118 Partien bestritt Fabian Greilinger bislang für den TSV 1860 in der 3. Liga und gehört damit zu dienstältesten Spielern der Löwen. Zum 30.06. endet der aktuelle Vertrag des gebürtigen Niederbayern, seine Zukunft in Giesing ist noch ungeklärt.

Was wird aus Fabian Greilinger?

Wenn man das bisherige Transferfenster betrachtet, liegt der Verdacht nahe, dass Argirios Giannikis in der kommenden Saison auf ein anderes Spielsystem setzen wird – weg vom 4-2-3-1, hin zum 3-5-2. Als Schienenspieler auf der linken Seite wurde Florian Bähr leihweise vom VfL Osnabrück verpflichtet, auch Leroy Kwadwo ist auf der Position denkbar. Was aber wird aus Fabian Greilinger?

Der als Offensivspieler ausgebildete, dann aber zum Linksverteidiger umgeschulte Greilinger stößt sportlich in der 3. Liga sicherlich ab und an an seine Grenzen. Mit seiner Identifikation und seiner Kampfkraft mach der Niederbayer jedoch manch Defizit wett und steht nicht zuletzt deshalb bei den Fans hoch im Kurs. Klar, das ist kein Argument für eine Weiterbeschäftigung, aber genau dieser Wille, in entscheidenden Momenten den einen Schritt mehr zu machen, war es halt doch, der der Mannschaft in der abgelaufenen Saison des Öfteren gefehlt hat.

Wie seht Ihr das: verlängern oder verabschieden?

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Linksblau

Sehr schwierig, der Korbi Vollmann war auch so ein Eigengewächs, dass immer auf der Kippe stand.
Er hat dann viele Jahre erfolgreich in Sandhausen 2. BL gespielt und ich dachte mir häufiger, dass wir ihn gut hätten brauchen können.
Im Zweifel für den eigenen Nachwuchs!

Uraltloewe

Jede funktionierende Mannschaft brauch auch “Kampfschweine”. Insoweit ist Fabian ein absolutes Vorbild. Diesem Spielertyp zu eigen ist oft auch, dass sie technisch nicht so begnadigt sind, dieses Manko aber eben durch Kampfgeist ausgleichen. Mit 23 Jahren ist Fabian mit Sicherheit noch nicht auf seinem höchsten Level angekommen.
Sein größtes Manko ist wohl, dass er nicht mehr unter die “21-Regelung” fällt, sonst wär das vermutlich längst erledigt..
Trotzdem ist meine Meinung: unbedingtmit ihm verlängern.

60forLive

Greilinger zählt nicht mehr unter die U23 Regel Redaktion!

60forLive

“Die Mannschaften der 3. Liga sind verpflichtet, zu jedem Spiel mindestens vier Spieler auf dem Spielberichtsbogen (Spieltagskader) anzuführen, die für eine DFB-Auswahlmannschaft spielberechtigt und während des gesamten Spieljahres (1. Juli bis 30. Juni) nicht älter als 23 Jahre sind, also in der Saison 2024/25 nach dem 30. Juni 2001 geboren wurden (U-23-Spieler)”

Siggi

Die ersten Mannschaften sind in der 3. Liga gemäß der U23-Regelung dazu verpflichtet, zu jedem Spiel mindestens vier Spieler auf dem Spielberichtsbogen anzuführen, die für eine DFB-Auswahl spielberechtigt sind und am 1. Juli der jeweiligen Spielzeit das 23. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.
https://www.liga3-online.de/neu-in-der-3-liga-was-euch-in-der-kommenden-saison-erwartet/
Das ist allerdings aus dem Jahr 2017

Last edited 3 Monate zuvor by Siggi
SechzgerFlo

Ich bin da ein bisschen hin und her gerissen. Den Mensch Fabian Greilinger halte ich gern und den Charakter von ihm genauso. Ich habe aber meine Bedenken was den Fußballer Fabi Greilinger betrifft. Wenn er spielt bin ich manchmal so wahnsinnig nah am Herzkasperl (defensiv). Ich ärgere mich auch viel zu oft, wenn er sein Tempo ausspielt, hinter der Kette ankommt und man dann die nächste Aktion erwartet, aber dann wieder einen verstolperten Ball bekommt, der Lauf ins Toraus oder die Flanke die an der 16er Kante verhungert. Ich glaub weiterhin nicht ganz dran, dass er wirklich das Niveau hat für Liga 3, aber das muss der Trainer beurteilen, genauso auch Dr. Werner. Schwieriges Thema.

