Geschäftsführer Michael Scharold scheidet zum Saisonende aus. Eine Nachricht, die vermutlich nicht für viel Wirbel gesorgt hätte, wenn wir nicht beim TSV 1860 wären, denn: Was mit heutigem Datum an die Pressevertreter via Pressemitteilung mitgeteilt wurde, hatte gestern schon der Münchner Wochenanzeiger als Artikel auf seiner Homepage, um es kurze Zeit später wieder runter zu nehmen.

Da hatten es jedoch schon einige gesehen und die Nachricht erreichte uns via Whatsapp und Screenshot das erste mal kurz nach 14:00 Uhr, da war der Artikel selbst jedoch schon wieder runter genommen worden. Durch das wieder rausnehmen war der Artikel doch brisanter geworden und jetzt waren wir in der Zwickmühle: Vermelden wir die Nachricht als erste Löwenpage? Oder bringen wir damit nur wieder Unruhe in einen Verein, der in den letzten Wochen endlich (!) wieder ins ruhige Fahrwasser zu kommen scheint?

Wir haben uns gestern für „wir schreiben nichts dazu“ entschieden: Es erschien uns nicht wichtig genug und wir wollten nicht die ersten sein die Staub aufwirbeln. Das hat dann ein anderer Blog rund 90 Minuten später übernommen, was aber in dem Fall auch nicht verwerflich ist, denn die Nachricht war inzwischen durch unzählige Whatsapp und Facebook-Gruppen gegangen.

Wie konnte es dazu kommen, dass eine Meldung erst online erscheint und dann wieder verschwindet? Wir haben leider den Herausgeber des Wochenanzeigers nicht erreicht und ansonsten hat noch niemand dazu Stellung bezogen, aber eines ist sicher: Löwen, das geht besser.

Einen Verantwortlichen oder gar Schuldigen braucht es an dieser Stelle nicht: Alle Verantwortlichen wissen wohl, dass sie Mist gebaut haben, Blogs und Zeitungen heute was zum schreiben brauchen und das ganze morgen schon wieder vergessen ist – oder spätestens dann, wenn ein Nachfolger gefunden sein wird.

Woher diese Milde? Nicht etwa, weil wir dem Wochenanzeiger nahe stehen oder dem Präsidenten, der dem Wochenanzeiger näher steht als einem Blog oder der Bild-Zeitung. Wir wollen schlicht und ergreifend nicht mehr Wirbel bei 1860, als unbedingt nötig ist. Oder haben wir bis jetzt auch nur ein schlechtes Wort über die Verlosung des Nissan Micra verloren, die ja von der Fanartikel-GmbH veranstaltet wird? Nein, haben wir nicht.

Dass Robert Schäfer beim Heimspiel gegen Waldhof Mannheim erst im Stadion und dann in der Alm auf dem Trainingsgelände gesehen wurde, kann Zufall sein: Schäfer war von 2010 bis 2013 bei den Löwen, ehe er nach Streitereien mit Ismaik und Mayerhofer ging und danach in Dresden und Düsseldorf anheuerte – durchaus erfolgreich.

Auf 1860.org schreibt das Präsidium heute: „Die Nachfolge in der kaufmännischen Geschäftsführung der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA werden die Gesellschafter gemeinsam besprechen und einen geeigneten Fachmann oder eine Fachfrau auswählen.“

Ob dieser gemeinsam ausgewählte Fachmann dann Robert Schäfer sein wird?