In den ersten beiden Teilen unseres Transferanalyse haben wir Euch die Abgänge und die Neuzugänge bei den Löwen vorgestellt. Heute beleuchten wir abschließend, wo der Kader noch sinnvoll verstärkt werden sollte.

Zuerst aber eine kurze Analyse der aktuellen Transferstrategie: Schaut man sich die zahlreichen Abgänge an, stellt man eine Gemeinsamkeit fest: Alle Spieler, die 1860 verlassen haben, sind nicht mehr die jüngsten (Ausnahme: Noel Niemann – aber dessen Abgang war ja von den Verantwortlichen eigentlich auch nicht gewünscht. Hier nochmal unsere kritischen Worte zu diesem Wechsel) und waren deswegen wohl aus Sicht der sportlichen Leitung nicht mehr in der Lage, sich noch substantiell weiterzuentwickeln. Auch wenn’s bei den Abgängen bzw. Nicht-Vertragsverlängerungen einige emotional harte Entscheidungen gab, waren diese dennoch nachvollziehbar.

Bei den Neuzugängen setzen Günter Gorenzel und Michael Köllner bisher auf eine Mischung aus jungen, teilweise sogar sehr jungen Talenten aus dem eigenen NLZ, aus Spielern, die jung und dennoch reif genug für eine Rolle als Stammspieler in der 3. Liga sind (Tallig, Neudecker) und auf erfahrene Spieler, die wiederum die jungen Spieler führen sollen. Außerdem scheint der Löwendompteur mit eine kleineren Team als Daniel Bierofka arbeiten zu wollen. Während beim Vorgänger stets über 30 Spieler im Kader standen, sind aktuell nur 25 Löwen im Kader und es ist nur noch von allerhöchstens zwei oder drei Neuzugängen auszugehen.

Blickt man auf den ganzen Löwenkader, sieht man einige Führungsspieler im besten oder sogar im fortgeschrittenen Fußballeralter (z.B. Mölders, Steinhart, Erdmann, Lex). Dazu kommen junge, hungrige Spieler, die ihre Tauglichkeit für die 3. Liga bereits bewiesen haben (z.B. Hiller, Dressel, Tallig) sowie solche, die ihr Können schon zeigen, sich aber noch nicht für Stammplätze empfehlen konnten, wie Greilinger und Klassen. Hinzu kommt eine ganze Menge junger Talente, die diese Saison ihre Chance bekommen werden, sich für einen Stammplatz zu empfehlen.

Was ein wenig fehlt, sind noch ein paar erfahren Spieler, die Führungsaufgaben in der Mannschaft wahrnehmen und den Jungen den Weg in den Profifußball weisen können. Hier hat die sportliche Leitung den Spagat zu bewältigen, dass diese potentiellen Neuzugänge auch bereit sind, auf Einsatzzeiten zu verzichten, um den jungen Kerlen genügend Einsatzzeiten zu ermöglichen, um sich weiterzuentwickeln.

Blickt man auf die konkreten Positionen auf dem Feld, so erscheinen Verstärkungen im Sturm am nötigsten. Hier hängt zu viel an Sascha Mölders. Sollte der “Fußballgott” verletzt ausfallen, wird es dünn im Sturm. Vor allem im Zentrum. Außerdem sollte bereits jetzt ein Nachfolger für die nächsten Jahre aufgebaut werden. Daher müsste ein erfahrener Stürmer mit Brecherqualitäten die erste Priorität bei der Suche nach finalen Neuzugängen genießen. Ein weiter Stürmer, um die taktischen Möglichkeiten in der Offensive zu erweitern und auch auf Ausfälle von Lex und Greilinger reagieren zu können, erscheint als zweite Priorität.

Das Mittelfeld ist ausreichend besetzt, wenn auch nicht mehr ganz so breit wie in der letzten Saison. Hier scheinen aber weitere Neuzugänge aktuell am wenigstens nötig.

In der Verteidigung hingegen könnte ein weiterer gestandener Innen- oder Außenverteidiger (für die rechte Seite) noch sinnvoll sein, um Ausfälle durch Verletzungen oder Sperren zu kompensieren und Michael Köllner mehr taktische Varianten zu ermöglichen.

 

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