Die Derbyhelden erwarten Ingolstadt – zum Spitzenspiel

Wie in der Vorsaison beschließt der TSV 1860 heute Abend die Hinrunde mit einem Montagsspiel gegen den FC Ingolstadt. Ende 2019 erlebten wir auswärts ein aufregendes 2:2, das die Löwen eigentlich hätten gewinnen müssen, obwohl sie in der Schlussphase stehend k.o. sogar noch um den Punkt zitterten. Diese Saison begegnet man sich zunächst auf Giesings Höhen, was zur Folge hat, dass wir Ende Mai auswärts beim FCI dann den Deckel auf die Spielzeit 2020/21 machen.

Dritter gegen Zweiter

Obwohl die Terminplaner des DFB nicht das heutige Oberbayern-Duell, sondern das Auftreten von Türkgücü bei Viktoria Köln zum Freitagabend-Auftaktspiel des 19. Spieltags gekürt haben, ist es über das Wochenende keinem anderen Verein gelungen, sich in der Tabelle zwischen unsere Löwen und die Schanzer zu schieben. In Giesing empfängt heute also der Tabellendritte den Tabellenzweiten, leider jedoch ohne eine rechnerische Chance, die Plätze zu tauschen. Den inoffiziellen Titel des Hinrunden-Vizemeisters kann 1860 also leider nicht einfahren. Diese Möglichkeit haben unsere Gäste aus der Audi-Stadt mit ihrem Sieg im Nachholspiel vom 15. Spieltag am Mittwoch in Zwickau zunichte gemacht. Für Ingolstadt besteht am Abend nun sogar die Chance, mit einem Dreier in München an Dresden vorbeizuziehen. Es winkt also die Tabellenführung, nachdem das Spiel in Sachsen (gegen Wiesbaden) ja Corona-bedingt abgesagt werden musste.

Bilanz und Geschichte

Die Bilanz unseres TSV 1860 gegen den FCI schaut gar nicht schlecht aus: Von bislang 15 Pflichtspielen in der 2. Liga (12), der 3. Liga (2) und dem DFB-Pokal (1) endeten sieben unentschieden, fünfmal gewann der TSV 1860 und nur dreimal zogen wir den Kürzeren. Zuletzt allerdings etwas schmerzhaft vor einem guten halben Jahr, als wir mit dem 0:2 am letzten Spieltag die zwischenzeitlich geträumten Träume vom Aufstieg endgültig begraben mussten. Dass die an jenem Juli-Samstag vor leeren Giesinger Rängen siegreichen Ingolstädter durch einen Handelfmeter in Würzburg in der 93. Spielminute (im Sechzgerstadion war das Spiel längst beendet) den kurz vor Ende des Spiels sicher geglaubten direkten Wiederaufstieg noch verpassten, gehört zu den in Erinnerung bleibenden Geschichten der Corona-Rückrunde 2020. In der Relegation scheiterten die Schanzer – auch wieder höchst dramatisch – am 1. FC Nürnberg. Da war es sogar erst die 96. Minute, als der Club mit seinem 1:3 im Sportpark den Ehrentreffer markierte und dadurch aufgrund der Auswärtstorregel nach einem 2:0 im Hinspiel vier Tage zuvor, die Klasse halten konnte.

Das alles ist aber Schnee von gestern! Die direkte Rückkehr der Schanzer in die 2. Liga, der sie bis zum Sommer 2019 insgesamt acht Jahre lang angehört hatten, misslang. Ein bisschen Schnee von Vorgestern haben wir – passend zur Jahreszeit – an dieser Stelle auch noch zur Hand. Zwischen 2015 und 2017 gönnte man sich an der Donau sogar zwei Spielzeiten in der Bundesliga. Auch der 3. Liga gehörte der FCI vor gut zehn Jahren schon einmal für eine Saison an. Nach dem Aufstieg aus der Regionalliga Süd in die 2. Liga im Jahr 2008 stieg man zwar direkt wieder ab, landete allerdings relativ sanft in der gerade aus der Taufe gehobenen neuen deutschlandweit eingleisigen Profiliga. Diese verließ man jedoch nach einer Saison sofort wieder für dann insgesamt neun lange Jahre.

Bisheriger Saisonverlauf

Dass es bei den Schanzern in ihrem nun also insgesamt dritten Drittligajahr mit der erneuten Rückkehr in die Zweitklassigkeit klappen könnte, prognostizierten vor dieser Spielzeit acht Drittligatrainer. Der FCI ist damit in dieser Hinsicht hinter Dynamo Dresden der zweite heiße Anwärter auf einen Platz an der Sonne. Den – auch aufgrund der individuellen Klasse einiger Akteure in der Mannschaft – durchaus hohen Erwartungen wurde man bislang gerecht. Vier Niederlagen (genauso viele wie unsere Löwen – Bestwert in der 3. Liga) stehen zehn Siege gegenüber. Nur Dresden hat noch einen Erfolg mehr auf dem Konto. Interessantes Detail: Die vier Pleiten mussten die Schanzer gegen Teams hinnehmen, die aktuell maximal zweistellige Tabellenplätze (nämlich die Ränge 12 bis 15) belegten: Mannheim, Köln, Meppen und Haching. Im Gegensatz dazu konnten die Spiele gegen die nach aktuellem Stand als Spitzenteams bezeichneten Mannschaften besonders erfolgreich gestaltet werden. Dresden, Rostock, Wiesbaden und Verl wurden besiegt, in Saarbrücken kam es im letzten Spiel 2020 zu einem spektakulären 3:3. Auch das Treffen mit Türkgücü endete unentschieden.

Auch heute am Start: der sechzger.de-Liveticker

In dieser Hinsicht weicht das Team von Trainer Thomas Oral deutlich von unseren Löwen ab. Köllners Schützlingen sagt man ja in dieser Saison nach, gegen die Spitzenteams unter einer Art Fluch zu leiden. Der derzeit höchstplatzierte Gegner, den die Löwen besiegen konnten, ist der Hallesche FC auf Rang 9 lag. Gegen alle besser platzierten Vereine war maximal eine Punkteteilung drin.

Ein Löwensieg zum Abschluss einer tollen, in dieser Form sicher nicht erwarteten Hinrunde würde also auch den angeblichen Spitzenteam-Fluch brechen. Wir hätten nichts dagegen und halten Euch in weniger als zwölf Stunden wieder mit unserem Liveticker aus dem Sechzgerstadion auditiv und visuell auf dem Laufenden. Klickt Euch – ggf. als Ergänzung zu Magenta, wo das Spiel natürlich heute auch zu sehen ist – rein, wenn wir schon nicht live dabei sein dürfen.

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