Die Vorfälle rund um das Bayernligaspiel der Löwen-Amateure in Memmingen waren seit dem Wochenende in aller Munde. Eine große Gruppe, welche der aktiven Fanszene des TSV 1860 zuzurechnen ist, hatte sich ohne Eintritt zu bezahlen durch den Einlass gedrängt und die WC-Anlagen im Memminger Stadion mit Stickern und Graffiti-Stiften “verschönert”. Nach einem Reflexionsprozess im Nachgang hat die Szene nun Verantwortung übernommen und den Heimverein entschädigt.
Zu Fehlern muss man stehen – Fans zahlen Schadensersatz
Anfang der Woche erfolgte eine erste Kontaktaufnahme zwischen Fanszene und den betroffenen Vereinen. Ergebnis dieser Gespräche war, dass man sich von Fanseite aus beim FC Memmingen entschuldigen wolle, sowie den entstandenen finanziellen Schaden ausgleichen möchte. Nach Telefongesprächen zwischen den Fanabteilungen zeigten sich die Allgäuer sehr kooperativ. In diesem Zuge wurde eine Summe von 1000€ vereinbart, welche die entgangenen Eintrittsgelder, sowie die Reinigungskosten decken soll.
Geld ist bereits übergeben
Das Geld, welches aus den finanziellen Mitteln der Fanszene stammt, wurde schon gestern auf der Anreise zum Auswärtsspiel in Wiesbaden von Fanprojektleiterin Nadine Bickmann an den FCM übergeben. Mit dieser gütlichen Einigung sollte die Angelegenheit für beide Seiten hoffentlich erledigt sein.
Reflexionsprozesse funktionieren – wichtige Rolle der Fanarbeit
Wer Fehler macht, muss auch Verantwortung übernehmen. Das haben die 1860-Ultras in diesem Fall nun getan. Auch die Aufarbeitung der Geschehnisse durch Fanbetreuung und Fanprojekt mit den Fans trug entscheidend zur Einsicht von Seiten der Anhänger bei. Hier zeigt sich, dass die Reflexionsprozesse mit und innerhalb der Szene zu funktionieren scheinen.
Vor diesem Hintergrund und den Maßnahmen gegen die Fanprojekte in Karlsruhe und Essen in jüngerer Vergangenheit kann man nur die Bedeutung der aktiven, professionellen Fanarbeit und deren Schutz sowie Unterstützung als elementar wichtig hervorheben. Viele Probleme können, wie in diesem Fall, unter maßgeblicher Mithilfe der jeweiligen Stellen gelöst werden oder durch präventive Arbeit verhindert werden. Egal ob dies z.B. durch persönliche Gespräche im Fanprojekt oder wöchentliche Beratungen mit der für Fanreisen zuständigen Abteilung der Deutschen Bahn geschieht.
Kleine Korrektur: Ihr meint glaube ich im letzten Absatz Karlsruhe, nicht Mannheim. Steht soweit ich es überflogen habe auch so im verlinkten Artikel.
Korrekt. Danke für den Hinweis.
Eure Kommentare sind an Lächerlichkeit nicht zu überbieten.
Wollt ihr wirklich behaupten, dass mit der Zahlung von 1000€ alles ungeschehen gemacht ist?
Rechnet mal aus, wieviel, bei 70 Personen, jeder zahlen muss, um auf diese Summe zu kommen.
1000 / 70 = €14,.. . Abzüglich Eintritt von 8€ je Nase (Stehplatz) verbleiben deutlich über € 400.. da kannst einige Handwerker Stunden bezahlen. Ausserdem heisst es ja man hat sich darauf geeinigt. Das heisst die Rechnung wird der FC Memmingen schon gemacht haben. Dafür brauchen sie keinen Weisheitslöffel aus einem 60er Kommentarbereich.
Du solltest dich als Finanzminister bewerben.
Dann braucht die Regierung kein Sondervermögen.
Einen Handwerker hast du in deinem Leben scheinbar noch nicht bezahlen müssen. Aber mit deutlich über 400€ kann man natürlich jede Menge anfangen.
Wos bistn jetzt so grantig? I bau grod a Haus.. aiso na i woas ned was arbatn hoast und wos a Handwerkerstund kost.
