Viel wurde geschrieben über mögliche Fehlentscheidungen von Schiedsrichter Dr. Arne Aarnink bei der 1:4-Niederlage der Löwen bei der SV Elversberg. Experte Babak Rafati klärt nun hinsichtlich einiger strittiger Situationen auf und spricht von einer Fehlentscheidung beim Elfmeter und beim Abseitstor von Joseph Boyamba.

Fehlentscheidung bei Elfmeter und Abseitstor

Auch beim 2:0 der Saarländer gab es Diskussionen, doch Rafati kann hier die Entscheidung des Referees nachvollziehen und spricht von einem regelkonformen Einsatzes des Torschützen gegen Fabian Greilinger. Anders sieht es jedoch bei der Elfmeterentscheidung vor dem 3:0 aus:

“Bei diesem Zweikampf greift Deichmann seinem Gegenspieler Neubauer im Strafraum zwar an die Schulter, aber das gehört bei einem Kontaktsport einfach dazu und reicht bei weitem nicht für einen Elfmeter aus. Der Kontakt ist zudem nicht ursächlich für das Zufallkommen, vielmehr wird dieser dankend angenommen. Diese Aktion als Foulspiel zu bewerten, ist somit eine Fehlentscheidung. Das Argument, der Arm habe dort nichts zu suchen, trifft deshalb nicht zu, weil Kontakt schlicht und einfach zulässig ist, solange es nicht zu einem Foulspiel kommt. Das kann man übrigens sehr häufig auch bei Eckbällen beobachten, und auch da wird großzügig weiterlaufen lassen.”

Stattdessen hätte Rafati in der Situation, als in der 2. Halbzeit Stürmerfoul gegen den Elversberger Rochelt gepfiffen wurde, anders entschieden. Aus seiner Sicht war das Vergehen keinen Pfiff wert und in der Folge hätte es Elfmeter nach Foul von Vrenezi geben müssen.

Regelkonformes Boyamba-Tor

Auch die Rücknahme des vermeintlichen 1:3-Anschlusstreffers durch Joseph Boyamba erhitzte die Gemüter. Rafati:

“Beim Zuspiel auf den Torschützen Boyamba steht dieser klar und deutlich nicht im Abseits, weil zwei Verteidiger von Elversberg dieses aufheben. Warum der Assistent trotzdem zu dieser Fehlentscheidung kommt, ist absolut nicht nachvollziehbar. Hier wäre ein anschließendes Interview über möglichen Grund beziehungsweise das Zugeben eines klaren Fehlers ratsam und für die Stimmung zwischen Schiedsrichtern und Vereinen förderlich. So bleibt aber eine Fehlerkultur, die beim DFB meiner Einschätzung nach sehr mangelhaft ist. Transparenz würde zu mehr Akzeptanz führen, trotz klarer Fehler.”

Ich denke, dieser Einschätzung kann man vollumfänglich zustimmen, oder?

5 5 votes
Artikelbewertung
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
3 Comments
Newest
Oldest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
andreas de Biasio

das an Fabian war doch ein Foul oder nicht.

SchorschMetzgerBGL

“Hier wäre ein anschließendes Interview über möglichen Grund beziehungsweise das Zugeben eines klaren Fehlers ratsam und für die Stimmung zwischen Schiedsrichtern und Vereinen förderlich. So bleibt aber eine Fehlerkultur, die beim DFB meiner Einschätzung nach sehr mangelhaft ist. Transparenz würde zu mehr Akzeptanz führen, trotz klarer Fehler.”
-Genau meine Rede. Transparenz würde gut tun, ist beim DFB, übrigens auch beim BFV ein Fremdwort. Gutes Statement von Rafati, der sich aber auch nur aus der Deckung traut, weil er kein Amt beim DFB mehr bekleidet. Würde er ein solches innehaben oder anstreben, würde er sich genauso duckmäuserig äußern, wie alle Anderen.

Siggi

“…würde er sich genauso duckmäuserig äußern, wie alle Anderen.”
Da bin ich mir nicht so sicher. Da gab es beim BR eine Doku über Rafati und seinen Selbstmordversuch, weil er von seinen Vorgesetzten im Stich gelassen worden war. Er hat wohl schon so seine eigene Sensibilität.