Die Löwen haben in ihrer Historie bekanntlich schon an einigen Pokalwettbewerben teilgenommen. Doch während sich viele Fans an den Europapokal der Pokalsieger, den UI Cup, den UEFA Cup oder auch die Champions League zurückerinnern können oder zumindest davon gehört oder gelesen haben, sind andere Wettberwerbe in Vergessenheit geraten. Oder habt Ihr schon vom Alpenpokal gehört, in dem der TSV 1860 im Jahr 1967 beispielsweise auf die AS Rom, den AC Mailand oder den FC Basel traf?

Kurioses Reglement

Der Alpenpokal war ein Fußballturnier, das vom italienischen Fußballverband initiiert wurde und von 1960 bis 1987 ausgetragen wurde. Während zunächst nur Clubs aus Italien und der Schweiz teilnahmen, öffnete sich der Wettbewerb ab 1962 auch für Vereine aus Deutschland und Frankreich. Ab 1972 nahmen dann nur noch Mannschaften aus Frankreich und der Schweiz teil.

Das Reglement im Jahr 1967 war etwas undurchsichtig, denn alle acht teilnehmende Teams absolvierten fünf Partien, sodass eben nicht jeder gegen jeden spielte und das Gesamtergebnis somit auch maßgeblich davon abhing, ob man nun gegen die Top-Teams antreten musste oder eben nicht.

TSV 1860 besiegt die Roma im Alpenpokal

Zum Auftakt empfingen die Löwen den AC Turin, mit dem man sich ja bereits 1965 auf internationaler Bühne gemessen hatte. Während sich Münchens große Liebe damals hatte durchsetzen können und ins Europacup-Finale eingezogen war, trennte man sich diesmal auf Giesings Höhen torlos.

Am 2. Spieltag empfing der TSV 1860 heute vor 57 Jahren die AS Rom – allerdings nicht an der Grünwalder Straße, sondern in der Augsburger Rosenau. 6.000 Zuschauer wollten sich diesen fußballerischen Leckerbissen nicht entgehen lassen und wurden nicht enttäuscht.

Lange Zeit sahen die Löwen wie der sichere Verlierer aus, doch zweimal Küppers (68./82.) und Kohlars (90.) machten aus einem 1:3 noch ein 4:3!

Die Aufstellung der Löwen

Trainer Gunther Baumann setzte am 15.06.1967 auf folgende Elf des TSV 1860:

Radenkovic – Wagner, Steiner – Zeiser, Reich, Brunnenmeier – Heiß, Küppers, Bründl, Konietzka (Kohlars), Rebele

Tore:
0:1 Russo (4.), 1:1 Carpanesi (13., Eigentor), 1:2 Barison (33.), 1:3 Barison (63.), 2:3 Küppers (68.), 3:3 Küppers (82.), 4:3 Kohlars (90.)

Sechzig landet ungeschlagen auf Platz 2

Im weiteren Verlauf des Wettbewerbs empfing der TSV 1860 den AC Mailand im Grünwalder Stadion und trotze den Italienern ein 0:0 ab. Anschließend reisten die Löwen zum FC Basel, wendeten nach einem zwischenzeitlichen 1:4-Rückstand die drohende Niederlage noch ab und retteten mit dem 4:4 immerhin noch einen Punkt.

Zum Abschluss siegte der mittlerweile von Albert Sing trainierte TSV 1860 mit 3:1 bei Servette Genf (übrigens wieder nach Rückstand) und beendete den Alpenpokal ungeschlagen. Zum Sieg reichte es dennoch nicht, denn den holte sich Eintracht Frankfurt. Die Hessen sammelten aus ihren fünf Partien 9:1 und Punkte und verwiesen die Löwen somit auf den 2. Platz.

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Steffen Lobmeier

Megainteressant. Internationale Gegner wären mal wieder toll und wenn es nur in Testspielen ist. Mal wieder mit Sechzig ins Ausland jenseits von Österreich und der Schweiz… *träum*

Kraiburger

Quizfrage: in wievielen Ländern hat 1860 München seit 1994 bereits gespielt. Und zwar sowohl Europacupspiele wie auch Test& Freundschaftsspiele.