Die Lage schien eigentlich die letzten Wochen vollkommen klar in der Frage “Zuschauer beim TSV 1860 – ja oder nein”: Ist die 7-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen unter 35, dĂĽrfen 20% der Stadionkapazität genutzt werden. Ist sie ĂĽber 35, dĂĽrfen keine Zuschauer rein.

Darauf hat der TSV 1860 seit Wochen hingearbeitet und unter diesen Vorgaben wurden dann heute auch 20% der Karten fĂĽr das LĂĽbeck-Spiel am Samstag verkauft. FĂĽr jeden erfolgreichen Käufer heute war klar: Ist der Wert höher, ist das Spiel ohne Zuschauer – ist er niedriger, bin ich dabei.

Doch dann kam heute die Entscheidung der Stadt MĂĽnchen: Da sich der Wert im Grenzwert bewegt, dĂĽrfen 10% der Kapazität rein. Also 1500 – und zu allem Ăśberfluss erfuhr der TSV 1860 diese Erfahrung auch noch aus den Medien. Zu einem Zeitpunkt, als bereits alle 3000 möglichen Karten verkauft waren.

Klar ist: Es dürfen 1500 Löwen am Samstag rein – das ist besser als ein komplettes Geisterspiel.

Klar ist aber auch: 1500 die heute morgen dachten “wir sind im Falle eines Falles dabei” werden vom TSV 1860 die Nachricht bekommen, dass sie nicht dabei sind. Welche das sein werden und wie diese Entscheidung getroffen werden wird? Man kann davon ausgehen, dass die Verantwortlichen hier Kopfschmerzen haben.

Woran liegt´s? An einer katastrophalen Informationspolitik der Landeshauptstadt München und willkürlichen Entscheidungen, die niemand mehr mit gesundem Menschenverstand nachvollziehen kann:

Das Konzept das TSV 1860 war und ist schlüssig und ausgereift, die eingeplanten Abstandsflächen ausreichend, Infektionen unter freiem Himmel bzw. in Fußballstadien sind bis heute keine bekannt.

Die heutige Festlegung auf 1500 Zuschauer wird vermutlich nicht eine Corona-Infektion verhindern. Die Politik-Verdrossenheit und das Unverständnis gegenüber staatlichen bzw. städtischen Maßnahmen wird jedoch steigen.

Dem TSV 1860 bzw. den Verantwortlichen kann man an dieser Stelle keinen Vorwurf machen. Lange Gesichter wird es trotzdem bei einigen Löwenfans geben. Nicht nur bei denen die heute morgen nicht zum Zug kamen – sondern auch noch bei 1500 anderen. Schade und unnötig.

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