Herzlich Willkommen zur Taktiktafelanalyse des Spiels unseres TSV 1860 München gegen die SV Elversberg. Am Ende war es eine verdiente Niederlage für die Sechzger. Elversberg, das wie in der 2. Halbzeit gegen Meppen mit einer Dreier- respektive Fünferkette antrat, zeigte Defizite im Spiel der Löwen sowohl mit als auch gegen den Ball auf und nutzte die sich bietenden Chancen mit einer Coolness und einer Selbstverständlichkeit aus, vor der man den Hut ziehen muss.

Die von Horst Steffen trainierte SV Elversberg spielte gegen das von Michael Köllner wie immer im 4-1-4-1 ins Match geschickte Team des TSV 1860 München im 3-4-3 (3-4-2-1). Gegen den Ball verschob die SV Elversberg aus dem Mittelfeld asymmetrisch in die Defensivformation auf 5-3-2 bzw. 5-4-1 im eigenen letzten Drittel. Der linke Flügelspieler im Mittelfeld (Neubauer) kippte auf die linke Außenverteidiger Position ab. Die Verschiebung auf der rechten Seite war etwas komplizierter, aber sehr effektiv.

Durch das Abkippen des linken Mittelfeldspielers in die Abwehrreihe entstand gegen den Ball zunächst ein 4-3-2-1. Erst nachdem die Löwen es schafften, die pressingrelevanten Zonen zu überbrücken, fügte sich dann auch der rechte Mittelfeldaußenspieler in die Abwehrreihe ein, wobei dieser Spieler sich durch das horizontale Verschieben der Dreierinnenverteidigung in den wenigsten Fällen tatsächlich bis auf die Höhe seiner Kollegen in der Defensivreihe zurückfallen lassen musste. Correia hatte die rechte Abwehrseite der SVE gut im Griff. So konnte Pinckert, der rechte Mittelfeldaußen, häufig etwas weiter vorne Räume zustellen und als Abfangjäger vor der Kette auf dem Flügel einerseits Angriffe zum Erliegen bringen und andererseits im offensiven Umschaltspiel früher wieder seine eigentliche Position im System einnehmen.

Diese asymmetrische Verschiebung auf der rechten Abwehrseite der Elversberger schuf eine kompakte, zweireihige Defensive, die der TSV 1860 München vor allem in der ersten Halbzeit kaum durchbrechen konnte, um sich selbst Abschlusschancen zu erarbeiten.

Bei eigenem Ballbesitz spielte Elversberg sehr offensiv. Immer wieder schaltete sich der bundesligaerfahrene Innenverteidiger Correia auf der Halbposition oder auch über den Flügel mit in die Angriffe der SVE ein. Unter anderem dadurch schuf Elversberg im Vorwärtsgang oft überall auf dem Feld Überzahl.

Die Übergabe der Gegenspieler beim TSV 1860 im Raum, wenn sie gegen den Ball agieren mussten, funktionierte deshalb nicht wie sonst üblich reibungslos. Immer wieder stimmte die Zuordnung bei den Sechzgern gegen den Ball nicht und die glänzend kombinierenden Elversberger wurden von Minute zu Minute stärker, sicherer, mutiger und abgeklärter.

Am Ende war es ein verdienter Sieg der Gastgeber, der aufgrund einer sehr fragwürdigen Schieds- und Linienrichterleistung vielleicht um ein Tor zu hoch ausgefallen ist, was aber nicht als Ausrede für die desolate erste Spielhälfte des TSV 1860 München dienen kann und darf.

Vor der weiteren Analyse kommen wir zu den statistischen Werten der Partie.

Statistische Werte

  • Ballbesitz: TSV 1860 52% – SVE 48%
  • Passgenauigkeit: TSV 1860 75% – SVE 78%
  • Defensive Zweikampfquote: TSV 1860 54% – SVE 67%
  • Schüsse/aufs Tor: TSV 1860 8/4- SVE 12/5
  • PPDA (zugelassene Pässe pro Defensivaktion): TSV 1860 8,67 – SVE 7,74

Analyse der statistischen Werte

Heute müssen wir dieses Spiel wieder in einzelne Phasen zerlegen, damit klar wird, warum die Werte der kompletten Partie einerseits relativ ausgeglichen aussehen, es am Ende aber eine deutliche und verdiente Niederlage setzte.

