Viele Monate lang untersuchte die Staatsanwaltschaft die sogenannte MAN-Betriebsratsaffäre. Daran beteiligt soll auch Saki Stimoniaris gewesen sein, der beim TSV 1860 München Vorsitzender des Aufsichtsrates ist und zugleich als Vertrauter von Hasan Ismaik agiert. Heute informierte die zuständige Staatsanwaltschaft München I darüber, dass das Verfahren eingestellt wurde.

Verdacht der Untreue: Verfahren gegen Stimoniaris gegen Geldauflage eingestellt

Im September 2021 trat Saki Stimoniaris von seinen Posten als Gesamtbetriebsratschef beim LKW-Hersteller MAN sowie als Aufsichtsrat beim VW-Konzern zurück. Wenige Monate später wurde bekannt, dass gegen ihn nicht nur unternehmensintern Ermittlungen aufgenommen wurden, sondern auch die Staatsanwaltschaft auf den Fall aufmerksam wurde. Die Ermittlungen zogen sich hin, auch weil pandemiebedingt zu gewährende Äußerungsfristen verlängert werden mussten wie die Staatsanwaltschaft auf Anfrage von sechzger.de mitteilte.

Heute vormittag aber kontaktierte die zuständige Pressesprecherin die Redaktion erneut und übermittelte die Nachricht, dass das Verfahren gegen Saki Stimoniaris und alle weiteren Beteiligten eingestellt worden ist.

Das Verfahren wurde mit Verfügung der Staatsanwaltschaft München I vom 15.02.2023 gegen alle Beschuldigten jeweils nach § 153a StPO gegen die Zahlung von Geldauflagen (in unterschiedliche Höhe) endgültig eingestellt. Unsere Ermittlungen betrafen mögliche Wirtschaftsstraftaten, insbesondere Untreue, und richteten sich letztlich gegen insgesamt vier Beschuldigte, darunter Herr Stimoniaris. Die Geldauflagen gingen an verschiedene gemeinnützige Einrichtungen und waren unterschiedlich hoch, je nach jeweiligem Tatbeitrag (4-5 stellige Eurobeträge). Da das Ermittlungsverfahren ohne Erörterung in einer mündlichen Hauptverhandlung eingestellt wurde, können wir darüber hinaus keine weiteren Informationen geben.

Zusammenfassend liegt also weder ein Freispruch noch ein Schuldbekenntnis (es kam schließlich zu keiner Hauptverhandlung) in der Angelegenheit vor. Wie das Löwenmagazin darüber hinaus berichtet, dürfte die Geldauflage für Saki Stimoniaris keine große Hürde darstellen. Grund dafür ist ein “lukrativer Aufhebungsvertrag” für den 51-Jährigen.

5 2 votes
Artikelbewertung
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
3 Comments
Newest
Oldest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
Aschlegel

Das nennt man wohl einen Freispruch zweiter Klasse. Hoffentlich kommt er jetzt nicht wieder auf die Idee, sich als Heilsbringer der Löwen zu stilisieren. Wir haben genug Peinlichkeiten in letzter Zeit mitmachen dürfen. Mein Bedarf für die nächsten Jahre ist gedeckt.

Steffen Lobmeier

Klingt nach einem guten Deal für Stimoniaris. Dass er nicht so ganz unschuldig ist, dürfte durch die Geldstrafe auch belegt sein, sonst hätte er einen Freispruch erhalten . Immerhin keine Verurteilung oder Vorstrafe.

Havellöwe

Selbst da müssen wir dem FcB wieder hinterher hecheln. Da ging es aber wenigstens um “richtige” Verurteilungen und nicht nur um Dienstwagen…