Göppinger Sportverein 1895  vs  TSV München von 1860 – 17. April 1971 / Regionalliga Süd 1970/71

Ein Gastartikel von LEschi, Göppinger Löwen

Heute auf den Tag genau vor 50 Jahren, am 17. April 1971 gab es das bislang letzte von 2 Spielen des TSV 1860 München gegen den 1. Göppinger Sportverein 1895. Der GSV, als Meister der 1. Amateurliga Nordwürttemberg 69/70, durfte nach erfolgreicher Aufstiegsrunde, in der damals zweithöchsten deutschen Fußballliga spielen. Zum ersten und einzigen Mal.

Der damalige Spielmodus: 2. Liga = Regionalliga

Wie in den Jahren davor wurde die „zweite Liga“ in 5 (fünf) Regionalligen ausgetragen. Nord, Berlin, West, Südwest und Süd. Meister und Vize der jeweiligen  Liga durften dann um die zwei Aufsteigsplätze zur Bundesliga streiten. Reformiert wurde dieser Modus auf 2. Liga Nord und Süd im Jahre 1974. Die eingleisige 2. Liga, so wir sie heute kennen, gab es dann ab 1981. Wenn auch mit Unterbrechungen.

Die schwierige Suche nach Zeitzeugen zu diesem Spiel

Franz Hell war natürlich damals schon unterwegs und kann sich sogar noch gut an dieses Spiel erinnern. Gab es zu diesem Spiel einen Fanbus, der von der Geschäftsstelle eingesetzt wurde. Das Reisen mit Fanbussen steckte zu dieser Zeit noch in den Kinderschuhen. Auswärtsfahrten wurden hauptsächlich mit dem Zug unternommen.

Obwohl ich mich ab und zu beim Göppinger Sportverein rumtreibe, konnte ich (wahrscheinlich coronabedingt) keinen Zeitzeugen aus dem Göppinger Lager ausfindig machen, der sich an dieses Spiel erinnert.

Die damaligen Löwenfreunde aus Göppingen und Umgebung, Mollo, Max, Sigge und Team, langjährige Weggefährten bei unzähligen Fahrten zu unseren Löwen, sind in den letzten Jahren von uns gegangen. Jetzt sind wir die Alten, der Edi und ich.

Immer noch unzählige Fans und Sympathisanten des TSV 1860 in der Region Göppingen

Daß es in unserer Region viele Sympathisanten von Münchens großer Liebe gibt, erlebe ich fast täglich. Autokennzeichen mit 1860 gibt’s zuhauf, und wenn sich die ‚Gelegenheit bietet quatsche ich die Leute an.

Göppingen ist auch die Heimat eines seit Jahrzehnten aktiven FanClubs unseres geilen Vereins. Eines der Banner der „Göppinger Löwen“ ist sicher jedem Leser aus dem blauen Lager schon begegnet. Das erste hing am 11.6.1983 beim Pokalfinale in Köln, mittlerweile haben wir unser drittes. Eine ausführliche Vorstellung des Fan-Clubs “Göppinger Löwen” gibt es hier.

Sportlich deutlich bekannter: Frisch Auf Göppingen – Handball

Sportlich weitaus bekannter als die Fußballer vom GSV sind die Handballer vom „Frisch Auf“ mit 11 deutschen und 6 europäischen Titeln.

Zurück zum Fußball.

Der größte Erfolg der Göppinger Fußballer war also die Saison 1970/71. Nach anfänglich starken Leistungen und guten Ergebnissen konnte der Abstieg nicht vermieden werden. Großes Verletzungspech und zu viele Unentschieden reichten am Ende nur zu Rang 17 von 19 Teams. Am Ende fehlten 4 Punkte zum Klassenerhalt. Auch die Löwen mußten noch 6 Jahre warten bis es mit dem Aufstieg in die 1. Liga klappte.

Der zwei zu null Sieg unserer Löwen in Göppingen weckte zwar Hoffnung auf den zweiten Platz, der aber  letztendlich mit 4 Punkten Vorsprung nach Karlsruhe ging. Mit Wolfgang Lex und Franz Hiller hatten wir auch damals schon uns heute noch geläufige Spieler(namen) in unseren Reihen.

Den späteren Meister der Regionalliga Süd, den 1. FC Nürnberg, konnte der GSV in seinem wohl besten Spiel mit 3 zu 2 besiegen. Der  Club scheiterte anschließend in der Aufstiegsrunde. Zu den Exoten der Liga zählten mit VfR Heilbronn, Opel Rüsselsheim, VfR Mannheim auch die Blausterne von Wacker München.

Die aktuelle Situation beim Göppinger SportVerein

Nach jahrelanger Durststrecke, der von 1999 bis 2007 mit der Zugehörigkeit  in der Bezirksliga gipfelte, befindet sich der Göppinger SportVerein in den letzten Jahren wieder auf positivem Weg. So spielt man seit 2016 in der badenwürttembergischen Oberliga. Letztes Jahr wurde der Aufstieg mit einem 2. Platz denkbar knapp verpasst. Auch dieses Jahr lag man bis zum Lockdown aussichtsreich auf Platz 3.

Maßgeblichen Anteil am sportlichen Höhenflug hat Trainer Gianni Covelli, einem Gerüst von den Stuttgarter Kickers ausgebildeten Spielern und natürlich dem Überspieler der Oberliga, Kevin Dickelhuber. Ein Spieler, der auf jeden Fall das Zeug dazu hätte, bei Sechzig die Fäden im Mittelfeld zu ziehen.

Der  sportliche Aufschwung blieb auch der örtlichen Jugend nicht verborgen und so formierte sich ein illustres Häuflein um den GSV stimmgewaltig zu unterstützen. RossoNero nennen sich die 20 bis 30 Fans, die sich in der Liga schon nach kürzester Zeit einen Namen gemacht haben.

In der aktuellen Oberliga BadenWürttemberg tummeln sich mit den Stuttgarter Kickers, dem FC Villingen, dem Freiburger FC und dem SSV Reutlingen vierTeams aus der damaligen Regionalliga Süd 70/71.

Hoffen wir daß Corona bald wieder einen Spielbetrieb in der Oberliga Baden Württemberg zuläßt. Nichts schöneres auf der Welt sind natürlich Spiele unserer Löwen in ausverkauften Stadien. Danach sehnen sich bestimmt alle, die vom Virus SECHZIG infiziert sind. Wir wünschen uns rauschende Fußballfeste in unserem Viertel, in Giesing, der Heimat vom TSV München von 1860, dem geilsten Club der Welt.

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