Während in der ersten Halbzeit die Gastgeber dem TSV 1860 München in fast allen Belangen überlegen waren, konnten die Löwen, die in der zweiten Halbzeit deutlich besser im Spiel waren als in der ersten, zumindest nach der Pause ein wenig Ergebniskosmetik betreiben. Aber der Reihe nach.

Ballbesitz

Hier haben wir in beiden Spielhälften einen in etwa ausgeglichenen Ballbesitz für beide Mannschaften. Allerdings muss man die erste Halbzeit sehr differenziert sehen. Die Ballbesitzverteilung war bis zum 2:0 (27.) für die SVE deutlich zu Gunsten der SV Elversberg. In der letzten Viertelstunde des ersten Durchgangs war dieser statistische Wert dann zunächst ausgeglichen. In der zweiten Halbzeit hatten die Löwen dann mehr Spielanteile, aber trotzdem keine wirkliche Spielkontrolle. Dass Ballbesitz und Spielkontrolle nicht unbedingt miteinander zu tun haben, sagte ja auch Trainer Michael Köllner in der Pressekonferenz vor dem Spiel. Elversberg bewies genau das während der letzten Viertelstunde der ersten Halbzeit und auch über weite Strecken der zweiten Halbzeit.

Zu viele der anderen um ein Spiel zu diktieren wichtigen Faktoren waren aus Löwensicht einfach nicht auf dem Niveau, das die Mannschaft von Michel Köllner bisher gezeigt hatte.

Die Anzahl der in der eigenen Defensivreihe inklusive Torwart gespielten Rück- und Querpässe beider Teams liegt nicht wirklich weit voneinander entfernt, sodass man ganz klar sagen muss: Der Grund für die Dominanz beim Ballbesitz in der anfänglichen Drangphase der Gastgeber ist diesmal also nicht hier zu suchen, sondern in der Passgenauigkeit der Spielvereinigung zu diesem Zeitpunkt und auch in der Art, wie Elversberg das eigene Kombinationsspiel aufzog.

Dass die Gastgeber in der zweiten Halbzeit nicht mehr Vollgas gaben, liegt in der Natur der Dinge. Kräfte schonen, Ergebnisverwaltung und mit Konterangriffen Nadelstiche setzen, war die Devise der SVE in Halbzeit zwei. Die Sechzger durften also, weil Elversberg es erlaubte, im zweiten Durchgang mehr Ballbesitz haben, nicht weil die Löwen sich das wirklich erkämpft hätten.

Passgenauigkeit

Schnelle Passstafetten mit sogenanntem One-touch-Fußball der SVE, gegen die der TSV 1860 München kein Mittel fand, und eigene Unzulänglichkeiten der Sechzger beim Passspiel sorgten dafür, dass die Löwen dem Geschehen in der ersten Halbzeit derart hinterherliefen, dass es aussah, als würde hier ein höherklassiges Team die Löwen aufmischen.

Das, was im Passspiel beider Teams in der ersten Halbzeit des Spiels auf dem Platz ablief, wirkte streckenweise wie in dem Pokalspiel gegen den BVB vor einigen Wochen. Der siegreichen Elf aus Elversberg gelang das Kombinationsspiel mit nahezu schlafwandlerischer Sicherheit.

Das genaue Gegenteil war beim TSV 1860 München während der ersten 45 Minuten der Fall. Behäbig und ideenlos mit viel zu wenig Bewegung der Spieler im Mittelfeld versuchte der TSV 1860 sein Offensivspiel aufzuziehen. Diese Versuche waren in der ersten halben Stunde des Spiels größtenteils zum Scheitern verurteilt. Ganze drei Positionsangriffe konnten die Sechzger während der ersten halben Stunde bis ins letzte Drittel des Gegners voranbringen. Das ist nicht nur schlecht, das ist unterirdisch und übrigens der gleiche Wert wie gegen Dortmund im Pokal.

Bereits in der letzten Viertelstunde der ersten Halbzeit verbesserten sich die Sechzger hier, nachdem die Umstellung, die Trainer Köllner nach dem zweiten Gegentreffer vornahm, fruchtete. Morgalla agierte danach deutlich offensiver und brachte frischen Wind für die Offensive.

