Neben einigen ehemaligen Spielern des TSV 1860 München und Politiker Martin Hagen war auch der Aufsichtsratsvorsitzende Saki Stimoniaris auf der Bühne im Filmtheater am Sendlinger Tor zu Gast. Im Folgenden gibt es eine Zusammenfassung seiner Aussagen.

Saki Stimoniaris über die aktuellen Themen beim TSV 1860

Stimoniaris über die Strukturen: “Es gibt das Unternehmen TSV 1860. Das beinhaltet die Profimannschaft, die U21 und die U19. Dort bin ich der Aufsichtsratsvorsitzende. Dann gibt es eben den e.V., wo ich ja jetzt Mitglied bin oder viele andere auch. Dort gibt es einen Verwaltungsrat, es gibt ein Präsidium und letztendlich die ganzen Abteilungen und die ganzen Gremien.”

Nach einer zweiteiligen Frage über seine Rolle als Statthalter und den Einfluss der HAM auf 1860 antwortet er, dass seine Rolle im AR der KGaA sei. Der Vorsitzende verliert aber kein Wort über den zweiten Teil der Frage. Eine Nachfrage an dieser Stelle vergisst der Moderator, der kurz zuvor gegenüber Martin Hagen keine Gelegenheit ausließ den FDP Politiker mit Nachfragen zu bedrängen und ihm mehrfach ins Wort zu fallen.

Der Aufsichtsratsvorsitzende wird außerdem zum Austausch mit Präsident Robert Reisinger befragt. Er gibt dabei zu Protokoll, dass der Aufsichtsrat aus sechs Leuten bestehe. Saki Stimoniaris betont, dass er nicht alleine dieses Gremium bilde. Er zählt im Anschluss die Mitglieder des AR auf (Stimoniaris, Bay, Y. Ismaik, Livingston, Reisinger und Seeböck). Eine wirkliche Antwort gibt es nicht. Wieder gibt es keine Nachfrage von Moderator Fischbeck.

Stimoniaris wirbt für Zusammenhalt – Treffen zwischen Ismaik und e.V. steht bevor

Weiter geht es um Präsident Reisinger. Moderator Fischbeck möchte wissen, ob dieser sich hinsichtlich der Zukunft und der Finanzen schon gemeldet hätte. Stimoniaris äußert er sei der Aufsichtsratsvorsitzende und jeder der in einem Unternehmen gearbeitet hätte wisse, was ein AR-Vorsitzender zu tun und welche Interessen er zu vertreten hätte. Er sei entsandt von Hasan Ismaik und möchte sich bedanken. Nach fünf Jahren müsse ihm keiner erzählen wie es bei Sechzig läuft. Der 52-Jährige betont er sei nur Fan und habe vom Sportlichen keine Ahnung. Im Aufsichtsrat würde das Finanzielle geregelt. Ohne die Unterstützung von Hasan Ismaik würden die Lichter ausgehen.
Er sei auch angetreten für Gemeinsamkeit. Die Sechzger seien nur stark, wenn sie zusammenhielten. Sie seien in der Vorbereitung eines Termines für ein Treffen des e.V. mit Hasan Ismaik. Er würde sich freuen, wenn sich alle an einen Tisch setzen. Er wisse, dass beide Seiten eine Liste von Wünschen haben. Für ihn sei die Wirtschaftlichkeit das A und O.

Wieder war ihm keine Antwort auf die eigentlich gestellte Frage zu entlocken. Fischbeck hakte erneut nicht nach. Stattdessen folgte die Frage, wie die Wirtschaftlichkeit des TSV 1860 München zu verbessern sei.

Darauf antwortete Saki Stimoniaris, dass die Stadionfrage gelöst werden muss – und nicht diskutiert. Man müsse diesbezüglich Entscheidungen treffen. Nicht irgendwann, sondern heute. Jeder kenne die Rahmenbedingungen so der Vertreter von Hasan Ismaik weiter. Man müsse eine Entscheidung treffen und nicht immer wieder verschieben. Sechzig bräuchte eine Lösung führt der AR-Vorsitzende weiter aus. Das Problem laut dem 52-Jährigen: man hätte mit dem einen Stadion kein Geld verdient (gemeint ist die Allianz Arena), man verdiene aber auch mit der heutigen Spielstätte kein Geld, sondern zahle drauf. Die Löwen würden derzeit jeden Euro zusammenkratzen müssen, um die Miete zahlen zu können.

