Zu einem außergewöhnlich späten Zeitpunkt im Jahr empfing – heute vor vier Jahren – der TSV 1860 den 1. FC Kaiserslautern. Das letzte Spiel des Jahres war gleichzeitig der Rückrundenauftakt der Premierensaison der Löwen in der 3. Liga. Das Hinspiel Ende Juli hatte Sechzig als frisch gebackener und umjubelter Aufsteiger gegen den – erstmals in die Drittklassigkeit gestürzten – Absteiger vor 42.000 Zuschauern auf dem Betzenberg unglücklich kurz vor Schluss mit 0:1 verloren.

Kaiserslautern hinter den eigenen Ansprüchen

Vor dem 20. Spieltag fanden sich beide Teams im Mittelfeld der Tabelle wieder. Für die von Daniel Bierofka trainierten Löwen waren die mit fünf Siegen und acht Unentschieden erzielten 23 Punkte und Platz 12 durchaus respektabel. Allerdings hatte man sonntags zuvor – ebenfalls auf Giesings Höhen – eine bittere 1:3-Niederlage gegen Carl-Zeiss Jena hinnehmen müssen.  Für die Pfälzer, deren Bilanz einen Sieg mehr und ein Unentschieden weniger als die Löwen, und damit 25 Punkte und den 10. Rang aufwies, war dies deutlich zu wenig. Die sofortige Rückkehr in die 2. Bundesliga war das klare Saisonziel bei den Roten Teufeln gewesen.

Der LÖWENBOMBER mit einem durchaus wichtigen Hinweis an diesem Wintertag

Natürlich 15.000 auf Giesings Höhen

Zum Abschluss eines großartigen Jahres, in dem – nach dem Doppelabstieg 2017 – Sechzig durch die Rückkehr in Sechzgerstadion, die fortgesetzte Rückbesinnung auf alte Werte und den sofortigen Wiederaufstieg aus der Regionalliga Bayern, seinen Fans viel Freude bereitet hatte, pilgerten natürlich auch zwei Tage vor dem Weihnachtsfest die üblichen 15.000 Anhänger ins Stadion, um ihre Löwen nochmal zum Sieg zu brüllen. Trotz Glatteis und winterlichen Verhältnissen.

Löwen wollen siegreichen Jahresabschluss

Und das Team um Kapitän Sascha Mölders legte gleich engagiert los und erspielte sich zahlreiche Chancen – allerdings ohne ausreichende Präzision im Abschluss. Umgekehrt hatten die Löwen Glück, als ein Schuss von Jenek Sternberg nach einer knappen halben Stunde gegen den Pfosten des von Marco Hiller bewachten Tores klatschte. Jener Sternberg musste dann kurz vor der Pause frühzeitig das Feld mit einer Ampelkarte verlassen, nachdem er zweimal Stefan Lex überhart gefoult hatte.

Molls Siegtor kurz vor Schluss

Zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff setzte 1860 seinen personellen Vorteil auf dem Feld in Zählbares um: Efkan Bekiroglu traf mit einem beherzten Schuss aus 23 Metern ins rechte Eck. Die Euphorie auf den Rängen währte genau 13 Minuten. Dann zeigte Kaiserslauterns Timmy Thiele eine starke Reaktion und erzielte nach einer Ecke, die Marco Hiller noch pariert hatte, per Kopf den Ausgleich. Sechzig nun verunsichert, der FCK sogar mit der Chance zur Führung. Letztlich wurde die Partie dann durch eine Standardsituation entschieden: Eine Steinhart-Freistoßhereingabe versuchte der zur Pause für Daniel Wein eingewechselte Romualt Lacazette zu verwerten. Kaiserlauterns Goalie Hesl konnte abwehren, Quirin Moll bedankte sich mit einem Abstauber (85.) – und Giesing kochte.

Abschied von einem großartigen Jahr 2018: Spieler & Fans

1860 & Kaiserslautern bleiben in der 3. Liga

Sechzig überwinterte auf einem einstelligen Tabellenplatz, schien im Frühjahr bereits gerettet, brachte sich dann mit fünf Niederlagen in Serie nochmal in akute Abstigsgefahr, um am Saisonende dann noch den 12. Platz zu erreichen. Und Kaiserslautern? Den eigenen Ambitionen wurden das Team von Sascha Hildmann (der kurz vor dem hier besprochenen Duell erst Michael Frontzeck auf der Bank beerbt hatte) in dieser Saison nie gerecht. Allerdings hatte man mit dem Abstiegskampf auch nichts zu tun. Am Ende stand ein 9. Rang in der 3. Liga

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