Bei seiner ersten Spieltags-Pressekonferenz, der Löwenrunde, vor dem Heimspiel des TSV 1860 München gegen Viktoria Köln machte der neue Löwen-Dompteur Maurizio Jacobacci einen entspannten Eindruck. Er freue sich auf sein erstes Heimspiel im Amt und versprach: “Wir werden den Fans zeigen, dass wir anders spielen können”. Das Ziel sei nicht nur ein Erfolg, sondern auch “dass der Funke auf das Publikum überspringt.” Jacobacci sagte weiter: “Es ist fantastisch, dass mein erstes Spiel zu Hause ist. Es wird ein Vorteil sein, es braucht nicht viel, um das Publikum für uns zu gewinnen. Die Mannschaft muss kämpfen und spielen.” Er sei in München, um Ergebnisse zu liefern, das gebe der Mannschaft dann zusätzliche Sicherheit und bringe Ruhe ins Team.

Jacobacci hat sich gut eingelebt

Auf Rückfrage von sechzger.de berichtet der Italiener, dass er sich gut in der bayrischen Landeshauptstadt eingelebt habe. “Den Weg von meinem Wohnort zum Trainingsgelände kenne ich schon sehr gut. So weit ist alles in Ordnung”, scherzte Jacobacci. Bei einem gemeinsamen Mittagessen habe er sein neues Team auch abseits des Platzes kennenlernen können. Er kann gegen Viktoria Köln bis auf den verletzten Tim Rieder aus dem Vollen schöpfen. Entsprechend werden einige Spieler nicht im Kader stehen, darunter auch der junge Marius Wörl, wie der neue Löwen-Coach bestätigte. Weitere Details zum Kader und der Aufstellung wollte er aber noch nicht verraten.

Kontinuität und Konstanz sind entscheidend

Große Umstellungen wird es beim Heimspiel am Samstag wohl nicht geben. “Kontinuität und Konstanz sind wichtig für die Spieler. Mentalität und Einstellung sind auf dem Platz entscheidend. Das Spielsystem kann im Spiel flexibel wechseln, entscheidend ist immer das Grundgerüst”, erklärte Jacobacci. Der erste Eindruck von der Mannschaft sei positiv gewesen. “Ich habe einige Gespräche geführt und hoffe, dass die Lockerheit morgen vor dem eigenen Publikum da ist”, sagte Jacobacci.

“Wir müssen unsere Qualitäten ausspielen”

Die Löwen werden sich im Spiel nicht nach der Aufstellung der Rheinländer richten. “Köln hat gute Ergebnisse gegen Dresden und Wehen geholt. Sie haben Qualität, aber wir werden versuchen, das Spiel in die Hand zu nehmen, den Gegner unter Druck zu setzen und unsere Qualitäten auszuspielen”, ergänzte Jacobacci.

“Die Defensive liegt mir sehr am Herzen”

Ein besonderes Augenmerk legt Jacobacci auf die Defensivarbeit. “Die Defensive liegt mir sehr am Herzen. Disziplin und Ordnung sind im Spiel wichtig. Die Defensivarbeit gibt auch der Offensive Sicherheit, ohne Angst vor dem Ballverlust mit Selbstvertrauen auch mal etwas zu probieren”, erklärte der Italiener. Für ihn beginne die Defensivarbeit bereits im Angriff. Auf die Frage von sechzger.de, wie er der Defensive die Unsicherheit nehmen könne, antwortete er: “Man kann in einer Woche noch nicht alles umsetzen. Wir haben Kleinigkeiten angesprochen, aber die Woche war wichtig, um den Spielern das Vertrauen auszusprechen, dass sie es besser können.”

Verlaat macht einen lockeren Eindruck

Einer der Vielgescholtenen war zuletzt Jesper Verlaat, der auf seinen Coach aber keinen verkrampften Eindruck machte. “Er hat die typisch holländische lockere Art. Ich wünsche mir, dass auch andere davon etwas mitbekommen. Ich habe ihn diese Woche gut erlebt und wünsche mir, dass er gegen Köln seine Rolle zu hundert Prozent umsetzen kann”, sagte Jacobacci.

“Bin kein Trainingsanzug-Trainer”

Der Italiener wird morgen nicht im Trainingsanzug am Spielfeldrand stehen. “Ich laufe die ganze Woche im Trainingsanzug umher, der Spieltag ist für mich ein Festtag und deshalb werde ich auch in anderen Klamotten am Spielfeld stehen”, sagte Jacobacci. Er werden seine Emotionen ins Spiel bringen und die Mannschaft pushen, es dabei aber nicht übertreiben. “Die Mannschaft wird morgen wissen, wie sie sich präsentieren muss. Ich bin überzeugt vom Team und davon, dass sie die Message verstanden haben. Außerdem haben wir ein fantastisches Publikum als zwölften Mann”, erklärte der Löwen-Dompteur.

Vertrauen in die Qualität der Stürmer

Über die Ladehemmung der Löwen-Angreifer macht sich der neue Trainer keine Sorgen. “Die Stürmer dürfen nicht zu lange nachdenken, der erste Gedanke ist fast immer der beste. Ich bin überzeugt, dass Marcel Bär seine Tore schießen wird und das gilt auch für die anderen Stürmer wie Lakenmacher oder Skenderovic”, erläuterte Jacobacci.