Einigkeit beim Stadiongipfel mit der Stadt

Dabei funktioniere der Fußball so, dass eine Mannschaft ein Stadion hat, für das – wenn es nicht der Mannschaft gehöre – Miete bezahlt werden muss. Dies sei so auch in Ordnung – nur solle dann auch das Catering sowie die Namensrechte der Mannschaft gehören, damit diese Geld generieren könne, fügt er an. Man fülle das Stadion mit 15.000 Leuten und Sechzig verdiene keinen Cent (diese falsche Aussage relativiert er später). Deshalb müsse das Thema Stadion gelöst werden. Der TSV 1860 habe bereits mit der Stadt geredet.

Er fährt fort, dass Hasan Ismaik ihm einst gesagt habe, er solle den Weg gehen, der für Sechzig gut sei und das täte der Aufsichtsrat aus Sicht von Saki Stimoniaris. Darum seien sie auch bei der Stadt gewesen (zu dritt, wer diese Personen waren ließ er offen). Alle vertraten dabei dieselbe Meinung und Position. Sechzig brauche eine Lösung: entweder das Stadion an der Grünwalder Straße oder einen Neubau. Sechzig müsse in einem Stadion Geld verdienen. Ansonsten würde die Firma Leute brauchen wie Hasan Ismaik. Ein weiteres Mal bedankte er sich bei denen, die bereit seien Geld zu geben, aber nichts zu entscheiden hätten.

Fischbeck stellte als nächstes eine Frage zum Konsolidierungskurs und ob er den Präsidenten gefragt hätte, wie er sich den Konsolidierungskurs vorstelle. Saki Stimoniaris führte daraufhin zunächst aus, dass wenn er sage Sechzig verdiene keinen Cent meine er das im Vergleich mit anderen Drittligisten unter gleichen Wettbewerbsbedingungen. Jeder Club in Deutschland hätte ein Stadion und damit Einnahmen bei Tickets, Catering, Vermarktung oder den Namensrechten des Stadions. Sechzig habe hingegen nur Einnahmen aus dem ersten Punkt. Das meine er mit der Aussage “Sechzig verdient keinen Cent”. Das seien aus seiner Sicht unfaire Bedingungen. (Bei seiner Aufzählung der Verdienstmöglichkeiten für die Vereine vergisst Saki Stimoniaris das Merchandising, an dem alle Vereine in der 3.Liga mehr Geld verdienen)

Saki Stimoniaris dankt Hasan Ismaik

Man sei der Stadt zwar dankbar, dass sie der KGaA die MVV-Gebühren erlassen habe. Man dürfe aber auch nicht vergessen wer sie bezahlt. Trotzdem hat der TSV 1860 in der kommenden Saison eine höhere Miete als in der laufenden Spielzeit. Man solle aber Verständnis haben, dass er keine Zahlen nennen dürfe. Es sei ein Betriebsgeheimnis und man sei ja in Deutschland. Man dürfe auch nicht vergessen, dass man sich nicht für den DFB-Pokal qualifiziert habe und auch das seien Gelder, die am Ende des Tages fehlen. Man könne hier nun verschiedenen Personen die Schuld geben. Die Situation selbst sei allerdings der wahre Schuldige.
Er suche keine Schuldigen, denn das bringe nichts. Saki Stimoniaris ist dankbar, dass es Hasan Ismaik gibt fügt er an. Falls Fischbeck oder einer der Anwesenden jemanden kenne, der bereit sei Millionen für die Herzenssache auf den Tisch zu legen und den Weg mitzugehen, dann solle man ihm Bescheid sagen. Denn er kenne nur diesen einen.

