Der Rückblick von Andreas ist Nummer 7 des Jahres 2021: Andreas wirft einen Blick zurück auf 2021 und schildert seine Eindrücke im Fragebogen über den TSV 1860 München.

Was war dein Highlight des Jahres 2021 rund um den TSV 1860 München?

Auch auf die Gefahr hin, dass das nun zum x-ten Mal kommt: natürlich die Rückrunde der Saison 20/21 – die Euphorie, die Spannung, bis zum letzten Spieltag, um den Aufstieg mitzuspielen – das war einfach phänomenal. Trotz dieser ganzen scheiß Situation mit Corona, das uns immer noch plagt, trotz dessen, dass man in der Rückrunde kein einziges Spiel live im Stadion schauen konnte und ich mir geschworen hatte, kein Spiel im TV zu schauen – irgendwann hielt ich’s nicht mehr aus, ich musste meine Löwen einfach anschauen. Es hat einfach Spaß gemacht, der Mannschaft zuzuschauen.

Ganz im Gegenteil dazu: was hat dich besonders enttäuscht / wütend gemacht?

Es ist eigentlich immer dieselbe Leier, nicht nur dieses Jahr. Diese völlig irrationale Erwartungshaltung der ewiggestrigen Löwenfans, die immer noch hoffen, dass Sechzig mal ein zweiter FCB wird, jedes Jahr in der Champions League um den Pokal mit- und in einer eigenen Arena mit Löwenzoo spielt. Ewiggestrig für mich, weil die einerseits immer noch den Zeiten in der 1. BL nachtrauern, andererseits den Zeiten, als in der 2. Liga Jahr um Jahr versucht wurde, es mit Ach und Krach wieder in’s Oberhaus zu schaffen, und Kohle rausgehauen wurde, bis zum gehtnichtmehr. Überall wird heutzutage nach jeder Niederlage gleich nach Entlassungen gebrüllt, die „Versager“ sollten am besten geteert und gefedert werden, echte Löwen sind’s ja nicht. Da wird nach Hasan gerufen, Reisinger raus, es muss investiert werden. Wozu das geführt hat, haben wir 2017 gesehen – auch wenn sich das am Ende tatsächlich noch als Glück für Sechzig herausgestellt hat. Ein zweites 2017 wird aber wahrscheinlich nicht so glimpflich ausgehen. Geduld ist eine Tugend, und wenn ich sehe, wie die Vereine in der 1. und 2. Liga strampeln müssen, um sich halbwegs über Wasser zu halten, bin ich doch ganz froh um den noch nicht ganz so turbokapitalisierten Mikrokosmos 3. Liga.

Welches Spiel ist dir am meisten in Erinnerung geblieben?

Das „eine“ Spiel, das mir in Erinnerung geblieben ist, gibt es nicht – dazu gab es 2021 zu viele mitreißende Spiele, sofern man dabei sein konnte. Angefangen vom letzten Auswärtsspiel der Saison 20/21 in Ingolstadt, als hunderte Löwen vor’m Stadion die Mannschaft auf den Relegationsplatz peitschen wollten, über das 5:4 im Elferschießen gegen Darmstadt in der 1. Runde des DFB Pokals, dem knappen 5:4 im Elferschießen gegen Burghausen im Toto Pokal, zum 1:0 Sieg über die Knappen in der 2. Runde des DFB Pokals, aber natürlich auch die erste Halbzeit des Spiels gegen Magdeboogie Anfang Dezember…

Welcher Spieler ist dein persönlicher „Spieler des Jahres“?

Marco Hiller. Kein anderer Spieler legt eine derartige Konstanz an den Tag, wie er.

Wir sind zwar nicht die Sportschau, aber in Anlehnung daran: nenne uns dein „Tor des Jahres“!

Kann mich an keines erinnern, das die Auszeichnung verdient hätte. Am ehesten noch der Fallrückzieher der “Wampe von Giesing”. Aber sonst sind zumindest alle Tore von Stefan Lex einem Twitter User fünf Euro wert:

Mit dem Jahreswechsel wird es auch wieder Zeit für die guten Vorsätze, die dann hoffentlich auch umgesetzt werden. Was sollte sich beim TSV 1860 München im Jahr 2022 ändern?

Ändern an sich muss sich gar nicht viel – zumindest nicht, was die aktuelle Saison betrifft. Wenn man träumen darf, dann verkauft Hasan seine Anteile für 1 Euro zurück an die KGaA, verzichtet auf Rückzahlung aller Darlehen und Genussscheine und wird Orangenbauer in Kalifornien. Von mir aus auch mit Löwenzoo.

Zum Schluss deine Prognose für den Mai 2022: wo landen die Löwen in der 3.Liga?

Das ist wirklich schwer vorherzusagen, ich gehe von einem einstelligen Mittelfeldplatz aus. Mit dem Abstieg haben die Löwen jedenfalls definitiv nichts zu tun – mit dem Aufstieg aber aller Wahrscheinlichkeit nach auch nicht.

Die bisherigen Rückblicke bei sechzger.de

Christian Jung

Stefan Kranzberg

Bernd Winninger

Manfred Forster

Johannes

Thomas Enn

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