Martin KobylaƄski verstĂ€rkt zur neuen Saison den TSV 1860 MĂŒnchen. Das bestĂ€tigten die Löwen heute Vormittag. Was kann man vom Neuzugang erwarten?

Martin KobylaƄski zum TSV 1860, dieses GerĂŒcht geisterte tagelang durch verschiedene Portale und Gazetten – heute wurde Vollzug vermeldet! Er hat acht BundesligaeinsĂ€tze, 47 Zweitligapartien und 165 Spiele in der dritten Liga aufzuweisen. Dazu kommen noch drei EinsĂ€tze im DFB-Pokal fĂŒr Braunschweig und vier im Westfalenpokal fĂŒr Preußen MĂŒnster.
Der 28-jĂ€hrige gebĂŒrtige Berliner mit polnischen Wurzeln spielt am liebsten zentral offensiv hinter den Spitzen oder im Sturmzentrum. Im Mittelfeld kam er im Lauf seiner Kariere – abgesehen von der Sechserposition – schon ĂŒberall zum Einsatz. Im Sturm kann er auf allen Positionen eingesetzt werden. Beim TSV 1860 MĂŒnchen dĂŒrfte KobylaƄski aber vermutlich hauptsĂ€chlich als sogenannter “Zehner” zum Einsatz kommen.

In der Braunschweiger Aufstiegssaison 2019/20 war er unumstrittener Stammspieler bei der Eintracht. Nach dem Aufstieg begann sein Stern dort jedoch zu sinken. Er kam vergangene Spielzeit in der 3. Liga meist nicht ĂŒber KurzeinsĂ€tze hinaus. Nur viermal stand er in der Startelf der Eintracht.

Was kann KobylaƄski?

Martin KobylaƄski ist ein beidfĂŒĂŸiger, technisch Ă€ußerst versierter, passsicherer Offensivspieler, der nicht zu hundert Prozent auf seine Position festgelegt ist. In einem Variablen System wie  4-1-4-1, 4-3-3 oder 3-4-3 wird man mit ihm, wenn er seine Topleistung abruft, als Verein, der sich den Aufstieg als Saisonziel auf die Fahnen schreibt, viel Spaß haben können.

Offensiv

KobylaƄski kann man, trotz eines GrĂ¶ĂŸenunterschieds von zehn Zentimetern zu seinen Gunsten mit Peter Nowak vergleichen. Nowak, der in den 1990er-Jahren beim TSV 1860 MĂŒnchen seine Fußspuren hinterließ, war KobylaƄski in Technik, Dynamik und Passicherheit sehr Ă€hnlich. Auch wenn natĂŒrlich berĂŒcksichtigt werden muss, dass sich die Art wie ein “Zehner” spielt, heutzutage stark davon unterscheidet, wie das damals interpretiert wurde.

KobylaƄski ist ein torhungriger Offensivspieler, der immer auch das Auge fĂŒr den Vorder- oder Nebenmann hat. In allen offensiven Passkategorien hat er saisonĂŒbergreifend gute Werte. Auch bei direkten FreistĂ¶ĂŸen beweist KobylaƄski immer wieder seine Zielgenauigkeit.

Defensiv

Gegen den Ball ist er, wenn er von Beginn an spielt, ein, fĂŒr einen Offensivpieler, akribischer und erfolgreicher Arbeiter. Obwohl es nicht seine Hauptaufgabe ist, gewinnt er mehr als die HĂ€lfte seiner defensiven ZweikĂ€mpfe. In den Partien in denen er nicht von Anfang an spielte, sieht das logischerweise anders aus. Bringt man einen Offensivspieler spĂ€t im Spiel, liegt die eigene Mannschaft im Normalfall hinten und man muss riskanter agieren und die Offensivspieler von tiefen Defensivaufgaben befreien.

Dass er keine hohe aber immer noch akzeptable Quote bei gewonnenen LuftzweikĂ€mpfen hat, ist, da er meist zentral spielt und bei seiner GrĂ¶ĂŸe von 1,78 m, nicht weiter verwunderlich. Die Spieler die man als seine direkten Gegenspieler bezeichnen kann, also Sechser und Innenverteidiger, haben im Normalfall einen GrĂ¶ĂŸenvorteil bei diesen Aktionen. Oft haben die Defensivspieler der gegnerischen Mannschaft zusĂ€tzlich auch den Vorteil, dass sie als verteidigende Akteure von vornherein die bessere Stellung zum Ball vor der Kopfballaktion haben. Abgesehen davon hat KobylaƄski keine wirkliche SchwĂ€che, die auf seiner Lieblingsposition großartig zum tragen kĂ€me.

Fazit

Dass man Martin KobylaƄski zum TSV 1860 an die GrĂŒnwalderstraße lotsen konnte, ist ein weiterer Fingerzeig dafĂŒr, dass die sportliche Leitung nur eines im Sinn hat: Den Aufstieg. Ich denke, dieser Spieler wĂŒrde die KreativitĂ€t im Zentrum beim TSV 1860 MĂŒnchen auf ein noch besseres Level heben, als es vergangene Saison der Fall war. Seine relativ hohe Zielgenauigkeit bei direkten FreistĂ¶ĂŸen bringt zusĂ€tzlich eine Variable in Spiel, auf die sich der Gegner vorbereiten muss. Die Löwen haben nun mit Moll, Steinhart und eben KobylaƄski drei gute SchĂŒtzen fĂŒr Standards in TornĂ€he.

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Ines

Steinhart und Moll waren in der abgelaufenen Saison alles nur keine guten StandardschĂŒtzen
aber vielleicht wirds ja in der neuen Saison wieder besser und ich kann nicht beurteilen was deine Statistiken on Wyscout o.s.Ă€. hergeben, aber Kobylanski als akribischer Arbeiter den Ball wĂ€re super, aber lt. eingen Braunschweigern die eine DK haben und die ich gefragt habe eine noch unentdeckte StĂ€rke
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Landsberg

Moll ist ein guter SchĂŒtze fĂŒr Standards? Du hast sicher wie immer deine Statistiken, mit denen du das belegst. Rein aus der Erinnerung heraus fĂ€llt es mir schwer daran zu glauben. Weißt du zufĂ€llig, warum Kobylanski in Braunschweig nicht mehr dran gekommen ist?

Last edited 1 Jahr zuvor by Landsberg