Na, Ihr Löwinnen und Löwen? Habt Ihr auch eine schlaflose Nacht gehabt? War das ein gewonnener Punkt? Zwei verlorene Punkte? Oder war es eigentlich eine leistungsgerechte Punkteteilung? Und was ist dieser Punkt überhaupt wert? All diese Gedanken schossen mir heute Nacht wieder und wieder durch den Kopf und ich sag’s Euch: Ich konnte kaum schlafen und bin irgendwie zu keinem Ergebnis gekommen. Eine schlaflose Nacht wegen 1860.

Viktoria Köln – der unterschätzte Gegner

Ich versuch es mal ein wenig aufzudröseln. Fangen wir mit dem Spiel an. Oder besser mit dem Gegner. Die Viktoria kam in der Tabelle etwas unscheinbar daher. Fast ein wenig wie eine graue Maus. Auf Platz 8 standen sie, 11 Punkte hinter dem TSV 1860 München. Das sieht erstmal so aus, als ob man die wegputzen müsste. Aber wir haben es in unseren Vorberichten und im Liveticker angekündigt. Die Viktoria ist neben den Löwen das Team der Stunde in Liga 3. Sie kamen mit 3 Auswärtssiegen in Folge nach Giesing. Ihre letzte Niederlage datiert (leider immer noch) vom 02.03. Also mitnichten Laufkundschaft!

Die Löwen diktieren Halbzeit 1

Im Spiel selbst übernahmen die Löwen nach ca. 15 Minuten komplett die Kontrolle. Sie pressten früh, ließen den Gegner überhaupt nicht ins Spiel kommen und diktierten das Spielgeschehen. Leider fehlte etwas die Präzision beim sogenannten „letzten Pass“ und aus der drückenden Überlegenheit konnte nur in Form des 1:0 durch Sascha Mölders in der 38. Minute Kapital geschlagen werden. Leider muss man ein wenig kritisieren, dass die Feldüberlegenheit nicht konsequenter genutzt wurde, um Chancen zu kreieren.

Die Viktoria kommt ins Spiel

Nach der Halbzeit zeigte sich ein anderes Bild. Die Löwen – ob gewollt oder nicht – schalteten einen Gang zurück und ließen die Viktorianer nun bis 10 Meter in die eigenen Hälfte kommen und griffen dann erst an. Köln nutzte das und gewann so seinerseits mehr Spielanteile und vor allem Sicherheit im Spiel. Es kam wie es kommen musste und Rene Klingenburg glich mit kernigem Schuss nach einer schönen Kopfballablage vom Timmy Thiele aus. Wunderlich hatte die Aktion mit einem präzisen weiten Ball eingeleitet.

Danach schafften es die Löwen nicht mehr, an die Leistung aus Durchgang Eins anzuknüpfen. Nur der agile Tallig hatte noch eine Chance per Distanzschuss, als er den Ball knapp am linken Pfosten vorbei knallte. Schade! Am Ende war die Viktoria sogar in der Lage, lange Ballstafetten zu spielen, ohne dass die Löwen irgendwie in Ballnähe gekommen wären. Die Elf von Olaf Janßen hat nach einer schwachen ersten Hälfte ein starkes Comeback in der zweiten geliefert. Das gelingt nur Teams, die einen Lauf haben und über ausreichend Selbstvertrauen verfügen. Die tiefergehende Analyse liefert Euch wie immer Bernd Winninger in der TAKTIKTAFEL.

Das Fazit nach einer schlaflosen Nacht

Nach der schlaflosen Nacht wegen 1860 muss ich aber jetzt am frühen Morgen sagen, dass die Punkteteilung in Ordnung geht. Leider wäre aber schon mehr drin gewesen, wenn der TSV 1860 München die Überlegenheit der ersten Hälfte effektiver genutzt hätte.

Was ist dieser Punkt wert?

Das bringt mich zur Gesamtperspektive. Was ist dieser Punkt wert? Klar, drei Punkte sind immer besser als einer. Das checkt jeder auch nach einer schlaflosen Nacht wegen 1860. Ich kann es Euch ehrlich gesagt auch nicht sagen. Ein Punkt ist auch besser als keiner. Wir werden es sehen.

Eine Serie reisst, die andere hält

Durch das gestrige Unentschieden ist natürlich unsere phantastische Serie von vier Siegen in Folge gerissen. Andererseits sind die Löwen seit dem 06.03. und dem unglücklichen Auftritt in Duisburg in der Liga ungeschlagen. Das sind acht Spiele. Ich glaube, dass es mental sehr wichtig für das Team ist, nicht verloren zu haben. Heute Abend werden wir – trotz der schlaflosen Nacht wegen 1860 – nervös in der Magenta-Spieltagskonferenz die Konkurrenten aus Ingolstadt und Rostock sehen. Was der Punkt wirklich wert ist, wird man eh erst beurteilen können, wenn die durch Corona lahmgelegten Dynamos wieder ins Geschehen eingreifen.

Schlaflose Nacht wegen 1860

Wer aber gedacht hatte, dass die Löwen die Saison nur noch Siege einfahren, der muss bei unserem virtuellen Grünspitz zu tief ins Glas geschaut haben. Ich bin gespannt und werde heute Abend nervös Magenta schauen, dann wissen wir mehr. Meine Prognose: Das war nicht die letzte schlaflose Nacht wegen 1860 bis zum 22.05! Remember Saarbrücken? Zwischen Hin- und Rückspiel war ich sleepless in Giesing!

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United Sixties

Richtig Reinhard. Es wird nun auf die beste Regeneration ankommen, nicht nur für unseren unfassbar treffsicheren SM9 . Alle Klubs wollen es, können aber viellicht nicht mehr auf den Platz bringen. Die viel zitierten Körner werden den Ausschlag geben, wo wir am 22. Mai nach dem letzten Spieltag stehen dürfen.
Vertraue aber hier weiterhin auf Michael Köllner und sein ehrgeiziges Löwenteam, denn nach Waldhof ( die wir am Samstag sicher bezwingen werden) wird es gegen Lautern, Wiesbaden , FCBäh II immer schwieriger dreifach zu punkten. Erholt Euch gut Löwen. lasst Daniel Wein wieder öfter spielen und Sascha ggf. nur 75 Minuten auf dem Platz…Kraft tanken für das Endspiel in Audistadt !

Reinhard Erler

Im Gegensatz zu dir, lieber Thomas, hatte ich keine schlaflose Nacht.
Ich habe dieses Unentschieden als glücklich empfunden, jedenfalls was die Großchancen betroffen hat. Wenn wir Pech gehabt hätten, wären wir nämlich nicht mit einem 1:0, sondern mit einem 1:2 in die Halbzeit gegangen.
Dann ist mir noch aufgefallen, dass Sascha in HZ 2 leistungsmäßig sehr stark abgefallen ist, was ich auf die für sein Alter übermäßige Belastung (2 Spiele in 4 Tagen) zurückführe.
Wenn er kräftemäßig nachlässt, macht sich das bei einen so starken Gegner eben bemerkbar. Magdeburg war ohne ihn im Gegensatz dazu leicht bezwingbar.
Fazit: Ich kann mit diesem Remis bestens leben, denn der 4. Platz ist weiterhin gesichert.