Die Fanvereinigung PRO1860 hat am Sonntag ein ausführliches Statement veröffentlicht. Darin nimmt es vor der Mitgliederversammlung in einer Woche Stellung zum Bündnis Zukunft 1860 sowie vor allem zu Hasan Ismaik.
Vision von Hasan Ismaik “unrealistisch”
Wie die Redaktion von sechzger.de hat sich auch die Fan-Vereinigung PRO1860 ausführlich mit Hasan Ismaik ausgetauscht. Dabei wurde laut dem folgenden Statement auf Facebook vor allem klar, dass die kolportierten 200 Millionen Euro kein Geschenk des Jordaniers sein werden. Außerdem äußerten sich stellvertretend Eva Modlmayr und Roman Beer in einem Interview mit der Abendzeitung. Nun hat die Fanvereinigung nachgelegt und auf Facebook ein ausführliches Statement veröffentlicht, das sechzger.de im Folgenden dokumentiert.
Das Statement von PRO1860
- Die Mitglieder des Bündnis Zukunft behaupten von sich, einen besseren Zugang zu Hasan Ismaik zu haben und deshalb mit ihm zusammenarbeiten und ihre Ideen für den Profifußball der KGaA umsetzen zu können. In den dreizehn Jahren, in denen Hasan Ismaik Anteilseigner ist, konnten kein Präsidium und kein Verwaltungsrat längerfristig positiv mit ihm zusammenarbeiten. Warum sollte sich das ändern? Es ist uns bewusst, dass es dem Verein nicht in absehbarer Zeit gelingen wird, die Anteile zurückzukaufen. Es geht momentan nicht ohne einen Investor, aber es geht, den e.V. so aufzustellen, dass er autark agieren kann und finanziell stabil ist. Das hat der jetzige Verwaltungsrat geschafft. Dabei waren erhebliche Widerstände zu überwinden und die Mitglieder des Verwaltungsrats, die allesamt ehrenamtlich agieren, waren und sind teilweise erheblichen Diffamierungen und Drohungen ausgesetzt und doch haben sie ihren Kurs konsequent fortgesetzt. Der e.V. steht mit einer historischen Mitgliederzahl besser da als je zuvor. Auch die Abteilungen, die nicht über Ihre Verhältnisse agieren (jede Abteilung verwaltet ihre Gelder selbst), sind stabil und viele neue Abteilungen und Sparten wurden gegründet.
Deshalb sollte unseres Erachtens der aktuelle Kurs beibehalten werden. Eine Empfehlung für die neun in Einzelwahl zu wählenden Mitglieder des Verwaltungsrates werden wir demnächst bekannt geben. - Das Bündnis Zukunft 1860 hat hohe Summen aufgebracht, um einen Wahlkampf zu finanzieren, von dem es behauptet, ihn nicht gewollt zu haben. Es beklagt die Spaltung zwischen den Fans und treibt selbst den Keil immer weiter hinein. Die Wahl des Verwaltungsrats wird zu einem Ereignis stilisiert, bei dem sich die Zukunft des TSV 1860 unwiderruflich entscheidet. Dies ist falsch, da der TSV 1860 in jüngerer und auch älterer Vergangenheit gezeigt hat, dass ein stabiler e.V. auch für Erfolge sorgt. Die Gelder, die das Bündnis Zukunft 1860 und/oder einzelne Mitglieder des Bündnisses oder deren Organisationen ausgegeben haben, wären sicherlich bei den Abteilungen hilfreicher gewesen.
- Wir bedauern, dass sich Hasan Ismaik, wie er es auch in dem Gespräch mit uns mehrfach bestätigt hat, nicht mit dem Präsidium und dem amtierenden Verwaltungsrat treffen will, die beide mit großer Mehrheit von den Mitgliedern gewählt wurden. Allerdings wäre es für jeden Gesellschafter, schon um sein Invest langfristig zu sichern bzw. zu stabilisieren, sinnvoll, bei wichtigen Entscheidungen selbst mitzureden. Dank der deutschen 50+1 Regelung ist jedoch auch im Falle einer Verweigerung von Gesprächen weder die KGaA noch der Spielbetrieb gefährdet.