In dieser Phase des Spiels kämpften die Löwen zwar gut und erspielten sich bis zum Pausentee immerhin wenigstens eine gute Tormöglichkeit durch Lakenmacher. Der Heimmannschaft gelang in dieser Phase aus dem Spiel heraus tatsächlich keine Schussmöglichkeit mehr.

In der zweiten Halbzeit zeigt sich hier ein ähnliches Bild wie in der oberen Rubrik. Die SV Elversberg ließ den TSV 1860 München kommen. So konnten die Sechzger ihre Werte hier im Spiel nach vorne deutlich steigern. Dadurch stieg die Passgenauigkeit bei den Löwen wieder auf einen normalen Wert, der mit 75% über das gesamte Spiel nicht ganz so desolat aussieht wie in den ersten 30 Minuten der Partie.

In dem Maße, wie der Wert beim TSV 1860 München stieg, fiel er allerdings bei Elversberg nicht ab. Die SVE spielte weiterhin ballsicher, schnell und direkt nach vorn, wenn sich die Möglichkeit ergab. Die Sechzger standen nun aber auch gegen den Ball besser und konnten so die meisten Angriffe der Elversberger rechtzeitig unterbinden und ließen nur noch wenig zu.

Womit wir bei der nächsten Kategorie statistischer Werte angelangt wären.

Defensive Zweikampfquote

Nur 54% aller defensiven Zweikämpfe, die der TSV 1860 München geführt hat, endeten mit einem Ballgewinn für die Löwen.

Grundsätzlich ist ja nicht schlimm, wenn defensive Zweikämpfe verloren gehen, solange der laufende Angriff in der Folge durch ein schlechtes Abspiel oder weil der Gegenspieler sich die Kugel zu weit vorlegt, doch noch verteidigt werden kann. Das geschah aber klar zu selten.

Das Problem war aber tatsächlich nicht, dass die Sechzger die Duelle nicht gesucht hätten. Elversberg spielte einfach zu schnell, sodass der TSV 1860 München zunächst gar nicht vernünftig in die Duelle hineinkam.

Erst nach dem dritten Tor für die Hausherren wurde das, unter anderem auch deshalb, weil Elversberg nicht mehr so stark aufs Tempo drückte, stetig besser.

Die Sechzger fanden defensiv bis zum dritten Tor keinen wirklichen Zugriff auf die SVE.

Zwölf mal brachten die Elversberger den Ball bis zum dritten Tor in die Box der Sechzger. Daraus entstanden vier Ballkontakte dort für die Gastgeber. Keiner der drei Elversberger Ballkontakte im Zentrum der Box konnte vom TSV 1860 München verteidigt werden. Nur an den Rändern des Strafraums gelang das. Auch die defensiven Kopfballduelle in der eigenen Box gingen bis zum dritten Gegentor abgesehen von einem einzigen nicht als erfolgreich buchbar in die Statistik ein.

Die Defensivleistung war die über erste Halbe Stunde hinweg in allen Belangen ungenügend.

Wer schlecht verteidigt, muss logischerweise viele Schüsse abwehren, oder?

Schüsse

Im Vergleich zum Saisonschnitt durfte Elversberg während der ersten Halbzeit die zweitmeisten Schüsse abfeuern. Dass Elversberg in Addition dazu auch noch eine wahnsinnig hohe Schussgenauigkeit an den Tag legte, ist natürlich etwas, das uns doppelt bitter schmeckt. In der ersten Halbzeit lag die Schussgenauigkeit der SVE aus dem Spiel heraus bei 50%. Addieren wir den Elfmeter sind es gar knapp über 57%.

Bei den Sechzgern dauerte es bis zur 37. Minute, ehe der erste Schussversuch erfolgte.

Der erste wirklich gefährlich Versuch, den Ball ins Tor zu bugsieren, gelang Lakenmacher kurz vor dem Halbzeitpfiff.

Mit nur zwei Schüssen in der ersten Halbzeit haben die Sechzger die ineffektivste Halbzeit in der Liga seit der 0:3 Niederlage gegen Waldhof Mannheim im vergangenen Frühjahr abgeliefert.

