Seit dem Rücktritt des langjährigen ARGE-Vorsitzenden Gerhard Schnell sind mittlerweile einige Tage ins Land gezogen. Bislang hat sich der TSV 1860 München nicht öffentlich zu den gegen Schnell erhobenen Anschuldigungen geäußert. Auch die ARGE oder Schnell selber haben dazu keine Stellungnahme abgegeben oder die Vorwürfe gar dementiert. Stattdessen wurde Richard Bartl von der ARGE-Führung zum neuen Interims-Vorsitzenden gewählt. Dass dieses Vorgehen nicht überall gut ankommt, zeigt ein Facebook-Post des Vorsitzenden des Löwenfanclubs Blue Power Binatal, Robert Guhr. Dieser schreibt sich reichlich Frust von der Seele und stellt dabei etliche berechtigte Fragen an den Vorstand der ARGE des TSV 1860.

Fragen an den Vorstand der ARGE des TSV 1860

Nachfolgend findet Ihr den Beitrag von Robert Guhr im Wortlaut. sechzger.de hat zum besseren Verständnis lediglich in einigen Passagen grammatikalische oder orthographische Korrekturen vorgenommen:

“An die Vorstandschaft der ARGE,
nachstehend einige Fragen mit der Bitte um Antwort:

  • Wieviel Mitglieder hat die ARGE aktuell?
  • Haben alle die Beiträge bezahlt?
  • Was ist ein “Vorstand auf Probe”?
  • Wie ist das Ergebnis der Probezeit?
  • Nach welchen Kriterien wurden die Mitglieder der Vorstandschaft bestimmt?
  • Weshalb übernehmen nicht gewählte Mitglieder der Vorstandschaft die Positionen des 1. und 2. Vorstands?
  • Sind alle Mitglieder der Vorstandschaft auch Mitglieder im Verein?
  • Sind oder waren Personen im Verteiler der ARGE-Vorstandschaft, die nicht der Vorstandschaft angehören und gehörten, dazu auch Pressestellen?
  • Warum wurden oder werden Regions-Sprecher nicht zeitnah informiert?
  • Was waren die Gründe für die Rücktritte, zum Beispiel vom 2. Vorstand?

Korrekte Vorgehensweise der ARGE?

  • Wer überprüft die Mitglieder und die Mitglieds-Nummern?

Die genaue Mitgliederzahl würde einen Einblick in die Arbeit der ARGE geben. Wenn Klarheit über den Eingang der Mitgliedsbeiträge herrschen würde, könnten Spekulationen und Gerüchte über das Vermögen der ARGE im Keim erstickt werden. Hier wäre vielleicht ein Bericht der Kassenprüfer hilfreich.

  • Angeblich gab es vorübergehend einen Vorstand zur Probe. Das sollte doch in einem Protokoll vermerkt sein? Auch das Ergebnis einer solchen Maßnahme würde alle Mitglieds-Vereine interessieren.
  • Nach welchen Kriterien werden die neuen Mitglieder bestimmt?

Dabei sollte vorzugsweise beachtet werden, dass es sich um Personen handelt, die Erfahrung in der Fanclub- und Vereinsarbeit haben. Eine Erläuterung kann die Spekulationen auf vereinspolitische Einstellungen ausschließen.

Zur besseren Verständigung mit den Mitgliedern:

  • Gewählte Personen haben das Vertrauen der Mitglieder bekommen. Momentan hat es den Anschein, als ob wieder gewisse Personen die Führung übernehmen würden. Sollte hier nicht darauf geachtet werden, keinen Verdacht zu streuen, dass die ARGE in eine bestimmte Richtung geführt werden soll?

Vor Jahren wurde einer Jahreshauptversammlung der ARGE durch Beschluss bestimmt, dass alle Regionsvorstände Mitglied beim e. V. sein müssen. Für Mitglieder der Vorstandschaft ist das laut Satzung Pflicht. Das sollte dringend bei der Bestimmung der Personalie beachtet werden.

Auch zur Klarstellung: Eine Mitgliedschaft in einen Fanclub ist nicht zwingend erforderlich – hiervon steht in der Satzung nichts.

Pikante Frage zum Email-Verteiler

Zum E-Mail-Verteiler: Natürlich ist eine Zusammenarbeit mit Presse und Beratern erforderlich. Aber der Verteiler der Vorstandschaft sollte diese Stellen nicht beinhalten, wie ich meine.

Öffentliche Statements sollten vielleicht besser im Nachhinein abgegeben werden – nachdem mit den Mitgliedsvereinen kommuniziert wurde. Die einzelnen Regionen sollten besser vor der Presse informiert werden, und nicht etwa ein Woche später.

