen. Ja , es braucht oft auch Spielglück wie gestern um zu punkten, aber es bleibt als Analyse in der Kaderzusammenstellung ein negativer Eindruck. Wir brauchen keine Söldner aus überall und sollten uns viel mehr auf Talente im eigenen NLZ sowie aus der RL Bayern fokussieren. Bin sehr enttäuscht über Neuzugänge wie Philipp, Wolfram, Deniz oder Frey… auch Schröter bringt oft viel zu wenig. Hier hinterfrage ich weiter den Job des GF Sport und vom Cheftrainer.
Dieses Saison muss gerettet werden und dafür braucht es jetzt jeweils 3 Punkte gegen H96 II und BVB II. Ohne wenn und aber !
Wir brauchen so oder so einen neuen Trainer. Absoluter Grottenkick, 0 System, kein Offensivspiel, nichts. Es wird alles nur herausgezögert.
Giannikis helfen nur noch Siege am Stück und eine Handschrift im spielerischen Bereich. Daran glaube ich nicht.
Mittwoch ist das nächste Endspiel.
Mir ist ein Sieg der Löwen immer lieber, als eine Niederlage, unabhängig davon wer auf der Trainerbank sitzt.
Klar. Ich freue mich innerlich auch. Allerdings glaube ich nicht an eine Trendwende. Schau mer mal, was Mittwoch passiert…
@Dennis M.
Bin Deiner Meinung, Dennis.
Logisch freut mich jeder Punktgewinn meiner Jungs in Weiß und Blau, aber bei der “Trendwende” bin ich ebenfalls mehr als skeptisch.
Die nächsten beiden Partien zeigen möglicherweise, wohin die sportliche Reise geht.
Ich freue mich auch, klar. Aber man muss das “große Ganze” sehen…. 6 Punkte nach 6 Spieltagen sind katastrophal, das Spielerische ist katastrophal, der Punkteschnitt von AG ist katastrophal etc… da könnte man jetzt die Liste x-beliebig weiterführen.
Jetzt spielen wir gegen Hannover 2 und Dortmund 2. Da müssen 6 Punkte her sonst gar nichts. Vor allem muss jetzt endlich mal ein Heimspiel gewonnen werden nach x Jahren.
Ich freue mich über den Sieg gestern, sonst aber nichts. Es muss sich sehr viel ändern. Das sehe ich nur durch einen Trainerwechsel.
„Angst essen Seele auf“ – Titel eines Films aus den Siebzigerjahren. Trifft auch auf unsere Mannschaft zu und ist fast greifbar in jeder Spielphase, beim verteidigen genauso wie beim freilaufen oder Passspiel.
Dafür ist sicher der Trainer zu großen Teilen mitverantwortlich mit immer wieder vorgenommenen Systemwechseln und nicht vorhandenem eingespielt sein und nicht zu wissen, was zu tun ist.
Den Spielern möchte ich gestern nicht vorwerfen, dass sie nicht gekämpft hätten, jeder für sich, aber kaum im Verbund.
Jedes Spielsystem fordert andere Verhaltensweisen – siehe oben. Inzwischen ist man wieder beim Bekannten 4-2-3-1 angekommen. Ich plädiere dafür, darauf aufzubauen und Stück für Stück zu verfeinern und nur noch zu wechseln, wenn es die Situation erfordert, z. B. um bei Rückstand einen Verteidiger herauszunehmen und einen Stürmer zu bringen.
Vielleicht löst ja der sehr glückliche Sieg gestern etwas die Angstbremse.
Übrigens: es gewinnt nicht immer die bessere Mannschaft, siehe z.B. Real gegen VfB. Letztendlich zählen aber die drei Punkte.
@Uraltloewe
“Übrigens: es gewinnt nicht immer die bessere Mannschaft, siehe z.B. Real gegen VfB. Letztendlich zählen aber die drei Punkte.”
Richtig.
Und dass in der 3. Liga der Vorletzte beim Tabellenvierten gewinnen kann, ist auch so eine Binsenweisheit.
Wenn es wirklich der sog. “Brustlöser” (Woher stammt eigentlich dieser Begriff?) gewesen ist, den der gestrige Auswärtserfolg bewirkt hat, dann müssten wir gegen H96 II und BVB II ja endlich mal so etwas wie Fußball (auf 3. Liga-Niveau) sehen.
Leider bin ich nach wie vor nicht in der Lage, mir eine stetige Leistungssteigerung unserer Mannschaft vorzustellen.
Mal gewinnt man (glücklich), dann vergeigt man wieder drei, vier Partien.
Der Klassenerhalt muss unser Primärziel für diese Saison sein.
Der VfB hat in Madrid wirklich ansehnlichen Fußball gespielt, sich aber nicht belohnt.
