Bei der SpVgg Unterhaching überschlagen sich die Ereignisse in den letzten Wochen. Nach dem 2:1-Sieg der Münchner Löwen gegen die Vorstädter am vergangenen Wochenende im Grünwalder Stadion soll es laut Berichten der SZ zu einem Streit zwischen Kapitän Markus Schwabl und Trainer Heiko Herrlich gekommen sein. Am gestrigen Freitagabend eskalierte dieser scheinbar und so musste nun der Coach seinen Posten räumen. Zudem stehen aufgrund eines fehlenden Sicherheitskonzepts das verlegte Heimspiel gegen Rostock und das ausstehende Match gegen Aachen auf der Kippe. Die SpVgg ist als Tabellenletzter ohnehin nicht mehr zu retten. Daher heißt es nun: Quo vadis Unterhaching?

Unterhaching trennt sich von Trainer Herrlich

Zum Eklat in Sachen Trainer kam es wohl am Freitagabend vor dem heutigen Toto-Pokal-Halbfinale bei Eintracht Bamberg (Anpfiff 14:00 Uhr – live im BR). Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, hatte Herrlich geplant Markus Schwabl und einen weiteren Spieler für die Partie in Bamberg nicht für die Startelf zu berufen. Schwabl ist gleichzeitig Kapitän, Sportlicher Leiter und Sohn des Vorsitzenden Manni Schwabl. In der offiziellen Stellungnahme der SpVgg heißt es: „zuletzt waren aber die Unterschiede in der Wahrnehmung der sportlichen Ausrichtung unübersehbar“. Gerüchten zufolge waren Herrlich, der bereits in der Bundesliga gecoacht hatte, und Schwabl jun. bereits nach dem Spiel in Giesing aneinander geraten. Nun stehen die Vorstädter also erst einmal ohne Trainer da. Im Mannschaftsbus nach Bamberg saß Herrlich bereits nicht mehr.

Damoklesschwert Sicherheitskonzept

Abseits der sportlichen Probleme droht der Spielvereinigung auch Ärger mit dem DFB. Denn das Anfang März abgesetzte Heimspiel gegen Hansa Rostock ist nach wie vor nicht terminiert. Es war wegen eines fehlenden Sicherheitskonzepts für Hochrisiko-Spiele abgesagt worden. Zu weiteren Verzögerung habe geführt, dass in der Geschäftsstelle Briefe der Gemeinde mehrere Tage ungeöffnet blieben. So heißt es jedenfalls aus gut informierten Kreisen. Aufgrund des fehlenden Sicherheitskonzepts hatte die Gemeinde der SpVgg den heimischen Sportpark gesperrt und nach Nachbesserungen für “normale” Spiele wieder freigegeben. Hochrisiko-Spiele können dort heuer nicht mehr stattfinden. Einen Nachholtermin und einen Austragungsort gibt es nach wie vor nicht. Kurzzeitig stand als Alternative Ingolstadt im Raum. Unklar ist auch, ob und wo das Heimspiel gegen Alemannia Aachen ausgetragen werden soll, das für den 29. März angesetzt ist und weiter in der Luft hängt. Präsident Schwabl hatte in einem Pressegespräch die uneingeschränkte Verantwortung für die Situation übernommen.

Aachens Fans fordern eine Entscheidung

Ebenfalls am gestrigen Freitag meldete sich das Fanprojekt der Alemannia zu Wort und fordert eine klare Entscheidung bis spätestens Montag, ob und wo das Spiel bei der SpVgg am kommenden Wochenende ausgetragen wird. “Übernehmen sie Verantwortung für die entstandene Situation und stellen Sie sicher, dass alle Anforderungen fristgerecht erfüllt werden“, heißt es darin in Richtung der Vorstädter. An den DFB appellieren die Aachener folgendermaßen: “Setzen sie alle Hebel in Bewegung, um zeitnah einen verbindlichen Spieltermin und -ort festzulegen und stellen Sie sicher, dass die Integrität des Wettbewerbs und die Organisation der Spiele in der 3. Liga nachhaltig verbessert wird“. Von möglicher Wettbewerbsverzerrung ist darin die Rede – nicht zu unrecht, blickt man auf mögliche Nachholtermine unter der Woche. Vom finanziellen Schaden der den Fans entsteht, die bereits eine Reise geplant haben, ganz zu schweigen.

Quo vadis Unterhaching?

Daher heißt es nun umso mehr: Quo vadis Unterhaching? Wie geht es weiter in der Vorstadt? Gerüchte über ausstehende Gehälter geisterten bereits in der vergangenen Saison immer wieder durch die Medien. Nun stehen die Unterhachinger also ohne Trainer und ohne heimisches Stadion für Hochrisiko-Spiele da. Es mag durchaus möglich sein, dass der eine oder andere in Anbetracht dieser Tatsachen das Saisonende und den Abstieg fast schon herbeisehnt.

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1860ZELL

1860 braucht während des Umbaus des GWS ein Ausweichstadion. Da das Oly erst 2029 wieder zur Verfügung steht, würde sich der Baubeginn beim GWS erheblich verzögern. Warum sollte 1860 nicht solange den Sportpark übernehmen, damit die Stadt sofort das GWS ertüchtigt?

Kraiburger

Dazu bräuchte es für den Sportpark aber ein ordentliches Sicherheitskonzept.

Kraiburger

Ob man den Bobschubsern mal erzählen soll, dass es traditionell eine katastrophale Idee ist, wenn der Papa Präsident und der Bua Geschäftsführer ist?

1860ZELL

Schlimmer noch, der Bua ist gleichzeitig Chef und untergeordneter Spieler der Trainer sowie Chef und Kollege der Teamkollegen. Eine etwas zu wilde Hierarchie, die vor allem ein Chaos garantiert.

Vorstopper

Da entlässt also das Präsidentensöhnchen den Trainer😂 der ach so tolle Präsident Schwabl der bei Dumbo24 ja immer als Heilsbringer bezeichnet wird und vom Betreiber als Macher. Wie schon bei seinen Lobeshymnen auf Uerdingen und Türk Gücü ein klassischer Griff ins Klo. Man stelle sich mal vor was diese Meute dort veranstalten würde, wenn bei uns Spiele wegen fehlendem Sicherheitskonzept ausfallen würden, zum wiederholten Male die Spielergehälter verspätet gezahlt würden, ganz zu schweigen vom Zustand der Bruchbude Sportpark, dessen Kauf auch nur ein Hirngespinst ist, sowie der Verkauf an die Seitenstraßler. Stattdessen feiern die… das auch noch. Armseliger Haufen die Hachinger.

Joerg

Wer sich mit den “Roten” einlässt kommt nie wieder hoch oder es dauert eine Ewigkeit, siehe Sechzig

United Sixties

Macken die dann in der RL so weiter?
Besser sie starten neu in der Bayernliga Süd und lassen sich nicht als Farmteam der Roten weiter jede Würde nehmen. Aber wen interessiert es schon?

BruckLoewe

Am besten ganz weg in die C-Klasse.

Joerg

Verstehe die Aufregung hier gar nicht, ein im Abstieg befindliches Dorf, entlässt wieder einen Trainer, na und, und der Dorfplatz und Dorfverein erfüllt nicht die Sicherheitsvorgaben, na und, weiterhin ist es interessanter den berühmten fallenden Sack Reis in Hanoi zu kommentieren