Es wird immer einen negativen Beigeschmack haben, wenn unter Umständen einzelne Regionen oder Fanclubs aus der Presse ihre Informationen erhalten.
So kann vermieden werden, dass sich einzelne Mitglieds-Vereine benachteiligt fühlen und eine klare Transparenz könnte die Zusammenarbeit fördern.

Aufarbeitung des Schnell-Rücktritts

Niemand tritt ohne Grund zurück deshalb sollten doch die Ursachen aufgearbeitet werden, sofern dies möglich erscheint. Eine nicht gewählte Vorstandschaft lässt Platz für Gerüchte und Spekulationen. Die Informationen aus der Vorstandschaft zum aktuellen Status sind sehr dürftig, deshalb habe ich die ARGE-Seite mal durchgesehen.

Der Fanclub mit der Mitglieder-Nummer 900 fehlt, dafür ist die Nummer 600 doppelt vergeben. Um Irritationen zu vermeiden, sollte dieser Punkt noch einmal geprüft werden.

Notwendigkeit & Struktur der ARGE

Zum Abschluss:
Die ARGE ist ein wichtiger Teil der Fanarbeit, wenn auch in Zeiten von Corona nicht ganz so einfach. Vor allem wir kleinen Fanclubs brauchen die ARGE. Nicht als Druckmittel für Politik im Verein; bedauerlicher Weise ist in letzter Zeit jedoch dieser Eindruck entstanden.
Weil wir meiner Meinung nach die ARGE brauchen, sollte die Chance zur Umstrukturierung genutzt werden.

Bei Interesse würde ich gerne ein Modell, das allerdings eine Änderung der Satzung einbezieht, vorstellen. Entscheidend sollte aber die Meinung der Mitglieder sein.
Aber man sollte die neue Führung mit Bedacht wählen. Dazu gehört natürlich grundsätzlich auch die Einhaltung der Satzung.

Alle Aussagen (…) stellen meine persönliche Meinung dar und sollten nicht mit meinem Fanclub in Verbindung gebracht werden. Ich gehe davon aus, dass es als erster Vorstand auch in meiner Verantwortung liegt, die vorgenannten Fragen zu stellen.

(…)”

Euer Feedback ist gefragt!

Was haltet Ihr von Robert Guhrs Ausführungen? Und welche Fragen an den Vorstand der ARGE des TSV 1860 würdet Ihr gerne beantwortet haben? Schreibt sie gerne in die Kommentarspalte! Wir sind gespannt…

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andreas de Biasio

die fragen wurden gestellt. hat man eine Antwort überhaupt abgewartet?
hasan Ismaik hat man zum Beispiel facebook als Komunikation vorgeworfen. aktuell wird das hier und im loewenmagazin aus facebook heraus gezogen und verbreitet. passt überhaupt nicht würde ich sagen.

Robert Guhr

Wie haben die Mitglieder der Arge etwas erfahren?
Alles aus der Presse.

coeurdelion

Sauber formuliert! absolut gerechtfertigte, auf mehr Transparenz ausgelegte Fragen…und egal, ob und wie man zur ARGE steht, sie repräsentiert in ihrem Auftreten und mit ihren Frontleuten in der Öffentlichkeit UNSEREN Verein !
Aus dem Grund MUSS hier Transparenz herrschen, und wenns da bislang gehapert hat, wirs höchste Zeit, das zu ändern

andreas de Biasio

dann stelle ich mal meine Fragen: was haben diese gestellten Fragen öffentlich denn schon wieder für eine Wirkung: Unruhe schüren Politik machen wollen. brauchts das? muss das wirklich sein? Zusammenhalt, gemeinsam für 60 nach vorn schauen positiv! ein Team, ein Weg!

Stefan Kranzberg

Die Fragen wurden per Email an den Vorstand der ARGE geschickt. Durch die Veröffentlichung wird durchaus die Chance erhöht, eine Antwort zu erhalten, oder denkst Du nicht?

Zudem sollte man hier nicht vergessen, dass die Unruhe ja ganz offensichtlich seitens der ARGE bzw. seines ehemaligen Vorstands ins Spiel gebracht wurde. Also bitte nicht Aktion und Reaktion verdrehen.

Und ja, scheinbar muss das sein, da sich sonst bei der ARGE nichts ändert…

Thomas 60zga Monsta

Lieber Robert, sehr schöne und wissenswerte Fragen. Schade das bis Heut noch keiner sich darauf gemeldet hat. Eine kurze Mail, mit dem Hinweis das man dies beantwortet ( ob jetzt oder später ) wäre doch das einfachste gewesen. Traurig traurig traurig von der Arge……