Bin ma sicher du bist a so a Spezialist der wega a paar Bickerl a Schädlingsbekämpfungsfirma kemma lasst. Wega soichtane brauch ma ja jetzt a Sondervermögen.
Meistens laffts bei ambitionierte Amateurvereine doch anders. De ham earnane fleissign Leit und de helfan zam.
Bei uns san hoid de Grantler, Nörgler und subbagscheide Breissn in da Mehrzahl (oda moanas zumindast).
Ohne ein paar Erschießungen nach dem berühmten Standesrecht des Buckligen Verwandten oder wenigstens öffentlicher Prügelstrafen kann die Sache natürlich nicht als gesühnt gelten. Das ist richtig. Prost vom fröhlichen Stammtisch für Rechtsphilosophie!
Ok, Übertreibung macht verständlich, aber wo du in meinem Beitrag die Forderung nach den von dir angeführten Strafen gefunden hast, bleibt wohl dein Geheimnis.
Was ist an dem Satz “Man hat sich geeinigt” eigentlich so schwer zu verstehen?
Du meinst also, mit 1000€ sind die Schäden im Zug auch abgedeckt.
Okeeee, kann man ja mal so sehen.
Ausserdem werden die friedlichen Fans bestimmt von bösen Mitreisenden provoziert.
Und wahrscheinlich hat HI das ganze angezettelt.
Dann sag halt mal, was du dir so vorstellst. Einfach bloß mal blöd daherreden ist ja nicht besonders schwer. Vielleicht versteht man dann die bucklige Verwandtschaft auch etwas besser. Dass die Aktion Scheiße war ist ja unbestritten. Jetzt einigt man sich mit Memmingen auf eine Summe, aber offensichtlich ist das auch wieder falsch. Mei, wenn du unsere aktive Szene sowieso zum Kotzen findest, hilft ja eh nichts. Dann sag es einfach ehrlich, bevor du so verlogen rum tust.
Ich stelle mir vor, dass man zum Fußballspiel fährt, egal ob mit ÖPNV oder dem eigenen Auto, seine Mannschaft unterstützt, und anschließend wieder nach Hause fährt, ohne fremdes Eigentum zu zerstören und Passanten anzupöbeln und zu belästigen.
Ja, ich finde solche Aktionen zum Kotzen, genauso wie das dämliche Pyrogebrenne, das nur unnötige Strafzahlungen nach sich zieht, ebenso wie Menschen, die sich für etwas besonderes halten und dabei nur Blödsinn zustande bringen.
Zitat: “Ich stelle mir vor, dass man zum Fußballspiel fährt, egal ob mit ÖPNV oder dem eigenen Auto, seine Mannschaft unterstützt, und anschließend wieder nach Hause fährt, ohne fremdes Eigentum zu zerstören und Passanten anzupöbeln und zu belästigen.”
Genau das gleiche mache ich seit Jahrzehnten auch.
Aber was machst du jetzt, wo du merkst, dass das nicht alle anderen auch so sehen? Gibt es irgend einen Vorschlag, wie sich das verbessern soll? Außer durch kontinuirliche Arbeit von Fanprojekten. Und da ist doch die eigene Einsicht dieser wahrscheinlich eher Jugendlichen zumindest den Fc Memmingen zu entschädigen, ein erster positiver Schritt.
Das ist ja auch das Mindeste, dass man erstmals wenigstens nachher den immensen Schaden ersetzt.
Diese “Szene” zerstört seit Jahren überall fremdes Eigentum und wird leider nichts dazu lernen. Respekt würde ihnen dann, nur dann, gebühren, wenn sie endgültig damit aufhören würden.
Respekt dafür! Bleibt eine Frage: werden AZ, BR, Allgäuer Zeitung etc darüber auch berichten oder hat die schnelle Empörung gereicht und das interessiert nicht? Da bin ich ja durchaus gespannt
Respekt – was passiert mit den Schäden im Zug ? Werden die auch bezahlt ?
Prima Sache!
Respekt an die Szene !! wenn man mal Mist baut, wer hat das noch nicht, danach
dafür die Verantwortung übernehmen und für den Schaden aufkommen…
passt.ELIL