- Die Vision, die uns Hasan Ismaik für den TSV 1860 ausgemalt hat, betrachten wir als unrealistisch. Für ein Gesamtinvest in Höhe von 200 Millionen Euro solle ein neues Stadion gebaut und der Aufstieg in die 1. Bundesliga bewerkstelligt werden. Jürgen Klopp könnte dann die Mannschaft trainieren, der TSV 1860 würde auf Augenhöhe mit dem FC Bayern spielen und sei schließlich drei bis vier Milliarden Euro wert.
Wie sich im Gespräch mit uns herausgestellt hat, würde die Finanzierung keine Geschenke des Investors beinhalten. Vielmehr sollen Banken und andere Finanzierungspartner für die Bereitstellung der von Ismaik in den Raum geworfenen 200 Millionen Euro sorgen – in Form von Darlehen, Kapitalerhöhungen und/oder eines Börsengangs. Weitere Darlehen würden eine weitere hohe Verschuldung für die KGaA bedeuten, die weder im Hinblick auf die Lizenzerteilung noch auf die seit 2017 insolvenzrechtlich nötige Fortführungsprognose statthaft ist. Zudem ist die Verknüpfung eines Engagements zugunsten des TSV München von 1860 mit der Wahl von bestimmten Personen in den Verwaltungsrat für uns absolut nicht akzeptabel.
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Hasan Ismaik wirft PRO1860 vor, auf Basis einer „Ideologie“ zu agieren, insbesondere, was unsere Haltung zum Sechzger-Stadion betrifft. Wir haben versucht ihm Begriffe wie Fußballkultur oder auch -philosophie nahezubringen, allerdings ist dies, nicht nur aufgrund der unterschiedlichen Sprache, sehr schwierig. Wir haben zudem festgestellt, dass er über viele Gegebenheiten beim TSV 1860 sowohl vor dem Kauf der KGaA-Anteile, als auch in den Jahren danach von seinen Kontaktpersonen in München nicht ausreichend und eventuell auch falsch informiert wurde.
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Ein weiteres Beispiel hierfür ist die Vereinssatzung. Die Unterschiede zwischen der heutigen Satzung und der Fassung vor der von uns vorangetriebenen, umfassenden Satzungsänderung 2014 waren Hasan Ismaik nicht bzw. nicht ausreichend bekannt. Ob wir seine Unterstellungen und Falschannahmen im Gespräch ausräumen konnten, wissen wir nicht.
Alles, was ich aus den bisherigen Veröffentlichungen von Hasan Ismaik heraus lese ist:
Er will die KgaA erneut maximal verschulden, um sie aufzuhübschen und zu einem teureren Preis verkaufen, als er sie eingekauft hat.
Ob und wie das funktionieren soll ist mir schleierhaft.
Das Bündnis fungiert hier als sein Steigbügelhalter.
Wie sie auf die Idee kommen, als erste in 13 Jahren auf Augenhöhe mit ihm kommunizieren zu können, ist mir ebenso schleierhaft.
Sollte das Bündnis mit dieser waghalsigen Idee die Wahl gewinnen, wird sehr schnell der Tag kommen:
Für so ein Experiment werde ich meine Zustimmung niemals geben.
Meine Stimme erhalten sie also nicht.
Ich stimme weiter für die wirtschaftliche Vernunft, Demut und Selbstvertrauen. Ich stimme dafür, dem Verein eine Basis zu geben und dem Anteilseigner notfalls energisch entgegen zu treten.
Den bislang eingeschlagenen Weg betrachte ich daher als alternativlos.
An Hasan Ismaik kann ich nur appellieren, Kontakt mit den Vertretern unseres TSV 1860 München aufzunehmen um seine Interessen klar und deutlich zu kommunizieren, und ohne einen weiteren Keil in seine Fanlandschaft zu treiben. Nur so kann ihm auch geholfen werden.