Die nächste Frage des Moderators war dann, wie der Aufsichtsratsvorsitzende als Fan reagiere wenn er höre, dass Hasan Ismaik nun auch an den höheren Ticketpreisen Schuld sein soll. Es sei laut Stimoniaris so, dass die Preise stiegen – er hätte es zuvor erklärt, man zahle ohne MVV am Ende mehr. Schuldige gäbe es weder bei Ismaik noch beim e.V.. Auch in der Allianz Arena habe man kein Geld verdient, das müsse man offen und ehrlich so sagen. Bei den Verhandlungen mit der Stadt München sei es demnach so, dass man keine Auswahlmöglichkeiten habe. Daher müsse man das nehmen, was man bekommen kann. Das sei das Problem an der Sache.

Ismaik sieht Grünwalder Stadion und Neubau als Optionen

Man müsse aufhören bei Sechzig Schuldige zu suchen. Das sei ihm sehr wichtig. Wenn alles gut sei wären es die anderen gewesen. Wenn etwas schlecht ist, dann habe Hasan Ismaik Schuld daran oder umgekehrt – je nach Sichtweise. So würde es aber nicht funktionieren. Sechzig hätte nur dieses eine Stadion, es gäbe nichts anderes. Es gäbe das Thema Olympiastadion oder das Thema Neubau. Man müsse als Verein bereit sein über die Spielstätte zu sprechen. Auch mit Kreditgeber Ismaik hat Saki Stimoniaris etliche Male über dieses Thema gesprochen. Der Jordanier sieht demnach das Grünwalder Stadion oder einen Neubau als Möglichkeiten an. Jeder Weg, der für Sechzig gut sei, sei ihm recht. Das Problem jedoch, man braucht für eine Lösung einen Partner. Das Grünwalder Stadion sei nur gemietet, es gehöre nicht dem TSV 1860. Hier muss man laut dem 52-Jährigen Wege finden.

Fischbecks nächste Frage dreht sich um den Termin auf dem Oktoberfest vergangenes Jahr, bei dem Oberbürgermeister Dieter Reiter gesagt hatte, es gäbe Grundstücksoptionen für die Löwen. Der Moderator fragt nach konkreten Ortsangaben. Saki antwortet jedoch, dass diese Frage dem Oberbürgermeister gestellt werden müsse. Laut ihm gibt es kein Grundstück für TSV 1860 München. Auf Nachfrage aus dem Publikum wiederholt er diese Aussage noch einmal.

In der Folge ging es dann um die Saison 2023/24. Erneut lag der Fokus zunächst auf der Stadiondiskussion. Fischbeck fragte, ob es denkbar sei, dass man ein Stadion in einem umliegenden Landkreis bauen würde. Als Beispiel führte der Moderator Ebersberg, den Landkreis München und Erding an. Saki Stimoniaris antwortet allerdings, dass man alles tun werde, um im Grünwalder Stadion oder in München eine Lösung zu finden. Sechzig sei ein Münchner Verein. Nur wenn das nicht möglich sei, müsse man sich andere Gedanken machen.

Saki Stimoniaris plädiert für Lösung in Giesing

Stimoniaris kommt danach noch einmal auf das Grünwalder Stadion zurück. Er sieht es als “unser Stadion” an. Man sei der TSV 1860 München und es müsse möglich sein, dass das Grünwalder Stadion eine Heimat werde. Die Löwen sollten hier nicht mehr Mieter sein und Geld verdienen können.

Was sagt ein Aufsichtsratsvorsitzender dazu, dass durch den Weggang von Marius Wörl dem TSV 1860 Geld abhanden kommt? Hier antwortet Stimoniaris, dass der Aufsichtsrat durch die 50+1 Regel zwar für die Kontrolle der Finanzen zuständig ist und außerdem Budgets genehmigt und somit die rechtliche Verantwortung trägt. Man sei aber nicht weisungsbefugt.