Last edited 3 Monate zuvor by SechzgerFlo
Roman Agostino

Bzgl. Grundformation ist der Gedanke vom Schritt hin zum 3-5-2 im transfermarkt-Forum viel diskutiert worden, eben aufgrund der jüngsten Transfers (allen voran Danhof), ist der Kader inzwischen allerdings prädestiniert für Giannikis favorisiertes 4-2-3-1. Ich kopiere mal zwei ausführliche Beiträge von mir ganz unverschämt in die Kommentare.

Roman Agostino

Mit Danhof (+ Torhüter X, der für Überlegungen hinsichtlich Startelf und Taktik jedoch irrelevant ist) ist vorerst der letzte Zugang zu erwarten, da unser Kader bis Trainingsstart am kommenden Samstag stehen soll. Auf der Abgangsseite wird sicherlich noch was passieren, allen voran Michi Glück zieht’s ja in weitaus höhere Gefilde – sei ihm vergönnt und bringt uns nochmal gutes Geld ein. Eventuell wird das ja dann doch noch einmal in externe Neuzugänge reinvestiert oder man behält es sich für frühzeitige Vertragsverlängerungen – gerne mit durchstartenden Talenten – vor. Auch eine Ausbildungsentschädigung bei einem Uduokhai-Transfer würde nochmal Geld in die Kassen spülen. Ich denke also, man sieht sich die Vorbereitung an und reagiert eventuell noch einem zu einem späteren Zeitpunkt punktuell auf mögliche Schwachstellen oder Unzufriedenheiten oder schnappt bei einer sich auftuenden Großchance auf dem Transfermarkt zu. Geplant wird aber mit dem Personal, welches Ende der Woche unter Vertrag steht (Minus dem ein- oder anderen Abgangskandidaten). Das ist erst einmal äußerst positiv hervorzuheben. Die Spieler haben genügend Zeit um sich einzufinden, aneinander zu gewöhnen, eine gesunde Teamhierarchie auszuarbeiten und sich einzuspielen. Dazu hat Giannikis eine ganze Vorbereitung mit einem weitestgehend vollständigen Kader – das ist Gold wert, um Abläufe einzustudieren und Automatismen anzutrainieren.

Schaue ich mir den Kader an, bin ich noch etwas unschlüssig, wie wir letztlich agieren wollen. Positiv unschlüssig, denn das Spielermaterial gefällt mir ausgesprochen gut. Endlich erkennt man im Kader wieder eine gute Balance, klare Rollenverteilungen und eine Idee. Die Junglöwen um Bangerter, Kloss, Ott und Reich finden sich allesamt in der erweiterten Startelf wieder und haben so die Chance sich in Ruhe zu entwickeln und gleichzeitig die Aussicht auf Spielzeit zu haben. Ich sehe es bei allen genannten Spielern als absolut plausibel an, dass sie sich bei entsprechender (Trainings-)Leistung gegen ihren erfahreneren Konkurrenten durchsetzen können. Braucht jemand mehr Zeit oder reicht’s doch nicht ganz, hat man eben gute Drittligaqualität und -erfahrung in der Startelf. Dazu noch zwei, drei Einwechsler auf diesem Niveau. Für mich auf den ersten Blick eine ideale Kaderplanung. Wie sich die einzelnen Spieler letztlich machen, bleibt natürlich abzuwarten und steht auf einem ganz anderen Papier.

Nach der ersten Welle an Zugängen war ich mir noch recht sicher, wir würden als Grundformation gegen den Ball mit einer Dreierkette, vornehmlich in einem 3-5-2 agieren. Mit den Abgängen um Lang und Glück, sowie der Verpflichtung Danhofs, bin ich davon etwas abgerückt – sehe aber auch nicht ganz, wie wir uns in einer Viererkettenformation aufstellen würden.

