Wir hatten es ja schon in unserem ersten Teil (Vorstandswahlen und die Wahrheit über PRO1860) angekündigt, dass wir die Wahrheit über PRO1860 schreiben: wie PRO1860 gegründet wurde, wer und was hinter Pro1860 steckt, was PRO1860 macht(e) und was PRO1860 bzw. wie mächtig PRO1860 aktuell ist.

An dieser Stelle fangen wir jedoch erst einmal damit an, was PRO1860 nicht gemacht hat bzw. wofür PRO1860 sicherlich nicht verantwortlich gemacht werden kann, auch wenn das einige gerne anders darstellen oder vielleicht einfach nicht besser wissen:

PRO1860 hat nicht schon immer den Wildmoser bekämpft bzw. ihn vom Hof gejagt – auch wenn das immer wieder in den – meistens derselben – Kommentarspalte(n) im Internet behauptet wird. PRO1860 wurde im Februar 2006 gegründet, da war Wildmoser beim TSV 1860 schon lange Geschichte.

Auch waren die jetzigen Vorstände bzw. Verantwortlichen von PRO1860 nicht daran beteiligt oder dabei, als Wildmoser vom Hof gejagt wurde. Die Bilder von damals waren ja in allen Zeitungen – wir haben leider kein Recht, diese abzudrucken – auf ihnen findet man weder aktuelle, noch vergangene Vorstände von PRO1860. Wer diese kennt, der weiß ohnehin wie abstrus diese Behauptungen sind.

In der/den gleichen Kommentarspalte(n) kann man auch immer wieder den Vorwurf lesen, PRO1860 wären die Totengräber des Vereines oder am Untergang des TSV 1860 schuld. Eine halbwegs ernstzunehmende Begründung dafür haben wir noch nie lesen können, machen uns aber trotzdem mal auf die Suche nach schlechten Entscheidungen für den TSV 1860 und welchen möglichen Einfluss PRO1860 darauf hatte:

Der Lizenzentzug als Folge der katastrophale Misswirtschaft unter Erich Riedl 1982  (also sogar die vereinseigene Turnhalle an der Auenstraße verscherbelt werden musste, was aber auch nichts mehr half) ist soweit vor der Gründung von PRO1860, dass dieser vermutlich der Vereinigung beim besten bzw. schlechtesten Willen nicht mehr angelastet werden kann. Hier steht er trotzdem – aus einfachem Grund: Es ist eine kleine Gedächtnisstütze für die, die oftmals verzweifelt den schlechtesten Präsidenten alle Zeiten bei 1860 suchen – das hier dürfte er gewesen sein.

Nach vielen Jahren Bayernliga, Auf- und Wiederabstieg erfolgte dann der Durchmarsch unter Wildmoser & Lorant – ermöglicht durch unendlich viele gute Entscheidungen der beiden. Leider wurde hierbei auch eine schlechte Entscheidung getroffen: der gemeinsame Bau der Allianzarena mit dem roten Nachbarn: wäre 1860 nicht aus der Bundesliga abgestiegen, wäre das vermutlich zumindest aus sportlicher Sicht eine gute Entscheidung gewesen und nach dem Sechzgerstadion würde heute kaum mehr ein Hahn krähen, aber es kam anders: 1860 stieg ab, eine von Wildmoser oftmals versprochene „Abstiegsversicherung“ gab es nicht und die finanzielle Belastung für die Allianzarena war zu groß für 1860.

Kann PRO1860 dieses Investment angelastet werden? Sicherlich nicht. Waren die heutigen Verantwortlichen Befürworter dieses Unterfangens? Vermutlich größtenteils nicht.

Fast noch schlimmer als der Bau der Allianzarena war der Verkauf der Anteile dieser zum Schnäppchenpreis an den roten Erzrivalen. Durchgesetzt von Stefan Ziffzer – und hier wird es interessant: hatte da PRO1860 seine Finger im Spiel? Immerhin gab es die Vereinigung da schon.

PRO1860 stand Stefan Ziffzer damals äußerst kritisch gegenüber, nicht wenige Mitglieder vertraten die Meinung, dass Ziffzer eher die Interessen des FC Bayern als die des TSV 1860 vertrat. Eine andere große Fanorganisation sah das natürlich komplett anders – wir zitieren aus der SZ:

https://www.sueddeutsche.de/sport/tsv-1860-muenchen-filmreifer-abschied-in-fuenf-akten-1.196637-2

Die Fangemeinschaft Arge, in der die meisten Mitglieder organisiert sind, stützt im Gegensatz zur Präsidiums-nahen Gruppe Pro1860 die Geschäftsführung: “Unsere überwältigende Mehrheit sieht den Sachverhalt wie Ziffzer… 

Ziffzer kann Erfolge vorweisen, dies kann man vom Präsidenten nicht behaupten…

Aber um die ARGE geht es in diesem Artikel ja nicht, deren Wirken der letzten Jahrzehnte füllt hier sicherlich eine mehrteilige Serie – aber alles zu seiner Zeit.

Aber halten wir fest: PRO1860 kann man auch den Anteilsverkauf zum Schnäppchenpreis nicht vorwerfen. Anderen vielleicht schon..

Was folgte noch an folgenschweren Entscheidungen für 1860:

Der Verkauf der Anteile der KGaA an Hasan Ismaik: Gleichwohl ob man diese jetzt als gut oder schlecht für 1860 bewertet – niemand wird diese ernsthaft PRO1860 zuordnen wollen.

Bleibt die Horrorsaison 2016/17, die wohl noch allen gut im Gedächtnis geblieben ist: Es wurde investiert wie noch nie, ein Startrainer wurde geholt und Spitzenspieler. Leider – ausdrücklich leider – schießt Geld nicht immer automatisch Tore und so blieb am Ende der Abstieg, fast die komplette Mannschaft durfte Ablösefrei gehen und den Löwen blieb aus dieser Saison ein Minus von über 20 Millionen Euro. Noch einmal: Den Löwen blieb aus dieser Saison ein Minus aus über 20 Millionen Euro.

Damit es auch der letzte kapiert: den Löwen blieb aus dieser Saison ein Minus von über 20 Millionen Euro.

Es gibt wohl niemanden, der die Verantwortung für die Investments dieser Saison bei PRO1860 sieht.

Bleibt nur die Frage, an welchen schlechten Entscheidungen der letzten Jahrzehnte die der TSV 1860 getroffen hat PRO1860 Schuld sein soll. D

Die Wahrheit ist eine ganz andere, die die wirklich Verantwortlichen dieser Zeit oder die Unterstützer dieses Kurses gerne in die Welt setzen, um vom eigenen kompletten Versagen abzulenken.