Anm. d. Red.: Dies hat im Fall einer GmbH und Co. KGaA allerdings nichts mit der 50+1 Regel zu tun, sondern mit der Form der Kapitalgesellschaft und deutschem Wirtschaftsrecht. Hier eine kurze Erläuterung der Aufgaben eines AR in einer KGaA:

Der Aufsichtsrat einer KGaA überwacht die Tätigkeit der Komplementäre, das ist beim TSV 1860 die GF GmbH (§§ 278 Abs. 3, 111 Abs. 1 AktG). Er hat ein Prüfungs- und Einsichtsrecht (§§ 278 Abs. 3, 111 Abs. 2 AktG). Er kann die Berichtspflichten der Komplementäre einfordern (§§ 278 Abs. 3, 90 AktG). Er vertritt die Gesellschaft insoweit gegenüber den Komplementären.Anders als der Aufsichtsrat der AG, der den Vorstand bestellt, ist der Aufsichtsrat der KGaA nicht zur Bestellung der Komplementäre berufen. Auch ein Recht zu Abberufung oder Ausschluss hat er nicht. Wie gesehen, wirkt er nicht bei der Feststellung des Jahresabschlusses mit. Einen Katalog zustimmungspflichtiger Geschäfte wie bei der AG (§ 111 Abs. 4 AktG) kann er nicht schaffen.

Zurück in den Saal

Dazu habe er intern alles gesagt. Man habe jedem Spieler ein vernünftiges Angebot vorgelegt. Wenn ein Spieler woanders mehr bekomme, dann sei das so und auf der anderen Seite solle sich jeder Spieler überlegen was er täte, denn lieber Spiele würder der AR-Vorsitzende vor einer tollen Kulisse in einem tollen Traditionsverein spielen als irgendwo.

Er will auch an dieser Stelle wieder keine Schuldigen benennen. Man solle das alles hinter sich lassen. Man müsse Wege finden. Sechzig gehöre für ihn mindestens in die zweite Liga, man müsse einen Schritt nach dem anderen gehen. Es sei normal, dass junge Spieler den Verein verlassen. Der TSV 1860 leistet sich zwei Geschäftsführer. (Dass die Position des GF-Sport nur aus einer Idee von Ismaik entstand verschwieg er.). Fischbeck wirft polemisch ein, Sechzig hätte es ja (das Geld, Anm. d. Red.). Saki Stimoniaris fährt fort, dass man auch anständiges Geld bei Sechzig zahle. Die beiden Geschäftsführer seien ja nicht umsonst bei Sechzig. Er kenne keinen im Profibereich beim TSV 1860, der kein Geld wolle. Er erwarte nur anständige Arbeit.

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Libero

Der große Schriftsteller Heinrich Mann hatte den Roman “Der Untertan” geschrieben.Darin geht es um eine Person die 1 zu 1 auf unseren Saki zutrifft.Wenn der Saki mit dem Hasi in einer illustren Runde zusammen steht und dem Hasi entfleucht ein peinlicher lauter Furz,dann wird der Saki sofort nach vorne stürmen und laut rufen,ich wars.

Posicelli

Zuviel Enzian?

SteglitzerLoewe

Ich habe Schlimmeres erwartet und will mal das Positive sehen:
HI und der e.V. wollen sich treffen.
Keinen Schuldigen suchen und nach vorne blicken.
Wenn das funktioniert, wäre es gut.
Zweifel bleiben.

matzegiasing

Nach dem Unsinn der meisten Vorredner wirkte der Vortrag tatsächlich erstaunlicherweise sachlich und realitätsnah. Wenn nur alle Personen der HAM Seite auf dieser Basis diskutieren könnten, dann wären wir schon ein gutes Stück weiter.

Benjisson

Ich glaube Saki kein Wort

Badsche

Ich dir auch nicht

Demleitner

Hab mal kurz reingezappt. Der Gewerkschafter als eifriger Diener seines Herrn. Ganz wie man ihn kennt. Bislang dachte ich immer, der Blogger wäre ein einzigartiges Phänomen im Löwenkosmos. Aber in dem Moderator Fischbeck hat er einen kongenialen Partner gefunden. Die beiden wirken wie einer Karikatur entsprungen.

Bluemuckel

Hat er jetzt 50+1 nicht richtig verstanden oder die Gesellschaftsform? Oder will er den Fan für Dumm verkaufen?

Vorstopper

Vermutlich alle drei Punkte.

Benjisson

Rundum wie zu erwarten…..Sehr schwammig und keine Substanz. Inkl Vertrösten auf Morgen