Im zweiten Durchgang wurde das deutlich besser, auch wenn durch die Mithilfe des Schiedsrichterassistenten der Torerfolg länger auf sich warten ließ.

Boyambas aberkannter Treffer wegen einer angeblichen Abseitsposition fließt logischerweise nicht mit in die Schussstatistik ein. Von den Schüssen, die der TSV 1860 München in der zweiten Spielhälfte abgab, musste der Elversberger Keeper Kristof bei jedem zweiten eingreifen, um einen Einschlag der Kugel hinter ihm zu verhindern. Das ist ein ordentlicher Wert. Wäre Boyambas Tor nicht zu unrecht aberkannt worden, wären es sogar wie bei der SV E in Halbzeit eins knapp über 57%.

Diese Statistik in der zweiten Halbzeit stimmt mich dann doch durchaus positiv.

PPDA

Auch bei dieser Statistik zeigte die Mannschaft des TSV 1860 München zwei Gesichter während der Partie. Bis zum dritten Gegentor durften die Elversberger in den pressingrelevanten Zonen im Schnitt fünfzehn Pässe spielen, bis dort eine Aktion gegen den Ball durch die Sechzger erfolgte. In der zweiten Halbzeit waren es dann nur noch fünf Pässe, bis einen Aktion gegen den Ball erfolgte.

Die Pressingintensität in der zweiten Spielhälfte war – man mag es kaum glauben, wenn man das Spiel gesehen hat – tatsächlich die beste in einer Halbzeit seit dem zweiten Durchgang im Spiel gegen Türkgücü vergangenen Februar.

Die Tore

Die Tore und andere Highlights könnt ihr hier nochmal ansehen. Fehlersuche werde ich hier diesmal für keinen der vier Gegentreffer, die der TSV 1860 gegen die SV Elversberg kassierte, betreiben. Am Ende hat der TSV 1860 München das Spiel aufgrund zu statischer und pomadiger Spielweise verloren. Bei eigenem Ballbesitz fehlten die Ideen. Gegen den Ball war man im Kopf zu langsam, um in den Umschaltsituationen nach Ballgewinn der SVE vernünftig ins Gegenpressing zu kommen.

Wir brauchen keine Fehler vor irgendwelchen Toren zu suchen, wenn sich das wie ein Faden durch die komplette erste Halbzeit zieht.

Das fiel auf

Die Mannschaft des TSV 1860 München lief im gesamten Spiel, auch in der besseren zweiten Hälfte der Begegnung, wenn die SV Elversberg das Tempo anzog, gegen die gut und schnell kombinierende Mannschaft aus dem Saarland dem Geschehen deutlich hinterher.

Leandro Morgalla.

Ein 17-jähriger Teenager ist in einer Mannschaft, gespickt mit gestandenen Drittligaprofis, die teilweise Zweitliga- oder auch Bundesligaerfahrung haben, der Spieler, der als einziger nicht negativ auffiel. Natürlich hat auch er den ein oder anderen Fehler gemacht. Fehler macht jeder Spieler in jedem Spiel – das ist normal. Aber die Passivität der gesamten Mannschaft, vor allem im ersten Durchgang, ist bei den Zielen, die man sich gesteckt hat, nicht akzeptabel. Es müssen sich andere Herren im Team den Hut aufsetzen und schon im ersten Durchgang Zeichen setzen, um das Team aus dem Tiefschlaf aufzuwecken.

Die Schieds- und Linienrichterleistung.

Teilweise ist es haarsträubend, was die Herren in Schwarz am Samstag geleistet haben. Nichtsdestotrotz ist das keine Entschuldigung für die Leistung der Mannschaft.

Ausgeglichene zweite Halbzeit.

Die zweite Halbzeit konnten die Sechzger ausgeglichen gestalten. Man hatte aber permanent das Gefühl, dass die SV Elversberg im Spiel gegen den TSV 1860 München im zweiten Durchgang durchaus wieder hätte zulegen können, wenn es denn nötig geworden wäre.

Fazit

Es war eine verdiente Niederlage gegen das Team der Stunde. Möglicherweise ist diese Niederlage ein Tor zu hoch ausgefallen, das ist aber irrelevant. Speziell die erste Halbzeit war für die Anhänger des TSV 1860 München ein Trauerspiel.