Mal ein paar absolut laienhafte Überlegungen zu den jeweiligen Systemen.
Dreierkette: Große Vorteile sehe ich hierbei insbesondere für Verlaat, Guttau/Philipp und unsere neue Mittelfeldzentrale. Verlaat könnte als quasi-Libero seine Stärken noch viel besser ausspielen. Was macht ihn denn so gut? Starker Spielaufbau, aggressives Vorwärtsverteidigen, risikoreiches Antizipieren und Bälle abfangen, Lufthoheit. Mit zwei IVs nebenan, die ihn absichern, kann er das Risiko dabei immens minimieren und sich noch mehr auf dieses Spiel fokussieren. Auch das Durchbrechen der ersten Verteidigungslinie mittels Dribbling gelingt ihm gut, letzte Saison waren wir nur viel, viel zu träge im Umschaltspiel, weshalb er nach der Mittelfeldlinie einen Quer- Start Tiefenpass spielen musste. Mit zwei Stoßstürmern und einem OM dahinter hätte er mehr Optionen, wirklich gefährliche Umschaltsituationen selbst zu kreieren.
Zudem würde er ihm Ballbesitz mehr ins defensive Mittelfeld rücken, wo er absichern kann und die Lufthoheit besitzt. Ich sehe bei Deniz und Jacobsen brutale Spielstärke und akzeptable Defensivleistungen. Das kann vor einer Viererkette durchaus funktionieren, kann aber auch ins Riskante ausschlagen. Mit einer Dreierkette dahinter und Verlaat, der situativ mehr ins Mittelfeld rückt, wären wir dort weitaus besser abgesichert und die beiden ZMs können ihre spielerischen Stärken noch besser einbringen.
Zudem sind Guttau und Philipp beide am besten im ZOM aufgehoben. Klar können die auch auf Linksaußen, aber bei beiden ist es wahrlich kein Geheimnis, dass sie ihr Potential im Zentrum beträchtlich besser ausschöpfen. Da sehe ich die Zehnerpositionen hinter zwei Stoßstürmern sogar als unangefochtene Idealposition. Die beiden Angreifer ziehen natürlich mehr Aufmerksamkeit und Verteidiger auf sich, als es nur eine Sturmspitze würde. Dahinter bleibt mehr Platz und Spielraum für einen Kreativkopf, um seine Stärken aus- und tödliche Pässe in die Tiefe zu spielen. Dazu sind Guttau wie Philipp ausgesprochen abschlussstark. Die von zwei Sturmspitzen gerissenen Räumen in der Verteidigung könnten also wunderbar von ihnen genutzt werden, um in aussichtsreiche Schusspositionen zu geraten, ohne das ihre Tiefenläufe von einem IV rechtzeitig gecheckt werden.

Danhof hat auf der rechten Seite sowieso schon alles gespielt, von RV über RM bis auf den rechten offensiven Flügel. Die Schiene traue ich ihm absolut zu; seinen rechten Verteidiger gibt er ja sowieso außerordentlich offensiv. Lautstark genug ist er auch. Schröter traue ich das ebenso zu, in Zwickau zeigte er bereits ansprechende Leistungen als Schienenspieler. Nur – wo bleibt dann Platz für Reich? Das ist für mich der größte Knackpunkt. Bei nur mehr einer Position auf dem rechten Flügel sind wir mit Schröter, Danhof und Reich überbesetzt. Es sei denn, man plant Schröter irgendwo anders sein. Das wiederum sehe ich nicht wirklich; wo denn auch. Diese Thematik spricht für mich sehr für eine Viererkette mit zwei Positionen auf den Flügeln. Schröter offensiv, Reich defensiv und Danhof der beides spielen könnte. Letzterer natürlich erst einmal auf RV, macht Reich ihm den Platz streitig oder Schröter performed nicht gescheid, geht’s gern auch eins weiter vor. Insbesondere, wenn Muteba den nächsten Schritt nicht zu machen vermag.
Ebenso ist mir in der Dreierkette dann fast einer zu wenig. Kwadwo, Reinthaler und Verlaat sollten gesetzt sein, womit ich überaus zufrieden wäre. Dahinter haben wir aber keinen etatmäßigen IV, der mehr als ein einziges Profispiel bestritten hat. Ja, Kloss sehe ich prinzipiell soweit, aber wir sind nur eine Verletzung oder Sperre davon entfernt in die Bredouille zu kommen. Das kommt dann wohl sehr drauf an, wie weit die Verantwortlichen Dulic sehen und wie schnell sich Winkler wieder rankämpfen kann. Im Zweifelsfall könnte bestimmt Bähr, Bangerter oder gar Frey (bitte steinigt mich nicht für diese Aussage) aushelfen. Vielleicht braucht’s also doch gar keinen weiteren IV.

