Es hätte alles so schön sein können… Mit einem Sieg in Dortmund hätte der TSV 1860 am 22.06.1963 ins Finale um die Deutsche Meisterschaft einziehen können. Doch es kam ganz anders: Der BVB erwies sich als zu starkt und ein späterer Löwe erwies sich als besonders treffsicher.

Meister der Oberliga Süd

Dass es überhaupt zu diesem Endspiel vor dem Endspiel kommen konnte, war ohnehin überraschend. In der Oberliga Süd hatte sich der TSV 1860 überraschend gegen die Konkurrenz aus Nürnberg und der Seitenstraße durchgesetzt. Dies war letztendlich auch der Grund, warum die Löwen (und eben nicht die Bayern) in die Bundesliga aufgenommen worden, die im Sommer 1963 den Spielbetrieb aufnahm.

Mit drei Punkten Vorsprung auf den Club wurde Sechzig Meister der Oberliga Süd und qualifizierte sich damit direkt für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft.

TSV 1860 gegen HSV, BVB und Neunkirchen

Dort traf der TSV 1860 auf den HSV, Borussia Neunkirchen und Borussia Dortmund. Die Hamburger hatten zuvor die Oberliga Nord für sich entschieden. Die Saarländer hatten sich als Zweiter der Staffel Südwest qualifiziert. Und auch der BVB war im Westen lediglich Zweiter geworden und hatte dem 1. FC Köln den Vortritt lassen müssen.

Den Löwen gelang ein Auftakt nach Maß, denn sie schlugen den BVB durch zweite späte Tore von Küppers und Brunnenmeier mit 3:2. 45.118 Zuschauer im Grünwalder Stadion waren begeistert und träumten schon von der Meisterschaft. Umso größer war die Enttäuschung vier Tage später, als Sechzig beim Hamburger SV mit 0:3 unter die Räder kam. Doch erneut nur drei Tage später war die Welt wieder in Ordnung. Nach seinen beiden Toren gegen Dortmund traf Rudi Brunnenmeier diesmal gleich dreimal für den TSV 1860. Das vierte Löwen-Tor beim 4:0 gegen Borussia Neunkirchen vor 38.149 Zuschauern steuerte Kohlars bei.

Endrunde: Dortmund zu stark für den TSV 1860

Eine Woche später drehten die Saarländer den Spieß jedoch um und fügten Münchens großer Liebe eine empfindliche 1:2-Niederlage zu. Der Anschlusstreffer von Stemmer per Elfmeter kam zu spät, um das Ruder nochmal rumreißen zu können. Gegen den HSV musste also ein Sieg her – und der gelang! Heiß und Rebele sorgten vor 46.408 Zuschauern in Giesing für den knappen 2:1-Erfolg über die Norddeutschen.

Für den TSV 1860 gab es also ein “kleines Finale” gegen Borussia Dortmund. Der BVB ging mit 7:3 Punkten ins Spiel, die Löwen hatten bis dato 6:4 Punkte gesammelt. Erneut war Siegen Pflicht, doch diesmal sahen Radenkovic & Co. kein Land. Bereits in der 10. Minute traf Schütz zum 1:0 für Schwarz-Gelb, in der 21. Minute ließ Timo Konietzka das 2:0 folgen. Konietzka, der 1966 mit dem TSV 1860 Deutscher Meister werden sollte, machte mit dem 3:0 für Dortmund den Deckel drauf. Auch Schütz traf ein zweites Mal und sorgte für den Endstand. Die 42.424 Zuschauer waren, soweit sie es mit dem BVB hielten, natürlich begeistert.

Der Traum von der Meisterschaft war mit Platz 2 in den Gruppenspielen für die Löwen also ausgeträumt. Borussia Dortmund  hingegen qualifizierte sich für das Finale und schlug dort den 1. FC Köln vor über 75.000 Zuschauern im Stuttgarter Neckarstadion mit 3:1.

Die Aufstellung des TSV 1860 in Dortmund

Trainer Max Merkel schickte am 22.06.1963 gegen Borussia Dortmund folgende Elf des TSV 1860 auf den Rasen.

Radenkovic – Wagner, Steiner – Zeiser, Stemmer, Rahm – Heiß, Rebele, Brunnenmeier, Küppers, Anzill

Tore:
1:0 Schütz (10.), 2:0 Konietzka (21.), 3:0 Konietzka (65.), 4:0 Schütz (79.)

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