Die Organisationen Sechzig im Sechzger und Freunde des Sechz´ger Stadions haben vor der morgigen Sitzung des Sportausschusses eine Stellungnahme veröffentlicht. Darin fordern sie eine Beschleunigung der Prozesse in Sachen Umbau Grünwalder Stadion.

Weiterhin eine Geduldsprobe beim Grünwalder Stadion

Am Mittwoch wird die Beschlussvorlage zum Grünwalder Stadion endlich im Sportausschuss der Stadt München behandelt. Doch mit der inhaltlichen Zielsetzung und vor allem der gesetzten Zeitschiene kann man nicht zufrieden sein. Entsprechend haben sich die Freunde des Sechz´ger Stadions gemeinsam mit Sechzig im Sechzger einen Tag vorher noch einmal zu Wort gemeldet. Sie zeigen sich zwar erfreut über die präferierte Variante der Stadt, doch der kommunizierte Abschluss der Maßnahmen soll sich noch jahrelang hinziehen. Unter anderem gibt es noch immer keine konkreten Aussagen zu der Höhe der Miete, die bei Umsetzung der Pläne auf die Vereine und damit auf den TSV 1860 München zukommen würde.

Bereits Anfang März hatte es im Rahmen des Heimspiels gegen den SC Verl eine Aktion gegeben.

Stellungnahme zur Beschlussvorlage zum Umbau des Sechzgerstadions

Am 4. März 2022 forderten Löwenfans beim Heimspiel gegen den SC Verl: “Stadionausbau gemeinsam vorantreiben – für Sechzig, Giesing und München”. In Hinblick auf die Beschlussvorlage zum Umbau des Sechzgerstadions, die am 30. März 2022 im Sportausschuss des Münchner Stadtrats behandelt wird, war man optimistisch, dass es über 2,5 Jahre nach Veröffentlichung der Machbarkeitsstudie nun endlich losgehen kann mit den Planungen für den Umbau.
Die Beschlussvorlage wurde mittlerweile veröffentlicht. Zunächst haben wir positiv registriert, dass lediglich die Variante 3.4 zur Abstimmung kommt und damit die weitgehendste. Außerdem befürworten wir, dass man sich um eine Markt- anstelle der Amortisationsmiete bemüht, da dies die Voraussetzung für eine wirtschaftlich sinnvolle Nutzung des Stadions ist.
Der Stadtrat soll laut Beschlussvorlage “einer grundsätzlichen Weiterführung des Planungsansatzes Nr. 3.4 […] sowie dem dargestellten weiteren Vorgehen [zustimmen]”. Wir sind sehr enttäuscht, dass der Beschluss lediglich eine “Erneuerung” der politischen Willensbekundung enthält und keinen “Startschuss” der Planungen, der laut begleitendem Statement der 3. Bürgermeisterin Verena Dietl erst ein Jahr (!) später im 1. Quartal 2023 durch einen weiteren Stadtratsbeschluss mit Mittelfreigabe erfolgen soll. Die dann geplante Entscheidung für ein Mietmodell und die Beauftragung von Referat für Bildung und Sport und Baureferat hätte aus unserer Sicht Gegenstand des nun anstehenden Stadtratsbeschlusses im April 2022 sein sollen und nicht erst in einem Jahr. Die Mietermittlung war seit Einreichung des Antrags auf Bauvorbescheid im Dezember 2019 möglich und hat nun schon über 2 Jahre gedauert. Dass jetzt noch ein ganzes weiteres Jahr hinzukommen soll, stößt auf unserer Seite auf Unverständnis.
Darüber hinaus erscheinen die genannten 6 Jahre für Planung und Umsetzung der Ertüchtigung als ungewöhnlich lange. Zum Vergleich: Planungs- und Bauzeit für die Allianz Arena umfassten ca. 3,5 Jahre. Die weitere Verzögerung des Projekts und der Anstieg von Baukosten führen zu immer höheren Gesamtkosten, was im Sinne keines Beteiligten sein kann.
Der langfristige Verbleib des TSV 1860 im Sechzgerstadion ist alternativlos. Ein grundsätzliches Bekenntnis der Löwen zum Standort Giesing gibt es längst, auch wenn das vonseiten der Landeshauptstadt München leider immer wieder anders suggeriert wird. Eine verbindliche Zusage kann es bekanntlich nur geben, wenn ein wirtschaftlicher Spielbetrieb sichergestellt ist. Wir hoffen hier auf die Kompromissbereitschaft der Stadt München, die sie im Zusammenhang mit anderen Sportgroßveranstaltungen bereits unter Beweis gestellt hat und wünschen uns eine Beschleunigung des stark in Verzug geratenen Projekts.
Sechzig im Sechzger und Freunde des Sechz’ger Stadions e.V. im März 2022
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