Wir erinnern uns: Vor drei Jahren stieg 1860 trotz Rekord-Investitionen ab, Präsident Peter Cassalette trat umgehend nach dem Abstieg in Liga drei und den Ausschreitungen in der Allianz Arena zurück.

 

Drei Leute übernahmen in dieser Zeit Verantwortung: Hans Sitzberger, Heinz Schmidt und Robert Reisinger – und mussten den 1860-Fans erst einmal erklären dass ihr geliebter TSV in der kommenden Saison nicht in Liga drei, sondern in der Regionalliga Bayern antreten wird – kurz zuvor hatte Hasan Ismaik mittels SMS die “vier” verkündet.

 

Die Löwen-Mannschaft war auseinandergebrochen, die meisten Spieler durften ablösefrei gehen. Sechzig hatte in dieser Saison rund 20 Millionen Euro Minus gemacht.

 

Einige sagen, der Verwaltungsrat dem Reisinger angehörte hat in dieser Zeit die Investitionen alle abgesegnet – andere sagen, dass dem Verwaltungsrat in dieser Zeit bei weitem nicht alles vorgelegt wurde. Was die Wahrheit ist, lässt sich ohne Zugang zu den Archiven wohl nicht belegen – aber wie man es dreht und wendet:

 

Hat er es nicht vorgelegt bekommen und abgesegnet, dann trifft ihn keine Schuld. Hat der Verwaltungsrat inkl. Reisinger damals wirklich alles abgesegnet, dann kann man das wohl als 100% Zusammenarbeit mit Ismaik deuten – und er hat sich nach dem Abstieg trotzdem nicht aus dem Staub gemacht, wie manch anderer.

 

Was nach dem Abstieg geschah, ist bekannt: Alte Haudegen wie Sascha Mölders blieben den Löwen treu, Daniel Bierofka und der Mannschaft der Löwen gelang nach nur einem Jahr “über die Dörfer Tour” der umgehende Wiederaufstieg. Die Löwen-Fans die sich überall vorbildlich verhielten, verschafften dem Verein zudem den einen oder anderen Sympathiepunkt, mit Geld gar nicht aufzuwiegen.

 

Der Verein beschloss, keine weiteren Darlehen bei Ismaik aufzunehmen – die Verschuldung des TSV 1860 war und ist ohnehin schon unfassbar groß. Stattdessen setzt man auf den Kurs der Konsolidierung.

Kritiker prophezeiten dem Verein damit den umgehenden Abstieg, man müsse mehr Investitionen tätigen und mehr Risiko eingehen um wieder aufzusteigen. Vermutlich meinen sie damit einen ähnlich erfolgreichen Kurs wie 2017. Der Löwe hat leider oftmals ein kurzes Gedächtnis.

Fakt ist, drei Jahre nach dem Abstieg in Liga vier und drei Jahre unter Robert träumt der Löwe von der Rückkehr in Liga zwei – die Mannschaft unter Michael Köllner hat es sicherlich im Kreuz. Egal wie es ausgeht, der Löwe steht deutlich besser Jahr als wenige Jahre zuvor oder von vielen prophezeit.

Sicherlich, auch Robert ist nicht perfekt: Medien scheut er – das legen ihm die einen als Schwäche aus. Die anderen loben seine Art der Zurückhaltung – er überlässt das Tagesgeschäft denen, die für den Bereich Fußball relevant sind. Günther Gorenzel wäre hier hervorzuheben, der einen unbestritten guten Job macht. Wozu sollte der Präsident sich in den Vordergrund spielen? Das haben bei 1860 schon mehr als genug Leute gemacht.

Die Anfeindungen die Robert ertragen muss, die vielen Beiträge im Internet unter der Gürtellinie spotten jeder Beschreibung – wobei das Niveau der Beiträge zumeist für sich spricht:

Sachlich ist ihm wenig vorzuwerfen, also bringt man „Argumente“ ins Spiel, die so dümmlich sind dass man sich fragen muss wie wohl die Leute aussehen und denken, die diese anbringen: Er würde nichts gegen Pyro machen, er hätte vor Jahren bei der Aufstiegsfeier „Scheiß FC Bayern“ ins Mikrophon gebrüllt – oder es wird gebetsmühlenartig wiederholt, er wäre der schlechteste Präsident aller Zeiten. So lange, bis es die dumme Masse glaubt – so sind in manchen Nationen schon Präsidenten gemacht worden.

Als wäre Pyro erst unter Robert ins Stadion gekommen oder wäre der FC Bayern eine diskriminierte Art, die besonderen Schutz benötigen würde. Oder als hätte es einen Zwangsabstieg in die Bayernliga, die Fehler bei der Allianzarena oder in 2017 niemals gegeben – um nur wenige ausgesuchte Beispiele zu nennen.

Sicherlich, die Zusammenarbeit mit Ismaik ist ausbaufähig. Nicht unerwähnt lassen darf man in diesem Zusammenhang, dass Ismaik Trainingslager und Spieler finanzierte – gleichzeitig verwundert es jedoch, dass er bei seinem letzten Besuch in München zwar Zeit hatte den scheidenden Daniel Bierofka oder ausgewählte Löwenfans zu treffen. Ein Treffen mit dem Präsidium fand jedoch nicht statt.

Dass es von Vorteil wäre, wenn Investor und Präsidium zusammenarbeiten und in der Öffentlichkeit gemeinsam auftreten würden, ist unbestritten. Wer hier der Schuldige ist, ist für uns nicht mehr nachvollziehbar – aber der, der auf den anderen der ersten Schritt zugehen würde wäre vermutlich der Held vieler Löwenfans.

Vor wenigen Tagen ist uns erst vorgeworfen worden, diese Seite – sechzger.de – wäre zu e.V. nahe. Hier geht es nicht um e.V. oder KGaA, es geht nicht um einzelne Personen. Es geht um den TSV 1860.

Wäre schön, wenn das ausgerufene Motto „gemeinsamfürsechzig“ zukünftig von allen gelebt wird – zum Wohle von 1860. Wer ständig Hass, Streit und Unfrieden säht – dem kann es nicht darum gehen, das Beste für 1860 zu wollen.

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