Mit einer Ausnahmegenehmigung durch die zuständigen Behörden der Hansestadt und die Kommission für Prävention, Sicherheit und Fußballkultur des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) darf der Hamburger SV am Samstag gegen den Karlsruher SC kontrolliert Pyrotechnik abbrennen. Dies ist eine Premiere in der Deutschen Bundesliga. Der DFB genehmigt dem HSV kontrollierte Pyro.

Ablauf “HSV kontrollierte Pyro”

Dabei werden 10 Rauchtöpfe in einem extra Bereich unter Aufsicht und Verantwortung einer Fachfirma abgebrannt. Ob das ein Schritt in die richtige Richtung ist und ob dieses Experiment dafür geeignet ist, das dauerhafte abbrennen von Pyrotechnik in den Deutschen Fußballstadien zu verhindern, wird sich zeigen.

Pyrotechnik ist in den Stadien der Republik in den 90er Jahren aufgekommen.

Wurde dies Anfangs noch als Ausdruck “südländischer Begeisterung” gefeiert (“Der Betze brennt”) so ist Pyrotechnik bei den Sicherheitsbehörden und den Medien inzwischen meist ein Ausdruck von Randale & Ausschreitungen. Dies gilt zumindest beim Fußball. Beim Skispringen beschwert sich darüber im Regelfalle niemand.

Pyrotechnik in Fußballstadien

Pyrotechnik in Form von Rauchtöpfen, aber auch Bengalischen Feuern (Seenotsignale) wird in Deutschland von sehr vielen Fangruppen fast aller Vereine eingesetzt.

Strafentabelle des DFB

In der Strafentabelle des Deutschen Fußballbundes rangiert der TSV 1860 München für die Jahre 2019 und das frisch angefangene 2020 derzeit auf dem 19. Platz mit Geldstrafen in einer Gesamthöhe von 19 650,- Euro. Unter den sechs unrühmlichen  Spitzenreitern finden sich unter anderem Fanszenen wie die von Mainz 05 oder des FC St. Pauli. Alle sechs Vereine haben Geldstrafen im sechsstelligen Bereich angesammelt.

Die Situation mit Pyro beim TSV 1860

Pikant: Lediglich bei 1860 München gibt es Bestrebungen die Verantwortung für Pyro dem Präsidenten des TSV 1860 München in die Schuhe zu schieben.

Was sie oftmals (bewusst?) “vergessen”: Die erste Hochzeit der Pyrotechnik bei 1860 war Mitte der 90er Jahre. Wir erinnern uns alleine an die Europacup-Spiele in Wien und Parma, als die Löwenfans für ein farbenprächtiges Intro sorgten. Gleiches gilt für den Derbysieg 1999, von diesem historischen Tag ist das Bild. Zudem ist Pyrotechnik beim Fussball ein weltweites Phänomen.

Dem damaligen 1860-Präsidenten Karl-Heinz-Wildmoser hat dafür damals niemand die Schuld gegeben. Auch sonst ist uns kein Verein bekannt, wo der Präsident für Pyrotechnik verantwortlich gemacht wird.