Im zweiten Teil unserer Saisonvorschau blicken wir mit dem MSV Duisburg auf das Team, bei dem der TSV 1860 München sein erstes Auswärtsspiel der kommenden Saison bestreiten wird.

MSV Duisburg erhält Lizenz für 3.Liga

Sportlich beendete die Mannschaft von Trainer Torsten Ziegner die abgelaufene Saison recht unspektakulär im Tabellenmittelfeld auf Platz 12. Abseits des Platzes war die Situation dafür umso angespannter, da die Zebras bis zuletzt auf Grund einer Finanzlücke um die Lizenz für die kommende Drittligsaison bangen mussten. Schließlich konnte diese Lücke geschlossen werden und der DFB erteilte grünes Licht. Allerdings wird man für neue Transfers deutlich weniger Geld zu Verfügung haben als im vorherigen Jahr.

Stoppelkamp verlässt den Verein

Kapitän Moritz Stoppelkamp (1860-Spieler zwischen 2012 und 2014) verlässt nach 196 Spielen und über 100 Torbeteiligungen den MSV. Trotz seines Alters steuerte der 36-Jährige in der letzten Spielzeit sieben Tore und zehn Vorlagen bei. Mehrere Regionalligisten bemühen sich nun um die Dienste des Duisburger Eigengewächs. Ebenfalls schmerzen dürfte der Verlust von Marlon Frey. Der zentrale Mittelfeldspieler wird ja bekanntlich ab der kommenden Saison für 1860 auflaufen. Nach zweieinhalb Saisons am Niederrhein unterschreibt der 27-Jährige in Giesing einen Vertrag bis 2025. Auch den Angreifer Aziz Bouhaddouz zieht es nach über zwei Jahren im blau-weiß gestreiften Trikot zurück zu seinem Jugendverein FSV Frankfurt. 33 Einsätze machte Marvin Ajani letzte Saison und sammelte dabei sechs Scorerpunkte. Auch er wird nächstes Jahr nicht mehr in Duisburg spielen.

Wenig Geld für neue Transfers beim MSV

Die schwierige finanzielle Situation zwingt den MSV Duisburg dazu an großen Teilen des Kaders festzuhalten und nur wenige Neuzugänge zu verpflichten. Um Stoppelkamps Erfahrung und Torgefahr zu kompensieren, holte man Pascal Köpke ablösefrei vom 1.FC Nürnberg. Mit über 100 Zweitligaspielen ist der 27 jährige Stürmer eine gute Verstärkung für den Kader der Meidericher. Mit Dennis Smarsch kommt ein Torhüter vom FC St.Pauli, der in der zweiten Liga bereits sein Können unter Beweis stellen konnte und dem aktuellen Stammtorhüter Vincent Müller seinen Platz streitig machen wird. Weitere Erfahrung bringt der 29 Jahre alte Flügelspieler Thomas Pledl, den man von Waldhof Mannheim abwerben konnte. Aus dem Nachwuchsnetzwerk des Duisburger Trikotherrsteller Capelli stammt der amerikanische Teenager Santiago Castaneda. Der 18 jährige Mittelfeldspieler wechselt aus den USA zum MSV.

Ab und Zugänge im Überblick

Abgänge: Marlon Frey (1860), Aziz Bouhaddouz (FSV Frankfurt), Marvin Ajani (Vereinslos), Moritz Stoppelkamp (Vereinslos), Lukas Raeder (Vereinslos), Leroy Kwadwo (Vereinslos), Vincent Gembalies (Vereinslos)

Zugänge: Pascal Köpke (1.FC Nürnberg), Thomas Pledl (Waldhof Mannheim), Dennis Smarsch (FC St. Pauli), Santiago Castaneda (Florida Premier)

Gesamtmarktwert: 6,08 Mio.€

Aus wenig Möglichkeiten viel gemacht

Der MSV Duisburg hat bereits angekündigt, in diesem Sommer keine weiteren Spieler mehr zu verpflichten. Dennoch bin ich der Ansicht, dass sie im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten eine überraschend gute Transferperiode hingelegt haben.  Angenommen die Zebras werden alle Akteure bis zum Ende des Transferfensters halten können, wäre der Kader für mich noch etwas besser als in der Vorsaison. Auf die meisten Stammspieler kann Torsten Ziegner auch in der neuen Saison setzen. Dazu bekommt er mit Köpke und Pledl zwei Spieler, die die Führungsrolle von Kapitän Stoppelkamp übernehmen können. Besonders spannend wird das Duell um den Platz der Nummer eins im Tor zwischen Vincent Müller und Dennis Smarsch werden. Beide sind mit 22 beziehungsweise 24 Jahren noch junge Torhüter und beide haben den Anspruch auf einen Stammplatz zwischen den Pfosten. Es wird generell interessant zu beobachten, wie sich diese Mischung aus jungen, vielversprechenden Spielern und Routiniers schlagen wird.

Heimschwäche und hohe Ziele in Duisburg

Ein großes Problem in der letzten Saison war die schwache Heimbilanz der Duisburger. In 19 Heimspielen konnte man insgesamt nur vier Siege vor heimischer Kulisse feiern. In die etwa 31.000 Zuschauer fassende Schauinsland-Reisen Arena kamen in der abgelaufenen Spielzeit nur circa 11.000 Fans zu den Heimspielen. Um das selbst aufgerufene Ziel Wideraufstieg in Liga 2 im Jahr 2025 zu erreichen, braucht der MSV eine ruhige Saison, um die Spieler bestmöglich zu entwickeln. Denn nur mit einem ruhigen Vereinsumfeld und einer Mannschaft, die attraktiven Fußball spielt, kann es dem Traditionsverein wieder gelingen, die Massen ins Stadion zu locken. Ich glaube, dass der MSV Duisburg die Saison im Tabellenmittelfeld zwischen Platz 9 und 14 beenden wird, ohne etwas mit dem Abstiegskampf zu tun haben zu müssen.

1860 spielt gegen den MSV Duisburg am: 18- 20.August.23 (A)/ 19-21 Januar.24 (H)

Gesamtbilanz gegen den MSV Duisburg: 22 Siege  14  Remis  13 Niederlagen

Drittligabilanz gegen den MSV Duisburg: 4 Siege   1 Remis    3 Niederlagen

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