Wenn man an die Saison 1983/84 denkt, kommt einem wohl vermutlich als erstes der Gründonnerstag in den Sinn. Fürth. 6:1. Unvergessen. Dass die Löwen am Ende der Spielzeit Meister der Bayernliga wurden und an der Aufstiegsrunde zu 2. Bundesliga teilnahmen, gerät da fast in Vergessenheit. Heute vor 37 Jahren trafen Erich Beer, Michael Hecht und Andi Löbmann beim 4:0-Sieg in Vilshofen für den TSV 1860.

Fehlstart in die Saison 1983/84

Nachdem man in der Spielzeit zuvor nach dem Lizenzentzug lediglich den 6. Platz in der drittklassigen Bayernliga erreichte, sollte es 1983/84 mit der Rückkehr in den Profibereich klappen. Die Mannschaft wurde mit erfahrenen Recken wie Helmut Schmitz, Paul Schönwetter und Kurt Eigl verstärkt. Dennoch starteten die Löwen miserabel in die neue Saison und mussten unerwartete Punktverluste en masse hinnehmen. So musste man sich zuhause beispielsweise gegen Ampfing, Straubing und Eching mit Punkteteilungen zufrieden geben. Gegen Schwaben Augsburg, Memmingen und den FC Vilshofen setzte es gar Heimniederlagen.

TSV 1860: Aufholjagd und Meisterschaft

Zwischenzeitlich hatte der TSV 1860 elf Punkte Rückstand auf die SpVgg Fürth, doch dann begann die große Aufholjagd. Trainer Schwarzhuber musste gehen, interimistisch übernahm Erich Beer und dann ab Ende September 1983 Meisterlöwe Bernd Patzke. Woche für Woche schmolz der Rückstand, die Löwen pirschten sich langsam an das fränkische Opfer heran und erlegten es schließlich am 19.04.1984, dem legendären Gründonnerstag. Zur Pause stand es 5:0, am Ende 6:1. Löbmann (2), Schönwetter, Korus, Beer und Eigl netzten für den TSV 1860 ein. Ein Tag, den alle 31.509 Zuschauer, die damals im ausverkauften Grünwalder Stadion dabei waren, wohl nie vergessen werden. Wenige Wochen später feierten die Löwen die nicht mehr für möglich gehaltene Bayernliga-Meisterschaft.

Die Aufstiegsrunde verlief dann jedoch sehr ernüchternd. Auswärts setzte es drei Niederlagen und auch in München konnte nur ein Spiel gewonnen werden. Im Olympiastadion kam man gegen den VfR 1910 Bürstadt über ein 0:0 nicht hinaus und unterlag dem späteren Aufsteiger FC Homburg 08 mit 0:2. Lediglich das einzige Spiel, das im Sechzgerstadion ausgetragen wurde, konnte siegreich gestaltet werden. Nach einem 0:2-Rückstand zu Pause drehten die Löwen auf und bezwangen den Freiburger FC noch mit 4:2.

Beer, Hecht und Löbmann treffen in Vilshofen

Einige Tage vor dem grandiosen Triumph gegen die SpVgg Fürth mussten die Löwen nach Niederbayern reisen. 9.000 Zuschauer verwandelten den Auftritt des TSV 1860 beim FC Vilshofen zu einem Volksfest, die meisten davon drückten natürlich den Gästen aus der Landeshauptstadt die Daumen. Und die hatten noch ein Rechnung mit dem FCV offen, schließlich hatte es in der Vorrunde eine empfindliche 1:3-Heimpleite gesetzt.

Nun aber waren die Löwen im Flow und machten schon vor der Pause alles klar. Vor allem die Offensive mit Andi Löbmann und den beiden Youngstern Ludwig “Wiggerl” Kögl und Jürgen Korus wirbelte die Abwehr der Niederbayern ordentlich durcheinander. Zweimal profitierte Routinier Erich Beer, seines Zeichens ehemaliger deutscher Nationalspieler. Von ihm stammt auch die legendäre Aussage, die Ihr unserem Beitragsbild entnehmen könnt. Prost, Ete!

Zudem trugen sich Andi Löbmann und der eingewechselte Michael Hecht in die Torschützenliste ein. Die Generalprobe war also geglückt. Fürth konnte kommen…

Die Aufstellung des TSV 1860

Trainer Bernd Patzke schenkte am 14.04.1984 folgender Mannschaft sein Vertrauen:

Hillringhaus – Enhuber (52. Hecht), Schönwetter, Gebele (80. Seider), Goldstein – Schmitz, Beer, Eigl – Kögl, Löbmann, Korus

Tore:
0:1 Beer (33.), 0:2 Löbmann (43.), 0:3 Beer (60.), 0:4 Hecht (80.)

Statistik auf sechzger.de

Natürlich kommen wir auch diesmal nicht umhin, Euch auf das großartige Löwen Kompendium von Thorsten Ruinys hinzuweisen. Zudem möchten wir Euch den Statistik-Part auf sechzger.de hinweisen, wo Ihr Eure besuchten Spiele eintragen und Fotos hochladen könnt.

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