Gestern wurden die umstrittenen Änderungen der Stadionverordnung beschlossen, nun meldet sich Verena Dietl zu Wort. Dabei versucht sie, den Fokus auf die Entschärfungen zu legen, was bei genauerer Betrachtung jedoch nicht wirklich gelingt.

Dietl äußert sich zur Stadionverordnung

Auf ihrer Facebook-Seite äußert sich Verena Dietl, die 3. Bürgermeisterin der Stadt München, folgendermaßen zur Änderung der Stadionverordnung.

“Mich erreichen viele Reaktionen zur Debatte über die neue StadionVO für das GWS und die Allianz Arena. Daher möchte ich hier knapp auf die wichtigsten Punkte eingehen.

Geändert wurde nur in der VO:

– Glasflaschenverbot innerhalb von Fanmärschen
– Durchreichen von Gegenständen (würde Kontrollen am Eingang ja unwirksam machen)
– Vermummungsverbot (was es gesetzlich eh gibt)
– Extremismusbegriff gestrichen

Wir konnten erwirken, dass in der VO entschärft wurde:

– beliebte Fantreffpunkte und Standorte Fanprojekte sind ausgenommen
– der nicht näher definierte Begriff “friedenstörendes Verhalten” ist komplett raus
– Präzisierung des Fanmarschbegriffes (kleinere Gruppen sind nicht gleich Fanmärsche)

Der ursprüngliche Entwurf hätte zu keinem Zeitpunkt eine Mehrheit gefunden, das habe ich in vielen Gesprächen mit Fanvertreter*innen, Politiker*innen und der Polizei erkannt. Ich bin froh, dass wir nun einen Kompromiss gefunden haben, der mehrheitsfähig ist.

Ich verstehe die Enttäuschung, dass überhaupt etwas geändert wurde, aber tatsächlich konnten wir jetzt Verschärfungen verhindern und Unklarheiten beseitigen. Mir war wichtig, dass wir den Extremismusbegriff ändern und die Fankultur minimal beschränken. Mit dem Candidplatz, dem Giesinger Grünspitz und dem Busparkplatz in Fröttmaning haben wir auch Freiraum für die Fanszene gesichert.

Die Option, den Beschluss einfach abzulehnen – wie einige mir schreiben – bestand nicht. Die Verordnungen mussten wir verändern, vor allem der Baumaßnahmen in Fröttmanning und allgemein, um für mehr Rechtssicherheit zu sorgen.

Das sind die Rahmenbedingen, und unter diesem Umständen bin ich fürs Erste zufrieden mit dem Stadtratsbeschluss. Aber selbstverständlich werde ich beobachten, wie die Verordnungen sich in der Praxis auswirken. Und ich versichere Euch, dass ich mich jederzeit dafür einsetzen werde, die Verordnungen zu verbessern und der Realität anzupassen. Für Euer Feedback danke ich Euch!”

Ehemalige Verwaltungsrätin des TSV 1860

Verena Dietl gehörte von 2015 bis Februar 2021 dem Verwaltungsrat des TSV 1860 München e.V. an, ehe sie auf eigenen Wunsch von diesem Amt zurücktrat.

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T. Fellner

Die Erklärungen von Frau Dietl mögen unstimmig wirken und den aufgeworfenen Fragen nicht gerecht werden. Das kann man durchaus so sehen. Unschön ist aber auch, als “Anonymous” im Netz zu agieren und namentlich bekannten Löwen zu erklären, wofür sie sich zu schämen hätten.

Anonym

Es ist beschämend, dass so eine Frau ein Löwe ist