Viererkette: Da bleiben mit einem Doppelsturm nicht allzu viele Möglichkeiten, die sich ohnehin nur marginal unterscheiden. 4-4-2/4-2-2-2 oder 4-1-3-2/4-1-2-1-2. Alles sehr ähnlich, im Endeffekt nur die Frage, ob man mit einem oder zwei zentral eher defensiv ausgerichteten Mittelfeldspielern agieren will – wovon ich jetzt eher ausginge. Für den alleinigen Sechser ist Jacobsen auch einfach nicht der Spielertyp. Hier könnten wir die Flügel sehr gut überladen, vorwiegend auf rechts mit Schröter und Danhof(/Reich). Links sehe ich dann mit Guttau/Philipp die größte Problematik, da beide auf den Außen schlichtweg nicht so gut sind wie im Zentrum. Das kann man umgehen, indem Bähr im Ballbesitz schnell hochschiebt und Guttau/Philipp ohne Umschweife ins Zentrum zieht. Da sehe ich z.B. im Aufbau Jacobsen zwischen die IV fallen, während Danhof und Bähr hochschieben. Schröter und Guttau orientieren sich zentraler und suchen Räume um Anspielstationen für den Dreieraufbau zu schaffen. Deniz bleibt im Zentrum, Bähr/Danhof machen das Spiel breit. Wär’ dann im Aufbau ein 3-1-4-2/3-3-2-2, je nachdem wie hoch die AV schieben bzw. wie tief sich die Außen fallen lassen.
Dafür spricht natürlich, dass Giannikis in seiner Trainerlaufbahn fast ausschließlich in einer Viererkette agierte, das Spiel gerne breit macht und die Flügel überlädt. Die beiden spielstarken ZM machen dann auch unsere Schwäche aus dem Vorjahr wett, dass aus dem Zentrum heraus nichts an Offensivoutput kommt, wenn der Zehner rausrückt oder in den Strafraum geht. Nur sehe ich uns dann fast ein wenig konteranfällig.

Roman Agostino

Nachdem @flipsi1860 im Spielsystem-Thread seine Wunschaufstellung im 4-2-3-1 postete, wollte ich nochmal das genaue Zitat von Werner aus dem Löwenpodcast heraussuchen. Was mir dabei auffiel: ich hatte es als deutlich präziser als Doppelsturm formulierten/implizierten Kommentar abgespeichert, als es eigentlich war. Er sagt in Bezug auf Bährs Flankenqualität lediglich, dass diese wichtig ist, “wenn du nachher mit zwei körperlich sehr robusten Stürmern spielst”. Ja, das hört sich nach Doppelsturm an, aber in meiner Nachbetrachtung ist dies nurmehr eine Lesart seiner Aussage. Schubert und Hobsch – auch Wolfram, dazu aber gleich mehr – sind ohne Zweifel zwei körperlich robuste Stürmer. Sie werden auch beide spielen. Ob beide zu Beginn an, einer bis zur 60., der andere ab ebendieser Minute oder ein situativer Wechsel auf eine Doppelspitze ist für das Eintreffen dieser Aussage erst einmal irrelevant. Ich habe mich zugegebenermaßen die letzten Wochen in meinen Überlegungen und Träumereien sehr auf Spielsysteme um eine Doppelspitze herum beschränkt. Sieht man sich den Kader einmal ohne diese Einschränkung an und behält die von Gianninis in der Vorsaison weitgehend präferierte Grundformation im Hinterkopf, ist das Spielermaterial beinahe ideal für eine Weiterführung ebendieses 4-2-3-1.

