Am Samstag reisen die Löwen nach Oberfranken und wollen dort drei Punkte holen, um ihrem Ziel, im kommenden Mai etwas Großes feiern zu können, näher zu kommen. Einer der weiß, wie man mit dem TSV 1860 aufsteigt, ist Ex-Löwe Markus Ziereis von der SpVgg Bayreuth. Wir haben den Stürmer vor dem Duell seines ehemaligen und seines aktuellen Vereins interviewt.

Ex-Löwe Markus Ziereis im Interview

Sechzger.de: Servus Zier! Zunächst mal vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für das Interview mit sechzger.de nimmst. Wo erwischen wir Dich denn gerade?

Markus Ziereis: Servus, ich bin eben vom Training zuhause angekommen.

Sechzger.de:  Ihr seid als Aufsteiger erwartungsgemäß holprig in die Saison gestartet, konntet zuletzt aber mit einem Punktgewinn gegen Dynamo Dresden und einem Sieg beim SV Meppen aufhorchen lassen. Seid Ihr nun in der Liga angekommen und bereit, das Feld von hinten aufzurollen?

Markus Ziereis: Ja so kann man es tatsächlich sagen. Der Start war natürlich nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir sind aber mittlerweile angekommen und haben gerade in den letzten Spielen vor den Niederlage gegen Verl und Halle gute Ergebnisse erzielt. So wollen wir weiter machen und kontinuierlich punkten.

TSV 1860 Markus Ziereis Felix Weber
Markus Ziereis und Felix Weber bei der Aufstiegsfeier der Löwen

“Mein Nachbar in Bayreuth ist eingefleischter Löwe”

Sechzger.de: Apropos Aufstieg – für Dich war das ja nicht erste. Wie fielen die Feierlichkeiten in Bayreuth denn im Vergleich zum Aufstieg mit den Löwen vor einigen Jahren aus?

Markus Ziereis: Wir haben wie in München damals eine unfassbar tolle Aufstiegsfeier erlebt. Man hat gesehen, was in Bayreuth steckt. Jeder Aufstieg steht für sich individuell und bleibt unvergessen.

Sechzger.de: Bei der Oldschdod spielen ja einige altbekannte Gesichter. Felix Weber, Nicholas Andermatt, Jann George und Moritz Heinrich waren früher auch beim TSV 1860 aktiv. Spricht man da noch hin und wieder über die Vergangenheit an der Grünwalder Straße?

Markus Ziereis: Ja, vor allem mit Felix Weber spreche ich noch oft über die Löwen. Wir verfolgen natürlich die Ergebnisse und freuen uns, dass es so gut läuft. Ich komme übrigens so oder so nicht an den 60ern vorbei: Mein direkter Nachbar hier in Bayreuth ist ein eingefleischter Löwe.

“Für mich das Highlight-Spiel in dieser Saison”

Sechzger.de: Hat sich in Bayreuth schon eine zünftige Schafkopfrunde entwickelt? Oder vermisst Du die Runde, die es bei den Löwen gab?

Markus Ziereis: Leider gibt es hier keine Schafkopf-Fans in der Mannschaft, deshalb vermiss ich die Runde sehr. Beim nächsten Besuch in München werd ich aber bestimmt mit Lexi, Marius und Steges/Tanja was ausmachen.

Sechzger.de: Dass Du sehr gut mit Kevin Volland befreundet bist, ist ja bekannt. Gibt es noch andere Ex-Kollegen von den Löwen, zu denen Du noch regelmäßig Kontakt hast?

Markus Ziereis: Klar hab ich da noch einige, mit denen ich regelmäßig im Kontakt bin. Wie z.B. Marius Willsch, Stefan Lex, Hendrik Bonmann, Nick Wurian, um nur ein paar zu nennen.

Sechzger.de: Hand aufs Herz: Das Spiel gegen den TSV 1860 ist schon was Besonderes für Dich, oder?

Markus Ziereis: Absolut! Ich hatte neun tolle Jahre bei den Löwen und deshalb ist es für mich persönlich das Highlight-Spiel in dieser Saison.

Markus Ziereis TSV 1860
Auch dank der Tore von Markus Ziereis kehrte der TSV 1860 in den Profibereich zurück

Verständnis für Ex-Trainer Timo Rost

Sechzger.de: Aus der Ferne betrachtet sieht Deine Situation bei der Oldschdod etwas schwierig aus. Letztes Jahr warst Du ja unumstrittener Stammspieler und mit Deinen vielen Toren auch Garant für den Aufstieg. In dieser Saison kommst Du oft von der Bank, weil das Spielsystem geändert wurde. Das erinnert fatal an die erste Drittligasaison bei den Löwen, als Sascha Mölders im Sturm allein agierte und Du plötzlich zweite Wahl warst. Wie gehst Du mit dieser Situation um?

Markus Ziereis: Anfangs war es sicherlich enttäuschend für mich. Ich nehme die aktuelle Situation aber an und bringe meine Stärken und Erfahrungen in die Mannschaft ein.

Sechzger.de: Die Systemumstellung kam ja u.a. auch daher, dass Trainer Timo Rost die SpVgg Bayreuth nach dem Aufstieg in Richtung Erzgebirge Aue verließ. Wie nahm die Mannschaft diese Entscheidung damals auf? Eher verständnisvoll oder doch eher verärgert?

Markus Ziereis: Verärgert war niemand aus der Mannschaft. Klar war es für uns alle etwas überraschend, aber wir konnten seinen Wechsel nach Aue auch verstehen. Wir alle sind ihm sehr dankbar, was er mit uns geschafft hat.

Markus Ziereis TSV 1860 NLZ Jugend
Schon in der Jugend ging Markus Ziereis zusammen mit Kevin Volland auf Torejagd

Ziereis wünscht 1860 den Aufstieg

Sechzger.de: Zu Deiner persönlichen Zukunft: Du bist jetzt 30, also durchaus noch im besten Fußballer-Alter. Wie viele Jahre möchtest Du denn noch aktiv sein? Und hast Du Dir schon Gedanken darüber gemacht, wie es nach der Profikarriere weitergehen wird?

Markus Ziereis: Tatsächlich habe ich mir über ein Karriereende noch keine Gedanken gemacht. Ich genieße den Profifußball in vollen Zügen. Es ist ein Privileg, höherklassig zu spielen. Neben dem Fußball hab ich ein tolles Angebot zum Einstieg in ein „normales“ Arbeitsleben bekommen. Weiter darauf eingehen möchte ich aber nicht.

Sechzger.de: Wir wünschen Dir und der Oldschdod für die Zukunft nur das Beste – natürlich mit Ausnahme des Spiels gegen den TSV 1860. Möchtest Du den Löwenfans noch was mit auf den Weg geben?

Markus Ziereis: Vielen Dank und ich freue mich auf jeden einzelnen Löwenfan, der im Stadion oder am TV dabei ist am 29. Oktober – und natürlich wünsche ich dem TSV 1860 auch den Aufstieg.

Titelbild: Tobias Mühlsteff / SpVgg Bayreuth

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