Ich bin gespannt, wieviele “Tor des Monats” – Auszeichnungen wir gewinnen und trotzdem absteigen.
Stell dir vor, es wäre anders gelaufen und man hätte nun den Trainer gewechselt. Der hätte vielleicht zuerst einmal frische Kräfte freigesetzt und nachdem der Effekt vorbei ist, kommt es doch wieder auf die Mannschaft an. Wenn dein Stuhl als Trainer wackelt, dann spielst du doch bei einer Mannschaft auswärts, die bisher noch kein Spiel verloren hat, keinen Hurra-Fußball, oder?
Ich denke, wir sollten unsere Erwartungen ganz allgemein mal wieder der Realität anpassen. Dass Sechzig den Ball gut laufen lassen kann, war phasenweise immer wieder zu sehen. Der Rest kommt mit dem Glauben an sich selbst. Hier eine Konzeptlosigkeit zu unterstellen, finde ich schon ein bisserl daneben.
Siggi, ich will auch daran glauben wie du es beschrieben hast. Denke auch, dass alles eine Kopfsache ist.
Was mich aber gestern wieder total schockiert hat waren der teilweise Mangel an Einsatz. Man bekommt, das Gefühl die Spieler wissen nicht wo sie stehen müssen und einfach zu weit von den Gegner sind. Wenn man den Ball hatte, war er aufgrund von fehlenden Anspielstationen oder Fehlpässen postwendend weg. Derjenige der den Ball hat ist der ärmste Löwe.
Hoffe die Verunsicherung weicht und wir spielen keinen Angsthasenfussball mehr.
Servus @Siggi!
Auch schon so früh auf? 😉
Abgesehen vom “Tor des Jahres” (ein ähnliches hat vor Jahren unser ehem. Spieler Moritz Stoppelkamp für den SC Paderborn erzielt) durch Jacobsen gab’s m.E. nicht viel Positives aus dem Spiel mitzunehmen. Auswärtssieg, drei Punkte. Aber sonst?
“Hier eine Konzeptlosigkeit zu unterstellen, finde ich schon ein bisserl daneben.”
Äh… Was sonst als Konzeptlosigkeit sollte das Gezeigte (und auch in den bisherigen Spielen – Ausnahme der Auftritt bei den Schanzern) denn sein?
“Ich denke, wir sollten unsere Erwartungen ganz allgemein mal wieder der Realität anpassen.”
Hier stimme ich Dir 100 %-ig zu.
Und aufgrund der mehr oder weniger deutlichen Konzeptlosigkeit empfinde ich meine Erwartung “Hoffentlich können wir die Klasse halten.” als völlig realistisch.
Es tut mir leid, das (schon wieder…) schreiben zu müssen, aber ich habe den Glauben an eine dauerhafte Verbesserung der Leistungen unter AG’s Kommando verloren.
Wären wir gestern als Verlierer vom Platz gegangen, hätten die Verantwortlichen reagieren müssen.
In Mannheim haben sie das bereits getan und gestern unter ihrem ehem. Aufstiegstrainer Bernhard Trares die ersten drei Punkte eingefahren.
Doch, man kann auf jeden Fall von Kompetenzlosigkeit sprechen und wo du welche gesehen haben willst bleibt dein Geheimnis.
Man muß auch auswärts keinen “Hurra-Fussball” spielen aber auch auswärts kann man Fußball spielen. Davon war nicht viel zu sehen. Grottenschlecht wars , wenn man überhaupt von Fußball sprechen kann.
Bin schon der Meinung das gehandelt werden muss und zwar zügig.
@nh1860 @tomandcherry @Posicelli
Zur Konzeptlosigkeit wollte ich noch was sagen bzw. schreiben, weil es ja wohl recht kontrovers gesehen wird.
Der Anfang des Spiels war geprägt von defensiver Arbeit, wobei man wohl nicht zu tief stehen wollte. Erst in Minute 16 kam mal ein Bielefelder gefährlich vors Tor. Bald danach fand Sechzig zunehmend besser ins Spiel (siehe Ticker ca. ab Min. 20). Die Defensive war weiterhin recht ordentlich. Zur Erinnerung. Sechzig hat zu Null gespielt! Freilich hatte auch Vollath einen super Tag erwischt.
Die Fernsehkommentatoren wollen immer Strafraumszenen sehen. Das Ausbleiben derselbigen heißt aber nicht, dass man schlecht spielt oder keine Spielidee hätte.
Selbst wenn die Mannschaft wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen herumgerannt wäre, würde das noch lange nicht bedeuten, dass der Trainer keine Spielidee (Konzept) mitgegeben hätte. Über die zweite Halbzeit sagte Giannikis in der PK, man hätte dann zu viel gewollt…