Dadurch ist so ziemlich jede Position doppelt besetzt und es gibt einen direkten Konkurrenzkampf für den Startelfplatz.
DEF: Links hinten Bähr (wird noch an anderer Stelle wichtig und mein Vorzug gegenüber Kwadwo, welcher sich dort letzte Saison ordentlich machte, erklärt) und als Alternative Kwadwo bzw. Greilinger, insofern er bleibt. Mit Bähr und Greile hat man die Position offensiv ausgelegt, mit Kwadwo eher defensiv.
Die Zentrale hat mit Verlaat einen absolut gesetzten Spieler, daneben sehe ich einen recht offenen Zweikampf zwischen Reinthaler und Kwadwo. Kann mir gut vorstellen, dass es auch stark gegnerabhängig sein wird. Baut unser Gegner auf ein schnelles Umschaltspiel ist Kwadwo mit seiner Schnelligkeit geeigneter, um die Restverteidigung konterresistent zu machen. Erwarten wir einen Gegner, der uns hinten reindrückt und/oder viele Flanken schlägt, sorgt Reinthaler im Zusammenspiel mit Jesse für die Wahrung unserer Lufthoheit im eigenen Sechzehner und für mehr Gefahr bei den dann umso wichtigeren offensiven Standards. Ebenso ist für Kloss als m. E. stärksten Aufbauspieler und neben Kwadwo einzigen Linksfuß vor allem bei tiefstehenden Gegnern genügend Einsatzzeit in Aussicht, um sich weiterzuentwickeln und bestenfalls im Verlauf der Saison an die Startelf heranzukämpfen. Wird Kwadwo vermehr als LV gebraucht und/oder Reinthaler weiterhin verletzungsanfällig, erhöhen sich seine Einsatzchancen freilich umso mehr. Gleiches gilt für das situative Umstellen auf eine Dreierkette, was ihm ja bereits zu seinem Debüt und Premierentreffer verhalf. Dulic und Winkler müssen sich aus verschiedenen Gründen ganz hinten anstellen, könnten aber bei guter Entwicklung, herausragenden Trainingsleistung und der ein- oder anderen verletzungs- oder gelb-/rotsperrenbedingten Fügung gen Saisonende ihre Chance bekommen.
Auf rechts haben wir mit Danhof einen erfahrenen, offensivstarken Neuzugang, der letztes Jahr unter den Top-5 der Drittliga-Rechtsverteidiger war. Dahinter kann man Luki Reich weiter aufbauen und abwarten, wie er sich letztlich im Konkurrenzkampf schlägt.