Dass im Nachgang keiner der Spieler oder auch der Trainer versucht hat, die Leistung der ersten Halbzeit schönzureden, ist sehr positiv zu bewerten. Das sah nach dem ein oder anderen schlechten Spiel in den vergangenen Spielzeiten durchaus anders aus. Es werden keine Ausreden gesucht, sondern die Fehler angesprochen.

Am Freitag kommt der Zweitligaabsteiger aus Aue nach Giesing, da muss das Team von Michael Köllner von Beginn an ein anderes Gesicht zeigen.

Datenquelle: Wyscout

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coeurdelion

wie immer sehr aufschlussreich, deine Analyse; was mir massiv aufgestossen hat, war die Trägheit im Aufbauspiel zum Einen und dann die fast durchgehend miserable Passgenauigkeit….da wurden Bälle in Serie verschenkt; den Begriff “Flankengenauigkeit” trau ich mir gar nicht in den Mund nehmen
eine Frage noch: dass wir bei Ecken des Gegners ALLE Offensiven praktisch bis an die eigene Strafraumgrenze zurückziehen und damit dem Gegner erlauben, komplett aufzurücken und nach hinten gar nicht absichern zu müssen…macht das Sinn? damit ist ein schneller Spielaufbau danach gar nicht möglich…oder kapier ichs bloss nicht? Grüße aus dem Saarlnd johannes

Bernd Winninger

Jein. Im Fall Elverberg, die teilweise sehr unkonventionell bei den Ecken vorgehen war das sicher nicht ganz verkehrt. Nicht bei jeder Ecke aber sehr oft versucht Elversberg nämlich nicht direkt die Flanke zu verwandeln. Oft kommt die Ecke hoch an den langen Pfosten und wird dann nochmal abgelegt auf den Spieler der im Halbraum in die Box läuft. Wenn Du die Restverteidigung da mit zwei Spielern hinten bindest, fehlt dir möglicherweise genau der eine Mann der dann den Spieler hätte haben müssen. Aber sowas ist nicht Spielentscheidend. Natürlich können sich da gute Kontersituationen ergeben. Wir haben aber am Samstag im Mittelfeld keinen Zugriff gegen den Ball gehabt und waren bei Ballbesitz a) zu behäbig und b) zu ungenau im Passspiel. Da ist das für mich absolut sekundär.

Aschlegel

Vielen Dank, Bernd, für die wieder mal profunde Analyse. Allerdings hätte ich noch ein paar Fragen dazu:

  1. War das Ganze auch ein taktisches Problem? War unsere Elf zu leicht ausrechenbar für Elversberg, während wir doch immer wieder überrascht wirkten von deren 3-4-3, dass sie eigentlich nur in der 2. Halbzeit gegen Meppen eingesetzt haben? Ähnliche Schwierigkeiten hatten wir ja auch in Köln.
  2. Hätte uns vielleicht ein zweiter 6er im Spiel gut getan? Mir kam Rieder in vielen Situationen überfordert vor. Nicht, weil er schlecht spielte, sondern weil er einfach nicht mehr alle Lücken stopfen konnte.
  3. Dass unsere Außenverteidiger so schlecht wegkommen, finde ich auch etwas ungerecht. Haben auch sie nicht einfach zu wenig Unterstützung bekommen?
  4. Wäre es nicht besser gewesen, statt 3 ähnlich spielende Offensivspieler (Lex, Vrenezi, Boyamba) einen kampfstarken Achter wie Tallig einzusetzen, der auch sehr gut nach hinten mitarbeitet?

Auch mich hat das Spiel an das Pokalspiel gegen Dortmund erinnert. Und das kann doch eigentlich nicht sein, dass man gegen Spieler mit denen man vom Können und der Qualität her zumindest auf Augenhöhe agiert, so vorgeführt wird. Man kann immer mal verlieren, das ist überhaupt kein Thema. Aber das “wie” hat mich dann am Samstag doch etwas erschrocken.

Aschlegel

Danke Dir Bernd für Deine ausführliche Einschätzung. Noch kurz zu den Außenverteidigern: Dass die so schlecht wegkommen, war auch nicht auf Deine Analyse bezogen, sondern auf die sonstige Kritik und Bewertungen, die ich gelesen habe.