Die Medien haben war zum schreiben, die Fans haben was zum debattieren – heute hat Manfred Schwabl bzw. die Spielvereinigung Unterhaching eine Pressemeldung verschickt mit folgendem Inhalt:

Im Zuge der Diskussionen um einen möglichen Ausbau des Grünwalder Stadions wurde immer wieder die Option in den Raum gestellt, dass das Stadion am Sportpark eine potenzielle Ausweichstätte für den TSV 1860 München sein könnte. Das Präsidium stellt hierzu für den Fall einer Übernahme des Stadions klar: Eine dauerhafte oder auch zeitweise Untervermietung an den TSV 1860 München wird es nicht geben.”

Überrascht haben dürfte es so ziemlich alle, ansonsten wäre es nicht in jeder Zeitung eine Schlagzeile. Auch die Löwen(-fans) hatten wohl überwiegend damit gerechnet, dass es im Falle eines Umbaus des Sechzgerstadions vorrübergehend in den Sportpark gehen würde – die Gründe dafür liegen auf der Hand: Nah an München / sogar Giesing, passende Kapazität, für die Liga zugelassen – und die Hachinger würden sich sicherlich über eine saftige Mieteinnahme freuen.

Würden sie vermutlich auch gerne, schließlich wollen die Unterhachinger das Stadion von der Gemeinde (in Erbpacht) übernehmen und auf eigene Kosten für die zweite Bundesliga tauglich machen – das kostet.

Leider spielt dabei der Unterhachinger Bürger aber nicht mit: Dass der ansässige Sportverein dort alle zwei Wochen spielt – wen interessiert das schon, bei einem Zuschauerschnitt von nicht einmal 4700 Besuchern je Spiel – und dabei ist das Spiel gegen die Löwen schon mitgerechnet.

Aber die Löwen? Das bedeutet neben der kaum merkbaren Spielvereinbarung alle zwei Wochen volles Haus, 15 000 Zuschauer, Lärm, betrunkene, Verkehrschaos, Trommeln – die will der Unterhachinger Bürger dort nicht haben. Darum gibt es laut Süddeutscher Zeitung bereits Widerstand in Form von Bürgern, die sich an den Gemeinderat von Unterhaching wenden, mit der Bitte dort die Löwen nicht spielen zu lassen.

Morgen tagt der Gemeinderat in Unterhachin: In der Sitzung die unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet geht es u.A. um die Überlassung des Stadions durch die Gemeinde an die Spielvereinigung.

Dies dürfte die alleinige Motivation von Manfred Schwabl bzw. der Spielvereinigung gewesen sein, den Löwen – die offiziell noch gar nicht angefragt hatten – vorab eine Absage zu schicken. Die Chance das Stadion zu übernehmen ist groß, die möchte man sich nicht wegen der Löwenfans kaputt machen lassen.

Aus Sicht der Spielvereinigung verständlich. Spielt es derzeit für 1860 eine Rolle? Mitnichten: Noch haben die Hachinger das Stadion nicht übernommen, noch gibt es keinen finalen Stadtratsbeschluss zum Umbau des Sechzgerstadions, geschweige denn wann der Umbau stattfinden soll und wie lange er dauern wird.

Der Löwe täte gut daran, nicht über ungelegte Eier zu gackern. Stadien mit einer entsprechenden Kapazität gibt es in Bayern einige, wir erinnern uns z.B. an die Spiele im UI-Cup 2001 die in Augsburg stattfanden – zur Not wird eben eine Saison außerhalb gespielt. Die zahlreichen Fans in der Region würde es sicherlich freuen und die dortigen Schatzmeister höchstwahrscheinlich auch.