MIT: In der Zentrale haben wir mit Jacobsen und Deniz ein spielerisches Upgrade spendiert bekommen, welches mit dem Vorgängerduo Rieder/Frey nicht einmal vergleichbar ist. Für mich einer der Hauptgründe, weshalb wir in der Vorsaison aus diesem System heraus keinen Offensivdrang entwickeln konnten. Mit den beiden Neuzugängen sehe ich uns allen voran im Ballbesitz deutlich besser aufgestellt. Im Aufbau sehe ich weiterhin Bähr und Danhof höher schieben, während sich Jacobsen in die Verteidigung fallen lässt. Deniz hingegen sehe ich als vor allem bei Tiefenpässen und Second Assists und um den Ball nach vorne zu tragen. In der vergangenen Spielzeit lag der Kreativoutput aus dem Zentrum gänzlich auf den Schultern Guttaus, was sich diese Saison ändern dürfte. Bleibt Frey? Vermutlich. So schlecht, wie er von einigen gemacht wird, ist er wirklich nicht. Als klarer Spieler für die zweite Garde gibt’s sicherlich schlechtere, jedoch sicherlich auch bessere und zu besseren Konditionen. Findet sich für ihn ein Abnehmer und Ersatz, gerne doch. Wenn nicht – gibt’s schlimmeres. Charakterlich kann man ihm nämlich nichts vorwerfen. Bangerter hingegen kann sich als Einwechsler weiter rankämpfen und ist im besten Fall nur eine Gelbsperre davon entfernt, sich folgerichtig in der Startelf festzubeißen. Kloss kann zur Not auch aushelfen und sogar Danhof hat es bei Bayreuth mal gespielt.
Davor eine Dreier-Offensivreihe, welche sich sehen lassen kann. Philipp dürfte im Zentrum gesetzt sein und bringt eine nochmal feiner Technik als Guttau mit, sowie eine herausragende Schusstechnik. Wenn seine Mitspieler es schaffen, ihn mit gut getimeten Steckpässen in Abschlussituationen zu bringen, werden wir seinen Namen oft dreifach im Grünwalder bejubeln dürfen. “Leidtragender” ist Guttau, welcher wieder auf den linken Flügel weichen muss. Vorerst. Unter Giannikis zeigte er seine bislang besten Leistungen im Löwentrikot auf der nun von Philipp besetzten Zehnerposition. Für einen reinen Flügelspieler fehlt ihm m. E. auch etwas das letzte Quäntchen Spritzigkeit und Endgeschwindigkeit. Aber hier schließe ich die vor Ewigkeiten aufgemachte Klammer mir Bähr: der Neuzugang, dessen Flankenqualität und Dynamik von Werner so hervorgehoben wurde, sorgt für Entlastung auf dem linken Flügel und hält dort die Breite. So darf Guttau schon früh ins Zentrum ziehen und seine Spielmacherfähigkeiten ausspielen. Das wiederum erlaubt Philipp auch konsequenter Läufe in den Strafraum zu machen.
Auf rechts sehe ich es ähnlich, aber umgekehrt. Schröter ist für mich mehr der traditionelle Flügelspieler und wird von Danhof eher unterlaufen. Erst im Strafraum zieht Schröter dann mal nach innen, um einen Steckpass verwerten zu können. Oder auch nicht, die Details sind ja erstmal wurscht. Weiter.
Was mir in der Vorsaison nicht gefiel: Guttau und Schröter wussten teils um ihre Unersetzlichkeit und hatten in meinen Augen ab und an leichte Motivationsprobleme. Da schafft Wolfram Abhilfe (Gott, hiermit greife ich eine noch viel eher gemachte Anspielung auf; liest sich das bis hierhin überhaupt noch jemand durch?): Als polyvalenter Offensivmann lauert er nur auf den Hauch einer Schwächephase einer der genannten Spieler. Ihm ist’s gleich, ob er auf dem linken oder rechten Flügel ran darf oder ob’s doch irgendwo mittig sein soll – Hauptsache mittendrin statt nur dabei. Ganz vorne kann er natürlich aushelfen, primär sehe ich ihn in diesem System allerdings eine Reihe dahinter.
Auf der Bank hat man mit Muteba ein junges Talent für beide Flügel, welches den nächsten Schritt gehen muss. Eine gesamte Vorbereitung hilft dabei sicherlich enorm. Ott kann ebenso auf beiden Flügel und auch im Zentrum spielen; da verlasse ich mich auf die Verantwortlichen, dass er nach den Extraeinheiten mit Lexi bereit für den Profibereich ist. Ich mein’, Krattenmacher und Nana Adu haben bei den Bobfahrern vorgemacht, dass es für Offensivtalente aus der Juniorenbundesliga keinen Zwischenstopp braucht, um in der 3. Liga aufzudrehen – insofern die Qualität vorhanden ist. Wir werden sehen. Persönlich wünsche ich mir da noch Greilinger als weitere, erfahrene Alternative mit einem Rest Entwicklungspotential dazu. Ansonsten kann man überlegen, ob ein weiterer Neuzugang eventuell noch eine Überlegung wert ist.
Davor natürlich der angesprochene, körperlich robuste Giraffensturm um Hobsch und Schubert. Ganz ehrlich: mich würd’s freuen, wenn beide funktionieren und sich um den Startelf streiten müssen. Qualität von der Bank nachlegen zu können ist ein Gefühl, welches ich bei Sechzig in der 3. Liga schon eine Weile nicht mehr erlebt habe. Hobsch dürfte wohl das Näschen ein my weiter vorne haben, da er aus einer starken Drittligasaison kommt, während Schubert bei St. Gallen nach seinem doppelten Beinbruch weder Spielpraxis noch Torerfolg en masse verbuchen konnte. Aber: mit Routine, Selbstvertrauen und Spielpraxis sehe ich ihn ihm das größere Potential.

Ich hab’ jedenfalls Bock auf die neue Saison und freue mich auf den Trainingsstart am Samstag. Danach werden meine Beiträge bestimmt wieder kürzer. Versprochen.

AckermeisterTSV

Starke Analysen, sehe ich im Grunde alles sehr ähnlich. Nur sehe ich das anfänglich erwähnte Problem mit Lukas Reich nicht. Selbst wenn man präferiert mit Schienenspielern über die Außen zu spielen, wird man das System, wie es heute so üblich ist, auch mal situativ ändern und je nach Führung bzw. Rückstand und Gegner variieren. Daher hat man sozusagen für zwei Positionen drei Möglichkeiten. Und wie du schon später richtig festgestellt hast, kann in den offensiveren Varianten mit 4er-Kette auch Wolfram oder Philipp über den rechten Flügel kommen. Alles in allem gefällt mir der Kader und die Flexibilität unfassbar gut und man kann wirklich sehr viel rotieren. Wie man ja an deinen Gedanken gut sieht.

Aber da würde mich jetzt auch mal die Antwort vom Agi zu deinen Einschätzungen interessieren 😀

moosham_michA

keiner verkörpert mehr die tugend des kämpfens wie ein löwe. er bringt gegenspieler oft zur verzweiflung und setzt zeichen durch sein auftreten. darüberhinaus ist er der vorletzte spieler (hiller) mit bairischem dialekt und sowas kommt an bei den fans. er wäre ein herber verlust!