100 Mio. EUR neue Schulden und mehr in der KGaA sind nicht Diskussionsgrundlage von BZ1860 und Ismaik zur zu verbessernden Kapitalisierung. Vielmehr sollen 100 Mio. EUR dazu beitragen, einen Stadionneubau zu finanzieren durch eine Projekt GmbH. Deren Gesellschafter neben Ismaik weitere Geldgeber sind. Die sich auch im Rahmen einer Kapitalerhöhung an der KGaA beteiligen sollen. Auch wird ein Schuldenerlass in der KGaA unausweichlich sein.
Nicht wirtschaftliche Vernunft herrscht seit Mitte 2017 in der KGaA vor, sondern ein Kurs der schleichenden Weiterbelastung der KGaA. Da das Profiunternehmen jährlich einen Fehlbetrag von bis zu 2 Mio. Euro erwirtschaftet. Dieser Kurs führt zwangsläufig in den Amateursport. Insbesondere wenn man nun glaubt, mit einem Miniatur-Budget und 2 unerfahrenen Geschäftsführern, die verstärkt auf den Nachwuchs setzen wollen, die Klasse halten zu können. Und auch noch ein Ergebnis 0 in der KGaA erzielen zu können.
Es muss ein Weg nach vorne gewählt werden. Mit kompetenten Machern in der Vereinsführung, die Investoren und Sponsoren für 60 begeistern können. Und mit einem neuen Stadion, das anders als das Sechzger, ein jährlich wirtschaftlich positives Gesamtergebnis ermöglicht.
Und dieser “Weg nach vorne” basiert darauf, weitere Darlehen bei Ismaik aufzunehmen? So ganz ohne kommunizierten Plan B? Ist das wirklich der so gerühmte “Matchplan”?
Bisserl dünn, oder? Zumal ja schon jetzt von einer Kommunikation auf Augenhöhe mit Ismaik keine Rede sein kann.
Wie ausgeführt, basiert der Weg nach vorne genau nicht auf einer weiteren Darlehensaufnahme bei Ismaik.
Eine Kommunikation auf Augenhöhe mit der jetzigen Vereinsführung war/ist nicht möglich, weil diese in ihrer Art ganz andere Ziele verfolgt, als 60 zu einem modernen Verein und Klub in der Bundesliga zu formen.
Sicher? Ich hatte es auch so verstanden, dass das Bündnis die 15 Mille wieder von Ismaik möchte und 1860 somit wieder in eine weitere Abhängigkeit treibt. Da ist mir der aktuelle Weg deutlich sympathischer.
Bei der Augenhöhe hat Lutz bei seinem Gespräch mit Hasan ja deutlich ins Klo gegriffen. Die mahneneden Worte sind komplett verpufft und haben ihn zu noch mehr unsäglichen Angriffen angespornt.
Die 15 Mio. Euro sollen in Form von Genusskapital von Ismaik geleistet werden.
Wie sich Ismaik im Wahlkampf engagiert, bleibt ihm überlassen. Entscheidend ist wie Lutz, Gräfer & Co. mit ihm den Weg nach vorne finden. Kompetent dazu und auf mindestens Augenhöhe sind sie.
Bettelnd um Geld auf Augenhöhe?
Blabla, blabla. wie immer viele Kalendersprüche und wenig Inhalt.
“Wie ausgeführt, basiert der Weg nach vorne genau nicht auf einer weiteren Darlehensaufnahme bei Ismaik.”
Leider widersprichst du dem Bündnis:
Daher empfiehlt das Bündnis den Gesellschaftern unbedingt einen gemeinsamen strategischen Zukunftsplan mit dem Ziel zu erstellen, in den nächsten zwei bis drei Jahren in die 2. Bundesliga zurückzukehren. Das Bündnis empfiehlt weiterhin, die dafür benötigten Mittel von mindestens 15 Mio. Euro im Rahmen von Nachrangdarlehen durch den Investor einzubringen.” Hierfür benötige es zwingend einer gemeinsamen strategischen Ausrichtung der Gesellschafter und eines nachhaltigen Vertrauensverhältnisses.
Darlehen sind nunmal Darlehen. Ob Nachrang oder nicht. Und genau deswegen kann man euch Dampfplauderern auch nicht trauen. Weil ihr immer nur erzählt, was euch gerade so in den Kram passt.