Volle Konzentration auf die Mannschaft

Von den Nebenkriegsschauplätzen unter der Woche ließ sich der Italiener nicht beeinflussen. “Ich habe gewisse Sachen gelesen und auch daran sieht man, dass das Interesse an 1860 groß ist. Ich habe auch viele Nachrichten aus der Schweiz bekommen. Aber ich habe mich in den letzten Tagen voll auf die Mannschaft konzentriert”, sagte Jacobacci. Nun ist das Team gefragt, morgen die Fans zu begeistern und endlich wieder einen Dreier auf Giesings Höhen einzufahren.

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andreas de Biasio

ich freu mich auf morgen.

andreas de Biasio

wenn man seinen ersten Ausführungen so folgt: klar ruhig und sachlich.

Elchiger

Dieses süssholzgeraspel von dem trainer langweilt mich von vornherein

Elchiger

Ein Trainer, der bei einem bayernligaverein (dritte liga) ein geheimtraining macht, ist mit seinem porsche an der grünwalder strasse falsch abgebogen.
Und wenn er positives bewirken will ( bei sechzig)…nein

Chemieloewe

“Die Defensive liegt mir sehr am Herzen. Disziplin und Ordnung sind im Spiel wichtig. Die Defensivarbeit gibt auch der Offensive Sicherheit, ohne Angst vor dem Ballverlust mit Selbstvertrauen auch mal etwas zu probieren”

Jaco kommt mit sehr sympathisch, sachlich konzentriert u. klug argumentierend rüber, als ein Trainer mit einem klaren u. festen Plan, ohne unnützes Gelaber u. Geschwafel drumherum. Das gefällt mir sehr gut, beeindruckt u. stimmt mich sehr positiv.

Seine Aussage – Zitat – ist für mich sehr markant positiv u. richtungsweisend:

1.
Seine Gewichtung auf Disziplin u. Ordnung im Spiel – d.h., jeder Spieler weiß konkret genau, was er im taktischen Plan im Team zu tun u. zu lassen hat, welche Rolle u. Aufgabe er hat, dass er die taktische Ordnung diszipliniert einzuhalten u. welche Aufgaben er in der Vorwärts- wie auch in der Rückwärtsbewgung bzw. in den verschiedensten Spielsituationen hat.

2.
Dazu legt er besonders viel Wert auf die Defensivarbeit, die mir unter Köllner zu schwach war u. von ihm wahrscheinlich zu wenig Beachtung fand.

Diese Aussagen in dem Zitat haben mich besonders gefreut, da ich darin viele Ursachen für unsere bisherigen Schwächen im Spiel unter Köllner sah u. ich das auch sonst als grundlegende, wichtige u. entscheidende Voraussetzungen für den Erfolg sehe. Damit spricht er mir aus dem Herzen. Wenn die Mannschaft versucht, das bestmöglich umzusetzen, habe ich ein sehr gutes Gefühl, dass wir aus einer geordneten, sicheren u. stabilen Defensive heraus ein gutes Spiel nach vorn machen u. wir damit, dazu noch mit der richtigen Mentalität u. Einstellung erfolgreich sind u. Spiele gewinnen, so wie auch morgen gegen Viktoria Köln.

Auf gehts Löwen – kämpfen u. siegen!

Elchiger

Liebe sechzger….

Aschlegel

Unser neuer Trainer macht einen ruhigen und besonnenen Eindruck. Mit großem Wohlgefallen nahm ich auch seine Aussage zur Kenntnis, dass er sich nur um den Sport kümmern möchte. Wenn dann auch noch so idiotische Fragen wegbleiben, ob er im Anzug oder Trainingsanzug morgen an der Seitenlinie steht, dann wird es vielleicht auch bei der Pressekonferenz irgendwann mal wieder professionell zugehen. Wobei ich gerade bei diesem Fragesteller keine große Hoffnung mehr habe. Aber genug von dem, jedes weitere Wort zu diesem Typen ist verschwendete Lebenszeit.

Chemieloewe

Es hat mich ebenfalls sehr gefreut u. hoffnungsvoll gestimmt, dass Jaco den beunruhigenden turbulenten Chaos-Konflikt-Trubel drumherum im 60-Kosmos u. den Medienrummel ausblendet u. es ihn nicht interessiert, dass er sich da nicht reinhängt u. sowas kommentiert. Das finde ich sehr klug, sinnvoll, richtig u. gut. Denn wenn man als Trainer bei 60 erstmal damit anfängt, sich in der Öffentlichkeit mit Vereinspolitik u. den ganzen 60-Konflikten zu befassen, geht man als Trainer wie seine Vorgänger unter, gerät zwischen die Fronten u. die Mühlsteine von 60 u. wird unweigerlich zermahlen u. aufgerieben. Er will sich ausschließlich auf den Sport, die Spieler u. die Mannschaft konzentrieren. Das ist das einzig Richtige u. Beste was er tun kann u. findet meine vollste Zustimmung. So kanns was werden, denn dadurch grenzt er äußere Störfaktoren aus u. bewahrt damit die Ruhe.

Last edited 1 Jahr zuvor by Chemieloewe
brainwashed

Eine imaginierte Tacheles Pressekonferenz wäre mal komisch, ohne die vorgefertigten Floskeln und Phrasen aus dem Medienkompetenz psychologie Hörsaal.

Da fällt mir ein, für manch einen Journalisten wäre den Nachnamen auch zum beruflichen Programm zu machen ein echter Gewinn für die “Szene”

In diesem Sinne Gruss an die VIP Plätze, Durchsage Ende.

daOstl

Sprach der Zirkusclown…