Ich teile die Einschätzung von Robert Reisinger und Oliver Mueller, dass 1860 München immer in dem Stadion spielen muss, das für die KgaA wirtschaftlich am sinnvollsten ist.
Wenn man in der RLB oder Bayernliga spielen will, ist das Sechzger wirtschaftlich geeignet. Vorausgesetzt es bleibt bei der Umsatzmiete. Und der MVV-Beitrag wird nicht erhoben.
Mit dem kleinen Sechzger nach Umbau zu 18.000 Plätzen in der 2. Bundesliga bestehen zu wollen, wird sehr schwierig. Da die TV-Einnahmen anteilig zum erforderlichen Umsatz zu gering sind. Und Bundesliga geht im Sechzger bekanntlich schon gar nicht.
Als wenn der MVV Beitrag so riesig wäre, da hat uns MNP ein sauberes Ei gelegt, den raus zu nehmen, mehr Miete und Mehrkosten für Fans, wegen einer lächerlich kleinen Einsparung.
Wo steht bitte, dass HI und weitere Geldgeber ein Stadion finanzieren wollen?
HI hat gesagt es soll über Banken gehen die er kennt.
Wer soll denn die Banken letztendlich bedienen?
Mei o mei Lisa, träum weiter in deiner Scheinwelt
Bedient werden die Banken aus der Miete der KGaA. Bürgen für die Darlehen müssen Ismaik und weitere Investoren. Das Sponsoringaufkommen der KGaA muss auch für die Mietzahlung mindestens verdoppelt werden.
Verdoppelt zu dem, was der Super-Duper-MNP schon generiert hat?!
Für 60 in diesem Chaos zusammen mit Infront ein solches Sponsorenaufkommen zu generieren, zollt Respekt.
Denn auch die Außendarstellung muss eine ganz andere werden. Um potente Sponsoren akquirieren zu können. Mit einigen der neuen Kandidaten und einem neuen Präsidium ist das gut möglich.
Für mich hat Ismaik nach dem Text sein Motiv für die teils absurden Wahlkampfauftritte geliefert. Er möchte mit Hilfe von 1860 alsbald wieder Milliardär sein.
Träfe seine Illusion zu, dass die TSV-Profifußball KGaA als Bundesligist einen Wert von drei bis vier Milliarden hätte, wäre sein KGaA-Anteil ev. mehr als zwei Milliarden wert.
Diese Zahlen dürften sein Gehirn vernebelt haben. Das könnte der Grund für sein erratisches und unkalkulierbares Verhalten sein. Wer solchen Visionen anhängt, dürfte schwer mit Sachargumenten zu erreichen sein. Es dürfte für ihn nur das zählen, was seinem Ziel dient. Alles andere muss zerstört werden.
Präsidium und Verwaltungsrat, die für Konsolidierung stehen, sind daher keine Gesprächspartner auf Augenhöhe. Für den Spekulanten nicht hinnehmbar.
Wahnwitziges Szenario
Der HI ist komplett durch. Da brauchst auf Details schon gar nicht mehr eingehen. Hoffentlich merkt das zumindest ein Teil seiner Jünger und Hörigen bei diesen Aussagen jetzt auch. Aber wahrscheinlich war es am Ende nur wieder ein Übersetzungsfehler. We go to the Klopp.
“Hoffentlich merkt das zumindest ein Teil seiner Jünger und Hörigen bei diesen Aussagen jetzt auch.”
Die merken gar nichts mehr.
Bei “200 Millionen”, “neues Stadion”, “Jürgen Klopp als Trainer zu 60″… wurden sämtliche noch funktionierenden Hirnzellen einem “mental overload” ausgesetzt und jetzt laufen sie ihrem Herrchen schwanzwedelnd und mit sabberndem Maul ganz aufgeregt hinterher.
Ich befürchte, dass es nach der MV bzw. VR-Wahl noch wesentlich schmutziger wird, weil die Ergebnisse sehr wahrscheinlich nicht im Sinne des “GröLöFaZ” und “Ankündigungsweltmeisters” ausfallen könnten.